Es gab Zeiten...
da hatte die drei Buchstaben "NSU" eine völlig andere, allgemein bekannte und beachtete Bedeutung als in den zurückliegenden paar Jahren. Sie standen für richtig nette, teils sogar richtig schöne Autos. Die Modelle, die zwischen 1905 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges
produziert wurden, sind mir zwar völlig unbekannt. Logo, soweit man diese Zeit nicht kennen gelernt hat. Aber…mehrEs gab Zeiten...
da hatte die drei Buchstaben "NSU" eine völlig andere, allgemein bekannte und beachtete Bedeutung als in den zurückliegenden paar Jahren. Sie standen für richtig nette, teils sogar richtig schöne Autos. Die Modelle, die zwischen 1905 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges produziert wurden, sind mir zwar völlig unbekannt. Logo, soweit man diese Zeit nicht kennen gelernt hat. Aber ab dem NSU Prinz III (1960 bis 1962 gebaut) da setzt die Erinnerung dann ein. Schließlich kam unser Musiklehrer mit so einem Geschoss (23PS!!) auf den Lehrerparkplatz gedonnert - stolz wie Oskar, dass er sich eine solche Extravaganz wie ein Auto für 3.986.00 DM leisten konnte.
Ein in unserer Klasse ebenfalls vertretenes Lehrerehepaar (sie Französisch, er Erdkunde) fuhren sogar einen NSU Spider (Einscheiben-Wankelmotor, 50PS!!!) für 8.500,00 DM - kein Wunder, dass sie sich den Traumwagen leisten konnten, es waren ja Doppelverdiener. Dieses wunderschöne Cabrio in rot wäre (oder ist?) heute ganz sicher das pure Garagengold.
In der Obertertia oder Unterprima, so hießen die Klassen im Gymnasiums noch, war eine ganz wichtige Frage, ob man sich später mal den metallic-blauen NSU TT mit 55PS (6.490,00 DM) oder vielleicht sogar einen orangeroten TTS mit Ölkühler unter der vorderen Stossstange leisten kann. Wegen der sagenhaften Leistung von 70PS war der Ölkühler notwendig. Der TTS kostete 7.990,00 DM und Stossstange schrieb man noch Stoßstange...
Der RO80 ist auch heute noch, knapp 50 Jahre nach seinem Debut ein auffallend schönes, stilistisch einfach gelungenes Auto. Wenn man denn mal einen auf der Straße sieht. Der Zweischeiben-Wankelmotor hatte ja reihenweise den Geist aufgegeben. Warum, steht im Buch.
In dem Buch beschreibt Klaus Arth alle Typen, die NSU auf den Markt brachte. Von 1905 bis zur Übernahme der Firma durch Audi im Jahr 1977. Schöne, nett zu lesende Texte, noch schönere Farbfotos, Reproduktionen von Werbeanzeigen und Prospekten, die technischen Daten der Modelle, damalige Preise - eine Freude, in dem Buch zu blättern, zu Lesen. Und sich nebenbei an den tollen Musiklehrer namens Meister oder die beiden oben erwähnten Spider fahrenden Reinhards zu erinnern. Alle drei, die beiden Reinhards und der Spider, waren toll.