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New York Times Bestseller • Read With Jenna Book Club Pick as seen on Today • Winner of the Los Angeles Times Christopher Isherwood Prize for Autobiography • Winner of the American Library Association Alex Award • A Kirkus Reviews Best Nonfiction Book of the Century A young poet tells the inspiring story of his migration from El Salvador to the United States at the age of nine in this “gripping memoir” (NPR) of bravery, hope, and finding family. Finalist for the PEN/John Kenneth Galbraith Award for Nonfiction • One of the New York Public Library’s Ten Best Books of the Year Lon...
New York Times Bestseller • Read With Jenna Book Club Pick as seen on Today • Winner of the Los Angeles Times Christopher Isherwood Prize for Autobiography • Winner of the American Library Association Alex Award • A Kirkus Reviews Best Nonfiction Book of the Century A young poet tells the inspiring story of his migration from El Salvador to the United States at the age of nine in this “gripping memoir” (NPR) of bravery, hope, and finding family. Finalist for the PEN/John Kenneth Galbraith Award for Nonfiction • One of the New York Public Library’s Ten Best Books of the Year Longlisted for the Andrew Carnegie Medal for Excellence and the PEN/Open Book Award “I read Solito with my heart in my throat and did not burst into tears until the last sentence. What a person, what a writer, what a book.”—Emma Straub “A riveting tale of perseverance and the lengths humans will go to help each other in times of struggle.”—Dave Eggers ONE OF THE BEST BOOKS OF THE YEAR: The New York Times Book Review, NPR, The Washington Post, San Francisco Chronicle, Vulture, She Reads, Kirkus Reviews Trip. My parents started using that word about a year ago—“one day, you’ll take a trip to be with us. Like an adventure.” Javier Zamora’s adventure is a three-thousand-mile journey from his small town in El Salvador, through Guatemala and Mexico, and across the U.S. border. He will leave behind his beloved aunt and grandparents to reunite with a mother who left four years ago and a father he barely remembers. Traveling alone amid a group of strangers and a “coyote” hired to lead them to safety, Javier expects his trip to last two short weeks. At nine years old, all Javier can imagine is rushing into his parents’ arms, snuggling in bed between them, and living under the same roof again. He cannot foresee the perilous boat trips, relentless desert treks, pointed guns, arrests and deceptions that await him; nor can he know that those two weeks will expand into two life-altering months alongside fellow migrants who will come to encircle him like an unexpected family. A memoir as gripping as it is moving, Solito provides an immediate and intimate account not only of a treacherous and near-impossible journey, but also of the miraculous kindness and love delivered at the most unexpected moments. Solito is Javier Zamora’s story, but it’s also the story of millions of others who had no choice but to leave home.
Javier Zamora was born in El Salvador in 1990. His father fled the country when he was one, and his mother when he was about to turn five. Both parents’ migrations were caused by the U.S.-funded Salvadoran Civil War. When he was nine Javier migrated through Guatemala, Mexico, and the Sonoran Desert. His debut poetry collection, Unaccompanied, explores the impact of the war and immigration on his family. Zamora has been a Stegner Fellow at Stanford and a Radcliffe Fellow at Harvard and holds fellowships from the National Endowment for the Arts and the Poetry Foundation.
