Mathias Énard
Gebundenes Buch
Kompass
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"Kompass" ist das Buch der Stunde: eine leidenschaftliche Beschwörung der jahrhundertelangen Passion des Westens für die orientalische Kultur. Unter dem Schock einer alarmierenden medizinischen Diagnose verbringt Franz Ritter, Musikwissenschaftler in Wien, eine schlaflose Nacht. Er begibt sich im Geiste noch einmal an die Orte seiner Forschungsreisen: Istanbul, Damaskus, Aleppo, Palmyra - alles Städte, die für ihn untrennbar mit Sarah verbunden sind, der berühmten Orientalistin, seiner großen Liebe. Seine Erinnerung zaubert immer mehr Fakten, Romanzen und Geschichten hervor, die alle von...
"Kompass" ist das Buch der Stunde: eine leidenschaftliche Beschwörung der jahrhundertelangen Passion des Westens für die orientalische Kultur. Unter dem Schock einer alarmierenden medizinischen Diagnose verbringt Franz Ritter, Musikwissenschaftler in Wien, eine schlaflose Nacht. Er begibt sich im Geiste noch einmal an die Orte seiner Forschungsreisen: Istanbul, Damaskus, Aleppo, Palmyra - alles Städte, die für ihn untrennbar mit Sarah verbunden sind, der berühmten Orientalistin, seiner großen Liebe. Seine Erinnerung zaubert immer mehr Fakten, Romanzen und Geschichten hervor, die alle von dem entscheidenden Beitrag des Orients zur westlichen Kultur und Identität zeugen. Für diesen Roman erhielt Mathias Enard in Frankreich 2015 den Prix Goncourt.
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Mathias Enard, 1972 geboren, lebt in Barcelona und Niort. Für den Roman Kompass erhielt er den Prix Goncourt, 2017 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. 2021 erschien sein Roman Das Jahresbankett der Totengräber und zuletzt Der perfekte Schuss (2023).
Produktdetails
- Verlag: Hanser Berlin
- Originaltitel: Original titel: Boussole
- Artikelnr. des Verlages: 516/25315
- 10. Aufl.
- Seitenzahl: 432
- Erscheinungstermin: 22. August 2016
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 161mm x 36mm
- Gewicht: 644g
- ISBN-13: 9783446253155
- ISBN-10: 3446253157
- Artikelnr.: 44880645
Herstellerkennzeichnung
Hanser Berlin
Lehrter Straße 57 Haus 4
10557 Berlin
info@hanser.de
© BÜCHERmagazin, Nicole Trötzer
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Niklas Bender kann mit der minimalistischen Rahmenhandlung in Mathias Enards zehntem Roman leben. Das Fleisch liegt dazwischen, meint er, Erinnerungen und Bezüge und ein ganzer Dialog zwischen Orient und Okzident. Wenn Enard Ideen und Werke auflistet, Personen und Geschichten von Cervantes bis Pessoa, Annemarie Schwarzenbach bis Edward Said, um die Beziehungen zwischen Abend- und Morgenland zu illustrieren, raucht dem Rezensenten zwar der Kopf, und er findet, etwas weniger Bildungshuberei hätte es auch getan, doch Enards verspielter Stil lässt Bender diese Liebesgeschichte in Bezügen und Enard als Beweis einer jungen kosmopolitischen französischen Literatur schließlich doch ins Herz schließen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Mathias Énard liest in der Romanfabrik
Sie haben noch immer nicht genug? Die Buchmesse reicht Ihnen nicht? Na gut. Schließlich wird im Rhein-Main-Gebiet auch in den Tagen nach der Bücherschau gelesen. Nicht so viel wie sonst, denn nach der anstrengenden Messe fahren neben den Mitarbeitern der Buchmessengesellschaft und der Verlage auch die Literaturveranstalter gerne so schnell wie möglich zur Erholung in die Herbstferien. Aber Lesungen, die sich lohnen, sind trotzdem zu finden, zum Beispiel der Auftritt von Mathias Énard, der am Dienstag von 20 Uhr an in der Frankfurter Romanfabrik seinen Roman "Kompass" vorstellt, für den er im vergangenen Jahr in seiner französischen Heimat mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde. Der
