Ian McEwan
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Nutshell
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The Number One Sunday Times bestsellerA Daily Telegraph / Guardian / Irish Times / Spectator / Sunday Times / The Times Book of the YearTrudy has betrayed her husband, John. She's still in the marital home - a dilapidated, priceless London townhouse - but not with John. Instead, she's with his brother, the profoundly banal Claude, and the two of them have a plan. But there is a witness to their plot: the inquisitive, nine-month-old resident of Trudy's womb.Told from a perspective unlike any other, Nutshell is a classic tale of murder and deceit from one of the world's master storytellers.
The Number One Sunday Times bestseller
A Daily Telegraph / Guardian / Irish Times / Spectator / Sunday Times / The Times Book of the Year
Trudy has betrayed her husband, John. She's still in the marital home - a dilapidated, priceless London townhouse - but not with John. Instead, she's with his brother, the profoundly banal Claude, and the two of them have a plan. But there is a witness to their plot: the inquisitive, nine-month-old resident of Trudy's womb.
Told from a perspective unlike any other, Nutshell is a classic tale of murder and deceit from one of the world's master storytellers.
A Daily Telegraph / Guardian / Irish Times / Spectator / Sunday Times / The Times Book of the Year
Trudy has betrayed her husband, John. She's still in the marital home - a dilapidated, priceless London townhouse - but not with John. Instead, she's with his brother, the profoundly banal Claude, and the two of them have a plan. But there is a witness to their plot: the inquisitive, nine-month-old resident of Trudy's womb.
Told from a perspective unlike any other, Nutshell is a classic tale of murder and deceit from one of the world's master storytellers.
Ian McEwan is the critically acclaimed author of seventeen books. His first published work, a collection of short stories, First Love, Last Rites, won the Somerset Maugham Award. His novels include The Child in Time, which won the 1987 Whitbread Novel of the Year Award; The Cement Garden; Enduring Love; Amsterdam, which won the 1998 Booker Prize; Atonement; Saturday; On Chesil Beach; Solar; Sweet Tooth; The Children Act; and Nutshell, which was a Number One bestseller. Atonement and Enduring Love have both been turned into award-winning films, The Children Act and On Chesil Beach are in production and set for release this year, and filming is currently underway for a BBC TV adaptation of The Child in Time.

© Bastian Schweitzer / Diogenes Verlag
Produktbeschreibung
- Verlag: Jonathan Cape / Random House UK
- Seitenzahl: 208
- Erscheinungstermin: 15. August 2016
- Englisch
- Abmessung: 225mm x 151mm x 23mm
- Gewicht: 404g
- ISBN-13: 9781911214335
- ISBN-10: 1911214330
- Artikelnr.: 44780704
Herstellerkennzeichnung
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Aus dem Bauch heraus
"Nutshell": Ian McEwan lässt einen Fötus erzählen
LONDON, 30. August
Ian McEwan hat sich mit seinem jüngsten Roman den Luxus einer komischen Fantasie gegönnt. "Nutshell" ist der knapp zweihundertseitige Monolog eines Ungeborenen, der seine Umwelt durch den Mutterleib beobachtet. Der Titel ist der Stelle in Shakespeares "Hamlet" entliehen, an der der Prinz erklärt: "Ich könnte in eine Nussschale eingesperrt sein und mich für einen König von unermesslichem Gebiete halten, wenn nur meine bösen Träume nicht wären." Während Hamlet über das Sterben grübelt, stellt sich für den altklugen Fötus im neunten Schwangerschaftsmonat die Frage umgekehrt. Er sinniert darüber, ob er überhaupt geboren
"Nutshell": Ian McEwan lässt einen Fötus erzählen
LONDON, 30. August
Ian McEwan hat sich mit seinem jüngsten Roman den Luxus einer komischen Fantasie gegönnt. "Nutshell" ist der knapp zweihundertseitige Monolog eines Ungeborenen, der seine Umwelt durch den Mutterleib beobachtet. Der Titel ist der Stelle in Shakespeares "Hamlet" entliehen, an der der Prinz erklärt: "Ich könnte in eine Nussschale eingesperrt sein und mich für einen König von unermesslichem Gebiete halten, wenn nur meine bösen Träume nicht wären." Während Hamlet über das Sterben grübelt, stellt sich für den altklugen Fötus im neunten Schwangerschaftsmonat die Frage umgekehrt. Er sinniert darüber, ob er überhaupt geboren
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sein will. Einmal erwägt er sogar, sich die Nabelschnur um den Hals zu legen, um sein Leben zu beenden, bevor er auf die Welt gekommen ist.