Produktdetails
- Verlag: Random House LLC US
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 6. September 2022
- Englisch
- Abmessung: 159mm x 240mm x 39mm
- Gewicht: 644g
- ISBN-13: 9780593498064
- ISBN-10: 0593498062
- Artikelnr.: 63157511
Herstellerkennzeichnung
Libri GmbH
Europaallee 1
36244 Bad Hersfeld
gpsr@libri.de
Abhängig von der Gier der Schleuser
Javier Zamora beschreibt, wie er sich als neunjähriger Junge allein von El Salvador in die Vereinigten Staaten durchgeschlagen hat
Kriege, Konflikte und Gewaltausbrüche jeder Art, Machtgier und die Unfähigkeit oder die bewusste Weigerung Regierender, wenigstens halbwegs würdige Lebensbedingungen für ihre Landsleute zu schaffen, treiben immer wieder Menschen aus ihren Ländern in vermeintlich bessere Gefilde. Die Bilder von den Migrantenströmen zeigen schier endlose Menschenschlangen, überfüllte Boote und Flüchtlinge in Lagern, die Gefängnissen gleichen. Doch welche Beweggründe jeden Einzelnen dazu gebracht haben, aus der Heimat ins Ungewisse aufzubrechen und Gefährdungen bis zur
Javier Zamora beschreibt, wie er sich als neunjähriger Junge allein von El Salvador in die Vereinigten Staaten durchgeschlagen hat
Kriege, Konflikte und Gewaltausbrüche jeder Art, Machtgier und die Unfähigkeit oder die bewusste Weigerung Regierender, wenigstens halbwegs würdige Lebensbedingungen für ihre Landsleute zu schaffen, treiben immer wieder Menschen aus ihren Ländern in vermeintlich bessere Gefilde. Die Bilder von den Migrantenströmen zeigen schier endlose Menschenschlangen, überfüllte Boote und Flüchtlinge in Lagern, die Gefängnissen gleichen. Doch welche Beweggründe jeden Einzelnen dazu gebracht haben, aus der Heimat ins Ungewisse aufzubrechen und Gefährdungen bis zur
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Todesgefahr in Kauf zu nehmen, lässt sich nur erahnen.
Es fehlt nicht an Literatur über Flucht und Vertreibung aus Vergangenheit und Gegenwart. Aus diesen Titeln ragt die spannende fast fünfhundert Seiten lange Schilderung der Flucht eines neunjährigen Jungen heraus, der auf abenteuerliche Weise von El Salvador über Guatemala und Mexiko in die Vereinigten Staaten gelangt. Dabei werden nicht nur die Mechanismen deutlich, wie Schleuser mit ihren Methoden die Flucht steuern, es zeigt sich auch, in welch großem Maß Zufälle, glückliche Umstände und vor allem der Durchhaltewillen der Flüchtenden zum Gelingen beitragen.
Der aus El Salvador stammende und in den Vereinigten Staaten lebende Autor Javier Zamora hat seine eigenen im Kindesalter erlebten Fluchterfahrungen unter dem lapidaren spanischen Titel "Solito" (Allein) aufgeschrieben. Die deutsche Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann trägt den Untertitel "Eine wahre Geschichte", im englischsprachigen Original ist es lediglich "Eine Erinnerung" (A Memoir). Selbst wenn manche Episoden sich nicht ganz so zugetragen haben sollten, wie sie Zamora mit therapeutischer Unterstützung aus seinem Gedächtnis hervorgeholt hat, sind doch die präzise Art der Schilderung und die unglaubliche Detailgenauigkeit verblüffend.
Die Eltern des Buben waren vor den Gräueln des Bürgerkriegs in El Salvador nach Nordamerika geflohen. Javier, der bei seinen Großeltern aufwächst, macht sich an einem Apriltag 1999 auf den Weg, um wieder mit Vater und Mutter zusammen zu sein. Sein Opa präpariert ihn für die Flucht über Guatemala und Mexiko ins gelobte Land Amerika, begleitet ihn auch eine Weile, doch dann muss der junge Flüchtling auf sich allein gestellt weiterreisen. Ihn erwarten sieben Wochen voller Ängste, Schmerzen, Hunger und Erschöpfung. Er schleppt sich durch hitzeversengte Wüstenlandschaften, wird aufgegriffen, erlebt eine schier unaufhörliche Folge von Bedrohungen, Erniedrigungen und Momenten des Scheiterns. Und trotzdem keimt immer wieder Hoffnung auf.