Sie haben noch immer nicht genug? Die Buchmesse reicht Ihnen nicht? Na gut. Schließlich wird im Rhein-Main-Gebiet auch in den Tagen nach der Bücherschau gelesen. Nicht so viel wie sonst, denn nach der anstrengenden Messe fahren neben den Mitarbeitern der Buchmessengesellschaft und der Verlage auch die Literaturveranstalter gerne so schnell wie möglich zur Erholung in die Herbstferien. Aber Lesungen, die sich lohnen, sind trotzdem zu finden, zum Beispiel der Auftritt von Mathias Énard, der am Dienstag von 20 Uhr an in der Frankfurter Romanfabrik seinen Roman "Kompass" vorstellt, für den er im vergangenen Jahr in seiner französischen Heimat mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde. Der
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1972 geborene Schriftsteller schildert die Beziehung zwischen dem Wiener Musikwissenschaftler Franz Ritter und seiner früheren Geliebten, der Orientalistin Sarah. Während er an die Vergangenheit zurückdenkt und vom Orient, den Sarah durchreist, nur träumen kann, bewegt sie sich wirklich durch das Morgenland, gelangt nach Istanbul, Jerusalem, Teheran und schließlich bis nach Indien. Wie in seinem vor einigen Jahren erschienenen Roman "Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten" ranken sich bei Énard auch diesmal zahlreiche Episoden aus der west-östlichen Kulturgeschichte um die Handlung. Die deutschen Texte liest Stéphane Bittoun. Die Romanfabrik sieht den zusammen mit dem Institut Français veranstalteten Abend als Ausblick auf Frankreich als Gastland der nächsten Buchmesse. Bereiten Sie sich vor!
balk.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein poetisches Plädoyer für die Verbindung von Orient und Okzident, ohne je Gefahr zu laufen, als Thesenroman gelesen zu werden. Enards Sprache erinnert nicht zufällig an 'Tausendundeine Nacht'." Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.03.17
"Enard ist ein Meister der Verschränkung. Sein Roman ist Liebesgeschichte und passionierte Morgenlandfahrt, ein Hohelied auf die Kunst und Kultur der arabischen Welt, ein Buch der Romanzen und der Gelehrsamkeit, das mit verführerischer Sprachkraft daran gemahnt, wie sehr doch einst der Orient den Okzident bezaubert und befruchtet hat." Joachim Güntner, Neue Zürcher Zeitung, 22.03.17
"Ein großer Roman. ... Was hilft gegen das Mauern? 'Kompass' lesen. Der Roman ist ein Plädoyer
"Enard ist ein Meister der Verschränkung. Sein Roman ist Liebesgeschichte und passionierte Morgenlandfahrt, ein Hohelied auf die Kunst und Kultur der arabischen Welt, ein Buch der Romanzen und der Gelehrsamkeit, das mit verführerischer Sprachkraft daran gemahnt, wie sehr doch einst der Orient den Okzident bezaubert und befruchtet hat." Joachim Güntner, Neue Zürcher Zeitung, 22.03.17
"Ein großer Roman. ... Was hilft gegen das Mauern? 'Kompass' lesen. Der Roman ist ein Plädoyer
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für Offenheit und dafür, das Andere als Teil von sich selbst zu begreifen." Ricarda von Bergen, arte "Metropolis", 19.03.17
"Ein großartiger Roman." Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.17
"Selten wurde Wissen so süffig erzählt wie von ihm in 'Kompass'. ... Ein Buch, das in Zeiten, wo Grenzen errichtet werden, für Offenheit und Toleranz plädiert. Eine hinreißende Lektüre." Denis Scheck, ARD "druckfrisch", 29.01.17
"Dieser Roman karrt ja quasi auf Lastkähnen Wissen und Bildung heran. Dennoch liest er sich unglaublich süffig und spannend." Denis Scheck, SWR "lesenswert quartett", 15.12.16
"Ein eigentümlicher Roman, bei dem man erst mal denkt, es könnte auch anstrengend sein, weil er unglaublich viel Wissenschaftsgeschichte liefert. Aber er tut das mit einem solchen farbenfrohen Erzähltemperament, dass es keinen Moment trocken ist." Ijoma Mangold, SWR "lesenswert quartett", 15.12.16