Mit Hamlet verbindet den Erzähler mehr als der Hang zum Philosophieren und das Gefühl der Einkerkerung. Trudy, die Mutter des Ungeborenen, betrügt seinen Vater John mit dessen Bruder, dem unsäglich banalen Claude, der nur in Klischees sprechen kann. Das junge Liebespaar schmiedet wie das Ehepaar Macbeth einen mörderischen Komplott, um in den Besitz von Johns wertvoller Immobilie zu gelangen. Jede Einzelheit der heimtückischen Tat wird von dem angestrengt lauschenden Fötus bezeugt und in oftmals an "Hamlet" und "Macbeth" anklingenden, wortspielerischen Formulierungen wiedergegeben. Die Gedanken und Fragen, die dem durch das Mithören anspruchsvoller Hörfunksendungen bestens informierten Homunkulus in seinen abschweifenden Reflexionen über das Dasein kommen, verleihen der Mischung aus Kriminalgeschichte und Satire Züge eines Romans über die moderne Befindlichkeit, wie sie Ian McEwan in seinen realistischeren Werken erkundet hat.
Zwei Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin stellt sich der Autor in der Royal Geographical Society gelassen, mitunter sogar mit trotziger Ironie Fragen zu "Nutshell" und anderen Aspekten seines Werkes (etwa zu den Drehbüchern der demnächst in die Kinos kommenden Verfilmungen von "Kindeswohl" und "Am Strand") oder der von ihm bevorzugten Kurzform des Romans. Der prachtvolle Sommerabend birgt trotz der Hitze bereits Andeutungen des Herbstes. McEwan, der auf die Siebzig zugeht, umweht auch so etwas wie Herbststimmung. Sein Fötus entschließt sich für das Leben, weil er wissen will, wie das noch ungeschriebene Buch des 21. Jahrhunderts ausgeht. "Er ist ein Glaubender", witzelt McEwan, der fest überzeugt sei vom Leben nach der Geburt. Sein Schöpfer bekennt, traurig zu sein, dass er sich bis dahin längst "abgemeldet" haben werde.
In den Exkursen seiner Erzählfigur, die McEwan als "Fötus links der Mitte" beschreibt, spiegeln sich die Beschäftigungen des Schriftstellers unter anderem mit der Ichbezogenheit unserer Zeit. In einer Passage des Romans erregt sich der Fötus über die neue politisch-korrekte Intoleranz im Universitätswesen, die Andersdenkenden das Wort zu verbieten sucht. Er mokiert sich sarkastisch über die verquere Debatte um die soziale Geschlechteridentität und die Einstellung der "Aktivisten der Emotionen", die mit "Tränen und Stöhnen" dafür kämpfen, "Institutionen um das verletzbare Ich" zu formen, die den Kopf heulend an die Revers des Rektors drücken und dann dessen Rücktritt fordern. "Weg mit der Wirklichkeit, mit langweiligen Tatsachen und dem verhassten Schein der Objektivität. Fühlen ist Königin. Es sei denn, sie identifiziert sich als König." Ob dies nicht auch eine Form des Niedergangs des Westen in anderer Gestalt sei, fragt sich der Fötus.