Zamora schildert seine Fluchterlebnisse als Neunjähriger in der Ichform, im letzten Kapitel wechselt er die Erzählperspektive und beschreibt das Wiedersehen mit seinen Eltern aus der Sicht des in den Vereinigten Staaten heimisch gewordenen Autors, der seine traumatischen Erfahrungen zunächst im Gedichtband "Unaccompanied" (Unbegleitet) verarbeitet hatte. Mit der erschreckend eindrücklichen, doch nie larmoyanten Beschreibung scheinbarer Banalitäten, der prekären Versorgung mit Lebensmitteln oder der zwanghaften Unterdrückung der Notdurft auf stundenlangen Bus- oder Bootsfahrten zeigt Zamora, wie allein schon triviale Umstände eine Flucht zur Qual werden lassen.
Der kleine Javier wird von Schleuser zu Schleuser weitergereicht, es sind zumeist namenlose "Kojoten" oder "Polleros", die ihren Job freilich nicht um Gotteslohn verrichten, sondern ordentlich Geld für ihre Dienste eintreiben. Immerhin bildet sich auf der Flucht, der sich immer neue Fremde hinzugesellen, so etwas wie eine Familie um Javier. Er gibt sich (was ihm von seinem Großvater eingebläut wurde) als Mexikaner aus, nimmt eine falsche Identität an, bemüht sich, nach der Durchquerung Guatemalas mit mexikanischem Akzent zu sprechen, um nicht als Salvadorianer erkannt und abgeschoben zu werden.
Seine Fluchtgeschichte erzählt Zamora streng chronologisch, Wegmarken sind Datums- und Ortsangaben. Er versteht es, den Spannungsbogen immer wieder neu anzuziehen. Für Leser der deutschen Übersetzung, die nicht wenigstens Grundkenntnisse des Spanischen haben, ist die Lektüre bisweilen mühsam, weil unzählige spanische Wörter und Wendungen unübersetzt bleiben. Sie werden zwar in einem mehr als sechzehn Seiten umfassenden Glossar erläutert, aber es ist einfach lästig, dort ständig nachschlagen zu müssen. Dem Lesefluss wäre es dienlicher und es wäre kein Verlust an Authentizität gewesen, wenn auch diese spanischen Einsprengsel verdeutscht worden wären.
Die gewaltige Fluchterzählung Zamoras regt zu vielerlei Gedankenspielen an, etwa zu der heiklen Frage, wie verwerflich die Umtriebe der Schleuser sind. So brutal und kaltblütig sie ihrem Menschenhandelsgeschäft nachgehen - ohne sie wäre der neunjährige Javier kaum durchgekommen. Vor allem aber wird deutlich, dass es sich bei den Flüchtlingsströmen vor den Toren der Vereinigten Staaten keineswegs um eine "Invasion von Verbrechern" handelt, die aus Gefängnissen und "Irrenhäusern" kommen, wie der Migrantenhasser Trump behauptet, der sich gar zu der Behauptung verstiegen hat, diese wären "Tiere". Es sind ganz schlicht Menschen, die der Gewalt und unwürdigen Lebensumständen in ihrer Heimat entfliehen und sich andernorts eine friedvolle, gedeihliche Existenz aufbauen wollen. Aus dem armseligen Flüchtlingsjungen Javier ist ein gefragter Autor in den Vereinigten Staaten geworden. JOSEF OEHRLEIN
Javier Zamora: "Solito". Eine wahre Geschichte.
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024. 496 S., geb., 26,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
Es fehlt nicht an Literatur über Flucht und Vertreibung aus Vergangenheit und Gegenwart. Aus diesen Titeln ragt die spannende fast fünfhundert Seiten lange Schilderung der Flucht eines neunjährigen Jungen heraus, der auf abenteuerliche Weise von El Salvador über Guatemala und Mexiko in die Vereinigten Staaten gelangt. Dabei werden nicht nur die Mechanismen deutlich, wie Schleuser mit ihren Methoden die Flucht steuern, es zeigt sich auch, in welch großem Maß Zufälle, glückliche Umstände und vor allem der Durchhaltewillen der Flüchtenden zum Gelingen beitragen.
