Ein Bekenntnis nennt Philip Roth die Geschichte einer Spiegelung, in dem ein Philip Roth einen Anruf bekommt, dass sich in Israel ebenfalls ein Philip Roth aufhält. Das Spiel mit dem eigenen Namen verstärkt den Eindruck, den der Roman hinterläßt, indem Roth von etwas erzählen will, das er nicht in
die Welt der Literatur, der reinen Vorstellung abschieben will. Durch sich selbst verankert er sich…mehrEin Bekenntnis nennt Philip Roth die Geschichte einer Spiegelung, in dem ein Philip Roth einen Anruf bekommt, dass sich in Israel ebenfalls ein Philip Roth aufhält. Das Spiel mit dem eigenen Namen verstärkt den Eindruck, den der Roman hinterläßt, indem Roth von etwas erzählen will, das er nicht in die Welt der Literatur, der reinen Vorstellung abschieben will. Durch sich selbst verankert er sich in der Wirklichkeit. Es ist fast so, als wolle er seinen Lesern sagen: So ist es nun mal, schaut rüber nach Israel, bezieht Stellung, sonst werdet ihr eines Tages auch nachts angerufen. Das Namensgleichheit nicht dazu führt, dass es ein und dieselbe Person gleich zweimal gibt, hält den amerikanischen Philip Roth nicht davon ab, in Jerusalem anzurufen, wo sich eine Stimme meldet, die ihm gleich so vertraut erscheint, dass er sich auf nach Israel macht, um diesem Menschen zu begegnen. Operation Shylock ist eine verblüffende Auseinandersetzung mit dem Judentum. Und der Begriff Operation nicht zufällig gewählt: Sie kann schief gehen, man bewegt sich auf unsicherem Terrain, ist vor Überraschungen nicht gefeit. Die Vorstellung vom Doppelgänger, der sich mit einmal in das eigene Leben drängt und es durcheinander wirbelt, ist nicht neu, doch Roth versteht es furios, Fragen der Existenzberechtigung Israels in eine menschliche Komödie zu verwandeln. Nichts ist so heilig, als dass es sich nicht in eine Verwirrung verwandeln läßt.