Siân Hughes
Gebundenes Buch
Perlen
Roman 'Ein zartes Buch über großen Kummer, darüber, wie er uns verändert und wie er doch heilen kann' Elke Heidenreich
Übersetzung: Handels, Tanja
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Marianne ist acht Jahre alt, als ihre Mutter verschwindet. Sie bleibt mit ihrem Bruder Joe und ihrem Vater in einem Haus am Rande eines kleinen Dorfes zurück, neben dem ein Fluss entspringt. Die bruchstückhaften Erinnerungen an die Liebe ihrer Mutter geben ihr Kraft: der Duft frischer Kräuter, die Spiele, die sie spielten, die Lieder und Märchen aus ihrer Kindheit, die in Mariannes Fantasie weiterleben. Doch da ist so vieles, das verborgen liegt im Dunkel ihrer eigenen Geschichte. Die drängendste Frage: Warum ist ihre Mutter gegangen, wie hat sie Marianne nur zurücklassen können? Die ab...
Marianne ist acht Jahre alt, als ihre Mutter verschwindet. Sie bleibt mit ihrem Bruder Joe und ihrem Vater in einem Haus am Rande eines kleinen Dorfes zurück, neben dem ein Fluss entspringt. Die bruchstückhaften Erinnerungen an die Liebe ihrer Mutter geben ihr Kraft: der Duft frischer Kräuter, die Spiele, die sie spielten, die Lieder und Märchen aus ihrer Kindheit, die in Mariannes Fantasie weiterleben. Doch da ist so vieles, das verborgen liegt im Dunkel ihrer eigenen Geschichte. Die drängendste Frage: Warum ist ihre Mutter gegangen, wie hat sie Marianne nur zurücklassen können? Die abwesende Mutter begleitet sie durch ihre gesamte Kindheit und Jugend, bleibt auch bei ihr, als sie längst erwachsen ist. Erst Jahre, nachdem sie selbst eine Tochter bekommen hat, beginnt Marianne, sich auf die Spur ihrer Erinnerungen zu begeben und stößt auf ein Geheimnis. 'Perlen' erzählt davon, wie es gelingen kann, trotz widriger Umstände den eigenen Weg zu finden. Ein zarter Roman, poetisch und unprätentiös zugleich, über das Wesen der Trauer und den Trost, den wir finden können, wenn es uns gelingt, uns mit der eigenen Vergangenheit auszusöhnen.
SIÂN HUGHES wuchs in dem kleinen Dorf in Cheshire auf, wo ¿Perlen¿ auch spielt. Ihr Gedichtband ¿The Missing¿ (2009) stand auf der Longlist des Guardian First Book Award, kam in die engere Wahl für den Felix Dennis und den Aldeburgh Prize und gewann den Seamus Heaney Centre Prize for Poetry. ¿Perlen¿ ist ihr erster Roman, erschienen bei dem kleinen unabhängigen Verlag Indigo Press. Er stand auf der Longlist für den Booker Prize und auf der Shortlist für den Author's Club Best First Novel. TANJA HANDELS übersetzt Belletristik und Sachtexte aus dem Englischen, zuletzt u. a. Bernardine Evaristo, Zadie Smith, Toni Morrison und Virgina Woolf. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: Pearl
- Seitenzahl: 272
- Erscheinungstermin: 13. Mai 2025
- Deutsch
- Abmessung: 204mm x 122mm x 26mm
- Gewicht: 376g
- ISBN-13: 9783755800088
- ISBN-10: 375580008X
- Artikelnr.: 72053657
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Tief berührt bespricht Rezensent Tobias Lehmkuhl das Booker-Preis nominierte Prosadebüt der britischen Autorin Sian Hughes, die der Kritiker bisher als Lyrikerin schätzte. Gefühl für Rhythmus und Komposition erkennt der Kritiker auch in diesem Roman, der vom Weiterleben einer Tochter nach dem plötzlichen Verschwinden der Mutter erzählt. In 21 Kapiteln, den jeweils ein Reim oder ein Kinderlied vorangestellt ist,liest Lehmkuhl vom Erwachsenwerden mit Vater und Bruder, von Mager- und Drogensucht, aber auch von den mythischen Qualitäten des Hauses in der britischen Provinz, das für Hughes' Heldin zu einer Art Grabmal der Mutter wird. Besonders aber faszinieren den Kritiker die Natur- und Landschaftsbeschreibungen, die so sinnlich sind, dass er meint, den Regen zu hören und die Atmosphäre wiederzuerkennen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein eindrucksvolles Debüt, sanft und schonungslos zugleich. Behutsam erzählt, atmosphärisch dicht und intensiv.« Amanda Andreas, WDR WESTART
Vom Aufwachsen mit einer Mutter, die fehlt:
"Perlen" ist das Debüt der britischen Autorin Siân Hughes. Sie hat Jahrzehnte daran gearbeitet, verschiedene Versionen erstellt und immer wieder verworfen, bis sie schließlich diese veröffentlicht hat, und damit auf …
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Vom Aufwachsen mit einer Mutter, die fehlt:
"Perlen" ist das Debüt der britischen Autorin Siân Hughes. Sie hat Jahrzehnte daran gearbeitet, verschiedene Versionen erstellt und immer wieder verworfen, bis sie schließlich diese veröffentlicht hat, und damit auf Anhieb auf der Longlist des renommierten Booker Prize im Jahr 2023 gelandet ist.
