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In »Truboy« begibt sich Anuschka Roshani auf detektivische Spurensuche. Sie trifft Weggefährten und Kumpane Truman Capotes - darunter die Letzten, die den Autor von Bestsellern wie Frühstück bei Tiffany und Kaltblütig lebend sahen, wie seine Fast-Adoptivtochter, seinen langjährigen Freund oder seinen Tanzpartner im Studio 54. Von ihnen erfährt sie nie gehörte prallbunte Storys, die allesamt eine Existenz bezeugen, die larger than life erscheint. Dann am Ende ihrer Reise erfüllt sich sogar ihr Stoßgebet: Anuschka Roshani spürt ein Fragment von Capotes verschollenem Roman »Erhörte ...
In »Truboy« begibt sich Anuschka Roshani auf detektivische Spurensuche. Sie trifft Weggefährten und Kumpane Truman Capotes - darunter die Letzten, die den Autor von Bestsellern wie Frühstück bei Tiffany und Kaltblütig lebend sahen, wie seine Fast-Adoptivtochter, seinen langjährigen Freund oder seinen Tanzpartner im Studio 54. Von ihnen erfährt sie nie gehörte prallbunte Storys, die allesamt eine Existenz bezeugen, die larger than life erscheint. Dann am Ende ihrer Reise erfüllt sich sogar ihr Stoßgebet: Anuschka Roshani spürt ein Fragment von Capotes verschollenem Roman »Erhörte Gebete« auf.
Truboy ist ein Roadmovie zum Lesen, eine vergnügte Neuentdeckung des weltberühmten Schriftstellers.
Truboy ist ein Roadmovie zum Lesen, eine vergnügte Neuentdeckung des weltberühmten Schriftstellers.
Anuschka Roshani studierte Verhaltensbiologie und besuchte die Henri-Nannen-Journalistenschule, bevor sie viele Jahre Redakteurin und Reporterin beim Spiegel und dem Tages-Anzeiger-Magazin war. Seit 2002 lebt die gebürtige Berlinerin mit ihrer Familie in Zürich. Bei Kein & Aber hat sie Truman Capotes Gesamtwerk herausgegeben, darunter das bis dahin unbekannte Frühwerk The Early Stories, das sie 2014 entdeckt hat. 2018 erschien ihr Debüt Komplizen. 2022 folgte Gleißen. Sie schreibt ihre Dissertation über Truman Capote.
Produktdetails
- Verlag: Kein & Aber
- Artikelnr. des Verlages: 290/05053
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 16. August 2024
- Deutsch
- Abmessung: 191mm x 126mm x 30mm
- Gewicht: 376g
- ISBN-13: 9783036950532
- ISBN-10: 3036950532
- Artikelnr.: 70317519
Herstellerkennzeichnung
Kein + Aber
Gutenbergstraße 1
82205 Gilching
vertrieb@keinundaber.ch
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Kai Sina nutzt die Gelegenheit und lobt noch einmal die von Anuschka Roshani verantwortete Capote-Gesamtausgabe. Anlass ist Roshanis Bericht über die atemlose Suche nach Capotes letztem Manuskript quer durch die USA. Sina findet das Buch mitreißend, unterhaltsam, voll mit Interna aus der Capote-Forschung. Hier sieht er allerdings auch ein Problem: Allzu insiderhaft wirft die Autorin mitunter mit Titeln, Ereignissen und Namen um sich bzw. wechselt sie mit ihren Gesprächspartnern, Lektoren, Freunden und anderen Wegbegleitern Capotes. Und noch etwas stört Sina ein bisschen. Roshani deutet Capotes Krisen recht platt psychoanalytisch mit der herrischen Mutter. Das kann die Autorin besser, findet Sina. Das Buch ist dennoch ein kostbares Geschenk, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Höchst abwechslungsreich, immer unterhaltsam und oft witzig fügt sich hier alles zusammen. Roshanis Capote-Ausgabe ist, kurz gesagt, ein Geschenk von unschätzbarem Wert, das über Jahrzehnte Bestand haben wird.« Kai Sina, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.11.2024 FAZ 20241112
Interessante Spurensuche
Die Autorin zeigt in diesem Buch ihre Leidenschaft für einen exzentrischen Schriftsteller aus dem Amerika der Nachkriegszeit. Sie verbringt einen Sommer in den USA, auf der Suche nach einem verlorenen Manuskript von Truman Capote. Dazu nimmt sie Kontakt zu einigen …
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Interessante Spurensuche
Die Autorin zeigt in diesem Buch ihre Leidenschaft für einen exzentrischen Schriftsteller aus dem Amerika der Nachkriegszeit. Sie verbringt einen Sommer in den USA, auf der Suche nach einem verlorenen Manuskript von Truman Capote. Dazu nimmt sie Kontakt zu einigen seiner noch lebenden Weggefährten auf. Sie gibt die Interviews detailgetreu wieder. Es ist keine herkömmliche Biographie, aber man lernt vieles über den Autor, sein Leben, sein Innenleben und die zwischenmenschlichen Beziehungen. Ob die Suche von Erfolg gekrönt ist, möchte ich nicht vorweg nehmen.
