Justine Picardie
Gebundenes Buch
Miss Dior
Eine Geschichte von Courage und Couture
Übersetzung: Ettinger, Helmut
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Das bewegende Schicksal der Catherine Dior: Widerstandskämpferin, Modeberaterin und RosenzüchterinAls der französische Designer Christian Dior 1947 in Paris seine erste Kollektion präsentiert, revolutioniert er die Modewelt. Seine Kreationen vereinen Romantik, Weiblichkeit und Luxus und machen ihn über Nacht weltberühmt. Diors Schwester Catherine prägte seine Vision dabei mehr als jede andere - das Parfüm Miss Dior hat er nach ihr benannt. Doch ihre bewegende Geschichte wurde noch nie erzählt: Im besetzten Frankreich, als Christian seine Couture-Fähigkeiten verfeinerte, widmete sich ...
Das bewegende Schicksal der Catherine Dior: Widerstandskämpferin, Modeberaterin und Rosenzüchterin
Als der französische Designer Christian Dior 1947 in Paris seine erste Kollektion präsentiert, revolutioniert er die Modewelt. Seine Kreationen vereinen Romantik, Weiblichkeit und Luxus und machen ihn über Nacht weltberühmt. Diors Schwester Catherine prägte seine Vision dabei mehr als jede andere - das Parfüm Miss Dior hat er nach ihr benannt. Doch ihre bewegende Geschichte wurde noch nie erzählt: Im besetzten Frankreich, als Christian seine Couture-Fähigkeiten verfeinerte, widmete sich Catherine dem Widerstand und wurde von der Gestapo verhaftet und nach Ravensbrück verschleppt ... Justine Picardie war in zahlreichen Archiven und reiste zu den wichtigsten Orten in Catherines Leben. Sie zeichnet das Bild einer unerschrockenen Frau und zwei mutigen Geschwistern, die schließlich in Paris wieder zusammen fanden und die Modewelt für immer veränderten.
Als der französische Designer Christian Dior 1947 in Paris seine erste Kollektion präsentiert, revolutioniert er die Modewelt. Seine Kreationen vereinen Romantik, Weiblichkeit und Luxus und machen ihn über Nacht weltberühmt. Diors Schwester Catherine prägte seine Vision dabei mehr als jede andere - das Parfüm Miss Dior hat er nach ihr benannt. Doch ihre bewegende Geschichte wurde noch nie erzählt: Im besetzten Frankreich, als Christian seine Couture-Fähigkeiten verfeinerte, widmete sich Catherine dem Widerstand und wurde von der Gestapo verhaftet und nach Ravensbrück verschleppt ... Justine Picardie war in zahlreichen Archiven und reiste zu den wichtigsten Orten in Catherines Leben. Sie zeichnet das Bild einer unerschrockenen Frau und zwei mutigen Geschwistern, die schließlich in Paris wieder zusammen fanden und die Modewelt für immer veränderten.
Justine Picardie ist die ehemalige Chefredakteurin der britischen Ausgabe von »Harper's Bazaar«. Sie war auch als Feuilleton-Redakteurin der britischen »Vogue« und als Redakteurin des »Observer Magazine« tätig. Sie ist Autorin mehrerer Bücher, darunter die von der Kritik gefeierte Biographie von Coco Chanel, die zum Bestseller der »Sunday Times« wurde. Justine Picardie lebt in London. Helmut Ettinger, Dolmetscher und Übersetzer für Russisch, Englisch und Chinesisch. Übersetzte Ilja Ilf und Jewgeni Petrow, Polina Daschkowa, Darja Donzowa, Sinaida Hippius, Gusel Jachina, Michail Gorbatschow, Henry Kissinger und viele andere ins Deutsche.