McEwan hat bereits in Interviews zu erkennen gegeben, dass er wegen dieser Kritik mit heftigem Widerspruch rechnet. Jetzt frotzelt er, dass seine über die "Verdrehung im Geistesleben" alarmierte Erzählfigur wohl der erste Fötus sein werde, der einen Twittersturm auslöse. Der Autor sieht einen Zusammenhang zwischen der Tendenz militanter Studenten, sich gegen unbequeme Meinungen zu verwahren und der Maßlosigkeit von Twitter, das sich der zivilisierten Vorstellung von Meinungsverschiedenheit entziehe. Allerdings spricht der Fötus offenbar auch für den Autor, wenn er sich selbst bremst bei der Klage über die Missstände in der Welt und sie abwägt gegen Errungenschaften der modernen Zivilisation wie "Hygiene, Ferien, Anästhetika, Leselampen, Orangen im Winter".
Der Monolog des Fötus ist vor dem Brexit vollendet worden. McEwan meint jedoch, dass der Erzähler auf jeden Fall auf der "Remain"-Seite stehe und traurig gewesen wäre über den Ausgang, "fast so traurig wie ich". Er spricht verächtlich von dem Plebiszit und äußert die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch rückgängig gemacht werde. Schließlich sei die Europäische Union trotz aller Mängel historisch gesehen der größte Vertrag, ein Meisterwerk. Da applaudiert das Publikum herzhaft.
GINA THOMAS
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit Hamlet verbindet den Erzähler mehr als der Hang zum Philosophieren und das Gefühl der Einkerkerung. Trudy, die Mutter des Ungeborenen, betrügt seinen Vater John mit dessen Bruder, dem unsäglich banalen Claude, der nur in Klischees sprechen kann. Das junge Liebespaar schmiedet wie das Ehepaar Macbeth einen mörderischen Komplott, um in den Besitz von Johns wertvoller Immobilie zu gelangen. Jede Einzelheit der heimtückischen Tat wird von dem angestrengt lauschenden Fötus bezeugt und in oftmals an "Hamlet" und "Macbeth" anklingenden, wortspielerischen Formulierungen wiedergegeben. Die Gedanken und Fragen, die dem durch das Mithören anspruchsvoller Hörfunksendungen bestens informierten Homunkulus in seinen abschweifenden Reflexionen über das Dasein kommen, verleihen der Mischung aus Kriminalgeschichte und Satire Züge eines Romans über die moderne Befindlichkeit, wie sie Ian McEwan in seinen realistischeren Werken erkundet hat.
Zwei Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin stellt sich der Autor in der Royal Geographical Society gelassen, mitunter sogar mit trotziger Ironie Fragen zu "Nutshell" und anderen Aspekten seines Werkes (etwa zu den Drehbüchern der demnächst in die Kinos kommenden Verfilmungen von "Kindeswohl" und "Am Strand") oder der von ihm bevorzugten Kurzform des Romans. Der prachtvolle Sommerabend birgt trotz der Hitze bereits Andeutungen des Herbstes. McEwan, der auf die Siebzig zugeht, umweht auch so etwas wie Herbststimmung. Sein Fötus entschließt sich für das Leben, weil er wissen will, wie das noch ungeschriebene Buch des 21. Jahrhunderts ausgeht. "Er ist ein Glaubender", witzelt McEwan, der fest überzeugt sei vom Leben nach der Geburt. Sein Schöpfer bekennt, traurig zu sein, dass er sich bis dahin längst "abgemeldet" haben werde.
In den Exkursen seiner Erzählfigur, die McEwan als "Fötus links der Mitte" beschreibt, spiegeln sich die Beschäftigungen des Schriftstellers unter anderem mit der Ichbezogenheit unserer Zeit. In einer Passage des Romans erregt sich der Fötus über die neue politisch-korrekte Intoleranz im Universitätswesen, die Andersdenkenden das Wort zu verbieten sucht. Er mokiert sich sarkastisch über die verquere Debatte um die soziale Geschlechteridentität und die Einstellung der "Aktivisten der Emotionen", die mit "Tränen und Stöhnen" dafür kämpfen, "Institutionen um das verletzbare Ich" zu formen, die den Kopf heulend an die Revers des Rektors drücken und dann dessen Rücktritt fordern. "Weg mit der Wirklichkeit, mit langweiligen Tatsachen und dem verhassten Schein der Objektivität. Fühlen ist Königin. Es sei denn, sie identifiziert sich als König." Ob dies nicht auch eine Form des Niedergangs des Westen in anderer Gestalt sei, fragt sich der Fötus.
