Napoleon – detailverliebte Biographie
Von Napoleon wollte ich schon immer eine Biographie lesen, um endlich mal mein Wissen aufzustocken. Irgendwie hatte ich das immer wieder verschoben. Als nun die Biographie von einem absoluten Kenner Napoleons und seiner Zeit – Adam Zamoyski – erschien, wollte
ich unbedingt endlich mehr über diesen Machtmenschen wissen.
Der Autor erklärt in einer…mehrNapoleon – detailverliebte Biographie
Von Napoleon wollte ich schon immer eine Biographie lesen, um endlich mal mein Wissen aufzustocken. Irgendwie hatte ich das immer wieder verschoben. Als nun die Biographie von einem absoluten Kenner Napoleons und seiner Zeit – Adam Zamoyski – erschien, wollte ich unbedingt endlich mehr über diesen Machtmenschen wissen.
Der Autor erklärt in einer Einleitung seine Intention, seinen Schwerpunkt und weist auf die Anfangsjahre und Lehrjahre hin, denen er mehr Raum gibt als den Machtjahren, da diese Anfänge seiner Meinung nach für das Gesamtverständnis wichtiger sind. Alles schön und gut – doch mit einer solchen Ausführlichkeit habe ich hier nicht gerechnet. Jedes kleinste Detail, wann denn jemand von A nach B oder retour kommt, wann jemand aufsteht, mit jemandem spricht oder ob die Sonne scheint, sind belanglose Kleinigkeiten, die nur mit Mühe durchzustehen sind.
Natürlich wird der Lebensweg Napoleons nachgezeichnet (ist ja auch der Sinn einer Biographie), werden die politischen Querelen aufgearbeitet und analysiert, doch im Großen und Ganzen steht immer sein persönliches Umfeld, seine familiären Belange und sein Machtstreben im Vordergrund. Klar hervorkommen sein plötzlicher Sinneswandel und der Hang zum Luxus als er dazu die Möglichkeit hat.
Der Schreibstil Zamoyskis ist ausführlich und romanhaft, trotzdem musste ich mich manches Mal zum Weiterlesen zwingen. Die Kapitel sind relativ kurz und geben dem Buch so auch Struktur. Doch hätte ich mir über die militärischen Belange, die strategischen Überlegungen und auch den Russlandfeldzug mehr erwartet. Dass Zamoyski seine subjektiven Ansichten einfließen lässt und Napoleons Taten quasi beschönigt, kann ich in einem Sachbuch nicht ganz nachvollziehen. Hier hätte ich mir mehr Objektivität gewünscht.
Wenn ich nun (nach immerhin weit mehr als 700 Seiten) nachdenke, welche Erkenntnis ich nun aus diesem Buch ziehe, fällt mir nichts ein. Dinge, die ich bereits wusste, habe ich wieder gelesen. Auf viele Belanglosigkeiten hätte ich verzichten können. Nun hoffe ich, eine Biographie zu finden, die mich begeistert und mein Wissen erweitert. Dieser hier kann ich leider nur 2 Sterne geben.