Der Untertitel „Mein Sommer mit Truman Capote“ trifft ziemlich genau zu. Der Schreibstil ist für ein Sachbuch ungewöhnlich, denn er ist eher bildhaft und erzählend. Das Cover gefällt mir sehr gut, es scheint den Schriftsteller genauestens wieder zu geben. Einschränkend ist für mich das letzte Viertel des Buches, die Autorin schießt meines Erachtens mit ihrer Begeisterung etwas über das Ziel hinaus. Wer sich für Truman Capote und sein Werk interessiert, erfährt so einiges über ihn als Person und über sein Werk und sollte dieses Buch lesen.
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Das Buch wurde als literarische Detektivgeschichte rund um das Leben des berühmten Autors Truman Capote beworben. Ich muss aber sagen, dass die Suche nach dem verschollenen Manuskript eher in den Hintergrund getreten ist, vielmehr waren es sehr Subjekte Einblicke in das Leben des Autors, …
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Das Buch wurde als literarische Detektivgeschichte rund um das Leben des berühmten Autors Truman Capote beworben. Ich muss aber sagen, dass die Suche nach dem verschollenen Manuskript eher in den Hintergrund getreten ist, vielmehr waren es sehr Subjekte Einblicke in das Leben des Autors, untermauert von Interviews mit Capotes Weggefährten. So richtig überzeugt und abgeholt hat mich das Buch zwar nicht, es macht aber zumindest neugierig auf das Leben und die Werke Capotes.
Die Verehrung der Autorin für Truman Capote schwingt in den Seiten ganz eindeutig mit, wodurch ich die Einblicke in sein Leben als eher einseitig empfinde. Auch fand ich die Erzählart der Autorin zwischenzeitlich sehr inkonsistent, was Sprache und Ausdrucksweise angeht. Auch dass die Autorin sich selbst neben Capote ins Zentrum der Erzählung stellt, war noch unbedingt mein Geschmack. Ich bin hier nicht sicher, was das Buch eigentlich sein will- Unterhaltsungslektüre, Biografie, persönlicher Essay- alles irgendwie denkbar und dadurch gleichzeitig aber nichts von alledem in Perfektion.
Vor allem gegen End war ich auch etwas ernüchtert und hatte das Gefühl, dass das Buch das im Klappentext angeteaserte Thema rund um das Manuskript irgendwie verfehlt hat. Unter einer Detektivgeschichte hatte ich mir dann doch etwas völlig anders vorgestellt. Für mich hat das Buch hauptsächlich durch die mehr und minder eigenwilligen Anekdoten aus dem bewegten Leben Capotes brilliert. Das Buch macht Lust sich eingehender mit dem Autor und seinem Leben zu beschäftigen.
Es ist kein Buch was man mal eben so wegliest und hätte mir vielleicht auch eine andere Struktur/ Aufteilung gewünscht, um mich im Buch besser orientieren zu können. Ich fand nicht alle Interviewpartner interessant, andere dafür sogar eigentlich sogar spannender als Capote um den sich hier alles dreht. Teils mitreißen und teils anstrengend zu lesen, war es ein Buch, dass mich sehr zwiegestalten zurücklässt.
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Vor 40 Jahren starb Truman Capote und nahm das Geheimnis um sein letztes großes Werk „Erhörte Gebete“ mit ins Grab. Nur drei Kapitel wurden vorab veröffentlicht, und insbesondere das erste, in dem Capote kaum verfremdet intime Geheimnisse der High Society ausplauderte, in …
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Vor 40 Jahren starb Truman Capote und nahm das Geheimnis um sein letztes großes Werk „Erhörte Gebete“ mit ins Grab. Nur drei Kapitel wurden vorab veröffentlicht, und insbesondere das erste, in dem Capote kaum verfremdet intime Geheimnisse der High Society ausplauderte, in deren Kreisen er sich jahrelang bewegt hatte, sorgte 1975 für einen Skandal. Erhalten ist lediglich ein literarisches Fragment, und bis heute ist unklar, ob Capote dieses Werk jemals vollendet hat. In „Truboy“ begibt sich Anuschka Roshani auf die Suche nach dem Manuskript, befragt alte Weggefährten und durchforstet Teile seines Nachlasses.
