-64%12)

Siri Hustvedt
Gebundenes Buch
Mütter, Väter und Täter (Mängelexemplar)
Essays "Die Virginia Woolf des 21. Jahrhunderts." Literary Review
Übersetzung: Osterwald, Grete; Aumüller, Uli
Sofort lieferbar
Gebundener Preis: 28,00 € **
Als Mängelexemplar:
Als Mängelexemplar:
**Frühere Preisbindung aufgehoben
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
5 °P sammeln!
Minimale äußerliche Macken und Stempel, einwandfreies Innenleben. Schnell sein! Nur begrenzt verfügbar.
Siri Hustvedts Themen in dieser neuen, sehr persönlichen Sammlung von erstaunlichen Essays reichen von der Natur von Erinnerung und Zeit bis zu dem, was wir von unseren Eltern erben, und sie erweitern ihre bekannten Forschungsgebiete: Feminismus, Psychoanalyse, Neurowissenschaften, die Kunst, das Denken und das Schreiben. An lebendig erzählten Beispielen aus ihrer privaten Familiengeschichte und Lebenserfahrung zeigt Hustvedt, wie porös die Grenzen zwischen uns und den anderen, zwischen Kunst und Betrachter, zwischen dem Ich und der Welt sind. Und so privat diese abwechslungsreiche Reise du...
Siri Hustvedts Themen in dieser neuen, sehr persönlichen Sammlung von erstaunlichen Essays reichen von der Natur von Erinnerung und Zeit bis zu dem, was wir von unseren Eltern erben, und sie erweitern ihre bekannten Forschungsgebiete: Feminismus, Psychoanalyse, Neurowissenschaften, die Kunst, das Denken und das Schreiben. An lebendig erzählten Beispielen aus ihrer privaten Familiengeschichte und Lebenserfahrung zeigt Hustvedt, wie porös die Grenzen zwischen uns und den anderen, zwischen Kunst und Betrachter, zwischen dem Ich und der Welt sind. Und so privat diese abwechslungsreiche Reise durch die unterschiedlichsten Themenfelder erscheint, so universell ist sie letztlich - ein vorläufiges Fazit von Siri Hustvedts lebenslanger Auseinandersetzung mit der Frage, wie wir funktionieren und was uns als Menschen zusammenhält.
Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Siri Hustvedt wurde 1955 in Northfield, Minnesota, geboren. Sie studierte Literatur an der Columbia University und promovierte mit einer Arbeit über Charles Dickens. Bislang hat sie sieben Romane publiziert. Mit Was ich liebte hatte sie ihren internationalen Durchbruch. Zuletzt erschienen Die gleißende Weltund Damals. Zugleich ist sie eine profilierte Essayistin. Bei Rowohlt liegen von ihr die Essaybände Nicht hier, nicht dort, Leben, Denken, Schauen, Being a Man, Die Illusion der Gewissheit und Eine Frau schaut auf Männer, die auf Frauen schauenvor. Grete Osterwald, geboren 1947, lebt als freie Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen in Frankfurt am Main. Sie wurde für ihre Arbeit mehrmals ausgezeichnet, zuletzt 2017 mit dem Jane Scatcherd-Preis. Zu den von ihr übersetzten Autorinnen und Autoren zählen Siri Hustvedt, Alfred Jarry, Anka Muhlstein, Jacques Chessex sowie Nicole Krauss, Jeffrey Eugenides und Elliot Perlman. Uli Aumüller übersetzt u. a. Siri Hustvedt, Jeffrey Eugenides, Jean Paul Sartre, Albert Camus und Milan Kundera. Für ihre Übersetzungen erhielt sie den Paul-Celan-Preis und den Jane-Scatcherd-Preis.

