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Karl Klings Geschichte ist eine Offenbarung. Eine Offenbarung gegenüber seiner Tochter Hella, die viele Jahre zuvor den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Karls Brief an sie ist nichts weniger als der Versuch, ihr jenen Unbekannten vorzustellen, der ihr Vater ist, ihr jedoch nie ein Vater zu sein vermocht hatte. Im Rückblick auf sein Leben erfahren Hella und die Leser:innen von Karls gescheiterten Ehen, zerrütteten fami- liären Beziehungen - und von seiner Liebe zu Männern.Von den letzten Kriegsjahren an bis in die 1980er-Jahre hinein folgt PARALLEL Karl Klings Bemühen, bürgerlichen Normen zu…mehr

Produktbeschreibung
Karl Klings Geschichte ist eine Offenbarung. Eine Offenbarung gegenüber seiner Tochter Hella, die viele Jahre zuvor den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Karls Brief an sie ist nichts weniger als der Versuch, ihr jenen Unbekannten vorzustellen, der ihr Vater ist, ihr jedoch nie ein Vater zu sein vermocht hatte. Im Rückblick auf sein Leben erfahren Hella und die Leser:innen von Karls gescheiterten Ehen, zerrütteten fami- liären Beziehungen - und von seiner Liebe zu Männern.Von den letzten Kriegsjahren an bis in die 1980er-Jahre hinein folgt PARALLEL Karl Klings Bemühen, bürgerlichen Normen zu genügen, um im Verborgenen seine Sexualität leben zu können. Dabei setzt sich nicht allein das Porträt eines zwischen Anpassung und Aufbegehren zerrissenen Lebens zusammen, PARALLEL zeichnet zugleich das Panorama einer deutschen Gesellschaft, in der Homosexualität geächtet und bis 1994 unter Strafe gestellt ist. Eindringlich erzählt Matthias Lehmann von der jahrzehntelangen Sehnsucht nach einemselbstbestimmten Leben und von dem Preis, den Karl Kling und die Menschen an seiner Seite dafür zahlen. Er erzählt auch von dem Mut, sich trotz aller Widerstände schließlich zu öffnen.
Autorenporträt
Matthias Lehmann, geboren 1983 in Dresden, absolvierte Studium und Meisterstudium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Er zeichnete den Comic CLAUDE MONET (Prestel Verlag), veröffentlicht Zines und ist regelmäßig in der Comicanthologie JAZAM vertreten. 2018 zählte er mit PARALLEL zu den Finalisten des Comicbuchpreises der Berthold Leibinger Stiftung, 2019 wurde er mit dem Ginco Award für den »Besten Kurzcomic« ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.10.2021

