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Politisch aktuell und vielschichtig
Kommissar Lazare wird ins südfranzösische Sète gerufen, denn ein junges muslimisches Mädchen wird vermisst. Während die ersten Ermittlungen in Richtung Radikalisierung gehen und man davon ausgeht, Nadia könne sich nach Syrien abgesetzt haben, findet sich Lazare plötzlich in einem Strudel gesellschaftlicher Abgründe wieder. Verbindungen in den katalanischen Untergrund werden immer deutlicher, ein ganzer Landstrich wird verdächtigt, radioaktiv verseucht zu sein, und plötzlich kreuzen zwei Tote die Ermittlungen. Lazare fällt es in seiner bekannten Art nicht…mehr

Produktbeschreibung
Politisch aktuell und vielschichtig

Kommissar Lazare wird ins südfranzösische Sète gerufen, denn ein junges muslimisches Mädchen wird vermisst. Während die ersten Ermittlungen in Richtung Radikalisierung gehen und man davon ausgeht, Nadia könne sich nach Syrien abgesetzt haben, findet sich Lazare plötzlich in einem Strudel gesellschaftlicher Abgründe wieder. Verbindungen in den katalanischen Untergrund werden immer deutlicher, ein ganzer Landstrich wird verdächtigt, radioaktiv verseucht zu sein, und plötzlich kreuzen zwei Tote die Ermittlungen. Lazare fällt es in seiner bekannten Art nicht leicht, sich doch noch mit der hiesigen Polizei zusammenzuraufen.
Autorenporträt
Robert Hültner wurde 1950 in Inzell geboren. Er arbeitete unter anderem als Regieassistent, Dramaturg, Regisseur von Kurzfilmen und Dokumentationen, reiste mit einem Wanderkino durch kinolose Dörfer und restaurierte historische Filme für das Filmmuseum. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen gehören neben historischen Romanen und Krimis auch Drehbücher (u. a. für den Tatort), Theaterstücke und Hörspiele. Sein Roman ¿Der Sommer der Gaukler¿ wurde von Marcus H. Rosenmüller verfilmt. Für seine Inspektor-Kajetan-Romane wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem dreimal mit dem Deutschen Krimipreis und mit dem renommierten Glauser-Preis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.08.2021

Teufels Möbel
Krimis in Kürze: Hültner, Steinfest und Castle Freeman

Über cultural appropriation, über kulturelle Aneignung, ist in den letzten Jahren reichlich diskutiert worden, über Indianerschmuck im Kindergarten und über die Ausbeutung von Kleidung, Frisuren oder Artefakten unterdrückter Minderheiten im Mainstream. Es gibt nun auch eine harmlose, ästhetisch fatale Variante, wenn sich deutsche Krimiautorinnen und -autoren in Italien, Frankreich oder Portugal bedienen, um ihre Storys aufzupeppen, wobei sie meist den Touristenblick kultivieren, wenn sie nicht gleich einen deutschen Ermittler unter lächerlichen Vorwänden in beliebte Urlaubsregionen schicken.

Mit dieser Form des literarischen Postkolonialismus haben die Bücher von Robert Hültner nichts zu tun. Sein Kommissar Lazare aus Montpellier und dessen Fälle beruhen auf gründlicher Recherche und nicht auf Urlaubsimpressionismus. Sie sind vertraut mit der Struktur des französischen Polizeiapparats und den Regionen und Milieus, in denen sie spielen. "Lazare und die Spuren des Todes" (btb, 318 S., geb., 20,- Euro) ist da keine Ausnahme.

In Sète verschwindet ein junges Mädchen, der Verdacht fällt auf einige übermotivierte Dschihadisten; im bergigen Hinterland wird ein Bauer erschossen, und es gibt Hinweise auf versprengte Überreste katalanischer Anarchisten - Lazare sorgt für die Verknüpfung zwischen beiden Fällen. Viel mehr soll nicht verraten sein. Es lohnt sich, diesem dichten, personenreichen Plot die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verlangt.