Es ist ein ruhiges, nachdenkliches, unaufgeregtes Buch mit viel Poesie und schöner Sprache. Es geht um Marianne, die im mittleren Alter auf ihr Leben zurückblickt, mit speziellem Fokus darauf, was das Verschwinden ihrer Mutter, als Marianne acht Jahre alt war, mit ihr und mit der Familie gemacht hat. Jedes Kapitel beginnt mit (im englischsprachigen Original belassenen) Kinderreimen, viele davon mit sehr düsterem Ende, etwa ganz am Anfang:
"Adam and Eve and Pinch-Me.
Went down to the river to bathe.
Adam and Eve were drowned.
Who do you think was saved?" (S.5)
Wir erfahren, dass die Mutter der Erzählerin ihr viele dieser Reime beigebracht hat und diese Teil der Spiele waren, die sie mit ihrer Tochter gespielt hat... meist ohne dass das kleine Mädchen den düsteren Hintergrund kannte oder verstand. Die Mutter, so wie wir sie durch die Augen der Tochter kennen lernen, muss eine ganz besondere Persönlichkeit gewesen sein: individualistisch und kreativ, naturverbunden und frei, aber auch sehr verwundbar und sensibel.
Schließlich wird sie eines Tages, als Marianne acht ist und ihr kleiner Bruder noch ein Baby, das gestillt wird, mitten am Tag alles stehen und liegen lassen und verschwinden. Die Polizei wird eine Fußspur im Schlamm finden, die in den Fluss führt und so wird vermutet, dass die Mutter sich ertränkt hat, vielleicht aus einem Anflug von postpartaler Depression heraus, auch wenn die Leiche nie gefunden wird. Auftauchen wird sie jedenfalls nie wieder und die Familie - der Vater, das 8-jährige Mädchen und das kleine Baby - muss ohne sie zurecht kommen.
Mariannes Vater Edward ist eine Lichtgestalt in diesem Buch, er macht das Beste aus der Situation, bemüht sich, den Kindern ein guter Vater zu sein, für sie da zu sein und gleichzeitig in seinem Beruf als Historiker an der Universität Geld zu verdienen. So sehr er sich auch bemüht, natürlich bleibt eine Lücke, emotional und auch organisatorisch und finanziell. Es ist nicht mehr möglich, in dem geliebten eigenen Haus am Land zu bleiben, zu abgelegen liegt dieses, um dort Kinder aufzuziehen, die nur mehr einen Elternteil haben, der beruflich oft abwesend sein muss. Also wird schweren Herzens das Haus aufgegeben und weiter in die Stadt gezogen.
Marianne wächst ohne Mutter heran, erlebt Verschiedenes, wünscht sich lange erfolglos ein Kind und wird schließlich dann ungeplant schwanger von einem Mann, der gerade beschlossen hat, sein Leben kinderlos verbringen zu wollen. Also wird sie alleinerziehende Mutter und stürzt kurz nach der Geburt in eine postpartale Psychose... zum Glück ist ihr liebevoller Vater da, um sie aufzufangen und sie erholt sich wieder.
