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Was, wenn die Lust, neu anzufangen, unbändig ist? Wenn sich der brennende Wunsch danach, frei und selbstbestimmt zu leben, nicht länger leugnen lässt? In einem heißen Berliner Sommer driften drei Paare auseinander, werden sich fremd, zu gegenläufigen Strukturen. Im flimmernden Zentrum die schwangeren Körper von Siv, Leyla und Esther - drei Frauen, die sich der Enge ihrer Lebensentwürfe widersetzen und radikal abwenden von einem scheinbar vorgezeichneten Weg. Kraftvoll und zugleich mit einer großen Zartheit zeichnet Verena Güntner widerständige, sinnliche Figuren und erzählt von brü...
Was, wenn die Lust, neu anzufangen, unbändig ist? Wenn sich der brennende Wunsch danach, frei und selbstbestimmt zu leben, nicht länger leugnen lässt? In einem heißen Berliner Sommer driften drei Paare auseinander, werden sich fremd, zu gegenläufigen Strukturen. Im flimmernden Zentrum die schwangeren Körper von Siv, Leyla und Esther - drei Frauen, die sich der Enge ihrer Lebensentwürfe widersetzen und radikal abwenden von einem scheinbar vorgezeichneten Weg. Kraftvoll und zugleich mit einer großen Zartheit zeichnet Verena Güntner widerständige, sinnliche Figuren und erzählt von brüchigen Beziehungen, Schwesternschaft und Aufbruch.
VERENA GÜNTNER, 1978 in Ulm geboren, spielte nach ihrem Schauspielstudium viele Jahre am Theater. Ihr Debüt ¿Es bringen¿ erschien 2014. Ihr zweiter Roman ¿Power¿ wurde 2020 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und 2021 mit dem Schubart-Literaturförderpreis bedacht. Als Teil des feministischen Literaturkollektivs LIQUID CENTER gab Verena Güntner gemeinsam mit Elisabeth R. Hager und Julia Wolf 2024 den Kollektivroman ¿Wir kommen¿ heraus. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.¿
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 16. September 2025
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 138mm x 27mm
- Gewicht: 415g
- ISBN-13: 9783832181673
- ISBN-10: 3832181679
- Artikelnr.: 73823736
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Susan Vahabzadeh erkennt ein neues Thema in der aktuellen Buchsaison: Ungewollte Kinderlosigkeit scheint ungewollte Schwangerschaft in der Literatur abzulösen. So scheint es der Kritikerin zumindest nach der Lektüre neuer Romane von Verena Teke, Verena Güntner und Sayaka Murata: Lesenswert findet sie alle drei. Dabei besticht Tekes "Unter anderen Umständen" durch seine Authentizität und Nähe zum Schicksal von Heldin Hanna, die sich erfolglos durch alle Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin quält: Hormonbehandlungen, Eizellenernten und künstliche Befruchtungen lassen Hanna immer launischer werden, bis ihr Partner sich schließlich von ihr trennt, resümiert die Kritikerin, die dankbar ist, dass solche Romane endlich veröffentlicht werden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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My body, my choice – unterhaltsam in einem tollen Roman untergebracht
Berlin. Drei Paare. Drei Frauen, drei Männer. Sie kennen einander, verbringen manchmal etwas Zeit zusammen. Und sie sind einfach verschieden, so wie sich eben die Menschen unterscheiden. Doch eines verbindet die …
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My body, my choice – unterhaltsam in einem tollen Roman untergebracht
Berlin. Drei Paare. Drei Frauen, drei Männer. Sie kennen einander, verbringen manchmal etwas Zeit zusammen. Und sie sind einfach verschieden, so wie sich eben die Menschen unterscheiden. Doch eines verbindet die Paare – im Speziellen die Frauen. Sie sind schwanger. Und die Männer? Die glauben immer noch, über den Körper ihrer Partnerinnen bestimmen zu können.
Siv und Jan leben eine offene Beziehung. Besonders Siv scheint ein ausschweifendes Sexualleben zu haben, und berichtet Jan, 50, immer davon. Sie genießen beide die Freiheiten und Annehmlichkeiten, die das Leben zu bieten hat. Und Siv möchte das nicht aufgeben, auch wenn Jan es anders sieht und glaubt, ein Mitspracherecht zu haben und auch durchsetzen zu können
Leyla und David ereilt Ähnliches, auch wenn deren Leben anders strukturiert ist. Ihnen geht ein langer, unerfüllter Kinderwunsch voraus. Als es dann unverhofft dann doch noch passiert, ändert sich Leylas Einstellung dazu. Und auch hier sieht es David anders. Und dann sind noch Esther und Jacob. Esther unterscheidet sich in einem Punkt von Siv und Leyla, aber auch sie möchte das heranwachsende Kind in ihrem Leib nicht, während Jacob sich schon auf seine Vaterrolle vorbereitet.
Verena Güntner beschreibt ihre Protagonist*innen sehr genau, lässt sie aus den Zeilen springen als wären sie die Nachbarn, die man Tag wie Nacht um sich hat.
Die Sprache ist direkt, ohne Umschweife und Schnörkel kommt sie auf den Punkt.
