Mittelhochdeutsch ist für Deutschsprachige an sich keine Fremdsprache, wird aber von Germanistikstudierenden als solche empfunden, vor allem, da es zumindest in österreichischen und deutschen Gymnasien praktisch nicht behandelt wird. Hier wird versucht, mit den Methoden des Faches Deutsch als
Fremdsprache die Schwierigkeiten beim Erlernen des Mittelhochdeutschen abzubauen.
Struktur
- Vorwort
-…mehrMittelhochdeutsch ist für Deutschsprachige an sich keine Fremdsprache, wird aber von Germanistikstudierenden als solche empfunden, vor allem, da es zumindest in österreichischen und deutschen Gymnasien praktisch nicht behandelt wird. Hier wird versucht, mit den Methoden des Faches Deutsch als Fremdsprache die Schwierigkeiten beim Erlernen des Mittelhochdeutschen abzubauen.
Struktur
- Vorwort
- Einführung und Benutzerhinweise
- 9 Kapitel (außer 1, 2 und 9 alle zweigeteilt)
- Grammatiktabellen (Kurzgrammatik)
- Grundwortschatz nach Wortart, jedes Wort mit Text- und Belegnummern
- Zitierte Texte, Handschriften und Editionen
- Abkürzungsverzeichnis
- Sachregister nach Kapiteln
Die einführende Literatur befindet sich nicht am Endes des Buches, sondern am Ende des ersten Kapitels(S. 25f)
Eine Karte mit den Ablautreihen der starken Verben auf der einen und Präteritopräsentien auf der anderen ist vorne im Buch eingelegt.
Der Aufbau der Kapitel ist nicht einheitlich. Überall wird jedoch von einem Text ausgegangen, einen hohen Prozentsatz kenn man aus dem Literaturunterricht der Sekundarstufe I namentlich oder in Übersetzung ins Neuhochdeutsche. Die Strophe I des Kapitels 1 ist die einzige Passage, die man im Deutschunterricht in der Sekundarstufe I und II kennen lernt und die nur sehr oberflächlich erklärt wird.
Meist schließen sich Wortschatz, Grammatik, Übungstext und Realientext an.
Schriftgrad und –typ sind sehr angenehm. Merksätze sind grün unterlegt, Realientexte grau. Informative und zahlreiche Abbildungen, Tabellen und Grafiken ergänzen den Text. Siglen am Rand erleichtern das Lernen.
Für ein germanistisches Lehrbuch dieser Art ist der Text sehr verständlich geschrieben. Kenntnisse aus dem Deutschunterricht der Oberstufe des Gymnasiums sind Mindestanforderungen, günstiger wären Kenntnisse einer AnfängerInnenlehrveranstaltung für Germanistik.
Positiv hervorzuheben ist der Extraband mit didaktischen Hinweisen und Lösungen, der unentbehrlich für das Lernen ist. Marginalien weisen auf die Seitenzahlen im Hauptband hin, besonders positiv hervorzuheben ist der Umstand, dass die AutorInnen die Vorschläge der LeserInnen der ersten Auflage aufgegriffen haben, besonders bei der Erstellung des neu heraus gebrachten Begleitbandes.
Die Realienteile enthalten sehr interessante Informationen.
Die Qualität des Buches sieht man schon daran, dass es nach zwei Jahren neu aufgelegt werden musste.
Das Buch verfolgt einen völlig neuen und originellen Ansatz, der bei nicht mehr gesprochenen Sprachen erst selten angewendet wird. Dieser Ansatz ist originell, aber auch bei anderen Sprachen problematisch. Das Heraussuchen der Informationen war leider sehr mühsam. Im Unterricht soll einem etwas beigebracht werden und wo man sich nicht einen hohen Prozentsatz der Informationen mühsam zusammensuchen muss. Ich würde nie auf diese Art und Weise eine lebende oder tote Sprache unterrichten (früher Nachhilfelehrerin für Deutsch, Latein und Altgriechisch und seit einigen Jahren VHS-Dozentin für Latein, Altgriechisch, Althebräisch, Phönikisch-Punisch, Alt- und Reichsaramäisch mit einer Kurzeinführung ins Hieroglyphische). Ein Vokabelverzeichnis am Ende des Buches wäre wünschenswert gewesen. Ich bin aus diesem Grund an mehreren Stellen „ausgestiegen“ und musste im Lösungsteil nachsehen. Allerdings wird der Stoff nicht kontinuierlich schwieriger, es wird stellenweise wieder leichter. Die Kapitel sind nach Themenkreisen und anscheinend nicht nach dem Schwierigkeitsgrad angeordnet.
Die Anschaffung des Begleitbandes zur Bewältigung des Stoffes und zur Kontrolle der Übungen ist dringendst zu empfehlen. Mit Erfolg kann man mit dem Buch nur mit Lehrer arbeiten, für das Selbststudium ist es trotz des hervorragenden Begleitbandes zu schwierig.
Der Einsatz in einschlägigen Germanistik-Lehrveranstaltungen kann ich sehr empfehlen, jedoch aufgrund der angeführten Kritikpunkte leider nur vier Punkte vergeben.