Verbotene
Küsse
Ein Leben voller Lügen:
Matthias Lehmann erzählt in „Parallel“
vom Schwulsein in Nachkriegsdeutschland
VON THOMAS VON STEINAECKER
Wäre diese Rezension ein Comic, würde sie vielleicht so beginnen: Ein Leser, der den Klappentext der vorliegenden Graphic Novel studiert und dabei ein skeptisches Gesicht mit eng zusammengezogenen Augenbrauen zieht. „Parallel“ ist ein 450-Seiten-Comic übers Schwulsein in der Nachkriegszeit, über das geteilte Deutschland, ein Arbeiterklasse-Schicksal und einen Generationenkonflikt. Viel Holz also, man könnte auch sagen: Da legt jemand die Latte schon sehr hoch, noch dazu in seinem Debüt. Außerdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass es sich bei all diesen Themen um seit Längerem viel beachtete Debatten handelt und Verlage manchmal gern aus gar nicht mal so unkommerziellen Interessen auf diesen Zug aufspringen, was dann aber eher selten zu künstlerisch wirklich interessanten Werken führt. In diesem Moment erscheint also über dem Kopf des Lesers in einer Denkblase ein dickes Fragezeichen.
Allerdings lösen sich all diese Bedenken – mit einem Speedword à la „piff“ – in Sekundenschnelle und noch vor der Lektüre in Luft auf, ist der Band einmal aufgeschlagen. Denn sofort nehmen die Zeichnungen gefangen: schwarz-weiß und mit einer Vielzahl an wässrig-grauen Schattentönen. Die Landschaften wirken dadurch auch dann dunkel, wenn die Sommersonne scheint, als stehe ein Unheil unmittelbar bevor, von dem die mit wenigen Strichen präzise charakterisierten Figuren nichts ahnen. Ein ziemlich meisterlicher Stil ist das, bei dem man sofort neugierig wird, welche Geschichte damit erzählt wird. Sie beginnt mit einem Ende. Der Werksarbeiter Karl Kling wird in den 1980ern in die Rente entlassen. Zusammen mit seinen Kollegen wird der neue Lebensabschnitt feucht-fröhlich gefeiert. Die Macho-Runde zieht Karl mit vermeintlichen Frauengeschichten auf und beglückwünscht ihn, dass er es sich nun endlich gutgehen lassen könne. Doch obwohl Karl mitspielt, ahnt man, dass hier irgendwas nicht stimmt.
Er hat zwar eine erwachsene Tochter, Hella, zu der wegen eines Streits vor Jahren der Kontakt abriss, aber an kleinen Gesten der Unsicherheit, auf die die Zeichnungen subtil fokussieren, merkt man, wie unwohl sich Karl in seiner Haut fühlt. Bald erfahren wir, warum. In einem Brief an Hella erklärt er sich ihr. Es ist die Lebensbeichte eines Mannes, der seinen Mitmenschen, vor allem jedoch sich selbst, immer etwas vorgemacht hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg sieht alles zunächst nach einem klassischen westdeutschen Lebenslauf im kleinbürgerlichen Milieu aus, und das heißt: vermeintlich idyllisch, aber vor allem sehr piefig und patriarchalisch. Karl heiratet die Tochter des Bürgermeisters einer Kleinstadt, der ihm dann praktischerweise einen Job besorgt. Und so wie erwartet wird, dass sich seine Frau in ein Heimchen am Herd verwandelt, so soll er zum Versorger und Vater eines Stammhalters werden – eine Rolle, die er fürs Erste annimmt. Als Karl jedoch seine homosexuellen Neigungen entdeckt und sie auszuleben beginnt, kommt es zur Katastrophe. Denn wenn die „warmen Brüder“ heimlich auf dem Klo knutschen, ist das nicht nur eine Straftat, sondern auch ein Angriff auf die Codes der Männlichkeit, auf denen die gesamte Nachkriegsgesellschaft gründet. Als „Abschaum“, bei dem man sich nicht so ganz sicher ist, ob seine „Krankheit“ nicht ansteckend ist, wird Karl eingesperrt und schließlich von seinem Schwiegervater aus dem Dorf gejagt. Karl flieht zu einer Bekannten nach Leipzig, wo sich nun seine Geschichte wie in einem weiteren Kreis der Hölle wiederholt: Er findet eine Stelle in einem Werk, trifft die gutmütige Lieselotte, heiratet sie, bekommt mit ihr eine Tochter, Hella, – und sucht doch bald wieder jene stillen Orte und geheimen Plätze auf, an denen sich die Homosexuellen treffen. Fast unmerklich tritt hier zu der schwulen Thematik jene der Teilung Deutschlands. Denn wir befinden uns am Anfang der 1960er-Jahre. Und als Lieselotte von Karls Doppelleben erfährt, stellt sie ihn vor die Wahl: entweder Familie und Ausreise in Richtung Westdeutschland oder Trennung. Die Sache verkompliziert sich, als sich Karl zwar entscheidet mitzukommen, aber seine Affäre, der schnittige Helmut, erst zum Untermieter der Familie und dann auch noch zum Liebhaber Lieselottes wird.
Warum geht dieses Buch so unter die Haut? Die Nachkriegszeit und die deutsche Teilung gehören zu den beliebtesten Settings hierzulande, und auch Coming-out-Schicksale haben Konjunktur, sodass man jedem jüngeren Zeichner den Rat geben wollen würde, erst einmal die Hände davon zu lassen. Es ist ja nicht nur so, dass man die Urszenen dieser Geschichten mittlerweile auswendig zu kennen meint, sodass da zunächst wenig Spielraum für Überraschungen zu bleiben scheint; gerade im Comic ist die Crux mit Ausflügen in die Vergangenheit, dass es hier doppelt sorgfältig zu recherchieren gilt, für die visuelle wie auch für die sprachliche Ebene. Doch die Graphic Novel des Leipziger Zeichners Matthias Lehmann verfolgt von Anfang an einen ebenso ungewöhnlichen wie absolut überzeugenden Ansatz: Alles spielt sich hier im sozialen Gefüge des Werks und seines Arbeitermilieus ab, das die Posen der Männlichkeit unhinterfragt feiert – genau wie Karl, der das gesellige Saufen mit seinen Macho-Kumpels in gleichem Maße liebt wie das stille gemeinsame Schwimmen im See mit seinen Affären. Ein toxisches Umfeld, in dem Karl, der sich einerseits nach einer bürgerlichen Existenz mit Familie sehnt und andererseits nicht gegen seine Neigungen ankommt, immer ein Zerrissener bleiben muss. Sehr subtil und nie auftrumpfend knüpft Lehmann hier die Zeitgeschichte ein und findet besonders in seinen ganzseitigen Tableaus fantastische Sinnbilder für die Situation seiner Hauptfigur: Wenn Karl eine lesbische Leidensgefährtin gefunden hat, sehen wir die beiden beim Besuch im Zoo aus der Gitterperspektive der eingesperrten Raubtiere.
Nach einer Boomphase vor nun schon längerer Zeit mit Werken wie Mawils „Kinderland“ oder Barbara Yelins „Irmina“ sind epische, umfangreiche Graphic Novels hierzulande wieder seltener geworden. Nur wenige Autoren sind bereit oder können es sich leisten, über einen langen Zeitraum an einem Comic zu arbeiten. Matthias Lehmann jedoch ist mit „Parallel“ in jahrelanger Arbeit Erstaunliches gelungen: Ein hervorragend erzählter, oft bedrückender Comic über ein wichtiges Thema, über das man so noch nicht gelesen hat.
Alles spielt sich im sozialen
Gefüge des Werks und
seines Arbeitermilieus ab,
das die Posen der Männlichkeit
unhinterfragt feiert
Matthias Lehmann:
Parallel. Graphic Novel.
Reprodukt Verlag,
Berlin 2021. 464 Seiten,
29 Euro.

