
Nicole Joens
Broschiertes Buch
Tanz der Zitronen
Insidergeschichte einer Drehbuchautorin. Literarisches Sachbuch
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Ein erhellender und teils humorvoller Insiderbericht über eine anfängliche Traumkarriere als Drehbuchautorin, die nach und nach von Skandalen, Korruption, Zensur, einem jahrelangen Gerichtsverfahren und dem frühen Tod einer ZDF-Redakteurin überschattet wird.
Nach einem Filmstudium und ersten Berufserfahrungen in New York begann die Autorin in München eine 20-jährige Karriere als TV-Drehbuchautorin: Soap, Serien und Filme. In den letzten Jahren veröffentlichte sie erfolgreich Romane und Kurzgeschichten und gründete 2010 mit ihrem Mann CINDIGOfilm.
Produktdetails
- Verlag: Cindigo
- Artikelnr. des Verlages: 113
- 1. Aufl.
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 15. August 2013
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 135mm x 20mm
- Gewicht: 392g
- ISBN-13: 9783944251134
- ISBN-10: 394425113X
- Artikelnr.: 38466373
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
„GEZ – dafür zahl' ich nicht“
Das war jahrelang die Parole von einem unzufriedenen und meist jungen Publikum, welches sich mit dem Fernsehprogramm von ARD und ZDF so gar nicht identifizieren konnte. Die Sonntagsfilme habe ich selbst (Jahrgang 1989) gar nicht erst für …
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„GEZ – dafür zahl' ich nicht“
Das war jahrelang die Parole von einem unzufriedenen und meist jungen Publikum, welches sich mit dem Fernsehprogramm von ARD und ZDF so gar nicht identifizieren konnte. Die Sonntagsfilme habe ich selbst (Jahrgang 1989) gar nicht erst für einen gemütlichen Ausklang vom Wochenende in Erwägung gezogen, weil diese eintönig und häufig mit den selben Schauspieler/innen besetzt wurden, sodass ein Krimi oder Drama schon auf dem ersten Blick der gleiche Einheitsquark war und damit frei von jeglicher kreativen Inspiration und schlichtweg uncool. Bei den zahlreichen Ärzteserien und Seifenopern hatte man irgendwann auch das Gefühl, die Handlung weit voraus schon zu kennen und sich nur berieseln zu lassen, weil die Charaktere viel zu flach gezeichnet wurden und die Umsetzung ohne künstlerische Qualität gedreht wurde. Doch wozu dient dann eine Zwangsabgabe, wenn die Mattscheibe nicht zwangsweise einen neuen Glanz erhält? Wo bleibt mein Rundfunkbeitrag?
Umso neugieriger war ich, als ich die Möglichkeit bekam durch Nicole Joens einmal hinter die Kulissen der großen Deutschen TV-Fabrik zu schauen – ungeschönt und in all ihrer Hässlichkeit. Nachdem die Autorin nämlich ihre Ausbildung in den USA abgeschlossen hat, war sie selbst zwei Jahrzehnte als freie Drehbuchautorin für die Fernsehriesen in München unterwegs, was aber urplötzlich einen tiefen Riss bekam, als sie für einen Vierteiler vor Gericht gezerrt wurde, da sie an ihrem eigenen Konzept festhalten wollte – ein Unding im politisch geprägten Korruptionsdschungel.
An dieser Stelle muss man ihr auch einfach für den Mut danken, sich trotz aller Widrigkeiten nicht zu verkriechen, sondern wie ein Phönix aus der Asche zu steigen und die Verantwortlichen in den Fokus zu rücken.
Es dauert auch nicht lange, um vollkommen desillusioniert zu werden, was ein faires Miteinander in diesem Berufsbild angeht. Da werden Freunde zu Feinden und Verträge an denjenigen verteilt, der sich am besten verstellen und bestechen kann. Natürlich herrscht in der freien Marktwirtschaft ein rauer Ton, doch die Ausmaße, die von Nicole Joens beschrieben werden, gehen weit über mein Verständnis von Fleiß und Gerechtigkeit hinaus. Die Kreativen werden möglichst klein gehalten und um ihren verdienten Lohn gebracht, um dann auf der anderen Seite das Geld (UNSER Geld!) in Massen in zum Scheitern verurteilte Projekte fließen zu lassen. Es ist wirklich erschreckend und lässt uns beim Lesen nur beschämt mit dem Kopf schütteln, weil so viel vertuscht wird und kaum die Chance besteht eine ehrliche Antwort auf kritische Fragen zu erhalten.