Produktdetails
- Verlag: Aufbau-Verlag
- Originaltitel: Miss Dior
- Artikelnr. des Verlages: 641/13817
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 413
- Erscheinungstermin: 11. April 2022
- Deutsch
- Abmessung: 144mm x 220mm x 35mm
- Gewicht: 564g
- ISBN-13: 9783351038175
- ISBN-10: 3351038178
- Artikelnr.: 62932520
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Verlagsgruppe GmbH
Neue Promenade 6
10178 Berlin
info@aufbau-verlag.de
www.aufbau-verlag.de
+49 (030) 28394-0
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Maria Wiesner findet spannend, wie Justine Picardie über Haute Couture schreibt: in Konfrontation mit den Gräueln des Zweiten Weltkriegs und vor der Frage, wie beides nebeneinander existieren konnte. Nachdem Picardie, ehemals Chefredakteurin des britischen Modemagazins "Harper's Bazaar", so Wiesner, zunächst über Christian Dior schreiben wollte, geht sie in ihrem Buch der sich als interessanter herausstellenden Lebensgeschichte seiner Schwester Catherine Dior nach, der das Parfüm "Miss Dior" gewidmete wurde und die in der Résistance kämpfte und ins Konzentrationslager kam. Wichtig scheint der Kritikerin hier auch die Biografie der Autorin, die selbst Tochter von jüdischen Holocaust-Überlebenden ist. Vom "Geist" ihrer Familie begleitet, schaffe Picardie aus der spärlichen Quellenlage gleichsam eine Geisterfigur der Catherine Dior, meint Wiesner. Esoterisch findet sie das nicht, sondern aufschlussreich in Bezug auf eine ganze Generation.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Eine Art Geist
Justine Picardie über Catherine Dior
Was passiert, wenn man für eine Biographie recherchiert und dabei eine Person entdeckt, die viel interessanter erscheint als das ursprüngliche Objekt der Recherche? Justine Picardie, ehemalige Chefredakteurin des britischen Modemagazins "Harper's Bazaar", erzählt in ihrem Buch, wie sie über den französischen Designer Christian Dior schreiben wollte, dann aber über die Geschichte seiner jüngeren Schwester Catherine stolperte. Von ihr war sie so fasziniert, dass am Ende ein Buch über das Leben dieser Frau entstand: vom behüteten Aufwachsen in der Villa am Meer über die Jugend in Paris bis hin zum Kampf gegen die Faschisten in der Résistance und dem Aufenthalt im
Justine Picardie über Catherine Dior
Was passiert, wenn man für eine Biographie recherchiert und dabei eine Person entdeckt, die viel interessanter erscheint als das ursprüngliche Objekt der Recherche? Justine Picardie, ehemalige Chefredakteurin des britischen Modemagazins "Harper's Bazaar", erzählt in ihrem Buch, wie sie über den französischen Designer Christian Dior schreiben wollte, dann aber über die Geschichte seiner jüngeren Schwester Catherine stolperte. Von ihr war sie so fasziniert, dass am Ende ein Buch über das Leben dieser Frau entstand: vom behüteten Aufwachsen in der Villa am Meer über die Jugend in Paris bis hin zum Kampf gegen die Faschisten in der Résistance und dem Aufenthalt im
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Konzentrationslager.
Im Gegensatz zum Leben ihres Bruders gibt es bei Catherine nur wenige verlässliche Quellen. Die Suche nach der praktisch Unbekannten beginnt also bei den geschwisterlichen Gemeinsamkeiten: Beide liebten Blumen und widmeten sich der Rosenzucht. Er hatte sein erstes Parfum rund um diese Blüte komponieren lassen und es unter dem Namen "Miss Dior" der Schwester gewidmet. Die Rosen werden zu einem Leitmotiv bei Picardies Recherche, die in ebenjenem Garten, der noch die Handschrift der Geschwister trägt, beginnt: "Der Rosenduft schien mir die Frage zuzuraunen: War es möglich, dass so viel Schönheit aus der Asche des Zweiten Weltkriegs gewachsen war?"