Die eigene Verletzlichkeit wird ihr in ihrer Mutterschaft noch einmal anders bewusst und sie findet passende Worte dazu, über den "Notausgang Suizid", der den Nachkommenden eröffnet wird, sobald jemand in der Familie diesen Weg gewählt hat: "Man sollte ja meinen, ich wäre der letzte Mensch auf Erden, der sich schnell verabschieden will, schließlich weiß ich ja, wie es ist, zurückgelassen zu werden. Trotzdem gehöre ich zur Hochrisikogruppe. Wenn eine nahestehende Person in den Fluss geht und nie mehr daraus auftaucht, bedeutet das, dass diese Möglichkeit auch uns anderen offensteht. Sie leuchtet dann in unserem Kopf auf wie eins dieser grünen Schilder, die man über den Notausgängen am Ende von Hotelfluren sieht,..." (S. 208/209)
Doch zum Glück gibt es auch vieles an Gutem und an Ressourcen in Mariannes Leben und so wird sie ihren eigenen Umgang mit ihrer Verletzlichkeit finden und ihre Tochter beim Heranwachsen begleiten können.
Es ist also ein dunkles und tiefgründiges Thema, das dieser Roman behandelt. Wie viel Autobiographisches drin steckt, weiß ich nicht. Jedenfalls handelt es sich um eine Autorin, die ihr Thema und die psychischen Zustände ihrer Figuren sehr gut versteht und empathisch und mit treffenden Worten und Bildern zu beschreiben versteht. Insgesamt ist es ein Buch, das ruhige Momente braucht, in denen man sich darauf einlässt. Es gibt kaum größere Spannungsmomente... dass die Mutter verschwunden bzw. höchstwahrscheinlich verstorben ist, wissen wir ziemlich von Anfang an, und ebenfalls, dass Marianne es zumindest bis ins mittlere Erwachsenenalter geschafft hat und nun selbst eine heranwachsende Tochter hat - denn aus dieser Perspektive wird erzählt.
Der Reiz des Buches liegt also weniger in der Spannung, als in der tiefgründigen Figuren- und Charakterstudie und dem Porträt einer zutiefst verwundeten Familie, die doch auf ihre Art versucht, das Beste daraus zu machen. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es allen empfehlen, die bereit sind, sich darauf einzulassen.
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Für das Lesen dieses Romans von Siân Hughes habe ich ungewöhnlich lange benötigt. Dies lag nicht etwa an fehlender Lesezeit, sondern vielmehr daran, dass ich nicht recht in das Buch hineingefunden habe und dieses mich nicht fesseln konnte. Durch die erste Hälfte musste ich …
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Für das Lesen dieses Romans von Siân Hughes habe ich ungewöhnlich lange benötigt. Dies lag nicht etwa an fehlender Lesezeit, sondern vielmehr daran, dass ich nicht recht in das Buch hineingefunden habe und dieses mich nicht fesseln konnte. Durch die erste Hälfte musste ich mich eher zwingen. Doch dann änderte sich etwas – die Erzählart und die Protagonistin konnten mich plötzlich besser erreichen. Aus sprunghaft zusammengesetzten Lebensereignissen bildete sich langsam eine Lebensgeschichte heraus mit Entwicklungen von Marianne, aber auch der anderen Familienangehörigen. Ich mochte es, wie sie von ihrem kleinen Bruder und ihrem Vater erzählte und wie diese als liebevolle Menschen vor dem geistigen Auge wuchsen. Die Erinnerungen an ihre Mutter und ihre Beziehung blieben für mich eher blass. Schön herausgearbeitet empfand ich den Gedanken, dass weder das Vergessen, noch das Erinnern per se schlimm sind, sondern der Moment in dem einem gewahr wird, „[…] vergessen zu haben und sich dann wieder zu erinnern.“
Insgesamt konnte mich das Buch nicht begeistern, aber zumindest vereinzelte Denkansätze werde ich mitnehmen können.