Inhaltlich beschränkt sich die Autorin allerdings nicht nur auf diesen Schwerpunkt, sondern liefert einen bunten Mix aus Eckdaten ihrer ganzen Lebensgeschichte ab, was mich leider immer wieder zu Pausen gezwungen hat, weil die Sprünge für mein Empfinden zu ruckartig waren und dadurch ein stetiger roter Faden in der Erzählung fehlte, was für ein Sachbuch aber eigentlich Voraussetzung sein sollte und mir vom Stil gar nicht gefiel.
Einige Szenen, wie eine gedankliche Therapiestunde von ARD und ZDF (in drei Kapiteln) waren für mich auch unnötig und haben von dem Wesentlichen abgelenkt, obwohl man einen kreativen und gekränkten Kopf vielleicht auch nicht in die starren Formen eines nüchtern erzählten Berichts zwängen sollte, denn dafür waren einige Passagen eindeutig zu emotional.
Der Vierteiler „Herzblutlinde“ klingt nichtsdestotrotz (in der Urfassung) vielversprechend und ich hoffe, dass er schon bald verfilmt wird, denn intelligentes Fernsehen kommt in der Gegenwart leider viel zu kurz. „Tanz der Zitronen“ sollte deshalb die größte mögliche Aufmerksamkeit bekommen, damit die Verschwendung ein Ende hat und endlich wieder gutes Fernsehen im Rundfunk laufen kann – nicht nur für Senioren, denn wir sind die Zuschauer von morgen bzw. eigentlich schon von heute, das haben die ARD und das ZDF nur noch nicht begriffen!
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Zuallererst muss ich der Autorin mein Anerkennung für dieses Sachbuch aussprechen. Gerade in dieser Lobby ist es nicht gerade, Karriere, förderlich seine ehrliche Meinung kundzutun oder aus dem sogenannten " Nähkästchen" zu plaudern.
Sehr schnell findet man sich …
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Zuallererst muss ich der Autorin mein Anerkennung für dieses Sachbuch aussprechen. Gerade in dieser Lobby ist es nicht gerade, Karriere, förderlich seine ehrliche Meinung kundzutun oder aus dem sogenannten " Nähkästchen" zu plaudern.
Sehr schnell findet man sich beruflich auf einer sogenannten "Schwarzen Liste" wieder. Wie es die Schriftstellerin am eigenen Leib feststellen musste.
Die Autorin schreibt sehr detailliert und glaubwürdig über Korruption, von politischer Beeinflussungen der Sendungen, dem ausnützen der Drehbuchautoren und das hinauswerfen unserer Gelder......die ja bekanntlich über die GEZ eingezogen werden.
Für mich persönlich ist es sehr schwer eine objektive Meinung zu diesen Buch zu äußern.
Ich empfand es als absolut erschreckend was sich hinter den verschlossenen Türen alles abspielt und wie mit dem Menschen umgegangen wird....
Dennoch muss ich sagen das es mir bei diesem Buch etwas an Glaubwürdigkeit fehlt. Es liegt nicht an den Fakten im Buch oder an der mir sehr sympathisch wirkenden Autorin...
Nein.... es liegt eher an den auffallenden Wiederholungen sowie an der gesamten Durchgängigkeit.... Die Zeitdifferenz ist mir hierbei nicht immer ganz klar gewesen. Mal spricht sie von der Klage mit dem Sendern und zeitgleich befindet sie sich wieder im Hier und jetzt. Auch das Lektorat lässt zu wünschen übrig... Durch diese kleinen Malheur büßt das Buch leider sehr viel Glaubwürdigkeit ein.
Mein Fazit ist:
Ein gutes Sachbuch, das man lesen sollte wenn man schon immer mal hinter die Kulissen blicken wollte.
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Als ich das Buch das erste Mal in Händen hielt, war die Überlegung ob es meine Zweifel in Bezug auf die öffentlich Rechtlichen Sendeanstalten sowie die GEZ ausräumen könnte oder nicht. Es konnte meine Zweifel nur noch bestätigen. Der Schreibstil im Teil wo die Autorin …
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Als ich das Buch das erste Mal in Händen hielt, war die Überlegung ob es meine Zweifel in Bezug auf die öffentlich Rechtlichen Sendeanstalten sowie die GEZ ausräumen könnte oder nicht. Es konnte meine Zweifel nur noch bestätigen. Der Schreibstil im Teil wo die Autorin ihre Erlebnisse schildert teilweise lustig aber auch zum Teil ernsthaft und bedrückend. Der Teil der eher berichtend daher kommt, genauso will ich ein Sachbuch haben. Nach der Lektüre des Buches muss ich ganz ehrlich gestehen einiges was ich lesen musste habe ich in etwas so befürchtet, allerdings was die Entrechtung der Autoren angeht war ich doch wirklich erschüttert. Für mich ist dieses Buch für jeden der wissen will was wirklich bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten vor sich geht muss dieses Buch lesen.
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