Diese Frage wird Picardie begleiten, etwa angesichts eines Kleids im Dior-Archiv, das den Ruhm des Designers mit dem sogenannten "New Look" Ende der Vierzigerjahre begründete. Die stark taillierte Sanduhr-Silhouette der Dior-Kleider mit weit schwingenden Röcken und verstärkten Korsettoberteilen kündete in einer Stadt mit Essensrationierung vom Luxus vergangener Tage und katapultierte Paris nach dem Krieg zurück auf die Bühne der internationalen Modewelt.
Picardie kontrastiert den Blick auf die Haute Couture mit den Gräueln des Kriegs. Sie schreibt über die Folter, die Faschisten an Gefangenen der Résistance in Paris verübten, und zitiert aus Berichten der Überlebenden vom Alltag in den Konzentrationslagern, nur um im nächsten Kapitel ins Paris der Nachkriegszeit zu wechseln, wo die ersten Modenschauen stattfinden. So fragt Picardie implizit, wie das eine und das andere nebeneinander existieren konnten und ob Schönheit und Kultur ein Antidot gegen Zerstörung und Hass sein können.
Da die Arbeit an einer Biographie häufig eine Konfrontation mit der eigenen ist, führt die Reise nach Ravensbrück die Autorin auch in die Vergangenheit ihrer Familie. Das Lager war während ihrer Kindheit stets gegenwärtig: "Denn mein Vater, 1936 in einer jüdischen Familie geboren, erwähnte es oft in seinen wütenden, beklemmenden Monologen über den Holocaust und die anhaltende Drohung des Antisemitismus." Wie in vielen jüdischen Familien, die den Krieg überlebten, gaben die Eltern das Trauma an die Kinder weiter. Picardie berichtet von Albträumen und dem zerrütteten Verhältnis zum Vater. Und sie berichtet von der Liebe zu ihrer Schwester, die zu früh verstarb.
Die Geister ihrer Familie begleiten sie, während sie dem Geist Catherines in den zu Gedenkstätten umgestalteten Konzentrationslagern nachspürt. Die Geistermetapher wird sie immer wieder gebrauchen. Was nach Esoterik klingt, kann auch als Stilmittel betrachtet werden, denn Catherine bleibt über weite Strecken wirklich eine Art Geist. Ihre Person setzt sich oft aus den Bruchstücken anderer referierter Biographien zusammen. So entsteht ein Gesamtbild, das weniger die Beschreibung eines Einzelschicksals ist als vielmehr eine Collage von Erinnerung an etliche Frauen der gleichen Generation. Maria Wiesner
Justine Picardie: "Miss Dior". Eine Geschichte von Courage und Couture.
Aus dem Englischen von Helmut Ettinger. Aufbau Verlag, Berlin 2022. 400 S., Abb., geb., 26,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Gegensatz zum Leben ihres Bruders gibt es bei Catherine nur wenige verlässliche Quellen. Die Suche nach der praktisch Unbekannten beginnt also bei den geschwisterlichen Gemeinsamkeiten: Beide liebten Blumen und widmeten sich der Rosenzucht. Er hatte sein erstes Parfum rund um diese Blüte komponieren lassen und es unter dem Namen "Miss Dior" der Schwester gewidmet. Die Rosen werden zu einem Leitmotiv bei Picardies Recherche, die in ebenjenem Garten, der noch die Handschrift der Geschwister trägt, beginnt: "Der Rosenduft schien mir die Frage zuzuraunen: War es möglich, dass so viel Schönheit aus der Asche des Zweiten Weltkriegs gewachsen war?"
Diese Frage wird Picardie begleiten, etwa angesichts eines Kleids im Dior-Archiv, das den Ruhm des Designers mit dem sogenannten "New Look" Ende der Vierzigerjahre begründete. Die stark taillierte Sanduhr-Silhouette der Dior-Kleider mit weit schwingenden Röcken und verstärkten Korsettoberteilen kündete in einer Stadt mit Essensrationierung vom Luxus vergangener Tage und katapultierte Paris nach dem Krieg zurück auf die Bühne der internationalen Modewelt.