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Prägender Verlust
Marianne lebt mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder Joe am Rande eines abgelegenen Dorfes. Das Haus ist etwas baufällig, aber die Familie scheint glücklich zu sein. Der Vater arbeitet an der Universität in der Stadt. Eines Tages verschwindet die Mutter …
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Prägender Verlust
Marianne lebt mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder Joe am Rande eines abgelegenen Dorfes. Das Haus ist etwas baufällig, aber die Familie scheint glücklich zu sein. Der Vater arbeitet an der Universität in der Stadt. Eines Tages verschwindet die Mutter plötzlich und ohne Vorankündigung. Marianne ist zu dem Zeitpunkt acht Jahre alt, Joe noch ein Baby. Die ungeklärte Situation rund um die Mutter, aber auch die Fortführung des Haushaltes sind mit vielen Problemen verbunden.
Marianne erzählt ihr Leben rückblickend in Episoden, die ihr wichtig sind. Dabei geht sie leider nicht chronologisch vor. Die einzelnen Erzählungen wirken emotionslos, obwohl sie eigentlich berühren müssten. Das ist schade. Das Geheimnis um das Verschwinden der Mutter belastet sie zeitlebens. Sie versucht die Mutter über Erinnerungen lebendig zu halten, dabei erfindet sie viel dazu, hinterher kann sie Fiktion und Fakten nicht mehr unterscheiden. Auf diese Weise begleitet man Marianne beim Erwachsen werden und sieht sie viele Fehler machen. Es ist unklar, ob die Mutter gesund war, und ob hier ein Trauma weitergegeben wurde. Sicher ist, dass Marianne später ihrer Tochter in dieser Hinsicht einiges vererbt hat. Eine tragische Geschichte, die mich aufgrund des Erzählstils und des Aufbaus leider nicht erreicht hat. Die Figuren blieben seltsam blass. Der Vater scheint anfangs mehr auf Joe zu achten, in wichtigen Situationen steht er Marianne jedoch immer zur Seite, dennoch kann man auch ihn kaum charakterisieren, weil man ihn nicht wirklich kennenlernt.
Am Ende gibt es noch eine persönliche Wendung für Marianne, es wird deutlich wie sehr der Umgang mit einem Problem, insbesondere einem schweren Verlust, die Erinnerung an einen Menschen beeinflussen und eben auch verfälschen kann.
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Als Marianne acht Jahre alt war, verschwand ihre Mutter auf eine sehr merkwürdige Art und Weise. Ohne Gepäck, unpassend angezogen und ohne eine Nachricht. Ein Kleinkind - Mariannes Bruder - zu Hause bei der Haushaltshilfe zurücklassend, geht sie aus dem Haus und kehrt nicht mehr …
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Als Marianne acht Jahre alt war, verschwand ihre Mutter auf eine sehr merkwürdige Art und Weise. Ohne Gepäck, unpassend angezogen und ohne eine Nachricht. Ein Kleinkind - Mariannes Bruder - zu Hause bei der Haushaltshilfe zurücklassend, geht sie aus dem Haus und kehrt nicht mehr wieder.
Marianne hat nun selbst ein Kind und schreibt endlich ihre Geschichte auf. Es ist eine emotionale Geschichte, die beschreibt, wie sehr ein solches Geschehen das Leben verändert. Trotz einem liebevollen Vater, fällt Marianne immer wieder in tiefe Löcher, die Mutter bleibt permanent anwesend in Liedern und märchenhaften Erzählungen.
Siân Hughes hat den Roman in einer sehr poetischen Sprache geschrieben. Die Emotionen des Kindes, Teenagers und späteren Mutter kann man nachfühlen. Das Drama um eine verschwundene Person ist glaubhaft erzählt. Die Verzweiflung kann man spüren. Auch die Auflösung am Ende des Buches ist gelungen, weil nachvollziehbar. Der Roman ist berührend, aber nicht zu sentimental. Eine Geschichte, die im Kopf bleibt und sehr zu empfehlen ist.
Das Buch ist schön gemacht, in einer ansprechenden Farbe und mit einem Lesebändchen.
