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"From the chief economics commentator of the Financial Times, a magnificent reckoning with how and why the marriage between democracy and capitalism is coming undone all over the world, and what can be done to reverse this terrifying dynamic. TARGET CONSUMER: Readers of Thomas Friedman, Paul Krugman, and Tim Snyder Martin Wolf has long been one of the wisest voices on economic issues on the world stage. He has never been known as a sunny-side-up optimist, yet he has never been as worried in his adult life as he is today. Liberal democracy is in recession, and authoritarianism is on the rise.…mehr

Produktbeschreibung
"From the chief economics commentator of the Financial Times, a magnificent reckoning with how and why the marriage between democracy and capitalism is coming undone all over the world, and what can be done to reverse this terrifying dynamic. TARGET CONSUMER: Readers of Thomas Friedman, Paul Krugman, and Tim Snyder Martin Wolf has long been one of the wisest voices on economic issues on the world stage. He has never been known as a sunny-side-up optimist, yet he has never been as worried in his adult life as he is today. Liberal democracy is in recession, and authoritarianism is on the rise. The ties that ought to bind open markets to free and fair elections are being strained, even spurned, even in democracy's notional heartlands, like America and England. Around the world, powerful voices argue that capitalism is better without democracy. Other voices argue that democracy is better without capitalism. This book is a forceful rejoinder to both views. Even as it offers a deep, lucid assessment of why this marriage has grown so strained, it makes clear why a divorce between capitalism and democracy would be an almost unthinkable calamity for the entire world. Democratic capitalism has many enemies and few true friends. For all its flaws, Wolf argues, it remains the best system for human flourishing the world has seen, but something has gone seriously awry: the growth of prosperity has slowed, and the division of the fruits between the hyper-successful few and the rest has become more unequal. The oligarchs have retreated to their bastions, where they take a dim view of government and its ability to invest in the public goods needed to foster opportunity and sustainability. But the waters will rise to overwhelm them too in the end. Citizenship is not just a slogan or a romantic idea; it's the only force that can save us, Wolf argues. Nothing has ever harmonized political freedom and economic freedom better than a shared faith in the common good, and nothing ever will. This wise and rigorously fact-based exploration of the whole epic human story of the dynamic between democracy and capitalism lands on the lesson that our ideals and our interests not only should align- they must. For everyone's sake"--
Autorenporträt
Martin Wolf is associate editor and chief economics commentator at the Financial Times, London. He was awarded the CBE (Commander of the British Empire) in 2000 for services to financial journalism. Wolf won the Overseas Press Club of America's prize for Best Commentary in 2013 and the 2019 Lifetime Achievement Award at the Gerald Loeb Awards. He was a member of the UK's Independent Commission on Banking in 2010-11. Wolf is the author of The Shifts and the Shocks What We've Learned--and Have Still to Learn--from the Financial Crisis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.10.2023

Sorge um den Kapitalismus
Welche Gefahr von antidemokratischen Kräften droht

Martin Wolf ist der führende Kopf der "Financial Times". Der Chefkommentator der britischen Wirtschaftszeitung diagnostiziert eine Krise unseres politischen und Wirtschaftssystems, weil Kapitalismus und Demokratie einander benötigen, aber eine fragile Verbindung sind. Denn die Kombination beruht auf der Trennung von Wohlstand und Macht. Macht hat oft zu Wohlstand geführt und Wohlstand ist oft in Macht umgesetzt worden. Die Verabsolutierung eines Elementes, ob des kapitalistischen oder des demokratischen, gefährdet die fragile Verbindung. Deshalb lehnt Wolf das libertäre Ideal als inkompatibel mit dem allgemeinen Wahlrecht ab. Während Markt und Kapital Richtung Globalisierung drängen, sind politische Systeme notwendig exklusiv und an internen Bedürfnissen orientiert.

Für Wolf beruht die Akzeptanz der sozialen Ordnung auf Leistung. Da beobachtet er in den letzten Jahren eine Fülle von Problemen in den reichen Ländern des Westens: Deindustrialisierung, verunsicherte Arbeiterschaft und Mittelschicht, zunehmende Ungleichheit der Einkommen und Vermögen, Finanzkrise, Covid-Krise, wachsende Staatsverschuldung, Einwanderung aus armen in reiche Länder, unzureichendes Wachstum der Produktivität und der Wirtschaft, um die Erwartungen der Bevölkerung befriedigen zu können. Nationalität, Hautfarbe, Religion und kulturelle Unterschiede werden für Wolf bedeutsam in der wirtschaftlichen Krise, wenn der Status vieler Menschen fraglich wird. Unsicherheit und Angst können dann den Boden für eine künftige Tyrannei bereiten.

