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Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Revision, Prüfungswesen, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Wirtschaftswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Bis vor einiger Zeit wurden Bilanzierungsskandale hauptsächlich mit den Vereinigten Staaten von Amerika in Zusammenhang gebracht. Unternehmenszusammenbrüche wie z.B. Enron und Worldcom, bei denen Aktionäre mehrere Milliarden Dollar verloren, wurden hauptsächlich auf die amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften und die darin enthaltenen Bilanzierungswahlrechte geschoben. Man war der Auffassung,…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Revision, Prüfungswesen, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Wirtschaftswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Bis vor einiger Zeit wurden Bilanzierungsskandale hauptsächlich mit den Vereinigten Staaten von Amerika in Zusammenhang gebracht. Unternehmenszusammenbrüche wie z.B. Enron und Worldcom, bei denen Aktionäre mehrere Milliarden Dollar verloren, wurden hauptsächlich auf die amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften und die darin enthaltenen Bilanzierungswahlrechte geschoben. Man war der Auffassung, dass solche Bilanzierungsskandale in Europa nicht vorkommen könnten.
Diese Ansicht änderte sich schlagartig mit der Aufdeckung der Bilanzierungsskandale von Ahold und Parmalat. Nun war plötzlich auch die europäische Wirtschaft betroffen. Mit Parmalat haben die Skandale eine neue Größenordnung erreicht und hatte somit im Vergleich zu Enron einen wesentlich größeren Einfluss auf die nationale Wirtschaft.
Die Aufdeckung dieser Bilanzierungsskandale hatte zur Folge, dass Aktienkurse einbrachen, Aktionäre Teile ihrer Kapitalinvestitionen verloren und generell das Vertrauen der Anleger, neues Kapital in den Aktienmarkt zu investieren, deutlich geschwächt wurde. Häufig wird die Frage gestellt, wie es dazu kommen konnte, dass, wie im Fall Parmalat, ein Fehlbetrag von 4 Milliarden nicht rechtzeitig aufgedeckt worden ist. Calisto Tanzi, Parmalats Gründer, hatte mit einfachsten Mitteln Bankauszüge gefälscht und fiktive Guthaben in Millionenhöhe ausgewiesen. Der Betrug wurde erst aufgedeckt, als die Wirtschaftsprüfer einer Tochtergesellschaft, die auf den Cayman Island ansässig war, bei der Bank nach einer Bestätigung des Guthabens nachfragten und es sich herausstellte, dass das Konto nicht existierte.
Wenn nach einem Schuldigen gesucht wird, um zu klären, wie es zu den Betrugsdelikten kommen konnte, dauert es nicht lange bis in der öffentlichen Diskussion die Wirtschaftsprüfer erwähnt werden. Haben die Wirtschaftsprüfer versagt? Sind sie ihren Pflichten ordnungsgemäß nachgekommen? Haben sie die benötigte Distanz zum prüfenden Unternehmen, um die Prüfung objektiv durchzuführen, eingehalten oder ist ihre Unabhängigkeit durch die gleichzeitige Ausübung von Prüfungs- und Beratungsleistungen beeinträchtigt gewesen?
Das man die Schuldfrage nicht pauschal auf eine Partei, wie zum Beispiel den Wirtschaftsprüfer (WP) abwälzen kann, ist einleuchtend. Gerade in Fällen, bei denen das Management eines Unternehmens aktiv in den Betrugsfall involviert ist und versucht, diesen vor dem WP zu verbergen, sind die Aufdeckungsmöglichkeiten auf Seiten des Abschlussprüfers eingeschränkt. Es soll zwar nicht versucht werden, den WP von jeglicher Schuld freizusprechen, viel mehr soll darauf hingewiesen werden, dass bei Finanzskandalen wie im Fall Parmalat mehrere Aspekte betrachtet werden müssen. Oftmals liegt ein Versagen oder Fehlverhalten von Management, Aufsichtsratsgremien sowie Finanzanalysten und Banken vor. So ist es zum Beispiel fragwürdig, inwiefern die Trennung von Eigentum und Kontrolle, wie sie im Code der Corporate Governance gefordert wird, von Parmalat eingehalten wurde. Nur 3 der 13 Mitglieder des Board of Directors erfüllten die Kriterien zum unabhängigen Direktor, ein Internal Audit Committee wurde erst im Jahr 2001 eingeführt und außerdem war der Hauptaktionär des Unternehmens gleichzeitig dessen Geschäftsführer.
Trotzdem überwiegt in der Öffentlichkeit die Meinung, dass primär die Wirtschaftsprüfer ihren Pflichten nicht ordnungsgemäß nachgekommen sind. Dem Berufsstand wird vorgeworfen, dass er sich von seinem Core Business, der reinen Jahresabschlussprüfung, entfernt und durch profitablere Beratungsleistung seine Unabhängigkeit gegenüber dem Unternehmen gefährdet.
Das Vertrauen der Investoren in die Abschlussprüfung wieder zu gewinnen und zu ...