Außergewöhnliche Kunstwerke nicht-kultische Triptycha - offenbaren durch ihre Inhalte, dass sie niemals Altarbilder gewesen sind. In freigeistigem Umfeld entstanden, bilden sie ein Phänomen, das einen bewussten Bruch mit der Tradition des Flügelaltars zu Beginn der Neuzeit in den Niederlanden markiert. Der Charakter des Mediums das Öffnen und Schließen des Bilds- wird der künstlerischen Freiheit dienstbar gemacht. Losgelöst aus der religiösen Zweckgebundenheit besitzen die Werke die praktische Funktion ihr Inneres zu verhüllen oder zu inszenieren. Die Künstler überschreiten mit der Gestaltung ihrer Bildinhalte die Grenzen der Darstellungstradition und offenbaren das Interesse an moralisch motivierten Themen. Der Mensch, der genüsslich in die Frucht beißt, symbolisiert im größten Triptychon des Meisters Hieronymus Bosch die völlige Hingabe an die Lust. Ist die Wirkung dieser Bilder warnend oder animierend? Unter welchen Umständen sind nicht-kultische Triptycha entstanden und zu welchem Zweck sind sie geschaffen worden? Öffnen sich die Flügel dem Blick unserer Betrachtung, lässt uns die Enthüllung des Rätsels im Inneren erstaunen.