Der aus El Salvador stammende und in den Vereinigten Staaten lebende Autor Javier Zamora hat seine eigenen im Kindesalter erlebten Fluchterfahrungen unter dem lapidaren spanischen Titel "Solito" (Allein) aufgeschrieben. Die deutsche Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann trägt den Untertitel "Eine wahre Geschichte", im englischsprachigen Original ist es lediglich "Eine Erinnerung" (A Memoir). Selbst wenn manche Episoden sich nicht ganz so zugetragen haben sollten, wie sie Zamora mit therapeutischer Unterstützung aus seinem Gedächtnis hervorgeholt hat, sind doch die präzise Art der Schilderung und die unglaubliche Detailgenauigkeit verblüffend.
Die Eltern des Buben waren vor den Gräueln des Bürgerkriegs in El Salvador nach Nordamerika geflohen. Javier, der bei seinen Großeltern aufwächst, macht sich an einem Apriltag 1999 auf den Weg, um wieder mit Vater und Mutter zusammen zu sein. Sein Opa präpariert ihn für die Flucht über Guatemala und Mexiko ins gelobte Land Amerika, begleitet ihn auch eine Weile, doch dann muss der junge Flüchtling auf sich allein gestellt weiterreisen. Ihn erwarten sieben Wochen voller Ängste, Schmerzen, Hunger und Erschöpfung. Er schleppt sich durch hitzeversengte Wüstenlandschaften, wird aufgegriffen, erlebt eine schier unaufhörliche Folge von Bedrohungen, Erniedrigungen und Momenten des Scheiterns. Und trotzdem keimt immer wieder Hoffnung auf.
Zamora schildert seine Fluchterlebnisse als Neunjähriger in der Ichform, im letzten Kapitel wechselt er die Erzählperspektive und beschreibt das Wiedersehen mit seinen Eltern aus der Sicht des in den Vereinigten Staaten heimisch gewordenen Autors, der seine traumatischen Erfahrungen zunächst im Gedichtband "Unaccompanied" (Unbegleitet) verarbeitet hatte. Mit der erschreckend eindrücklichen, doch nie larmoyanten Beschreibung scheinbarer Banalitäten, der prekären Versorgung mit Lebensmitteln oder der zwanghaften Unterdrückung der Notdurft auf stundenlangen Bus- oder Bootsfahrten zeigt Zamora, wie allein schon triviale Umstände eine Flucht zur Qual werden lassen.
Der kleine Javier wird von Schleuser zu Schleuser weitergereicht, es sind zumeist namenlose "Kojoten" oder "Polleros", die ihren Job freilich nicht um Gotteslohn verrichten, sondern ordentlich Geld für ihre Dienste eintreiben. Immerhin bildet sich auf der Flucht, der sich immer neue Fremde hinzugesellen, so etwas wie eine Familie um Javier. Er gibt sich (was ihm von seinem Großvater eingebläut wurde) als Mexikaner aus, nimmt eine falsche Identität an, bemüht sich, nach der Durchquerung Guatemalas mit mexikanischem Akzent zu sprechen, um nicht als Salvadorianer erkannt und abgeschoben zu werden.
Seine Fluchtgeschichte erzählt Zamora streng chronologisch, Wegmarken sind Datums- und Ortsangaben. Er versteht es, den Spannungsbogen immer wieder neu anzuziehen. Für Leser der deutschen Übersetzung, die nicht wenigstens Grundkenntnisse des Spanischen haben, ist die Lektüre bisweilen mühsam, weil unzählige spanische Wörter und Wendungen unübersetzt bleiben. Sie werden zwar in einem mehr als sechzehn Seiten umfassenden Glossar erläutert, aber es ist einfach lästig, dort ständig nachschlagen zu müssen. Dem Lesefluss wäre es dienlicher und es wäre kein Verlust an Authentizität gewesen, wenn auch diese spanischen Einsprengsel verdeutscht worden wären.
