Christoph Zielinski
Gebundenes Buch
Laurenzerberg Roman
Der Kampf um Heimat und gegen das Gefühl der Verlorenheit: Österreich in den 1960igern aus der Sicht polnischer Migranten. Ein eindringliches Leseerlebnis!
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Der Roman von Christoph Zielinski erzählt die eindringlich die Geschichte von Emigranten, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem kommunistischen Polen fliehen und in Wien in eine für sie fremde, feindselige Welt gelangen. Am Beispiel von Wacek und seiner Frau Ophelia, genannt Fela, wird der innere Konflikt zwischen der Sehnsucht nach der alten Heimat und der Hoffnung auf ein besseres Leben in der neuen Welt spürbar.Ein eindrucksvoller Roman über Migration, Einsamkeit und die Suche nach einem Platz in einer fremden Welt.»Als Nachfahre von Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus einem ...
Der Roman von Christoph Zielinski erzählt die eindringlich die Geschichte von Emigranten, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem kommunistischen Polen fliehen und in Wien in eine für sie fremde, feindselige Welt gelangen. Am Beispiel von Wacek und seiner Frau Ophelia, genannt Fela, wird der innere Konflikt zwischen der Sehnsucht nach der alten Heimat und der Hoffnung auf ein besseres Leben in der neuen Welt spürbar.
Ein eindrucksvoller Roman über Migration, Einsamkeit und die Suche nach einem Platz in einer fremden Welt.
»Als Nachfahre von Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus einem diktatorischen Regime in ein für sie fremdes Land emigriert oder geflohen sind, war es mir ein Anliegen, mich in einem Roman mit ihrem Schicksal auseinanderzusetzen.« (Christoph Zielinski)
Ein eindrucksvoller Roman über Migration, Einsamkeit und die Suche nach einem Platz in einer fremden Welt.
»Als Nachfahre von Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus einem diktatorischen Regime in ein für sie fremdes Land emigriert oder geflohen sind, war es mir ein Anliegen, mich in einem Roman mit ihrem Schicksal auseinanderzusetzen.« (Christoph Zielinski)
Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Zielinski ist einer der führenden internistischen Onkologen Österreichs. Er ist seit 1992 Professor für Innere Medizin und Klinische Immunologie. Er war von 2004 bis 2017 Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät Wien, Vizedekan für den klinischen Bereich und Vizerektor an der Medizinischen Universität Wien. Christoph Zielinski war dort von 2013 bis 2018 Leiter des Comprehensive Cancer Centers. Seit 2020 ist er Ärztlicher Direktor der Wiener Privatklinik. Laurenzerberg ist sein erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Carl Ueberreuter Verlag
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 168
- Altersempfehlung: ab 16 Jahre
- Erscheinungstermin: 20. Februar 2025
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 128mm x 24mm
- Gewicht: 292g
- ISBN-13: 9783800078905
- ISBN-10: 3800078902
- Artikelnr.: 71880854
Herstellerkennzeichnung
Ueberreuter, Carl Verlag
Frankgasse 4
1090 Wien, AT
office@ggverlag.at
Der Autor erzählt von jüdischen Emigranten, die in den 60er Jahren nach Wien kamen, auf der Suche nach einem Neuanfang. Viele von ihnen haben die Schrecken des zweiten Weltkriegs selbst miterleben müssen, wurden in Konzentrationslagern gefangen gehalten oder mussten untertauchen. …
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Der Autor erzählt von jüdischen Emigranten, die in den 60er Jahren nach Wien kamen, auf der Suche nach einem Neuanfang. Viele von ihnen haben die Schrecken des zweiten Weltkriegs selbst miterleben müssen, wurden in Konzentrationslagern gefangen gehalten oder mussten untertauchen. Wenige der Figuren waren bereits die Nachkommen dieser Menschen.
Eines hatten sie gemeinsam. Sie lebten nach dem Krieg im kommunistischen Polen. Einige litten unter den politischen Umständen, andere wiederum erhofften sich in Österreich einfach ein besseres Leben für sich und ihre Kinder. Für manch einen galt Wien lediglich als Zwischenstation, um später nach Israel oder den USA ausreisen zu dürfen.