© Beowulf Sheehan
Produktdetails
- Verlag: Rowohlt, Hamburg
- Originaltitel: Mothers, Fathers, and Others
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 448
- Erscheinungstermin: 14. Februar 2023
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 133mm x 42mm
- Gewicht: 538g
- ISBN-13: 9783498002749
- ISBN-10: 3498002740
- Artikelnr.: 70187037
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Ein literarischer Blockbuster für sich verdunkelnde Zeiten. Stefan ; Eva-Maria Kister ; Manz Stuttgarter Nachrichten 20231209
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Literatur, Philosophie, Psychologie, Neurologie, Kunst und Kriminologie - es gibt weniges, für das sich Siri Hustvedt nicht interessiert, weiß Rezensentin Anna Vollmer. Diese Bandbreite bildet sich auch in ihrer Essay-Sammlung ab. Doch wenngleich die Rezensentin Hustvedt in deren Lob eines breit gestreuten Interesses zustimmt, hätte sie sich doch etwas mehr Einheitlichkeit und Ordnung für den vorliegenden Band gewünscht. Wenn Hustvedt etwa gerade noch ihre Familiengeschichte umrissen hat, um schließlich über den Lockdown in New York zu schreiben und anschließend Emily Brontes "Sturmhöhe" zu analysieren, folgt Vollmer diesen gewaltigen Sätzen nur mit Mühe und ein wenig widerwillig. Die einzige wirkliche Konstante scheint die Misogynie und der Sexismus zu sein, mit dem sich Hustvedt ausführlich beschäftigt hat und mit dem sie immer wieder konfrontiert wurde. Wenn sie daher wiederholt aufzählt, was sie alles weiß und erreicht hat, dann ist das keine Prahlerei, überlegt die Rezensentin, sondern ein Umgang mit der jahrelangen Unterschätzung und Unterdrückung, und ein Aufruf, sein bzw. ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen zu lassen. Dieser Aufruf bleibt für Vollmer, genau wie viele eindrückliche Sätze, interessante Fakten und Überlegungen - trotz mangelnder Kohärenz.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Ihr Kopf ist randvoll mit Gehirntattoos
Kompetenz ist keine Frage des Geschlechts: Siri Hustvedt legt eine ziemlich bunte Essay-Sammlung vor.
Von Anna Vollmer
Es ist schwer zu sagen, wofür Siri Hustvedt sich nicht interessiert. Die amerikanische Autorin hat einen Doktortitel in Literaturwissenschaften und sich eine zweite Karriere in den Neurowissenschaften aufgebaut. Sie fährt zu Kongressen und hat einen Lehrauftrag in Psychiatrie an der Cornell University. Ihre Essays, von denen nun eine neue Sammlung unter dem Titel "Mütter, Väter und Täter" erschienen ist, beschäftigen sich mit Philosophie, Kunst, Biologie, Psychoanalyse, True Crime und Literatur. Das ist eine ganze Menge, und so interessant vieles von
Kompetenz ist keine Frage des Geschlechts: Siri Hustvedt legt eine ziemlich bunte Essay-Sammlung vor.
Von Anna Vollmer
Es ist schwer zu sagen, wofür Siri Hustvedt sich nicht interessiert. Die amerikanische Autorin hat einen Doktortitel in Literaturwissenschaften und sich eine zweite Karriere in den Neurowissenschaften aufgebaut. Sie fährt zu Kongressen und hat einen Lehrauftrag in Psychiatrie an der Cornell University. Ihre Essays, von denen nun eine neue Sammlung unter dem Titel "Mütter, Väter und Täter" erschienen ist, beschäftigen sich mit Philosophie, Kunst, Biologie, Psychoanalyse, True Crime und Literatur. Das ist eine ganze Menge, und so interessant vieles von
Mehr anzeigen
