Naturverbundenheit schafft Seelenheil
Macht man sich auf den Weg in die Natur, über Wege, Pfade und unwegsame Flächen, Steige und an Ufern fließender oder stehender Wasser entlang, mag das Vielen genügen. Die gute Luft, die Fernsicht, das bisweilen aufregende Licht und das vielleichte
beruhigende Gehen in der Stille verschaffen äußere und innere Ruhe, entspannen.
Doch all die profanen Dinge…mehrNaturverbundenheit schafft Seelenheil
Macht man sich auf den Weg in die Natur, über Wege, Pfade und unwegsame Flächen, Steige und an Ufern fließender oder stehender Wasser entlang, mag das Vielen genügen. Die gute Luft, die Fernsicht, das bisweilen aufregende Licht und das vielleichte beruhigende Gehen in der Stille verschaffen äußere und innere Ruhe, entspannen.
Doch all die profanen Dinge am Wegesrand, in kleinen verbergen oft noch so viel mehr. So wie sich Kunst oft erst dann erschließt, wenn man sich über die erste Ausstrahlung eines Werkes hinaus mit dem Material, der Machart, dem Gestaltungsprozess oder der Herkunft beschäftigt und erst recht beim eigenen Schaffen eine entscheidende Kraft entwickelt, so sorgt auch die Auseinandersetzung mit dem mich Umgebenen plötzlich ganz neue Perspektiven und Erfahrungen.
Das lässt sich anhand der Texte von Kari Joller nachvollziehen. Die zahlreichen Landschafts- und viel mehr noch Objektbilder der scheinbar so zufällig platzierten Gebilde dokumentieren den sinnlichen Geist von Künstler und Werk. Teilweise prosaisch beschreibt der Autor und Künstler die Entstehung einzelner natürlicher Skulpturen, die bisweilen wirken, als wären sie von selbst Flügel, gen Himmel strebende Eiskegel, Zweig- oder Schneekugelsonnen, Fliegende Leitern aus Rehhorngeweihen oder Federbäume geworden.
Die Gestaltungsorte mögen dabei nebensächlich sein – egal ob Schweizer Berge am Strand in Sardinien – stets wirkt alles nur in der Kombination von Umgebung, Material und Gestalter. Die Deutungskraft des Menschen ist dabei oftmals maßgeblich, wenn Körper eine formale Verbindung zwischen sich und der Umgebung und der Naturerscheinung eingehen und so eine physische als auch psychische Tiefe als Objekt erzeugen.
Nicht nur die aus natürlichen Bestandteilen aufgestellten, gelegten, gesteckten oder durch Körpereinsatz gebildeten Objekte zeigen bei eingehender Betrachtung ihre ergreifende Wirkung. Vielmehr zeugen die persönlichen Tagebucheinträge von dem, was den Schaffenden der Werke selbst bewegte, welche Empfindungen sich seiner bemächtigten stets auf der Suche nach elementaren Wahrnehmungen.
Die „Wolkenbett“-Skulptur (Seite 123) steht für mich sinnbildlich dafür, was dieses Buch ausmacht: die Kraft eigener Interpretation dessen, was Natur und Mensch mit den je eigenen Möglichkeiten gemeinsam entstehen lassen und wie die Dinge ihren Sinn in sich tragen.
(c) 6/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.