„Truboy“ ist flüssig und lebendig zu lesen, die teilweise recht eigenwilligen bis kauzigen Interviewpartner sind besonders unterhaltsam, allen voran Gordon Lish. Auffällig ist, dass der grundsätzlich gehobene Schreibstil Roshanis immer wieder unterbrochen wird durch deplatziert wirkende Begriffe wie deppert, stulle (als Adjektiv in der Bedeutung blöd), hinterfotzig u.ä.
Auf jeder Seite ist Roshanis Bewunderung, ja Verehrung, Capotes zu spüren. Und auch ihre sieben Interviewpartner/innen, darunter Capotes Ziehtochter, sein Anwalt, Freunde aus der Künstlerszene, ein Literaturredakteur und sein Biograph, schwärmen in den höchsten Tönen von Capotes einnehmendem Wesen, seinem Charme, Witz und seiner Liebenswürdigkeit. Die Auswahl der Gesprächspartner/innen ist hier sicherlich nicht ganz ausgewogen, und ich habe mich während des Lesens immer wieder gefragt, was wohl andere Zeitzeugen, die über eine etwas kritischere Distanz verfügten, über Capote ausgesagt hätten, da die Lobeshymnen doch etwas dick aufgetragen wirken.
Insgesamt entsteht das Bild eines sehr feinfühligen, mit großem Talent gesegneten Menschen, der sich danach sehnt, dazuzugehören, aber im Grunde immer ein Außenseiter bleibt, mit dem sich die High Society zwar gerne schmückt, ihn aber nie als einen der Ihren akzeptiert. Capotes exzentrisches Wesen und seine bereits in jugendlichen Jahren offen gelebte Homosexualität waren in der damaligen Zeit sicher für viele provokativ. Seine Alkohol- und Tablettensucht machen ihm zunehmend zu schaffen und verhindern wohl auch in den letzten Jahren, dass er noch einmal künstlerisch an seine Hochzeit anknüpfen kann.
Immer wieder führt Roshani Trumans Sensibilität und diverse psychische Probleme auf die Abwesenheit seiner Mutter hin, die Capote jahrelang bei Verwandten ließ. Ein Kindheitstrauma, das Truman Capotes gesamtes Leben und Werk durchzieht und prägt. Umso verwunderlicher ist es, dass sie nur wenige Worte über Capotes Kindheit und sein späteres Verhältnis zu seiner Mutter verliert, so dass diese zentrale Beziehung im Buch nicht greifbar wird. Auffällig ist, dass Roshani der Mutter Capotes die gesamte Schuld zuschiebt, der ebenso abwesende und offenbar unfähige Vater jedoch glimpflich bzw. unerwähnt davon kommt (die Ehe der Eltern wurde geschieden, ein Vater war also durchaus vorhanden).
Wie die Kurzbeschreibung des Verlages bereits vorwegnimmt, findet Roshani tatsächlich ein Fragment des verschollenen Romans. Hierüber schreibt sie jedoch erstaunlich wenig, und ich hätte gerne mehr über die Länge des Textes, seine Rezeption in der Fachwelt und eine mögliche Veröffentlichung bzw. Einbindung in das Fragment „Erhörte Gebete“ erfahren. Stattdessen begibt sich Roshani im letzten Kapitel auf für mein Empfinden gewagtes Terrain, als sie unter Annahme, die Figur P. B. Jones aus „Erhörte Gebete“ sei Capotes düsteres Alter Ego, aus dem Fragment selbst und mit Hilfe einer Psychoanalytikerin Schlüsse auf Capotes späte Psyche zieht. Das wirkte auf mich doch etwas unseriös.
Fazit: „Truboy“ ist sicherlich keine Biographie, hierzu fehlt auch eine gewisse objektive Distanz der Autorin, sondern eher eine Hommage an Truman Capote. Ich empfehle dieses Buch vor allem Fans von Capote, die sein Werk bereits kennen, da Roshani immer wieder aus Capotes Büchern zitiert und Querverbindungen herstellt. Insgesamt habe ich „Truboy“ sehr gerne gelesen und wurde hierdurch neugierig auf Capotes Bücher. „Kaltblütig“ liegt bereits bereit, und ich bin gespannt!
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