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Nicht mein Fall;
Marianne erzählt ihre Lebensgeschichte, die vom Verschwinden der Mutter geprägt ist, da Ungewissheit über allem schwebt. Die Erinnerungen an die Mutter und Lieder, Märchen, Reime, die sie ihr erzählt hat, werden immer wieder thematisiert. Sie werden im …
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Nicht mein Fall;
Marianne erzählt ihre Lebensgeschichte, die vom Verschwinden der Mutter geprägt ist, da Ungewissheit über allem schwebt. Die Erinnerungen an die Mutter und Lieder, Märchen, Reime, die sie ihr erzählt hat, werden immer wieder thematisiert. Sie werden im englischen Original wiedergegeben, sind eingängig und einige Werke kamen mir bekannt vor, da es Klassiker sind. Jedes Kapitel wird mit einem solchen Zitat eingeläutet. Inhaltlich schwirrt die Erzählung von psychischen Erkrankungen über Schule schwänzen zu marginalisierten Bevölkerungsgruppen wild hin und her. Eine klare Struktur oder Richtung ist nicht ersichtlich und die versprochene Erkenntnis oder das gelüftete Geheimnis sind dann am Ende doch eher dürftig. Der Schreibstil ist eigentlich nicht schlecht, wird aber von dem unsteten Inhalt überdeckt. Ab einem gewissen Punkt hat mich das Buch ziemlich genervt, vor allem aufgrund der Wiederholungen und der Ziellosigkeit, aber ich habe es zu Ende gebracht. Leider war es so gar nicht mein Fall, obwohl der Klappentext vielversprechend war.
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Wenn eine Lebensperle fehlt!
Im Dumont Verlag erscheint das Romandebüt Perlen von Siân Hughes.
Mariannes Mutter verschwand, als sie gerade mal acht Jahre alt war und ließ sie, ihren kleinen Bruder Joe und ihren Vater zurück. Dieser Verlust prägte Mariannes Leben und …
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Wenn eine Lebensperle fehlt!
Im Dumont Verlag erscheint das Romandebüt Perlen von Siân Hughes.
Mariannes Mutter verschwand, als sie gerade mal acht Jahre alt war und ließ sie, ihren kleinen Bruder Joe und ihren Vater zurück. Dieser Verlust prägte Mariannes Leben und begleitet sie bis als Erwachsene und Mutter einer Tochter. Sie erinnert sich bruchstückhaft an Lieder und Spiele, die sie mit der Liebe ihrer Mutter verband, doch die große Frage, warum ihre Mutter gegangen ist, drängt sich ihr immer noch auf.
Die Geschichte handelt vom Verlust der Mutter, von Trauer und Selbstfindung. Der Roman schildert die Gedanken Mariannes, die den Verlust ihrer Mutter nie ganz überwunden hat und als Erwachsene darüber nachdenkt. Sie lässt uns in ihr Leben schauen, ihr Denken und Fühlen wird feinfühlig und berührend erzählt, man kann das Buch durch den eingängigen Erzählstil gut lesen. Aber die Figur der Marianne kam mir nie ganz nahe, ich konnte sie irgendwie nicht fassen, denn die Erzählung sprang in Episoden in Mariannes Leben hin und her, die sich mir nicht als Ganzes erschlossen haben. Geblieben ist für mich nur der Eindruck vom Aussöhnen mit der Vergangenheit und dem Abschiednehmen von der eigenen Mutter.
Anfangs wirkt die bildhaft und ruhig erzählte Geschichte eindringlich und hat mich mitgezogen. Mariannes Gedanken werden berührend geschildert und mit traurigen und dramatischen Erlebnissen aus der Vergangenheit gefüllt, doch je weiter sie sich uns öffnen will, umso mehr verliert sich der rote Faden der Geschichte. Es ergibt sich eine ungeordnete Aneinanderreihung von Szenen, so wie einzelne Perlen auf einer Kette, die kein großes Ganzes ergeben. Trotz intensiver Gedanken Mariannes blieb sie mir merkwürdig fremd.
Es gibt wertvolle und billige Perlen, gute und schlechte und genauso verhält es sich mit diesem Roman, der eine Aneinanderrreihung von Perlen ist, die mal schön sind, mal nahe gehen und berühren, mal traurig und auch verwirren, weil sie irgendwie nicht zu den anderen Perlen passen.
Trotz des berührenden Themas über den Verlust einer Mutter konnte mich die Geschichte nicht ganz erreichen.