Allein schon des Titels wegen ist man neugierig auf Heinrich Steinfests neuen Roman "Die Möbel des Teufels" (Piper, 432 S., br., 16,- Euro). So heißt zugleich ein Buch im Buch, und dieses Buch im Buch ist ein Beleg dafür, wie aus einer Idee eine materielle Gewalt wird, wenn sie, nicht wie bei Marx, die Massen ergreift, sondern Leser mit der nötigen kriminellen Energie.

Ein Mann namens Leo Prager kommt heim nach Wien, nach vierundvierzig Jahren, die Schwester ist unter ungeklärten Umständen verstorben. Er hat, fern der Welt, diese Jahre auf zwei Südseeinseln namens "Claire" und "Mönchengladbach" verbracht, nachdem er überhastet Wien verlassen hatte. Warum, das hat er vergessen oder verdrängt. Und dieses Warum enthüllt der eigenwillige, manchmal verschrobene, oft luzid und bisweilen etwas zu umständlich erzählende Roman mit jenem Gestus, mit dem ein Spieler sein unwiderstehliches Blatt Karte für Karte aufdeckt.

Ein Erzähler, der seine Allwissenheit etwas dosierter einsetzt, hätte dabei allerdings nicht geschadet. Steinfest hat wie immer mehr Ideen, als es für einen einzigen Roman braucht, er geht großzügig, fast verschwenderisch mit ihnen um, wenn er zum Beispiel Prager aufgrund einer Makuladegeneration auf einmal die Welt nur noch in Schwarz-Weiß sehen lässt. Und er bringt seine ins Märchenhafte oder zumindest Fabelhafte gleitende Geschichte souverän ins Ziel.

Auf Castle Freeman kann man sich verlassen. Der Texaner, der im nordöstlichen Bundesstaat Vermont schon lange zu Hause ist, schreibt schlanke, klare, sehr geradlinige Romane über Hillbillys und scheinbare Trottel, die ziemlich gerissen sind und die man "bauernschlau" nennen würde, wenn sie denn noch Bauern wären.

Freemans Held Lucian Wing, ein nicht maßlos ambitionierter Sheriff im Windham County, hat ein sehr entspanntes Selbst- und Amtsverständnis. Er weiß, dass es oft klüger ist, nichts zu tun, als um jeden Preis handeln zu wollen. In "Herren der Lage" (Hanser, 184 S., br., 20,- Euro) soll er eine Ausreißerin finden. Nicht irgendeine, nein, die Tochter eines sehr reichen, sehr einflussreichen Mannes, der seinen Anwalt und zwei Männer fürs Grobe schickt.

Wing stellt sich gern dümmer, als er ist, er ist extrem stur wie sein alter Chef, der ihn genau deswegen zum Nachfolger gemacht hat, und er lässt sich nicht einspannen. Ohnehin beschäftigt ihn mehr, dass seine Frau Clementine die Terrasse ausgerechnet von ihrem Highschool-Schwarm bauen lassen will. Und wenn es dann doch richtig eng wird für Wing, schlägt die Natur zurück in Gestalt eines Dreihundertfünfzig-Kilo-Keilers, der auf den Namen "Big John" hört. Wo der wütet, ist die Polizei tendenziell überflüssig. PETER KÖRTE

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Beste Unterhaltung garantiert!« buch aktuell/erlesen
Teufels Möbel
Krimis in Kürze: Hültner, Steinfest und Castle Freeman

Über cultural appropriation, über kulturelle Aneignung, ist in den letzten Jahren reichlich diskutiert worden, über Indianerschmuck im Kindergarten und über die Ausbeutung von Kleidung, Frisuren oder Artefakten unterdrückter Minderheiten im Mainstream. Es gibt nun auch eine harmlose, ästhetisch fatale Variante, wenn sich deutsche Krimiautorinnen und -autoren in Italien, Frankreich oder Portugal bedienen, um ihre Storys aufzupeppen, wobei sie meist den Touristenblick kultivieren, wenn sie nicht gleich einen deutschen Ermittler unter lächerlichen Vorwänden in beliebte Urlaubsregionen schicken.