Picardie kontrastiert den Blick auf die Haute Couture mit den Gräueln des Kriegs. Sie schreibt über die Folter, die Faschisten an Gefangenen der Résistance in Paris verübten, und zitiert aus Berichten der Überlebenden vom Alltag in den Konzentrationslagern, nur um im nächsten Kapitel ins Paris der Nachkriegszeit zu wechseln, wo die ersten Modenschauen stattfinden. So fragt Picardie implizit, wie das eine und das andere nebeneinander existieren konnten und ob Schönheit und Kultur ein Antidot gegen Zerstörung und Hass sein können.
Da die Arbeit an einer Biographie häufig eine Konfrontation mit der eigenen ist, führt die Reise nach Ravensbrück die Autorin auch in die Vergangenheit ihrer Familie. Das Lager war während ihrer Kindheit stets gegenwärtig: "Denn mein Vater, 1936 in einer jüdischen Familie geboren, erwähnte es oft in seinen wütenden, beklemmenden Monologen über den Holocaust und die anhaltende Drohung des Antisemitismus." Wie in vielen jüdischen Familien, die den Krieg überlebten, gaben die Eltern das Trauma an die Kinder weiter. Picardie berichtet von Albträumen und dem zerrütteten Verhältnis zum Vater. Und sie berichtet von der Liebe zu ihrer Schwester, die zu früh verstarb.
Die Geister ihrer Familie begleiten sie, während sie dem Geist Catherines in den zu Gedenkstätten umgestalteten Konzentrationslagern nachspürt. Die Geistermetapher wird sie immer wieder gebrauchen. Was nach Esoterik klingt, kann auch als Stilmittel betrachtet werden, denn Catherine bleibt über weite Strecken wirklich eine Art Geist. Ihre Person setzt sich oft aus den Bruchstücken anderer referierter Biographien zusammen. So entsteht ein Gesamtbild, das weniger die Beschreibung eines Einzelschicksals ist als vielmehr eine Collage von Erinnerung an etliche Frauen der gleichen Generation. Maria Wiesner
Justine Picardie: "Miss Dior". Eine Geschichte von Courage und Couture.
Aus dem Englischen von Helmut Ettinger. Aufbau Verlag, Berlin 2022. 400 S., Abb., geb., 26,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Mit 'Miss Dior' - Von Mode und Widerstand ist Justine Picardy ein eindrucksvolles Zeitdokument gelungen, das ein Gesamtbild vermittelt, das weniger die Darstellung eines Einzelschicksals als vielmehr eine Collage von Erinnerungen mehrerer Frauen der gleichen Generation ist.« TextilWirtschaft 20220712
Gründlich recherchiert;
Das Buch ist gut strukturiert und lässt sich angenehm und flüssig lesen. Es wird die Lebensgeschichte der Catherine Dior erzählt, angefangen mit ihrem Elternhaus im Norden Frankreichs bis zu ihrem Ende in der Provence – dazu wird parallel auch immer …
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Gründlich recherchiert;
Das Buch ist gut strukturiert und lässt sich angenehm und flüssig lesen. Es wird die Lebensgeschichte der Catherine Dior erzählt, angefangen mit ihrem Elternhaus im Norden Frankreichs bis zu ihrem Ende in der Provence – dazu wird parallel auch immer das Leben ihres Bruders Christian beleuchtet. Da Catherine Dior selten Interviews gegeben hat und kaum über ihre Erfahrungen im Krieg in der Résistance und im KZ gesprochen hat, wurde von der Autorin sehr viel recherchiert. Sie ergänzt die wenigen persönlichen Informationen um zeitgenössische Berichte und eigene Fahrten auf den Spuren ihrer Hauptperson. Die Lebensumstände der jeweiligen Zeit werden dadurch gut getroffen und man kann sich vieles gut vorstellen und nachvollziehen. Allerdings schweift die Autorin teilweise in ausufernde Nebenschauplätze ab, was für mich die Lektüre streckenweise etwas anstrengend machte. Die Jahrzehnte nach dem Tod ihres Bruders Christian Dior kommen dagegen sehr kurz weg. Trotzdem ist es eine interessante Lektüre, die ich empfehlen kann.