Wolf warnt vor falschen Diagnosen und darauf beruhenden unwirksamen Rezepten zur Lösung für wirtschaftliche Probleme. Er hält technologischen Fortschritt und Produktivitätsgewinne statt des Welthandels für den wichtigsten Grund für die zunehmende Ungleichheit und Deindustrialisierung, obwohl er für manche Gebiete in den USA den chinesischen Exporten eine wichtige Rolle dabei zugesteht. Aber Protektionismus wird Industriearbeitsplätze nicht zurückholen. Weil sich Wissen und Kenntnisse verbreiten, war der Aufstieg Asiens und Chinas nicht aufzuhalten. Deren Aufstieg ergab sich aus deren Öffnung zum Weltmarkt. Die Öffnung der westlichen Volkswirtschaften war im Wesentlichen schon vor der neoliberalen Phase erfolgt.

Auch abnehmende Produktivitätszuwächse und damit eine schrumpfende Verteilungsmasse im Westen waren unvermeidbar, weil die westliche Arbeiterschaft ihren Kenntnisvorsprung verlor und sich demographische Probleme abzeichneten. Die stagnierenden Masseneinkommen bei gleichzeitig schnellem Wachstum der Einkommen ganz oben haben allerdings ein Gefühl der Vernachlässigung bei weiten Teilen der Bevölkerung und Misstrauen gegenüber den Eliten erzeugt. Das zunehmende Gewicht des Finanzsektors in den angelsächsischen Volkswirtschaften, die immer höhere Bezahlung von Spitzenmanagern verglichen mit den meisten Beschäftigten, die steuerlichen Anreize zur Verschuldung von Unternehmen und den Einfluss großer Unternehmen und der Superreichen bei amerikanischen Wahlkämpfen hält Wolf für verderbliche Entwicklungen.

Die Enttäuschung der Bevölkerung führt zum Populismus. Populisten misstrauen den Eliten, oft zu Recht. Aber sie glauben, wie Donald Trump auf Expertise verzichten zu können. Sie überschätzen die Homogenität der Präferenzen der Bevölkerung. Sie neigen zur Ausgrenzung und Unterdrückung von Minderheiten. Wirtschaftliche Verteilungskämpfe werden durch kulturelle oder Identitätskonflikte ersetzt. Besonders besorgt ist Wolf über die amerikanische Politik, wo die republikanische Partei nicht nur von den Rassenvorurteilen des Südens profitiert hat, sondern es zum Plutopopulismus gekommen ist. Ein Teil der Superreichen hat sich mit der weißen Arbeiter- und Mittelschicht verbündet, während die demokratische Partei die Verankerung in Arbeiterschaft und Gewerkschaften verloren hat und zur Partei der akademisch Gebildeten geworden ist. Das republikanische Fußvolk identifiziert sich nicht mehr mit seinen wirtschaftlichen Interessen, sondern als Südstaatler, Weiße, Christen oder Abtreibungsgegner. Während die Plutokraten die Massen verführen, stößt die akademisch gebildete Intelligenz sie zurück.

Nach Wolf kann die Ehe von Kapitalismus und Demokratie nur als Sozialstaat funktionieren. Die Probleme, einschließlich des Klimawandels, können nur schrittweise gelöst werden. Wolf beurteilt offene Märkte für Waren und Dienstleistungen positiver als für Migranten offene Gesellschaften. Migration kann die Kohäsion von Gesellschaften und die Bereitschaft zur Umverteilung innerhalb der Gesellschaft verringern. Menschen sind eher bereit, mit Landsleuten als mit Fremden zu teilen. Im Gegensatz zu einem aggressiven Nationalismus beurteilt Wolf einen defensiven Patriotismus positiv. Er hält Steuererhöhungen für notwendig, wobei er mehr steuerliche Belastung von Kapitaleinkommen statt Arbeitseinkommen und eine wesentlich stärkere Belastung sehr hoher Einkommen fordert. Er ist nicht grundsätzlich gegen Schuldenfinanzierung von Nachfrage; aber der Entwicklungspfad der Staatsausgaben und Schulden sei nicht tragfähig. Trotz der rationalen Ignoranz der Wähler sieht Wolf keine Alternative zur Demokratie. Er sorgt sich in diesem wichtigen Buch allerdings um das Ethos der Eliten. ERICH WEEDE

Martin Wolf: The Crisis of Democratic Capitalism. Allen Lane (Penguin Random House), Dublin 2023, 474 Seiten, 29 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Martin Wolf has been an incisive commentator on economics and politics for a long time. This book is an excellent and thought-provoking synthesis of his views on democratic capitalism and how to fix it. Ben Bernanke, former chair of the Federal Reserve