Für den Neuanfang gaben sie alles Bisherige auf, ließen die vermeintliche Heimat, ihre Verwandten und Freunde, ihre Arbeit hinter sich. Auch Wacek, seine Frau Fela und ihr gemeinsames Kind strebten nach einem anderen Leben. Sie hatten in Wien lediglich seine deutlich ältere Cousine Ada und deren Mann, der gleichzeitig Wacek Arbeit und damit Einkommen gab.
Schnell stellte sich heraus, wie unglücklich Fela mit ihrem neuen Leben in Wien war. Sie verstand die Menschen und deren Kultur nicht, litt unter den beengten Wohnverhältnissen und vermisste ihre Familie und Freunde sehr stark. Ihr Wunsch war es, nach Krakau zurückzukehren. Doch Wacek wollte diese Niederlage, dieses Versagen keinesfalls zulassen. Niemals würde er zurückkehren und sich als Verlierer präsentieren.
Ähnlich wenig konnte auch Rosenberg, ein ehemaliger politischer Verurteilter, der Stadt Wien und seinen Bewohnern abgewinnen. Er wollte jedoch auch seine Zeit als Jude hinter sich lassen, registrierte sich im Konsulat auf einen anderen Namen und wanderte zunächst in die USA aus. Mit Blick auf die frühere Zeit äußerte er beispielsweise treffend und auch melancholisch: "Es ist ein anderes Leben gewesen. Ein anderes Leben."
Der Krieg hatte seine Spuren hinterlassen. Die Menschen hatten vieles verloren, ihr Zuhause, Familienmitglieder, Freunde, einen Teil ihrer Identität. Das lastete auf ihnen. Umso schwerer fiel ihnen das neue Leben, denn sie lebten tatsächlich häufig in ihren Erinnerungen, die sie nicht zurückholen konnten. Sie brachten ihre eigene Kultur mit, stießen jedoch auf eine völlig andere in ihrem neuen Leben. Es entsteht ein toxischer Nährboden für Verzweiflung, Trauer und auch Wut. Das Gefühl von Heimat geht nicht selten komplett verloren. Folglich bleiben diese Emigranten auch oft unter sich, finden selten Anschluss und fühlen sich stets fremd und verloren.
Ein lesenswertes Buch, dessen Stil mir gefällt. Ungewöhnlich, jedoch ansprechend, waren die kurzen Unterteilungen, anstatt gewohnter Kapitel sowie die rasch wechselnden Orte und Situationen. Auf diese Weise ermöglicht der Autor jedoch meiner Meinung nach deutlich breiter gefächerte Einblicke in die Welt des Einzelnen. Er schafft für Außenstehende ein Verständnis für diejenigen, deren Auftreten und Handeln uns manchmal ungewohnt, zurückhaltend oder anders vorkommt. Wirklich lesenswert!
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Wacek und seine Frau Ophelia, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Polen nach Wien geflohen sind, sind nun auf der Suche nach einer neuen Heimat, was sich als nicht ganz einfach erweist. Zum Glück gibt es wenigstens noch andere Emigranten mit denen sie sich austauschen können, aber es ist …
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Wacek und seine Frau Ophelia, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Polen nach Wien geflohen sind, sind nun auf der Suche nach einer neuen Heimat, was sich als nicht ganz einfach erweist. Zum Glück gibt es wenigstens noch andere Emigranten mit denen sie sich austauschen können, aber es ist schwer auch noch in den 1060er- Jahren und noch dazu als Juden in einem Land gelandet zu sein, wo man nicht immer willkommen ist.
In dem Roman ,,Laurenzerberg“ lässt der Autor Christoph Zielinski verschiedene Protagonisten über ihr Schicksal, über ihr Leben, ihre Sorgen und ihre Wünsche erzählen. In abwechselnden Kapitel trifft man immer wieder auf Menschen, die nie wirklich glücklich wirken. Man kann dabei im Grunde nicht wirklich einen roten Faden erkennen kann, da die Geschichten scheinbar keinen richtigen Zusammenhang bilden.