Die gewaltige Fluchterzählung Zamoras regt zu vielerlei Gedankenspielen an, etwa zu der heiklen Frage, wie verwerflich die Umtriebe der Schleuser sind. So brutal und kaltblütig sie ihrem Menschenhandelsgeschäft nachgehen - ohne sie wäre der neunjährige Javier kaum durchgekommen. Vor allem aber wird deutlich, dass es sich bei den Flüchtlingsströmen vor den Toren der Vereinigten Staaten keineswegs um eine "Invasion von Verbrechern" handelt, die aus Gefängnissen und "Irrenhäusern" kommen, wie der Migrantenhasser Trump behauptet, der sich gar zu der Behauptung verstiegen hat, diese wären "Tiere". Es sind ganz schlicht Menschen, die der Gewalt und unwürdigen Lebensumständen in ihrer Heimat entfliehen und sich andernorts eine friedvolle, gedeihliche Existenz aufbauen wollen. Aus dem armseligen Flüchtlingsjungen Javier ist ein gefragter Autor in den Vereinigten Staaten geworden. JOSEF OEHRLEIN
Javier Zamora: "Solito". Eine wahre Geschichte.
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024. 496 S., geb., 26,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
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Wann immer über Flüchtlinge während der letzten 80 Jahre gesprochen wird, denkt man an jene die aus der Ukraine, Asien, Afrika sowie an die jüdische Bevölkerung, die aus Nazi-Deutschland geflohen sind. Dabei vergisst man häufig, dass auch in Mittel- und Südamerika …
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Wann immer über Flüchtlinge während der letzten 80 Jahre gesprochen wird, denkt man an jene die aus der Ukraine, Asien, Afrika sowie an die jüdische Bevölkerung, die aus Nazi-Deutschland geflohen sind. Dabei vergisst man häufig, dass auch in Mittel- und Südamerika Menschen gezwungen sind/waren, vor einem Bürgerkrieg und/oder einem Diktator zu fliehen. Dieses Buch, das die Flucht des damals neun-jährigen Javier Zamora im Jahr 1999 beschreibt, erinnert daran.
Die Zamoras leben in den 1990er-Jahren in El Salvador und fliehen als dort der Bürgerkrieg (1980-1991) ausbricht. Zuerst die Mutter, dann der Vater. Näher Begründungen gibt es nicht. Der kleine Javier bleibt zunächst bei den Großeltern zurück, weil die Schlepper die Reise eines kleinen Kindes für zu gefährlich halten. Erst 1999, mit neun Jahren, darf er sich auf die gefährliche und lange Reise machen, die von den Eltern, die inzwischen in den USA leben, und den Großeltern generalstabsmäßig und heimlich vorbereitet wird.
Auf seinem Weg in die USA schippert er mit zahlreichen anderen Flüchtlingen mehrere Tage die Pazifikküste entlang, bis die Gruppe wieder an Land kann. Anschließend durchquert er mehrere Länder illegal, bis er schließlich nach mehreren Versuchen die US-Grenze überwindet.
Meine Meinung:
Mit diesem Buch arbeitet Javier Zamora mit Hilfe seiner Therapeutin seine eigene Fluchtgeschichte auf. Daher ist die die Geschichte aus seiner, Javiers, Perspektive erzählt. Manchen Lesern wird der detailreiche und bildhafte Schreibstil ein wenig sonderbar vorkommen. Doch ich glaube, die Erlebnisse haben sich so in Javiers Unterbewusstsein gebrannt, dass sie mit Unterstützung der Therapeutin wieder an die Oberfläche geholt worden sind.
Interessant ist zu lesen, worüber sich der kleine Javier auf dieser mehr als sieben Wochen dauernden Reise Gedanken macht. Dass er dicklich ist und in der Schule damals wegen seiner fast weiblichen Brüste verspottet worden ist, weshalb er sich vor den Mitgliedern der Flüchtlingsgruppe nicht ausziehen will, oder dass er nie zuvor seine Wäsche waschen musste und sich geniert, weil er so stinkt.
Die vielen spanische Wörter haben mich nicht gestört. Einerseits kann ich italienisch und daher kann ich einiges herleiten und andererseits macht das die Geschichte authentisch.
