Urban Fantasy Going Fat ist eine Anthologie aus 15 Geschichten, die alle eines gemeinsam haben: Eine dicke_fette Figur spielt eine wichtige Rolle, ohne dass dabei die üblichen, verletzenden Stereotypen bedient werden, die sich leider immer noch in Medien wie im Rest des Lebens finden. Geschrieben
worden ist die Sammlung nämlich von Own Voice-Autor:innen, die sich selbst mit dem Label…mehrUrban Fantasy Going Fat ist eine Anthologie aus 15 Geschichten, die alle eines gemeinsam haben: Eine dicke_fette Figur spielt eine wichtige Rolle, ohne dass dabei die üblichen, verletzenden Stereotypen bedient werden, die sich leider immer noch in Medien wie im Rest des Lebens finden. Geschrieben worden ist die Sammlung nämlich von Own Voice-Autor:innen, die sich selbst mit dem Label identifizieren.
Die Storys, die hier geboten werden, haben zusätzlich noch den Aspekt der Urban Fantasy gemeinsam, ansonsten sind sie grundverschieden. Manche sind lustig, andere melancholisch bis traurig, manche spannend, romantisch oder nachdenklich. Nur eines konnte ich hier nicht finden: Eine langweilige Geschichte. Einige von ihnen haben mich in fantastische Welten entführt, die auf ein so interessantes Worldbuilding hinweisen, dass ich gerne noch länger in ihnen geblieben wäre.
Besonders gefallen hat mir, wie viele verschiedene magische Wesen hier zu Wort kommen durften und von wie vielen wir mal andere Seiten kennenlernen durften. Drachen zum Beispiel sind ja ein echter Fantasy-Standard, hier werden ihre üblichen Eigenschaften aber gehörig auf den Kopf gestellt und anders als sonst interpretiert. Auch ungewöhnlichere Kreaturen wie Undinen oder Sirenen tummeln sich in der Anthologie.
Der "Urban"-Teil von Urban Fantasy kommt auch zur Geltung, denn die Geschichten sind nicht nur von ihrem Setting her modern. Auch die aufgegriffenen Diskurse wie Pinkwashing und angebliche Inklusivität bis zu einer bestimmten Grenze - die häufig vor dicken_fetten und behinderten Menschen verläuft - finden sich in der heutigen Zeit wieder und werden hier mal humorvoll, mal ernst beleuchtet.
Außerdem ist die Anthologie sehr intersektional, auch wenn es dieses Mal nicht explizit in ihrem Titel steht. Sie bildet viele Aspekte echter Menschen ab und muss sich nicht hinter fantastischen Wesen als Metaphern für Unterdrückung verstecken. Alle Geschichten sind durch und durch menschlich und zeigen häufig ignorierte Seiten unserer Gesellschaft.