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An die Autorin Justine Picardie wurde der Wunsch angetragen, ob sie sich vorstellen könne, eine neue Biografie über Christian Dior zu schreiben. Doch je länger das Gespräch dauerte, häuften sich bei ihr de Fragen nach seiner Schwester Catherine. Dass diese in der Resistance …
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An die Autorin Justine Picardie wurde der Wunsch angetragen, ob sie sich vorstellen könne, eine neue Biografie über Christian Dior zu schreiben. Doch je länger das Gespräch dauerte, häuften sich bei ihr de Fragen nach seiner Schwester Catherine. Dass diese in der Resistance tätig war, nach Ravensbrück deportiert wurde, dies war mir schon bekannt. Mehr aber auch nicht.
Und je länger die Autorin in dem Rosengarten am Meer verweilt, wuchs in ihr der Wunsch, eine Geschichte über diese Frau zu erzählen. Sie, die mit nur wenig anderen Frauen Ravensbrück überlebt hatte, und dann nach Frankreich zurückkehrte. Die Autorin recherchiert vor Ort, nutzt die Gelegenheit zu Gesprächen, liest sich durch Dokumente, Archive.
Wer mit "Miss Dior" ein Buch erwartet, welches nur von Catherine Dior handelt, muss umdenken. Von ihr, der Schwester des Modedesigners Christian Dior handelt es schon, aber nicht speziell. Es zeichnet den Lebensweg von Catherine, aber mehr im Vordergrund liest man das von ihrem Bruder. Das Leben der beiden ist miteinander verflochten. Es bleibt nicht unberührt, was geschildert wurde aus der Zeit im Lager und danach.
Das Buch enthält 119 Schwarz-Weiß Fotos.
"Miss Dior" ist ein für mich unerwartet anderes Buch. Eine Biografie der ganz anderen Art. Es fühlte sich an wie das Tagebuch der Autorin, die auf den Spuren der Familie, speziell der beiden Geschwister, wandelt. Man kann nachvollziehen, was die Autorin dem Leer vermitteln möchte. Die neunzehn Kapitel tragen alle eine Überschrift, in der die Autorin am Ende "Zu den Quellen" speziell hinweist. Ein weiterer Pluspunkt für den Roman.
Ich bin beeindruckt von dem Buch und gebe gern meine Leseempfehlung.
Zitat S. 380 "Wenn man in die Finsternis geschaut hat, erscheint einem das Licht wie ein Wunder."
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Die Autorin Justine Picardie hat ein großartiges Buch über eine ganz außergewöhnlich Frau geschrieben. Ich selbst bin erst über eine Biografie über Christian Dior auf seine kleine Schwester Catherine Dior aufmerksam geworden. Natürlich kannte ich zuvor das …
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Die Autorin Justine Picardie hat ein großartiges Buch über eine ganz außergewöhnlich Frau geschrieben. Ich selbst bin erst über eine Biografie über Christian Dior auf seine kleine Schwester Catherine Dior aufmerksam geworden. Natürlich kannte ich zuvor das Parfüm Miss Dior, wusste aber noch nicht das dieses quasi Christian Diors Schwester gewidmet war. Der Name Dior, der heute vor allem mit Luxusmarken in Zusammenhang gebracht wird, steht aber auch für den Widerstand während des Nationalsozialismus in Frankreich.
