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"Wann immer ich kann, male ich Wörter. Mit dem Zeigefinger. Auch hier in der Anstalt. Drinnen, draußen. Auf alles, was mir unterkommt, male ich Wörter. Ich male auf Wände, auf Fenster, auf Tischplatten. Ich male auf Haut, auf Kleidung, auf Laken."Simone Scharbert führt uns mit "Rosa in Grau" in psychiatrische Anstalten der Nachkriegszeit. An Orte, wo Menschen ohne Privatsphäre unter katastrophalen Bedingungen leben. Erzählt wird aus der Perspektive einer jungen Mutter, die Anfang der 50er-Jahre in Haar-Eglfing eingeliefert wird. Wie so viele Frauen, die sich nicht in die Gesellschaft ihrer…mehr

Produktbeschreibung
"Wann immer ich kann, male ich Wörter. Mit dem Zeigefinger. Auch hier in der Anstalt. Drinnen, draußen. Auf alles, was mir unterkommt, male ich Wörter. Ich male auf Wände, auf Fenster, auf Tischplatten. Ich male auf Haut, auf Kleidung, auf Laken."Simone Scharbert führt uns mit "Rosa in Grau" in psychiatrische Anstalten der Nachkriegszeit. An Orte, wo Menschen ohne Privatsphäre unter katastrophalen Bedingungen leben. Erzählt wird aus der Perspektive einer jungen Mutter, die Anfang der 50er-Jahre in Haar-Eglfing eingeliefert wird. Wie so viele Frauen, die sich nicht in die Gesellschaft ihrer Zeit einfinden können. Frauen, die gezwungen sind, ihr eigenes Leben aufzugeben und stattdessen Jahrzehnte in der Psychiatrie verbringen - mehr verwahrt als behandelt. Menschen, die etwas aus sich selbst heraus schaffen müssen, um das Leben weiter zu ertragen. Ein aufwühlender, sprachlich funkelnder Roman über Kontrollverlust und Grenzerfahrungen, über Liebe und Freundschaft. Und über die Kunstals letztes Refugium der Hoffnung - mit engen Bezügen zur Sammlung Prinzhorn.
Autorenporträt
Simone Scharbert, geboren 1974 in Aichach, hat Politikwissenschaft, Philosophie und Literatur in München, Augsburg und Wien studiert, anschließend in Politikwissenschaft promoviert. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin und Dozentin in Erftstadt. 2017 erschien ihr Lyrikdebüt "Erzähl mir vom Atmen", 2019 folgte ihr viel beachteter erster Roman "du, alice" über das Leben von Alice James.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Lara Sielmann bewundert Simone Scharberts Roman über Menschen mit Schizophrenie in der Nachkriegszeit. Den psychiatrischen Alltag bildet die Autorin unter Zuhilfenahme historischen Materials ab. Schwer verdaulich findet Sielmann die Schilderungen von Unfreiheit und Menschenversuchen in den Kliniken. Literarisch zart und dicht hingegen erscheint ihr, wie die Autorin die Vorstellungswelten ihrer Figuren abzubilden sucht. Für Sielmann zugleich der Versuch einer Sichtbarmachung vergessenen Leids.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Was für ein starkes, tiefes Buch! Und mit der thematischen Tiefe erfasst uns auf jeder Seite eine innige Wortliebe. Mit Präzision und Poesie erzählt Simone Scharbert vom schwer Fassbaren. Ihrer Sprache zieht uns in die direkte Umlaufbahn der inneren und äußeren Unfreiheit einer Frau, die stellvertretend für viele weitere steht." "Es ist ein inhaltlich harter und literarisch zarter Roman, den Simone Scharbert geschrieben hat. Ein sprachlich dichter Text, der es auf intensive Weise schafft, die verschwimmenden Vorstellungswelten dieser jungen Frau erfahrbar zu machen. Zugleich schafft die Autorin mit diesem Buch Sichtbarkeit für viele verschwundene und vergessene Menschen, die durch diese Anstalten durchgeschleust, gefoltert und ermordet wurden." Deutschlandfunk Kultur "Simone Schaberts Stimme ist leise, einfühlsam und kraftvoll in ihrer Authentizität. Sie hat einer Frau - stellvertretend für die vielen Frauen, die jahrelang in den psychiatrischen Anstalten sein mussten - eineStimme gegeben, die die Psychiatrie (oder die Gesellschaft) zu Objekten gemacht hatte." Kobinet-Nachrichten "Linguistically sparkling, this original novella brings women's voices to the fore and deals with loss of control, borderline experiences, love, friendship and art." New Books in German