Hoch verschuldet sieht Madame de keinen anderen Ausweg, als ihre herzförmigen Brillantohrringe, ein Geschenk des Gatten, zu veräußern. Der Juwelier schwört Verschwiegenheit. Später jedoch erzählt er Monsieur de die Geschichte. Erneut erwirbt der Gatte die Ohrringe ... Den von zahlreichen Lügen begleiteten Weg der Brillantherzen erzählt Louise de Vilmorin in dieser bezaubernden Geschichte und entführt uns voller Esprit hinter die Kulissen des französischen Adels.
"Bezaubernde Geschichte um erotisch-intime Lügen von Madame.", Blick am Abend, 01.11.2013 20151120
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.06.2012Herz aus Diamant
Leichtsinnig versetzt die schöne Madame de ihre herzförmigen Brillantohrringe und bringt so einen Liebes- und Schuldenreigen in Gang, in dem ihr Mann, Monsieur de, und ihr Galan, ein Botschafter, die Hauptrollen spielen. Zwischenstationen sind eine spielsüchtige Geliebte, eine verschuldete Nichte sowie ein diskreter und geschäftstüchtiger Juwelier; Letzterer verkauft Monsieur de das Schmuckstück geschlagene viermal. Jede Runde markiert eine kleine Kränkung, und am Ende liegt Madame de auf dem Sterbebett: Auch ein Frauenherz von Adel ist nicht aus Diamant. Das Thema könnte dem neunzehnten Jahrhundert entstammen, Louise de Vilmorin hat "Madame de" jedoch 1951 geschrieben: Was wie die Variation einer Maupassant-Erzählung klingt, liest sich neu und erfrischend. Das verdankt der Roman seinem spritzig-lakonischen Stil: "Madame de beglich ihre Schulden, was ihre Schönheit mehrte." Vilmorins Texte, die der Dörlemann-Verlag nach und nach neu übersetzt, sind eine Entdeckung. Leichtigkeit und Tiefsinn gehen hier eine bezaubernde Verbindung ein. (Louise de Vilmorin: "Madame de". Roman. Aus dem Französischen von Patricia Klobusiczky. Zürich, Dörlemann 2012, 128 S., geb., 15,90 [Euro]). nibe
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Leichtsinnig versetzt die schöne Madame de ihre herzförmigen Brillantohrringe und bringt so einen Liebes- und Schuldenreigen in Gang, in dem ihr Mann, Monsieur de, und ihr Galan, ein Botschafter, die Hauptrollen spielen. Zwischenstationen sind eine spielsüchtige Geliebte, eine verschuldete Nichte sowie ein diskreter und geschäftstüchtiger Juwelier; Letzterer verkauft Monsieur de das Schmuckstück geschlagene viermal. Jede Runde markiert eine kleine Kränkung, und am Ende liegt Madame de auf dem Sterbebett: Auch ein Frauenherz von Adel ist nicht aus Diamant. Das Thema könnte dem neunzehnten Jahrhundert entstammen, Louise de Vilmorin hat "Madame de" jedoch 1951 geschrieben: Was wie die Variation einer Maupassant-Erzählung klingt, liest sich neu und erfrischend. Das verdankt der Roman seinem spritzig-lakonischen Stil: "Madame de beglich ihre Schulden, was ihre Schönheit mehrte." Vilmorins Texte, die der Dörlemann-Verlag nach und nach neu übersetzt, sind eine Entdeckung. Leichtigkeit und Tiefsinn gehen hier eine bezaubernde Verbindung ein. (Louise de Vilmorin: "Madame de". Roman. Aus dem Französischen von Patricia Klobusiczky. Zürich, Dörlemann 2012, 128 S., geb., 15,90 [Euro]). nibe
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