Die Autorin lässt das Leben der Widerstandskämpferin und späteren Rosenzüchterin Revue passieren und nimmt den Leser auf eine äußerst bewegende Reise durch mehrere Jahrzehnte. Sowohl ihre Deportation, als auch ihr Auffenthalt im KZ Ravensbrück und ihre Arbeit als Zwangsarbeiterin lassen den Leser nicht unbeeindruckt. Mit Schrecken habe ich die Kapitel über das Leid gelesen das Catherine, wie auch viele ihrer Mitgefangenen, erdulden mussten. Nur wenige haben das Martyrium überlebt. Auch der Autorin selbst fällt es schwer bei den Gräultaten objektiv zu bleiben. Ihr mitreißender und emotionale Schreibstil sorgen für ein zügiges Lesen und viele Einblicke, die man so schnell nicht mehr loswird. Die Autorin selbst hat sehr gründlich die Informationen für dieses Buch recherchiert und zusammengetragen. Ihr Einsatz zeigt hierbei große Anteilnahme an dem Schicksal Catherine Diors.
Mir hat das Buch ganz neue wertvolle Eindrücke vermittelt, sowohl über die Resistance, als auch über die Frauen, die im Widerstand aktiv waren, wie auch über das Schicksal vieler Zwangsarbeiter und die Entwicklung der französischen Modewelt nach der Befreiung Paris und nach Kriegsende. Dieses Buch ist so unglaublich lesenswert, das man es einfach nur weiterempfehlen kann. Catherine Dior ist eine ganz bemerkenswerte Frau, deren Mut und Einsatz ich nur bewundern kann.
Fazit: Dieses Buch ist nicht nur für Biografie-Leser interessant. Die vielen Schicksale berühren den Leser und zeigen deutlich welchen Beitrag Catherine Dior zu ihrer Zeit geleistet hat.
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Dieses Buch zeichnet das Leben von Catherine Dior, der Schwester von Modeschöpfer Christian Dior nach.
Wie es bei Geschwistern berühmter Persönlichkeiten üblich ist, kann deren Leben nicht isoliert betrachtet werden. Auch hier ist das der Fall. Catherine Dior wurde 1917 als …
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Dieses Buch zeichnet das Leben von Catherine Dior, der Schwester von Modeschöpfer Christian Dior nach.
Wie es bei Geschwistern berühmter Persönlichkeiten üblich ist, kann deren Leben nicht isoliert betrachtet werden. Auch hier ist das der Fall. Catherine Dior wurde 1917 als Ginette Dior geboren. Nach dem Verlust des Vermögens 1929 und dem Tod der Mutter 1931 übersiedelt der Rest der Familie nach Callien, einem kleinen Ort nahe Cannes.
1941 begegnet Ginette, nunmehr Catherine, dem Mitbegründer der Résistance Hervé des Charbonneries. Obwohl Hervé verheiratet ist und drei Kinder hat, trifft beide der „coup de foudre“ (Liebe auf den ersten Blick). Durch ihn schließt sie sich dem Kampf für die Befreiung Frankreichs von der Besetzung durch die NS-Diktatur an. Im Juli 1944 wird sie mit anderen Résistance-Mitgliedern von der Gestapo verhaftet, gefoltert und ins Frauenlager Ravensbrück deportiert. Nach mehreren Stationen wird sie gemeinsam mit anderen KZ-Häfltingen im Mai 1945 in der Nähe von Dresden durch die amerikanischen Truppen befreit.
1952 ist sie Zeugin der Anklage beim Tribunal gegen die NS-Verbrecher.
Catherine Dior stirbt hochbetagt am 17. Juni 2008.
Meine Meinung:
Ursprünglich sollte die Autorin Justine Picardie eine neue Biografie über Christian Dior schreiben. Doch je länger sie sich mit der Familie beschäftigt hat, desto mehr war sie von seiner Schwester fasziniert. Herausgekommen ist dieses interessante Buch. Auch wenn im letzten Drittel der Fokus wieder stärker auf Christian und seine Kreationen gelegt wurde, ist das Buch Catherines Biografie. Die Autorin hat zahlreiche Schauplätze besucht, durfte im Familienarchiv stöbern und zahlreiche private Fotos hier veröffentlichen.
Nach den Erlebnissen im KZ kann man gut verstehen, dass Catherine ihrem Bruder den Platz im Vordergrund überlässt und lieber im Hintergrund arbeitet. Sie züchtet Rosen, die auch für die Parfumerzeugung verwendet werden.