Das Buch zeigt, dass neben Gaunern, die den Flüchtlingen das Geld abnehmen, auch helfende Hände (im wahrsten Sinne des Wortes gibt), die den Jungen beschützen und die wenigen Nahrungsmittel sowie die Unterkünfte miteinander teilen.
Vieles, was im Hintergrund abgelaufen ist, erfährt Javier auch später nicht, um die Fluchthelfer nicht zu entlarven. Es scheint, dass diese Schlepper nicht so geldgierig waren, wie heute, die das Geld der Flüchtlinge nehmen und sie dann irgendwo hilflos aussetzen.
Das Buch ist fesselnd und berührend zugleich. Ich hätte mir im Nachwort noch etwas mehr Informationen über die damalige und aktuelle politische Situation in El Salvador gewünscht. Das österreichische Außenministerium (BMEIA) hat wegen des seit 2022 verhängten Ausnahmezustandes El Salvador die Warnstufe 4 (hohes Sicherheitsrisiko im ganzen Land) ausgesprochen.
Fazit:
Gerne gebe ich dieser sehr persönlichen Fluchtgeschichte 5 Sterne.
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ein sehr zu Herzen gehendes Buch
„Solito“ist ein autobiographischer Roman, der aus der Sicht des neunjährigen Javier geschrieben ist, der sich , nachdem seine Eltern, die schon in Kalifornien leben, entschieden haben ihn zu sich zu holen, auf den gefährlichen und einsamen Weg …
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ein sehr zu Herzen gehendes Buch
„Solito“ist ein autobiographischer Roman, der aus der Sicht des neunjährigen Javier geschrieben ist, der sich , nachdem seine Eltern, die schon in Kalifornien leben, entschieden haben ihn zu sich zu holen, auf den gefährlichen und einsamen Weg von Südamerika nach Amerika macht.Mit einem Schiff und zu Fuß geht es Aufenthalt den viele tausend Kilometer langen Weg, auf den Javier sich auf einige Menschen verlassen kann, eine Mutter mit ihrer Tochter und ein junger Mann, dessen jüngerer Bruder gestorben ist , nehmen sich seiner an und ich denke ohne sie hätte er es auch nicht geschafft.
Die Schilderungen dieser strapaziösen und auch sehr gefährlichen Reise werden sehr eindringlich und realistisch erzählt und man fragt sich immer wieder, wie dieser Junge es geschafften hat das zu überstehen. Als Mutter dreier Kinder kann ich mir ausmalen, welche Ängste und Sorgen die Eltern während der Flucht ihres Sohnes hatten, muss aber auch gestehen, dass ich es sicherlich anders gehandhabt hätte. Aber ich denke, ich kann mit meinem westlichen Wohlstandsdenken manche Entscheidungen auch nicht nachvollziehen, wenn Not und Elend manche Menschen zu so etwas treibt.
Der Schreibstil ist an sich flüssig und spannend, trotzdem wird der Lesefluss durch viele spanische Wörter und Redewendungen unterbrochen, die man in einem Glossar nachschlagen kann, aber man unterbricht jedes Mal die Geschichte, was etwas störend war. Die spanische Sprache lässt das Buch allerdings authentischer erscheinen.
Dieses Buch hat mir noch einmal deutlich gemacht, welche Strapazen und auch Gefahren Menschen auf sich nehmen, um ihrem Elend zu entfliehen und dass hinter jeder Flüchtlingszahl, die wir lesen oder im TV hören , jedes Mal ein Menschenschicksal steckt.
