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Klassiker der Weltliteratur
Ein wegen Korruption entlassener Zolleinnehmer reist durch die russische Provinz. Geschickt führt er sich in die gehobene Gesellschaft ein und macht einigen Gutsbesitzern ein unkonventionelles Angebot: Er kauft ihnen verstorbene Leibeigene - tote Seelen - ab, die in der Steuerbürokratie noch als Lebende gelten und »zu Geld gemacht« werden können. Nikolai Gogols Roman ist von erstaunlicher Aktualität - es geht um Geschäftemacherei, Willkür, Betrug und die Bestechlichkeit des Menschen. Geändert haben sich nur die Methoden.

Produktbeschreibung
Klassiker der Weltliteratur

Ein wegen Korruption entlassener Zolleinnehmer reist durch die russische Provinz. Geschickt führt er sich in die gehobene Gesellschaft ein und macht einigen Gutsbesitzern ein unkonventionelles Angebot: Er kauft ihnen verstorbene Leibeigene - tote Seelen - ab, die in der Steuerbürokratie noch als Lebende gelten und »zu Geld gemacht« werden können. Nikolai Gogols Roman ist von erstaunlicher Aktualität - es geht um Geschäftemacherei, Willkür, Betrug und die Bestechlichkeit des Menschen. Geändert haben sich nur die Methoden.
Autorenporträt
Nikolai W. Gogol wurde am 1. April 1809 in Welyki Sorotschynzi als Sohn eines ukrainischen Gutsbesitzers geboren. Nach dem Studium versuchte er sich kurze Zeit im Staatsdienst, danach als Geschichtslehrer an einer höheren Mädchenschule. Ab 1828 lebte er in St. Petersburg, wo er 1831 den großen Dichter Alexander Puschkin kennenlernte, der sein Freund und Förderer wurde und ihm auch eine Professorenstelle an der Universität verschaffte. Zwischen 1836 und 1848 folgten zahlreiche Reisen, die bis nach Rom und nach Palästina führten, überschattet von zunehmenden psychotischen Anfällen. Gogol starb am 4. März 1852 in Moskau. Bis heute gilt er als Meister der Groteske und Satire, als Sprachvirtuose, der die russische Literatur zwischen Romantik und Realismus im 19. Jahrhundert prägte. Zur Weltliteratur zählen seine Werke: Die 'Petersburger Novellen', die Komödie 'Der Revisior' und sein Roman 'Tote Seelen'.  
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2013

NEUE TASCHENBÜCHER
Drive einer Leibeigenen-Blase –
Gogols „Tote Seelen“, neu übersetzt
Gegen Ende des dritten Kapitels gibt es ein schweres Völlegefühl. Da bittet die Hausherrin ergebenst zu einem Imbiss, und Tschitschikow, der Held des Romans, langt zu: Pilze, Pastetchen, Skorodumki, Schanischki, Prjagly, Plinsen und Fladen mit allerlei Belag, Zwiebeln, Mohn, Quark, Stinten. Eine Pirogge mit Eierfüllung, Plinsen in zerlassene Butter getaucht . . . In ihren Anmerkungen zu ihrer Neuübersetzung deutet Vera Bischitzky an, welche Mühe es bereitete, für all diese Gerichte einen deutschen Ausdruck zu finden. Was zum Beispiel die Pirogge-Rassolnik der Frau Korobotschka (= kleine Schachtel!) sein soll (rassól = Salzlake, in der Gurken säuern), hat allen Übersetzern – 16 Übersetzungen der „Toten Seelen“ gibt es bisher – gehöriges Kopfzerbrechen bereitet.
  Die neue Übersetzung kriegt den Drive schön hin, mit dem der gewiefte, vom Leben bereits geprüfte Tschitschikow mit seinem Charme und seiner Kalesche die Bürger der Gouvernementstadt einwickelt und ihnen ihre toten Seelen abkauft – jene Leibeigenen, die gestorben sind, aber bis zur nächsten Revision noch nicht als tot gemeldet sind, so dass man fabelhafte Geschäfte mit ihnen machen kann, so dreist wie die der Hasardeure heute in unserem Banker-Krisen-System. Aber auch jenen Drive, mit dem Gogol uns durch sein verrücktes Buch jagt, atemlos das Erzählen erzählend, ein Dekonstrukteur Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein Vorläufer des Futurismus, hat Andrej Bely konstatiert, und der Kinematografie, hat Sergei Eisenstein hinzugefügt. Einen Spitzbuben hat Gogol sich vor seinen Karren gespannt, keinen Tugendhelden: „Weil dem armen tugendhaften Menschen endlich eine Pause zu gönnen ist; weil man aus dem tugendhaften Menschen einen Ackergaul gemacht hat . . .; weil der tugendhafte Mensch so lange gehetzt wurde, dass heute auch nicht der Schatten einer Tugend mehr erkennbar und nur noch Haut und Knochen anstelle des Körpers von ihm übrig geblieben sind . . .“  FRITZ GÖTTLEr
Nikolai Gogol: Tote Seelen. Roman.
Neu übersetzt von Vera Bischitzky.
Mit einem Nachwort von Barbara Conrad.
dtv, München 2013. 640 S., 12,90 Euro.
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Die neue, präzise Übersetzung von Vera Bischitzky lässt Gogols wunderbare Ironie bis in die Grammatik hinein in ihrem Recht. Mathias Schnitzler WDR 5 20141109