Diese unscheinbaren Maschinen stehen in dem niedersächsischen Ort Friesoythe und gehören zur Firma Güth und Wolf. Sie stellen das zentrale Ausstattungsmerkmal her, mit dem Verlage bestimmte Bücher als anspruchsvoll und gehoben markieren: das Lesebändchen.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Thomas von Steinaecker feiert Matthias Lehmanns Comic, der es laut Rezensent schafft, gleich mehrere bedeutende Themen (Homosexualität im Nachkriegsdeutschland, Arbeiterklasse-Schicksal und Generationenkonflikt) in eine künstlerisch überzeugende Form zu gießen. Die präzise gezeichneten Figuren und die düstere Atmosphäre ziehen Steinaecker sofort rein und lassen ihn gebannt Lebensgeschichte und Lebensbeichte, das Coming-out eines ehemaligen Werksarbeiters verfolgen. Die Enge der kleinbürgerlichen Nachkriegsgesellschaft und der gnadenlose Machismo der Arbeitermilieus werden für Steinaecker spürbar. Hervorragender Comic, findet er.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.10.2021

Ein ganz normaler Mann

FRANKFURT In "Parallel" erzählt der Comiczeichner Matthias Lehmann von Karl Kling, der im Hessen der Nachkriegszeit mit seiner Homosexualität und der Gesellschaft ringt.