Grundthema ist der scheinbar fix im patriarchalischen Denkmuster verankerte Ansatz, dass die Männer/Partner über den Körper ihrer Frauen/Partnerinnen entscheiden können. Was mit solchen Beziehungen passieren kann, wenn sich die Frauen dagegenstellen und ihre eigenen Entscheidungen fällen, erzählt dieser Roman sehr genau. Und es kann eine wahre Freude sein, dabei stiller Beobachter zu sein.
Das Buch ist ein wunderbarer Roman über das Thema 'My body, my choice' – über etwas, das in unserer Gesellschaft nach wie vor in großem Stil tabuisiert wird, und besonders die y-Chromosomenträger glauben, in gewissen Dingen den Frauen jegliches Recht absprechen zu können.
PS: Medulla ist laut Wikipedia der unterste Teil des Gehirns, der sich aus dem Embryonalstadium entwickelt, und den Übergang zum Rückenmark bildet. Und nun ja, in gewissen Situationen scheinen Männer tatsächlich nur rückenmarkgesteuerte Zombies zu sein.
Große Leseempfehlung für diesen glasklaren, fingerzeigenden und unterhaltenden Roman aus der Feder von Verena Güntner.
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Zum Inhalt
Berlin
Es geht um drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und die sehr speziell wirken. Deren Lebenspartner stehen Ihnen in nichts nach.
Siv ist eine knapp 40-jährige, schwangere Frau, die ihr Kind nicht behalten möchte. Mit Jan führt sie …
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Zum Inhalt
Berlin
Es geht um drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und die sehr speziell wirken. Deren Lebenspartner stehen Ihnen in nichts nach.
Siv ist eine knapp 40-jährige, schwangere Frau, die ihr Kind nicht behalten möchte. Mit Jan führt sie eine offene Beziehung und verweigert ihm das Mitspracherecht. Sie verdient kaum Geld und lebt von Jans Verdienst, aus dem eigenen Restaurant, wie die Made im Speck. Sie kennt keinerlei Tabus, wenn es um ihre Liebes - Affären geht. In zwischenmenschlichen Beziehungen lässt sie oftmals die nötige Empathie vermissen. Jan verhält sich lange Zeit passiv und scheint sich in einer Midlife-Crisis zu befinden.
Leyla und David träumen schon seit Jahren davon, Eltern zu werden. Als Leyla endlich schwanger wird, will sie ihren Körper von dem Kind befreien. Sie ist von ihrem Mann genervt, der sich, in ihren Augen, nie richtig von seinem Elternhaus gelöst hat. Obwohl ihr Siv unsympathisch ist, wird gerade sie ihre Retterin in der Not.
Esther ist mit Jacob verheiratet und hochschwanger. Eigentlich möchte auch sie kein Kind mehr. Ihr überfürsorglicher Mann lässt ihr kaum Luft zum Atem und wäre mit Sicherheit die bessere Mutter. Zu ihren Kontrolluntersuchungen nimmt sie den wesentlich jüngeren Lem mit.
Meine Meinung
Außergewöhnliche Geschichte um drei Frauen
Im Fokus stehen die Schwangerschaften der drei Frauen und die lieblosen Beziehungen zu ihren Partnern. Diese Themen waren für mich eine sehr große Herausforderung, da die Einstellung der Frauen für mich nicht nachvollziehbar war und ich mich in keinster Weise mit ihnen identifizieren konnte. Das ist auch gut so, da ich in Büchern andere Menschen kennenlernen möchte. Dazu hatte ich bei Medulla jede Menge Gelegenheit. Ich weiß jetzt, wie sie ticken; aber nicht warum.
Das ist es, was diese Geschichte über Beziehungsdramen, von anderen so unterscheidet und einzigartig macht. Es gibt kaum Rückblenden in die Vergangenheiten der Figuren. Man wird zum Nachdenken angeregt, ohne am Ende eine Antwort zu bekommen, die einem erklärt, warum die Personen so sind, wie sie sind.
Der magische Schreibstil hat mich förmlich an die Seiten gefesselt. Die Figuren sind so gut gezeichnet, dass ich nun behaupten möchte, sie persönlich zu kennen. Richtig sympathisch war mir keine*r - interessant fand ich jede*n. Stellenweise gibt es sehr ekelige Szenen, die aber
in das Geschehen passen.
Trauer hat viele Gesichter; manche sind sehr verstörend, wie David bei seiner Mutter feststellen musste. Dazu möchte ich nicht mehr verraten, da diese Szene ein sehr emotionaler Bestandteil der Geschichte ist, der es wert ist, entdeckt zu werden.
Fazit
Eine Frau schwimmt und taucht voll bekleidet im See. Welche von den drei Frauen ist es? Das ist eine von den wenigen Antworten, die ich am Ende bekommen habe.
Darf eine Frau allein über ihr ungeborenes Kind bestimmen? Ist eine offene Beziehung wünschenswert? Warum bleibt man viel zu lange in einer unglücklichen Beziehung? Auf all diese Fragen gibt es nicht die eine Antwort, da die Situationen genauso einzigartig sind, wie jeder einzelner Mensch.
Eine klare Empfehlung. Herzlichen Dank, Verena Güntner. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.
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