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Flucht aus der Sicht eines Jugendlichen
Schon das Cover ist sehr ansprechend. Der Junge der mit Landschaft etc. ausgefüllt ist birgt sehr viele Details zum entdecken. Der Schreibstil ist sehr gut lesbar - im Ich Schreibstil des 7 Jährigen - und verständig. Die Örtlichkeiten, …
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Flucht aus der Sicht eines Jugendlichen
Schon das Cover ist sehr ansprechend. Der Junge der mit Landschaft etc. ausgefüllt ist birgt sehr viele Details zum entdecken. Der Schreibstil ist sehr gut lesbar - im Ich Schreibstil des 7 Jährigen - und verständig. Die Örtlichkeiten, Szenen und Personen sind sehr schön beschrieben so dass man sich in die einzelnen Szenen schnell hineinversetzt fühlt. Die spanischen Wörter die sich im Text befinden empfand ich als etwas störend. Sie werden zwar am Ende erklärt - die Erklärung am Anfang fände ich praktischer - oder einfach direkt bei jedem Wort bei der Erstverwendung. Dass es ein Happy End nimmt ist von Anfang an klar da es ja eine Autobiografie ist. Sehr gut gefallen hat mir auch dass die Flucht nicht auf dem für uns in Europa typischen Mittelmeerweg stattfand sondern durch fremde Länder geführt hat. Mir hat es gezeigt dass eine Flucht immer Probleme mit sich bringt und Überraschungen (positive und negative) birgt. Für den Autor freut es mich dass er den Schritt der Flucht gegangen ist und gut überstanden hat.
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Also vorab schon einmal, ich tue mich sehr schwer mit dieser Rezension.
Es sind nun knapp 2 1/2 Wochen vergangen und obwohl ich normaler weise ein Buch in 2-3 Tagen lese oder sogar an einem (am Wochenende), so ist es mir hier sehr schwer gefallen.
Nach der besagten Zeit bin ich nun immer noch …
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Also vorab schon einmal, ich tue mich sehr schwer mit dieser Rezension.
Es sind nun knapp 2 1/2 Wochen vergangen und obwohl ich normaler weise ein Buch in 2-3 Tagen lese oder sogar an einem (am Wochenende), so ist es mir hier sehr schwer gefallen.
Nach der besagten Zeit bin ich nun immer noch auf Seite 166 und komme nicht weiter.
Ich möchte das Buch lieben. Ich empfinde es als wichtiges Thema und auch da ich Verwandtschaft in Südamerika habe, ist es ein wichtiges Thema für mich - es betrifft mich persönlich und ich habe einen starken Bezug dazu. Jetzt muss ich jedoch leider sagen, dass das Buch sich für mich sehr zäh anfühlt.
Der Schreibstil verweilt sehr lange an sehr kleinen Situationen und vermeintlich nichts passierenden Situationen.
Während sich die Leseprobe zuerst sehr schnell gelesen hat, so muss ich nun sagen, dass es sich einfach zieht. Die Situationen werden umschweifender und der Großteil der Geschichte hat sich im Kopf abgespielt und dreht sich um die Gedanken und Gefühle. Das soweit ist ein wichtiger Part und sollte nicht zu kurz kommen - definitiv. Dennoch sind es wirklich Seitenweise gefüllt damit, an einer Situation festhängenden. Wenn man widerrum wirklich aktive Abschnitte ließt, so vergehen die schnell und sind kurz und knackig beschrieben.
Das widerspricht sich meiner Meinung nach und es hilft einfach nicht. Es fühlt sich trocken an, es ist zäh und auch nun bei Seite 166 und somit gut 30% wird es nicht besser.
Wichtig wäre vor allem für viele, das doch sehr viele spanische Phrasen, Sätze, Umgangssprache verwendet wird. Diese sind teilweise sehr im Slang gehalten, sodass ich es meistens aus dem Kontext verstanden habe, allerdings spreche ich auch Spanisch. Teilweise war es mir jedoch auch nicht komplett ersichtlich. Für mich daher leider wieder ein Punkt Abzug...
Ich denke ich werde das Buch weiterlesen, alleine dadurch, dass ich Bezug dazu habe. Für jetzt allerdings muss ich es weglegen, da es reine Quälerei ist. Schade um das Buch, denn ich hatte mich wirklich darauf gefreut und ich wollte es lieben.