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Vom Verlust der Mutter und dem Leben danach
Im Buch Perlen von Siân Hughes beschreibt die Ich-Erzählerin Marianne in einzelnen Kapiteln, die nicht chronologisch aufgebaut sind, ihr Leben nachdem ihre Mutter spurlos verschwunden ist. Sie war zu dem Zeitpunkt 8 Jahre alt und ihr Bruder …
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Vom Verlust der Mutter und dem Leben danach
Im Buch Perlen von Siân Hughes beschreibt die Ich-Erzählerin Marianne in einzelnen Kapiteln, die nicht chronologisch aufgebaut sind, ihr Leben nachdem ihre Mutter spurlos verschwunden ist. Sie war zu dem Zeitpunkt 8 Jahre alt und ihr Bruder noch ein Säugling. Marianne erinnert sich an viele Erlebnisse mit ihrer Mutter und versucht sich jahrelang an Erklärungsversuchen. Ihr Leben nach dem Verschwinden ist geprägt von Unsicherheit und mangelndem Selbstwertgefühl. Man kann sie durchaus als schwierigen, psychisch angeschlagenen Menschen bezeichnen, sie geht nur noch sporadisch zur Schule, verletzt sich selber, ist auf dem besten Wege auf die schiefe Bahn zu geraten. Wie sie dann doch noch einen Schulabschluss schafft und sogar studieren kann, darüber erfährt man nichts. In ihrem Vater findet sie eine Person, die sie unterstützt und viel Verständnis für ihre Eskapaden aufbringt. Gegen Ende des Buches scheint sich eine Erklärung für den Selbstmord der Mutter zu finden, der ihr dann hilft Frieden zu finden. Sprachlich hat mich das Buch begeistert, der poetische Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es ist keine einfache Kost, phasenweise empfand ich es als sehr bedrückend, die innere Zerrissenheit und Verzweiflung Mariannes miterleben zu müssen. Das muss man wissen, wenn man dieses Buch lesen möchte.
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Ein leiser Roman, der wenig erzählt
Siân Hughes’ Perlen beginnt mit einer starken Prämisse: Ein achtjähriges Mädchen wird Zeugin des plötzlichen Verschwindens ihrer Mutter, ein Verlust, der wie ein Echo durch ihr gesamtes weiteres Leben hallt. Marianne bleibt …
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Ein leiser Roman, der wenig erzählt
Siân Hughes’ Perlen beginnt mit einer starken Prämisse: Ein achtjähriges Mädchen wird Zeugin des plötzlichen Verschwindens ihrer Mutter, ein Verlust, der wie ein Echo durch ihr gesamtes weiteres Leben hallt. Marianne bleibt mit ihrem kleinen Bruder und dem emotional überforderten Vater zurück. Was folgt, ist eine Erzählung über Erinnerung, Trauer und die Sehnsucht nach Antworten – und doch verliert sich der Roman streckenweise in der eigenen Zartheit.
Hughes schreibt leise, mit Bedacht, fast meditativ – und genau darin liegt sowohl die Stärke als auch die Schwäche des Buchs. Die Sprache ist klar und poetisch, viele Passagen haben eine beinahe lyrische Qualität. Besonders gelungen ist, wie Marianne sich die Welt über Gerüche, Märchen und kleine Details der Vergangenheit erschließt. Dabei funktioniert die Erzählung weniger über Handlung als über Stimmung. Doch diese Entscheidung führt auch dazu, dass der Roman stellenweise fast stehen bleibt. Die Erinnerungsfragmente wirken manchmal repetitiv, der Erzählfluss stockt – und die eigentliche Frage, warum die Mutter gegangen ist, verliert an Schärfe.
Einige der literarischen Bezüge, insbesondere zur mittelalterlichen Dichtung („Pearl“), geben dem Roman Tiefe, aber sie bleiben für viele Leserinnen eher schwer zugänglich. Wer diese Kontexte nicht kennt, wird möglicherweise einige symbolische Ebenen übersehen. Auch Mariannes psychische Entwicklung wird nur angedeutet – ihre Selbstverletzung, das Schwänzen der Schule, ihre Isolation – vieles davon wird beschrieben, ohne dass es wirklich greifbar wird. Als Leser fühlt man sich dadurch manchmal außen vor, als würde man an einer verschlossenen Tür lauschen.