"Das ist schon unglaublich großartig gemacht, und der Roman hat dabei eine solche Lässigkeit, dass auch immer klar wird: Alles, was hier geschildert wird, ist subjektiv. Enard glaubt an diese unbedingte Verschmelzung von Orient und Okzident." Felicitas von Lovenberg, SWR "lesenswert quartett", 15.12.16
"Ein Romanteppich aus 1001 Knoten, der weiß, dass die komplizierte Beziehung zwischen Orient und Okzident eine Liebesgeschichte ist." Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.16
"Ein literarisches Meisterwerk, das ganz auf den humanistischen Kosmopolitismus setzt. ... Auch ein Wissenschaftsroman von stupender Gelehrsamkeit. ... Enards Roman ist ein Einspruch gegen die mörderische Fixierung, und führt das kulturelle Potenzial vor Augen, das der Islam für seine dringend notwendige Selbstaufklärung und Modernisierung fruchtbar machen könnte." Ijoma Mangold, Die Zeit, 24.11.16
"'Kompass' erforscht die Nähe von Orient und Okzident - das Lebensthema des 44-jährigen Enard, der Arabisch und Persisch studiert und längere Zeit im Mittleren und Nahen Osten gelebt hat. Mit 'Kompass' ist ihm eine geradezu rauschhafte Variation des Themas gelungen. ... 'Kompass' ist alles: Liebesroman, Historiendrama, Autobiografie, west-östlicher Divan und noch viel mehr." Alexander Solloch, NDR Kultur, 04.11.16
"Der Roman 'Kompass' ist vielschichtig: Auf der Oberfläche erzählt er in der Retrospektive von einer unerwiderten Liebe. Doch es geht auch um die alte Zuneigung zwischen Orient und Okzident, die Faszination und Inspiration, mit der sich beide Kulturen schon etliche Jahrhunderte in Literatur, Musik, Wissenschaft gegenseitig befruchten. ... Der Stoff entfaltet einen Sog, der immer tiefer hineinzieht in eine verloren gegangene Welt." Ingrid Brunner, Süddeutsche Zeitung, 03.11.16
"Ein politischer Roman in dem Sinne, dass er uns, in unserer Gegenwart, klar macht, was eigentlich an Beziehungen zwischen West und Ost, zwischen Orient und Okzident, in unserer Geschichte längst da ist. Und was wir aber einfach vergessen haben." Holger Fock, WDR3, 29.10.16
"Man staunt von Seite zu Seite mehr über das enzyklopädische Wissen des Autors, seine umfassende Bildung. ... Zum Schluss tritt all das Wissen aber doch in den Hintergrund und lässt 'Kompass' als berührenden Liebesroman ausklingen." Stefan May, Radio Ö1, 23.10.16
"Die Faszination für das Andere, das ist für mich das Leitmotiv in diesem Roman. ... Enards Roman fasziniert durch die literarische Wortgewandtheit und Wortgewalt und gleichzeitig durch den Faktenreichtum. ... Manchmal auch sehr komisch. ... Ein wunderbarer Roman und ein Plädoyer für eine bessere Hoffnung. Großartig übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller." Susanne Biedenkopf, ZDF 'Das blaue Sofa', 23.10.16
"Ein echter Klassiker dieses Jahrhunderts, ein ganz großes, fantastisches Buch. ... Ganz große Weltliteratur." Gert Scobel, 3sat "Buchzeit", 16.10.16
"Mathias Enards Prosa driftet nie in akademische Nüchternheit ab. Sie bleibt - bei aller Komplexität der Thematik - immer attraktiv, gut lesbar und dynamisch. ... Auch wenn der Roman 'Kompass' einen langen Atem und viel Lesekonzentration erfordert: Es lohnt! Denn die grassierenden Klischees über den Orient werden auf literarisch hohem Niveau ad absurdum geführt. Und das ist heute mehr als nötig." Christoph Vormweg, Deutschlandfunk, 16.10.16
"Enard hat einen liebenden Blick auf das Andere, auf den Orient. ... Ich glaube, dass wir gerade heute mehr von den Liebenden brauchen." Svenja Flaßpöhler, 3sat "Buchzeit", 16.10.16