Von Anna-Sophia Lang

Batman war der Auslöser. So fasziniert war Matthias Lehmann von den Zeichnungen in dem Comic, den er sich als Sechzehnjähriger am Kiosk gekauft hatte, dass er anfing, selbst zu zeichnen. Erst malte er ab, was er sah, Panel nach Panel, bald jeden Tag nach der Schule. Gute 20 Jahre ist das nun her. Lehmann ist dabei geblieben, während dem Kunststudium in Dresden, bei dem ihm schnell klar wurde, "dass ich nicht Maler werde, sondern dem Comic treu bleibe", und darüber hinaus. Es ist die Verbindung zwischen dem Zeichnen und dem Geschichtenerzählen, die ihn daran so fasziniert. Was man mit der Kombination aus Text und Zeichnungen alles machen kann, wie viel Raum zum Experiment darin steckt.

Die Geschichte, die der Leipziger nun in seinem Debüt "Parallel" erzählt - das heißt, seiner ersten langen Graphic Novel -, spielt im Rhein-Main-Gebiet, jedenfalls zum Teil: in Büttelborn, Offenbach und dem Frankfurter Bahnhofsviertel. Es ist die von Karl Kling, der als schwuler Mann in der Nachkriegszeit versucht, glücklich zu werden mit sich und seiner Familie, gequält von Gesetz und gesellschaftlichen Strukturen, verfolgt von Staat, Polizei und Mitbürgern. "Vieles von dem, was Matthias Lehmann in seiner Geschichte schildert, gehört der Vergangenheit an", schreibt der Comiczeichner Reinhard Kleist im Vorwort. "Die innere Zerrissenheit Karls jedoch kennen immer noch zu viele Menschen aus der schwul-lesbischen Community." Auch er, so Kleist, habe sich in seiner Jugend jahrelang wie in einer schier aussichtslosen Zwickmühle gefühlt, ohne sich jemandem anzuvertrauen. "Man möchte während der Lektüre ein ums andere Mal in die Geschichte einbrechen, Karl die Hand auf die Schulter legen und sagen: ,Trau dich'. So etwas hätte mir damals auch gutgetan. Und genau das tut Parallel."

Warum ist es diese Geschichte geworden? "Im Prinzip ist sie aus einem Gespräch mit meiner Freundin hervorgegangen", sagt Lehmann. "Wir haben über unsere Großeltern geredet, und da erzählte sie von ihrem Opa, dass er schwul war." So kam Lehmann ins Gespräch mit der Familie, redete viel mit der Tochter und deren Mann, den Einzigen, die noch vom 1980 verstorbenen Großvater erzählen konnten. Anhand der Erinnerung und noch existierender Dokumente wie einem Arbeitsbuch konnten sie einen Zeitstrahl erstellen, konnten nachvollziehen, wann er wo gearbeitet hatte - aber weshalb er dort war und was er dort tat? Das war nicht mehr nachvollziehbar.

So mündete, was anfangs einfach Interesse ohne irgendeine Absicht war, nach einer längeren Zeit in die Idee mit dem Comic. Immer wieder, auch als er das Drehbuch schon geschrieben hatte, kamen Lehmann neue Fragen. Immer wieder saß er so über die Jahre mit der Familie in langen Gesprächen zusammen. Hörte Anekdoten, was für ein Charakter der Großvater seiner Freundin war, hörte ihn sogar selbst, weil der technikaffine Mann Ende der siebziger Jahre einen Kassettenrekorder gekauft und damit Besuche aufgezeichnet hatte. "Er war ein ganz normaler Mann, der jeden Tag arbeiten gegangen ist und gerne ein ganz normales Leben gehabt hätte." Stattdessen, auch dazu hat die Familie Dokumente, wurde er verhaftet wegen "homosexueller Handlungen". Aber erst in späten Jahren, als er sichtbare Panikattacken und Verfolgungsängste entwickelte, habe man ihm angemerkt, was das Leben in permanenter Unsicherheit und die innere Zerrissenheit, in der er gelebt haben musste, mit ihm machten.