Der Schreibstil ist angemessen und angenehm. Der Leser taucht tief in die Geschichte der Besetzung Frankreichs durch die NS-Truppen ein und erlebt den Kampf der Französinnen und Franzosen gegen Hitler-Deutschland.
Im Anhang finden sich interessante Angaben zu den Quellen.
Fazit:
Eine gelungene Biografie Catherine Diors, der Schwester die im Schatten ihres Bruders stand. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
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Ich muss ja sagen, dass ich mich der Titel „Miss Dior“ etwas in die Irre geleitet hat, denn ich dachte ich würde eine Biographie über Christian Diors Schwester lesen. Doch wie die Autorin bereits zu Anfang klarstellt ist wenig privates aus dem beeindruckenden Leben von …
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Ich muss ja sagen, dass ich mich der Titel „Miss Dior“ etwas in die Irre geleitet hat, denn ich dachte ich würde eine Biographie über Christian Diors Schwester lesen. Doch wie die Autorin bereits zu Anfang klarstellt ist wenig privates aus dem beeindruckenden Leben von Catherine Dior bekannt und somit ist das Buch eher eine historische Schilderung vor dem Hintergrund der Dior-Familiengeschichte. Eckdaten aus Diors Leben werden mit allgemeinen Informationen zum geschichtlichen Hintergrund und Zeugenberichten ausgekleidet.
Zum Inhalt: Autorin Justine Picardie reist durch Frankreich, besucht Archive und die wichtigsten Orte im Leben der Familie Dior. Sie schildert die frühen Jahre der Familie, die Zeit während des Krieges und der deutschen Besatzung und den Aufstieg der Modeschöpfers Christian Dior nach Ende des zweiten Weltkrieges. Aus alten Aufzeichnungen und Interview trägt sie beeindruckende Geschichte von Catherine Dior zusammen, die für die Widerstandsbewegung aktiv war, auch unter Folter keine Geheimnisse preis gab, das KZ überlebt und ihrem Bruder zeitlebens Inspiration war.
Wenn man den Namen „Dior“ hört denkt man unwillkürlich an Christian Dior. Der Name ist untrennbar mit der Modewelt verknüpft. Über seine Geschwister hatte ich mir nie viele Gedanken gemacht und so war ich neugierig mehr über die Schwester zu erfahren, die dem berühmten Duft „Miss Dior“ seinen Namen gegeben hat. Allerdings gibt es wenig private Informationen über Catherine Dior, sodass sich das Buch letztlich doch hauptsächlich mit Christian und der französischen Geschichte im zweiten Weltkrieg allgemein beschäftigt.
Was mir wirklich gut gefallen hat, waren die vielen abgedruckten Fotos, die nicht nur dazu beigetragen haben, sich ein Bild von Catherine und Christian zu machen, sondern auch die teils sehr beklemmenden Schilderungen aus der Kriegszeit aufgelockert haben.
Letztendlich hat das Buch historisch gesehen nicht viel neues erzählt. Die Schilderungen gibt es so oder so ähnlich auch in den Werken anderer Zeitzeugen und Historiker. Dieses Buch gibt den Geschehnissen einen prominenten Rahmen. Die Schilderungen sind detailliert, teils grauenhaft und erschreckend und waren mir an manchen Stellen zu viel des „Namedroppings“. So wird beispielsweise in einer sehr langen Passage immer wieder geschildert wer alles von den deutschen Besatzern gefoltert wurde. Natürlich sollten die Menschen, die für die Freiheit von Frankreich alles geopfert haben nicht in Vergessenheit geraten, aber für den Leser erschließen sich aus der mehrfachen Nennung diverser Namen keine neuen Informationen und die Kapitel wurden dadurch zäh in die Länge gezogen.
Ansonsten fand ich die Einblicke in Dior Welt sehr spannend und das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn es nicht ganz das war, was ich erwartet hatte. Ich schwanke daher zwischen 3 und 4 Sternen.
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