McEwan hat bereits in Interviews zu erkennen gegeben, dass er wegen dieser Kritik mit heftigem Widerspruch rechnet. Jetzt frotzelt er, dass seine über die "Verdrehung im Geistesleben" alarmierte Erzählfigur wohl der erste Fötus sein werde, der einen Twittersturm auslöse. Der Autor sieht einen Zusammenhang zwischen der Tendenz militanter Studenten, sich gegen unbequeme Meinungen zu verwahren und der Maßlosigkeit von Twitter, das sich der zivilisierten Vorstellung von Meinungsverschiedenheit entziehe. Allerdings spricht der Fötus offenbar auch für den Autor, wenn er sich selbst bremst bei der Klage über die Missstände in der Welt und sie abwägt gegen Errungenschaften der modernen Zivilisation wie "Hygiene, Ferien, Anästhetika, Leselampen, Orangen im Winter".
Der Monolog des Fötus ist vor dem Brexit vollendet worden. McEwan meint jedoch, dass der Erzähler auf jeden Fall auf der "Remain"-Seite stehe und traurig gewesen wäre über den Ausgang, "fast so traurig wie ich". Er spricht verächtlich von dem Plebiszit und äußert die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch rückgängig gemacht werde. Schließlich sei die Europäische Union trotz aller Mängel historisch gesehen der größte Vertrag, ein Meisterwerk. Da applaudiert das Publikum herzhaft.
GINA THOMAS
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"An astonishing act of literary ventriloquism unlike any in recent literature. A bravura performance, it is the finest recent work from a true master... Told from a perspective unlike any other, Nutshell is a shocking tale of murder and treachery from one of the world's master storytellers." Daily Telegraph
Trudy is pregnant, but currently not living with the child’s father, John, but his uncle, Claude. The house they live in was one Trudy and John’s retreat and now worth millions since housing in London is expensive. Claude is into real estate and comes up with a plan: why not get rid of …
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Trudy is pregnant, but currently not living with the child’s father, John, but his uncle, Claude. The house they live in was one Trudy and John’s retreat and now worth millions since housing in London is expensive. Claude is into real estate and comes up with a plan: why not get rid of the unwanted father of the child and make money of the house? A plan is made, but John interferes when he suddenly shows up and asks Trudy to leave the house where he wants to create a new home for himself and his girlfriend Elodie. Quick action is needed and thus Trudy and Claude have to react fast. Just a couple of hours later, they seem to have reached their aim and nobody is there who could blame them. But what they don’t know is that somebody has been listening all the time…
Respect. Ian McEwan really succeeded in surprising me. One of my favourite authors of whom I have read many novels accomplished something I thought risky and did not expect much from: telling a story from an unborn baby’s point of view. But what do we get: a lot of fun with a narrator who is not only a lot cleverer than all the adults presented, but also a close observer and ironic commentator of what he hears and understands. In this special case, getting the story just form one perspective is a great plus since the baby is just hilarious. At points, however, the laughter gets stuck in your throat when, for example, the baby is longing for another glass of wine – something it is highly used to. In this way, McEwan does what we expect him to do: he knows exactly how to put the words so that there is a double meaning and the underlying message can hit you hard.
What I liked best about the novel were first of all the baby’s way of narrating what’s happening. A slightly naïve tone which nevertheless shows a lot on knowledge and understanding. Second, the presentation of the characters who are mainly characterized through their action and even though they are not really the sympathetic type of person and only seen through the baby’s eyes, the develop facets and become more and more complex in their feelings.
All in all, a quick read which connects a lively and lovable narrator with a murder plot.
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