Mit dieser Form des literarischen Postkolonialismus haben die Bücher von Robert Hültner nichts zu tun. Sein Kommissar Lazare aus Montpellier und dessen Fälle beruhen auf gründlicher Recherche und nicht auf Urlaubsimpressionismus. Sie sind vertraut mit der Struktur des französischen Polizeiapparats und den Regionen und Milieus, in denen sie spielen. "Lazare und die Spuren des Todes" (btb, 318 S., geb., 20,- Euro) ist da keine Ausnahme.

In Sète verschwindet ein junges Mädchen, der Verdacht fällt auf einige übermotivierte Dschihadisten; im bergigen Hinterland wird ein Bauer erschossen, und es gibt Hinweise auf versprengte Überreste katalanischer Anarchisten - Lazare sorgt für die Verknüpfung zwischen beiden Fällen. Viel mehr soll nicht verraten sein. Es lohnt sich, diesem dichten, personenreichen Plot die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verlangt.

Allein schon des Titels wegen ist man neugierig auf Heinrich Steinfests neuen Roman "Die Möbel des Teufels" (Piper, 432 S., br., 16,- Euro). So heißt zugleich ein Buch im Buch, und dieses Buch im Buch ist ein Beleg dafür, wie aus einer Idee eine materielle Gewalt wird, wenn sie, nicht wie bei Marx, die Massen ergreift, sondern Leser mit der nötigen kriminellen Energie.

Ein Mann namens Leo Prager kommt heim nach Wien, nach vierundvierzig Jahren, die Schwester ist unter ungeklärten Umständen verstorben. Er hat, fern der Welt, diese Jahre auf zwei Südseeinseln namens "Claire" und "Mönchengladbach" verbracht, nachdem er überhastet Wien verlassen hatte. Warum, das hat er vergessen oder verdrängt. Und dieses Warum enthüllt der eigenwillige, manchmal verschrobene, oft luzid und bisweilen etwas zu umständlich erzählende Roman mit jenem Gestus, mit dem ein Spieler sein unwiderstehliches Blatt Karte für Karte aufdeckt.

Ein Erzähler, der seine Allwissenheit etwas dosierter einsetzt, hätte dabei allerdings nicht geschadet. Steinfest hat wie immer mehr Ideen, als es für einen einzigen Roman braucht, er geht großzügig, fast verschwenderisch mit ihnen um, wenn er zum Beispiel Prager aufgrund einer Makuladegeneration auf einmal die Welt nur noch in Schwarz-Weiß sehen lässt. Und er bringt seine ins Märchenhafte oder zumindest Fabelhafte gleitende Geschichte souverän ins Ziel.

Auf Castle Freeman kann man sich verlassen. Der Texaner, der im nordöstlichen Bundesstaat Vermont schon lange zu Hause ist, schreibt schlanke, klare, sehr geradlinige Romane über Hillbillys und scheinbare Trottel, die ziemlich gerissen sind und die man "bauernschlau" nennen würde, wenn sie denn noch Bauern wären.

Freemans Held Lucian Wing, ein nicht maßlos ambitionierter Sheriff im Windham County, hat ein sehr entspanntes Selbst- und Amtsverständnis. Er weiß, dass es oft klüger ist, nichts zu tun, als um jeden Preis handeln zu wollen. In "Herren der Lage" (Hanser, 184 S., br., 20,- Euro) soll er eine Ausreißerin finden. Nicht irgendeine, nein, die Tochter eines sehr reichen, sehr einflussreichen Mannes, der seinen Anwalt und zwei Männer fürs Grobe schickt.

Wing stellt sich gern dümmer, als er ist, er ist extrem stur wie sein alter Chef, der ihn genau deswegen zum Nachfolger gemacht hat, und er lässt sich nicht einspannen. Ohnehin beschäftigt ihn mehr, dass seine Frau Clementine die Terrasse ausgerechnet von ihrem Highschool-Schwarm bauen lassen will. Und wenn es dann doch richtig eng wird für Wing, schlägt die Natur zurück in Gestalt eines Dreihundertfünfzig-Kilo-Keilers, der auf den Namen "Big John" hört. Wo der wütet, ist die Polizei tendenziell überflüssig. PETER KÖRTE

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