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Als die gebürtige Lessauerin Margarete Schilling im Jahr 1937 am Höhepunkt des Kirchenkampfes ihr eindrückliches Bekenntnismarterl auf der Bocksleite über Weidenberg aufstellt, um damit ihrem Vertrauen auf den Gott der Bibel Ausdruck zu geben, der auch der Menschenverachtung eines "tausendjährigen Dritten Reichs" Grenzen setzt, da ahnt sie noch nicht, dass nur drei Jahre später die ersten Weidenberger Mitbürger unter den Todesopfern dieser Willkürherrschaft sein würden. Denn mit dem Beginn des II. Weltkrieges eröffnet Hitler auch den ungehemmten Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Mit…mehr

Produktbeschreibung
Als die gebürtige Lessauerin Margarete Schilling im Jahr 1937 am Höhepunkt des Kirchenkampfes ihr eindrückliches Bekenntnismarterl auf der Bocksleite über Weidenberg aufstellt, um damit ihrem Vertrauen auf den Gott der Bibel Ausdruck zu geben, der auch der Menschenverachtung eines "tausendjährigen Dritten Reichs" Grenzen setzt, da ahnt sie noch nicht, dass nur drei Jahre später die ersten Weidenberger Mitbürger unter den Todesopfern dieser Willkürherrschaft sein würden. Denn mit dem Beginn des II. Weltkrieges eröffnet Hitler auch den ungehemmten Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Mit Sterilisation und Euthanasiemorden an über 300.000 Mitbürgern lässt er "lebensunwertes" Leben aus der "Volksgemeinschaft" eliminieren -, doch es ist nur die "Fingerübung" für den unmittelbar anschließenden millionenfachen Mord an den Juden. Darüber hinaus werden mit Hilfe von Gestapo und Volksgerichtshof auch diejenigen vernichtet, die ein Widerwort gegen das Regime riskieren. Beim jährlichen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus fehlten in Weidenberg bislang die Namen der Euthanasieopfer und der von der Gestapo Verfolgten unter den Ortsbewohnern. Erst nach der Wiedervereinigung wurden längst verloren geglaubte, erschütternde Gestapo- und Psychiatrie-Akten zugänglich, die hier erstmals ausgewertet werden. Das Projekt "Myrten für Dornen" zur Weidenberger Kirchen- und Ortsgeschichte beleuchtet in seiner fünften Folge (336 S., 201 Abb.) exemplarisch das Geschick von drei MitbürgerInnen, die damals dem zentral organisierten "T-4-Programm" sowie der anschließenden dezentralen Euthanasie und der politischen Verfolgung vor dem Volksgerichtshof zum Opfer fielen. So wird eine wichtige Forschungslücke geschlossen und den heute Lebenden die Erinnerung und bewusste Anteilnahme ermöglicht.
Autorenporträt
Der Autor JÜRGEN JOACHIM TAEGERT, geboren im Kriegsjahr 1941 in Rosenheim in Oberbayern, ist evangelischer Pfarrer im Ruhestand und Verfasser zahlreicher Publikationen, die sich in bewusst ökumenischer Perspektive mit der Verbindung von Geschichte, Kultur, Landschaft und menschlichem Geschick befassen und die dazu beitragen sollen, das Schweigen zwischen den Generationen aufzubrechen. Die durchgängig verwendete Methode ist die "Geschichtsaneignung von unten", die der möglichst sachlichen und nachvollziehbaren Darstellung des einzelnen Lebensschicksals Vorrang einräumt vor einer allgemeinen Zeitanalyse. Die gründlich recherchierten Lebensbilder der vorgestellten Personen werden dabei stets im Kontext der jeweiligen Zeitgeschichte betrachtet.