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Broschiertes Buch
Flucht ins Ungewisse
Von seinem fünften Lebensjahr an lebte der 1990 in El Salvador geborene Javier Zamora bei seinen Großeltern, die zwar arm waren, ihn aber liebevoll umsorgten. Er ist neun Jahre alt, als seine in die USA vor dem Bürgerkrieg geflüchteten Eltern endlich das …
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Flucht ins Ungewisse
Von seinem fünften Lebensjahr an lebte der 1990 in El Salvador geborene Javier Zamora bei seinen Großeltern, die zwar arm waren, ihn aber liebevoll umsorgten. Er ist neun Jahre alt, als seine in die USA vor dem Bürgerkrieg geflüchteten Eltern endlich das Geld für falsche Papiere und einen Schleuser (Kojote) gespart hatten, der den Jungen zu ihnen nach Kalifornien bringen sollte. Die Route von 35oo Meilen sollte über Guatemala und durch Mexiko führen und etwa zwei Wochen dauern. Bis Guatemala begleitete ihn noch sein Großvater, dann begann für den Jungen ein Höllentrip. Der Schleuser setzte sich ab und Javier musste sich wechselnden Flüchtlingsgruppen anschließen. Die „Reise“ ging zunächst mit Bussen und Lastwagen über Land, dann auf kleinen Booten übers Meer und zu Fuß bei erbarmungsloser Hitze durch die Sonora-Wüste. Sein Überleben verdankt er der Fürsorge und Menschlichkeit einigen seiner Mitflüchtlingen, Patricia mit ihrer 12jährigen Tochter Carla, dem 19jährigen Chino sowie der Barmherzigkeit einiger Schleuser, die sie von Versteck zu Versteck weiter leiteten. Aus den geplanten zwei Wochen wurde eine Odyssee von beinahe drei Monaten, bis die Eltern den Jungen endlich in ihre Arme schließen konnten …
Javier Zamora ist ein salvadorianischer Dichter und Aktivist. Er wurde 1990 in El Salvador geboren, wanderte im Alter von neun Jahren in die USA aus, wo er zu seinen Eltern nach Kalifornien zog. Er studierte an der Universität von Kalifornien, Berkeley, und an der Universität New York. Ab 2018 schrieb er Gedichte, teils über seine Flucht, bevor 2023 sein Buch „Solito: Eine wahre Geschichte“ zunächst auf Englisch, dann 2024 auf Deutsch erschien. Heute lebt Javier Zamora als Lyriker in Arizona.
Da es sich bei dem Buch um die Schilderung einer wahren Begebenheit handelt ist es erstaunlich, an wie viele Einzelheiten sich der heute erwachsene Javier Zamora noch erinnern kann. Er lässt sein 9jähriges Ich erzählen und verzichtet auf sämtliche politischen und wirtschaftlichen Andeutungen, was die Geschichte absolut authentisch macht, und legt den Fokus stattdessen ganz auf Zusammenhalt und Menschlichkeit unter unmenschlichen Bedingungen. Der Schreibstil ist extrem packend, auch wenn es sich anfangs etwas hinzieht, bis die ‚Reise‘ endlich losgeht.
Schwerwiegende Kritikpunkte sind für mich jedoch die wirklich auffallend vielen im Original belassenen spanischen Ausdrücke, die man zwar im Glossar am Ende des Buches nachschlagen kann, was aber für den Lesefluss enorm störend ist. (Ich habe das eBook gelesen, da ist das Hin und Her schier unmöglich.) Warum hat man nicht alles übersetzt? Das hätte dem Verständnis und dem Mitgefühl für den Autor wirklich keinen Abbruch getan. Äußerst hilfreich wäre auch eine skizzierte Karte mit der Fluchtroute gewesen. Nicht jeder Leser ist des Spanischen mächtig oder hat die Landkarte Mittelamerikas im Kopf!
Fazit: Trotz dieser Kritikpunkte ein Buch das man lesen sollte, auch um die momentane Flüchtlingssituation und die Motivation der Flüchtlinge besser zu verstehen. Ich vergebe gerne 5 Sterne.
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