Spannend ist hingegen, wie sich die Erzählung verschiebt, als Marianne selbst Mutter wird. Erst dann beginnt eine zaghafte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Das mag realistisch sein – denn nicht jeder Verlust lässt sich erklären –, aber es hinterlässt auch eine gewisse Unzufriedenheit. Besonders da der Roman sich emotional viel zumutet, aber narrativ eher zurückhaltend bleibt.
Perlen ist ein sensibles, literarisch feinfühliges Debüt, das in seiner Melancholie berührt – aber auch Geduld erfordert. Für Leser, die klare Auflösungen oder eine treibende Handlung erwarten, dürfte der Roman trotz seines zarten Tons eher frustrierend wirken.
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Der Roman „Perlen“ von Sian Hughes ist mir in erster Linie direkt aufgrund des wunderbaren Covers in die Hände gefallen. Es mutet sehr fein und zärtlich an und genauso verhält es sich auch mit der Geschichte, die hinter diesem wunderbaren Cover steckt. Für mich ist …
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Der Roman „Perlen“ von Sian Hughes ist mir in erster Linie direkt aufgrund des wunderbaren Covers in die Hände gefallen. Es mutet sehr fein und zärtlich an und genauso verhält es sich auch mit der Geschichte, die hinter diesem wunderbaren Cover steckt. Für mich ist die Geschichte ein echtes Juwel, sie erzählt von Marianne, die den Verlust ihrer Mutter mit all seinen Unklarheiten und Ungereimtheiten überwinden und verarbeiten muss und von den Höhen und Tiefen in ihrem Leben. Vor allem aber ist es ein psychologisch tiefgründiger Roman, der wirklich unter die Haut geht. Die Autorin vermag es, mit wenigen Worten eine wahnsinnige Stimmung zu erzeugen und erlaubt es den LeserInnen, tief in die gefühlswelt der Figuren einzutauchen. Solche Geschichten mag ich persönlich sehr gerne, ich habe Perlen wahnsinnig gerne gelesen und kann den Roman nur weiterempfehlen.
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Perlen Sian Hughes
Als Marianne acht Jahre alt ist, verschwindet ihre Mutter spurlos. Marianne bleibt mit ihrem Vater Edward und ihrem kleinen Bruder Joe zurück.
Aus Erinnerungsfragmenten und Erklärungsversuchen, auch beeinflusst von den Ermittlungen der Polizei, zimmert sie sich eine …
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Perlen Sian Hughes
Als Marianne acht Jahre alt ist, verschwindet ihre Mutter spurlos. Marianne bleibt mit ihrem Vater Edward und ihrem kleinen Bruder Joe zurück.
Aus Erinnerungsfragmenten und Erklärungsversuchen, auch beeinflusst von den Ermittlungen der Polizei, zimmert sie sich eine Wahrheit zusammen. Die Abwesenheit der Mutter und die Fragen nach dem Warum beschäftigen sie ein Leben lang. Marianne ist später ein schwieriger Teenager, verweigert den Schulbesuch, rebelliert. Erst als ihre eigene Tochter fast erwachsen ist, öffnet sich ein neuer Weg für sie, mit ihrer Geschichte umzugehen.
Es ist ein sehr sanfter Roman, der sich in erster Linie mit Trauer befasst und mit den Folgen, den ein solcher Schicksalsschlag in einer Familie und in deren Mitgliedern auslöst. In vielen Rückblenden erinnert sich Marianne an ein glückliches Familienleben und eine liebevolle Mutter-Tochter-Beziehung. Im krassen Gegensatz dazu stehen dann ihre Teenagerjahre mit diversen Eskapaden und Rebellionen.
Eine traurige Geschichte mit einer zarten Atmosphäre, die sehr in die Tiefe geht. Es geht hier mehr um psychologische Aspekte denn um tatsächliches Voranschreiten der Handlung. Manches bleibt rätselhaft, genau wie die Märchen aus Mariannes Kindheit.
Berührend und in literarisch wunderbarer Sprache. Hat mir gut gefallen. 4 Sterne.
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