dem ist, was Hustvedt zu sagen hat - das Gesamtpaket erscheint mitunter seltsam unzusammenhängend. Das merkt man schon daran, dass der Titel der Sammlung für viele der Essays ungeeignet ist, der deutsche noch mehr als der englische "Mothers, Fathers, and Others". Die Bandbreite von Hustvedts Wissen ist ihre große Stärke, sie ist tatsächlich in mancher Hinsicht die "intellektuelle Vagabundin", als die sie sich in einem dieser Essays selbst bezeichnet. Sie beschreibt darin die Vorzüge eines breit gestreuten Interesses, das verschiedene Themen miteinander in Schwingung versetzt. Wenn man etwa als Geisteswissenschaftlerin auf die Naturwissenschaften schaut und scheinbare Gewissheiten hinterfragt, könne das durchaus produktiv sein. Allerdings richtet sich gerade die Bandbreite der Beiträge an vollkommen unterschiedliche Leser. Denn die Texte sind nicht nur inhaltlich, sondern auch formal so verschieden, dass man den Sprüngen manchmal nur widerwillig folgen mag. Gerade ist man in Hustvedts Familiengeschichte eingestiegen, da folgt schon ein kurzer Artikel zum New Yorker Lockdown und wenig später ein über vierzigseitiges Close Reading von Emily Brontes "Sturmhöhe". Da Hustvedt, indem sie bestimmte Motive immer wieder aufgreift, so etwas wie einen thematischen Zusammenhang signalisiert, hätte etwas mehr Ordnung gut getan. Wenn es so etwas wie einen roten Faden in dem Buch gibt, ist es Hustvedts lebenslange Beschäftigung mit Misogynie. Sie schreibt: "Ich habe alles, was ich zu dem Thema auftreiben konnte, gelesen." Sie erzählt die Geschichte ihrer Großmutter, weil in Familienerzählungen nur Platz für die Männer war. Sie fragt sich, woher der Hass kommt, der Frauen seit Jahrhunderten entgegenschlägt. Sie schildert einen Kriminalfall, bei dem ein Mädchen zu Tode gequält wurde, und fragt sich, was das mit ihrer Jugend und Jungfräulichkeit zu tun hatte. Und sie beschreibt, wie sie selbst ihr ganzes Leben lang unterschätzt wurde. Wohl auch deshalb wird sie nicht müde zu betonen, welche Vorträge sie gehalten, welche Essays sie geschrieben hat, die Dinge aufzuzählen, über die sie ja in der Tat ausgesprochen viel weiß. Das kann schnell angeberisch wirken. Ist es das? Oder eher eine Reaktion auf die intellektuelle Zurückweisung, die sie erlebt hat? Ihr Vater, ein Professor, weist sie darauf hin, dass sich ihre Doktorarbeit nicht wie eine solche lese. Und sagt: "Ich bin nicht sicher, ob du wirklich Professorin werden willst." In einem Philosophieseminar stößt sie allein durch ihre Anwesenheit auf Ablehnung: "Es kam mir vor, als hätte ich einen üblen Geruch in den Raum geweht." Solche Anekdoten lesen sich bedrückend. Deshalb sind Hustvedts ständige Erinnerungen an das, was sie erreicht hat, zugleich ein engagiertes Plädoyer: dafür, sich die eigenen Fähigkeiten nicht aufgrund des Geschlechts absprechen zu lassen. "Gehirntattoos" nennt Hustvedt Sätze, die ein Leben lang hängen bleiben. Sie liefert viele davon, die meisten entstehen in Zusammenhang mit ihrem Mann, dem amerikanischen Schriftsteller Paul Auster. Er wiederum ist keiner, der seine Frau kleinhält. Er preist sie als seine erste, seine klügste Leserin. Die Öffentlichkeit scheint davon jedoch unbeeindruckt zu bleiben. Immer wieder wird Hustvedt darauf hingewiesen, sie habe ihre Kenntnisse in den Neurowissenschaften und der Psychoanalyse doch nur von ihrem Mann. Sie sagt dann: "Mr. Auster hat noch nie im Leben einen neurowissenschaftlichen Artikel gelesen." Siri Hustvedt schon. Viele ihrer Essays sind instruktiv und handeln von Themen, die Romanautorinnen nur selten so informiert erörtern. Deshalb werden auch jene Leser, die sich bei der Zusammenstellung des Bandes etwas mehr Kohärenz gewünscht hätten, von Hustvedts Selbstbewusstsein, über diese Dinge zu schreiben, eingenommen sein. Siri Hustvedt: "Mütter, Väter und Täter". Essays. Aus dem Englischen von Uli Aumüller und Grete Osterwald. Rowohlt Verlag, Hamburg 2023. 448 S., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
eBook, ePUB
Spannende Essays
In Mütter, Väter und Täter macht sich die Autorin Gedanken über Gender, Literatur, Kunst, Mutterschaft, Gewalt, Feminismus, Psychoanalyse und Familie. Aus diesem Themenchaos entstehen verschiedene Essays, die doch erstaunlich gut zusammenpassen.