Was alle gemeinsam haben ist, dass sie nicht wirklich in Wien als neue Heimat angekommen sind. Sie spüren immer noch die Nachwehen des Nationalsozialismus und manchmal wünscht sich der eine oder andere eine Rückkehr nach Polen, wo ihnen der Kommunismus aber auch kein Glück gebracht hat.
Die Protagonisten und ihre Dialoge wirken manchmal schon slapstikartig wo der Roman für mich schwer ist einzuordnen. Viele wirken dabei in ihrem Handeln überzogen und theatralisch, wo man aber mit der Zeit sogar darüber schmunzeln muss.
Der Roman zeigt, wie schwer es Menschen haben können wenn sie spüren, dass sie zwar eine neue Heimat gefunden haben, aber trotzdem nicht zu Hause sind, weil sie ,,anders“ sind, eine andere Religion haben, andere Traditionen pflegen oder selbst der Name zeigt, dass man nicht dazu gehört.
Wer sich auf einen Roman einlassen kann, wo man trotz ernsthafter Themen viele Geschichten nicht ganz ernst nehmen darf, wird dabei seine Freude und einiges zum Nachdenken haben.
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Ich habe mir von dem Buch Lauerenzerberg viel erwartet und war wirklich sehr gespannt auf die Geschichten, wie sich Einwanderer in Österreich heimisch fühlen können bzw. warum sie stets zwischen den Welten zerrissen sind. Die „alte“ Heimat im Herzen, in der neuen doch …
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Ich habe mir von dem Buch Lauerenzerberg viel erwartet und war wirklich sehr gespannt auf die Geschichten, wie sich Einwanderer in Österreich heimisch fühlen können bzw. warum sie stets zwischen den Welten zerrissen sind. Die „alte“ Heimat im Herzen, in der neuen doch nicht ganz heimisch und immer als doch Zugewanderter gelten - das ist eine große Aufgabe.
Auch der Teaser von Herrn Zielinski hat mich Großes erwarten lassen, doch leider sind meine Erwartungen enttäuscht worden. Zum einen habe ich lange gebraucht, um mit der Schreibweise des Autors klar zu kommen, es ist für mich eine sehr eigenartiger, aber dann gegen Ende doch faszinierender Schreibstil gewesen - mir persönlich waren die Sätze zu lang und viel zu verschachtelt und die vielen Namen auch zu unübersichtlich. Aber das ist vielleicht nur meine persönliche Meinung.
Viel mehr fand ich schade, dass die Geschichten, der unterschiedlichsten Protagonisten so erzählt wurden, dass die zu Anfang „versprochenen“ Themen leider, für meinen Begriff, viel zu wenig ausgearbeitet wurden, sondern immer wieder nur nebenbei kurz angeklungen sind, ob nun die eine Dame, die wegen Heimweh geweint hat oder der andere Herr, der seine neue Heimat in Österreich, den USA und zu guter letzt in Israel gesucht hat, mir wäre lieb gewesen, wenn diese „Heimatlosigkeit“ noch stärker bei den anderen Protagonisten herausgearbeitet worden wäre.
Wenn man Wien auch nicht gut kennt, fällt es einem als Leser doch auch zusätzlich sehr schwer, den ganzen Straßen- und Lokalnamen, wo die Geschichten spielen, zu folgen.
Ich gebe hier 3 Sterne, weil ich es dem Autor doch sehr hoch anrechne, dass er seinem Schreibstil treu geblieben ist und auch so in der Tiefe die ganzen Schauplätze immer wieder beschrieben hat. Hätte gerne mehr Sterne vergeben, denn das Thema hätte durchaus starkes Potenzial, wie man im Abspann des Buches auch nochmals sehen konnte, der hat mir besonders gut gefallen.
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Christoph Zielinski, 1952 in der Nähe von Krakau (Polen) geboren, kommt 1957 mit seinen Eltern nach Wien. Heute ist er der führende Onkologe in Österreich und hat gemeinsam mit Herbert Lackner einige Sachbücher verfasst.