Über das schwule Leben des Großvaters konnten Tochter und Schwiegersohn trotzdem nicht viel erzählen, "das war ja ein Geheimnis". Zwar wusste jeder davon, aber gesprochen worden sei darüber nicht, sagt Lehmann. Also begann er selbst zu recherchieren über jene Jahrzehnte. Er fand jemanden, den er in einer Dokumentation gesehen hatte und der die fünfziger und sechziger Jahre erlebt hatte. Alles, was er an Informationen auftrieb, sammelte er.

Im Comic scheitert Karl Kling immer wieder an den Verhältnissen. Hin und her gerissen zwischen dem, was er will - obgleich er es sich lange nicht eingesteht -, und dem, was andere von ihm wollen, versucht er sich den Konventionen zu unterwerfen und den Erwartungen seines patriarchischen, groben, brutalen Schwiegervaters wie denen seiner Frau zu entsprechen. Er erträgt die verachtungsvollen, vor Intoleranz und irregeleitetem Männlichkeitskult triefenden Sprüche seines Umfelds, muss ansehen, wie andere Schwule verprügelt werden, auch er bleibt nicht verschont. Schließlich flüchtet er vor der eigenen Familie nach Ostdeutschland - wo alles von vorn beginnt. Mit dem Leben des Großvaters stimmt das nur bedingt überein. "Das Reale und die Fiktion greift sehr stark ineinander", sagt Lehmann. "Ich habe meine Fantasie spielen lassen, um zu überlegen, warum Karl Kling wo gewesen sein könnte." Anders ging es ja nicht. "Ich musste mir schon viel zusammenreimen und selbst ausdenken."

Das Ende, das er der Geschichte um Karl Kling beschert hat, ist ein versöhnliches, jedenfalls zum Teil. "Das ist eine Entscheidung, die man irgendwann trifft: Wie möchte man seine Figur verlassen? Es hat sich für mich richtig angefühlt zu zeigen, dass der innere Konflikt immer noch da ist. Aber dass er trotzdem einen Draht zu seiner Familie gefunden hat." Für Lehmann persönlich bedeutet die Erzählung, dass er dazugelernt hat: Als er anfing zu recherchieren und zu schreiben, sei ihm klargeworden, dass die Verfolgung von Schwulen nicht so sehr nur etwas Historisches ist, wie er gedacht hatte. Sondern, wie tief Hass und Vorurteile in die Gegenwart hineinreichen, wie eingeschränkt Homosexuelle im Vergleich zu Heterosexuellen immer noch in mancher Hinsicht in ihrer Lebensführung sind. "Dadurch ist es mir noch wichtiger geworden, diese Geschichte zu erzählen."

Und die Familie des Großvaters? "Die Familie war immer sehr wohlwollend und wusste, dass ich fiktionalisieren muss", sagt Lehmann. Karl Kling sieht dem Opa auch nicht ähnlich. "Aber natürlich setzt das Emotionen frei."

"PARALLEL" ist bei Reprodukt erschienen, 464 Seiten, 29 Euro. Matthias Lehmann ist am Samstag, 23. Oktober, auf der Frankfurter Buchmesse im Gespräch mit F.A.Z.-Redakteur Andreas Platthaus um 12.30 auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage in Halle 3.1, B 105 zu hören. Um 16 Uhr liest er bei Open Books in der Ausstellungshalle 1a.

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