Ich bin mir …
Mehr
Spannende Essays
In Mütter, Väter und Täter macht sich die Autorin Gedanken über Gender, Literatur, Kunst, Mutterschaft, Gewalt, Feminismus, Psychoanalyse und Familie. Aus diesem Themenchaos entstehen verschiedene Essays, die doch erstaunlich gut zusammenpassen.
Ich bin mir manchmal etwas doof vorgekommen, weil die Autorin sehr gebildet und intellektuell ist und man das, an ihrer Art zu denken und zu erzählen, durchaus merkt. Sie stammt auch aus einem anderen Land und aus einer anderen Generation, sodass wir einen sehr unterschiedlichen Blick auf die Welt haben. Ich habe ihre Gedanken und ihren Blick auf die Welt jedoch gerade deswegen sehr geschätzt.
Ich hatte eigentlich keine Erwartungen an das Buch, was gut war, da ich tatsächlich etwas anderes erwartet hätte. Bekommen habe ich eine Essaysammlung mit verschiedensten Themen, die mir aber sehr gut gefallen hat.
Die Übersetzung ist eine echte Meisterleistung und schafft es, anstatt wortwörtlich zu übersetzen, den Sinn und die Gefühle des Textes zu übertragen. Bereits die Übersetzung des Titels vom „Mothers, Fathers and Others“ zu „Mütter, Väter und Täter“ hat mir sehr imponiert.
Wie erwartet haben mir manche Essays mehr gefallen als andere, aber ich konnte aus jedem etwas für mich mitnehmen. Besonders gefallen haben mir allerdings die persönlichen, beinahe schon intimen Geschichten über ihre eigene Familiengeschichte. Die haben mich sehr berührt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
»Lesen heißt, sich jemand anderem zu überlassen, das eigene Bewusstsein eine Zeit lang mit einem erzählenden anderen oder mehreren anderen zu teilen... Lesen bringt einen Selbstverlust im anderen mit sich, ein sich aufgeben und gehen lassen.« |176
Mit …
Mehr
»Lesen heißt, sich jemand anderem zu überlassen, das eigene Bewusstsein eine Zeit lang mit einem erzählenden anderen oder mehreren anderen zu teilen... Lesen bringt einen Selbstverlust im anderen mit sich, ein sich aufgeben und gehen lassen.« |176
Mit »Mütter, Väter und Täter« habe ich mich dieser anderen überlassen, mich selbst verlassen und für eine Weile in die Welt geschaut mit Hustvedts wachen Augen. Ich war in der Perspektive einer gut gealterten gebildeten Weißen mächtigen Frau, Autorin, Amerikanerin, Feministin, Tochter, Mutter, Intellektuelle und so vieles mehr. Es ist wohltuend und bereichernd, mit Hustvedt zu denken, viele Dinge in ihrem Licht zu sehen, sie mit ihrem Wissen zu verstehen, gemeinsam mit ihr zur gleichen Zeit optimistisch und in Grenzen gehalten auf diese Welt zu blicken, dabei die hinterfragende und erweiternde Kraft der Kunst, der Bildung und der Literatur zu spüren.
Hustvedt zeigt nicht immer neue, aber fast immer aufschlussreiche Perspektiven. Fast altmodisch anmutend bezieht sie sich auf die Psychoanalyse, die Neurologie und Biologie, auf die begrenzende Dualität von Körper und Geist, die aktuelle feministische Diskurse nicht sehr in den Fokus nehmen. Dadurch, dass Hustvedt sich, ihre Familien- und Bildungsgeschichte stets verortet, ihre Privilegien thematisiert, sich trotz ihrer reichen Erfahrungen eine neugierig fragende Haltung bewahrt, gelingt ihr eine Offenheit, die Intersektionalität mitdenkt.
»Mütter, Väter und Täter« heißt es in der deutschen Übersetzung. Ein Fragezeichen musste ich hinzudenken, denn Täter:innen im Sinne von Menschen, die anderen ganz bewusst, sadistisch und direkt schaden, kommen nur im letzten Essay vor. Auch hier vermeidet sie extrojierte Täterzuweisungen. Viele der anderen Essays kommen ebenfalls bei der Frage an, wie Menschen die Schädigung anderer mit dem Bild über sich selbst in Einklang bringen, wie stark dabei sanktionierende Begrenzungen der Geschlechterrollenerwartungen und die zerstörerische Kraft einer abgewehrten Scham wirken.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für