Dieses Buch ist eine Art Essay, der sich mit dem …
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Christoph Zielinski, 1952 in der Nähe von Krakau (Polen) geboren, kommt 1957 mit seinen Eltern nach Wien. Heute ist er der führende Onkologe in Österreich und hat gemeinsam mit Herbert Lackner einige Sachbücher verfasst.
Dieses Buch ist eine Art Essay, der sich mit dem Fremdsein in einem anderen Land und dem Gefühl der Verlorenheit beschäftigt. In einem ORF-Interview erklärt er, dass in seinen fiktiven Charakteren einiges aus zahlreichen wahren Personen steckt. Er beschreibt in eindringlichen Worten das Leben von mehreren polnischen Juden, die in der kurzen Zeit des Tauwetters als Nikita Sergejewitsch Chruschtschow von 1958 bis 1964 Regierungschef der UdSSR war. Unter seiner Herrschaft durften einige (jüdische) Bürger aus den Bruderstaaten des Warschauer Pakts in den Westen ausreisen. Viele dieser Menschen landeten zunächst für einige Zeit in Wien bis sie in die USA oder nach Israel weiterreisen konnten.
Obwohl es ein Netzwerk der jüdischen und polnischen Community gibt, sind die Anfänge für die Auswanderer nicht einfach. Vieles ist unbekannt und der Antisemitismus nach wie vorhanden. Man bewegt sich wie auf dünnem Eis. In der Rückschau, so Ophelia, war es in Polen gar nicht so übel - die politischen Einschränkungen, das fehlende Warenangebot fällt nun nicht so sehr ins Gewicht, wie die kaum beherrschte deutsche Sprache. Das unbequeme alte Leben in Polen, scheint plötzlich weniger bedrohlich zu sein, als das neue, unbekannte in Wien.
Wie sehr das NS-Gedankengut noch in den Menschen verwurzelt ist, kann man lesen, als Ada ärztlichen Rat bei einem ungenannten Professor sucht. Als er entdeckt, dass Ada Polin ist, erzählt er frisch von der Leber über seine Wehrmachtszeit in Lemberg und die schönen Polinnen dort.
Ihr Kommentar ist herrlich trocken:
„Wir waren offenbar gleichzeitig in Lemberg - Sie im Theater, ich im Versteck. Sie offenbar nur kurz, während ich über Jahre dort gewesen bin.“
Meine Meinung:
Das Coverfoto hat mir sehr gut gefallen, zeigt es doch das noch nicht ganz fertiggestellte Hochhaus Ecke Schwedenplatz/Laurenzerberg.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil wirkt ein wenig melancholisch. Für Leserinnen und Leser, die sich in Wien nicht auskennen, kann es schwierig sein, sich zurecht zu finden. Als Wienerin, die im zweiten Bezirk, der Leopoldstadt, aufgewachsen ist und mehr als 40 Jahre im Karmeliterviertel gearbeitet hat, kenne ich natürlich die Straßen, Gassen und Plätze durch die Autor Christoph Zielinski seine Protagonisten gehen lässt. Auch das Café Prückl mit seiner Bridge-Runde sowie das Café Dogenhof sind mir bestens bekannt, habe ich doch in beiden Kaffeehäusern Tage des Schulschwänzens verbracht. Und am Schaufenster des Spielwarengeschäft in der Praterstraße, an dem Wacek vorbeiläuft, habe ich mir mehrmals die Nase platt gedrückt.
Diese Ausreisewelle Anfang der 1960er-Jahre, die hier beschrieben wird, habe ich nicht wirklich mitbekommen. Erst die zweite in den 1970er-Jahren als zahlreiche orthodoxe Juden die UdSSR verlassen haben, ist mir noch gut in Erinnerung.
Fazit:
Ein interessantes Buch über das Fremdsein und die Schwierigkeit ein anderes Land als neue Heimat anzunehmen. Gerne gebe ich diesem Roman 5 Sterne.
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