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Das amorphe Großgebilde Volkswirtschaft lässt sich nicht in aller Komplexität funktionsgerecht mit einem einzigen Ansatz abbilden. Es gibt deshalb keine einheitliche Allzeit- und Allregionen-Volkswirtschaftstheorie. Man müsse bei volkswirtschaftlichen Analysen "über vorgezeichnete Einstiegsmodelle" hinausgehen (so Wolfgang Stützel) und im übrigen mit "komplexen und bruchstückhaften Zusammenhängen" rechnen (so Kurt Rothschild), weshalb jeglicher Steuerungsoptimismus mit einiger Skepsis zu relativieren ist. Das betrifft in freiheitlichen und entwickelten Industrie- und…mehr

Produktbeschreibung
Das amorphe Großgebilde Volkswirtschaft lässt sich nicht in aller Komplexität funktionsgerecht mit einem einzigen Ansatz abbilden. Es gibt deshalb keine einheitliche Allzeit- und Allregionen-Volkswirtschaftstheorie. Man müsse bei volkswirtschaftlichen Analysen "über vorgezeichnete Einstiegsmodelle" hinausgehen (so Wolfgang Stützel) und im übrigen mit "komplexen und bruchstückhaften Zusammenhängen" rechnen (so Kurt Rothschild), weshalb jeglicher Steuerungsoptimismus mit einiger Skepsis zu relativieren ist. Das betrifft in freiheitlichen und entwickelten Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften einerseits die Mechanismen der Selbststeuerung durch (1a) Aktivitäten der Individuen auf Märkten ("geldige" Beschaffung) und (1b) in den Demokratiemechanismen ("politische" Beschaffung), andererseits aber auch (2) staatliche Makropolitik nach kollektiven Zielsetzungen. Neben globaler Skepsis sind mehrere fragwürdige Einzelpunkte anzusprechen, bei denen Schwierigkeiten der Nationalökonomik mit Menschen, mit Bevölkerungen und mit Systemen spürbar werden. Wichtig sind dabei z. B. pathologische und reguläre Märkte, Menschen und Bevölkerungen, Resilienzen sowie Defekte von Kapital-, Regional- und Wachstumstheorien, Arbeitslosigkeit und Ausbreitung von Neuerungen sowie Globalisierung und Euro. Mit Kreislaufanalysen sowie Geld- und Kapitalmarktfragen (Anhänge I und II) und anderem wird abgerundet. Bei Ausschöpfung aller Methodologie und sämtlicher Zweige der empirischen Wirtschaftsforschung hat die Nationalökonomik (wie andere Sozialwissenschaften auch) nur eine "begrenzte Wahrheitsfähigkeit" aufzuweisen. Konträre Antworten auf gleiche Fragestellungen sind sogar bei gleichem raum-zeitlichen Wirklichkeitsausschnitt unter Ökonomen an der Tagesordnung. Bestenfalls gelangen Nationalökonomen für gleiche Anwendungsfelder zu partiell empirisch gültigen und übereinstimmenden sog. Quasi-Theorien. Angebracht sind Skepsis und Eigenkritik großer und kleiner Streithähne in der Wissenschaft - und in der Wirtschaftspolitik. Ohne es zu wissen, betreiben Lehrbuchschreiber und Gutachter Methodologie, die selbst wiederum keine letztgültige Wahrheit kennt.
Autorenporträt
Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Adolf Wagner, habilitiert für Volkswirtschaftslehre und Statistik an der Universität Tübingen, hatte Ordinariate an den Universitäten Marburg, Tübingen und Leipzig für Wirtschaftstheorie, Statistik bzw. Empirische Wirtschaftsforschung inne. Er leitete an den drei Standorten namhafte kleine Institute der Wirtschafts- und Sozialforschung.