"Ein fesselndes Plädoyer für den Dialog zwischen Orient und Okzident. ... Enard präsentiert Ideen und Werke, erzählt Lebenswege auf malerisch anschauliche Weise, ist nie um eine lustige, pikante oder traurige Anekdote verlegen. Dem Leser dreht sich der Kopf ob der Vielzahl an Personen und Geschichten: Dieser Romancier ist zugleich ein stupender Gelehrter, der entlegenste Figuren aufzuspüren versteht." Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.16
"'Ex Oriente Lux', das Licht kommt aus dem Osten - Enards Roman liest sich wie eine literarische Diskussion des lateinischen Spruchs, der die jahrhundertelange Passion des Westens für die orientalische Kultur ausdrückt. ... Ein monumentales Werk." Jochen Kürten und Sabine Peschel, Deutsche Welle, 05.10.16
"Einer der wichtigsten französischsprachigen Romane des vergangenen Jahres. ... In Enards Buch steckt eine beeindruckende Bildungsreise." Jens Uthoff, Die Tageszeitung, 12.09.16
"Mathias Enard ist mit seinem Goncourt-Preis-gekrönten 'Kompass' ein Meisterwerk geglückt - er verschränkt akademisches Wissen mit einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte." Vanessa de Senarclens, Neue Zürcher Zeitung, 08.09.16
"Melancholisch, ironisch, prall gefüllt mit Kultur und Wissen und keine Sekunde langweilig: 'Kompass' ist das richtige Buch zur richtigen Zeit." Stefan Münker, ZDF aspekte, 02.09.16
"Mathias Enard weitet in seinem berauschenden Roman den Lebensrückblick zum schwindelerregenden Geschichtspanorama." Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung, 27.08.16
"'Kompass' ist eine poetische Hymne an die Wunder und Herrlichkeiten des Morgenlands. Enards Roman setzt den absoluten Kontrapunkt zum medialen Kriegs- und Panikgeschrei. ... 'Kompass' ist auch eine Enzyklopädie der orientalischen Kultur in der Form einer doppelbödigen Liebeserklärung, eine atemberaubende Vermählung von Bildung und Romantik." Romain Leick, Der Spiegel, 27.08.16
"Der umfangreiche Roman ist wegen seiner Fülle an historischen Details eine anspruchsvolle Lektüre. Durch seine mitreißende, manchmal süffisante und ironische Sprache - hervorragend übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller - gelingt es Mathias Enard jedoch, den Leser zu fesseln und in die entlegensten Winkel von Ritters Studierstube zu locken." Dirk Fuhrig, Deutschlandradio Kultur, 23.08.16
"Seit Langem hat kein Schriftsteller mehr gewagt, in einem Roman soviel Geistesgeschichte unterzubringen. Soviel Beziehungszauber zu entfachen. Soviel Begeisterung und Aufmerksamkeit aufzubringen für das kleinste, unscheinbarste Detail ... Mathias Enard hat das Traumbuch des Jahres geschrieben." Tilman Krause, Die Welt, 19.08.16
"Ein inhaltlich faszinierender, stilistisch meisterhafter Roman. Mathias Enard verpackt eine ganze Geschichte des westlichen Orientalismus, der europäischen Orientbegeisterung des 19. und 20. Jahrhunderts. Das lässt diesen so kunstvollen wie gelehrten Roman wie einen positiven Kontrapunkt zu den Kriegs-, Terrorismus- und Flüchlingsnachrichten erscheinen, die derzeit das Bild vom Nahem Osten prägen." Anne-Catherine Simon, Die Presse, 11.12.15
"Ein großartiger Roman." Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.17
"Selten wurde Wissen so süffig erzählt wie von ihm in 'Kompass'. ... Ein Buch, das in Zeiten, wo Grenzen errichtet werden, für Offenheit und Toleranz plädiert. Eine hinreißende Lektüre." Denis Scheck, ARD "druckfrisch", 29.01.17
"Dieser Roman karrt ja quasi auf Lastkähnen Wissen und Bildung heran. Dennoch liest er sich unglaublich süffig und spannend." Denis Scheck, SWR "lesenswert quartett", 15.12.16
"Ein eigentümlicher Roman, bei dem man erst mal denkt, es könnte auch anstrengend sein, weil er unglaublich viel Wissenschaftsgeschichte liefert. Aber er tut das mit einem solchen farbenfrohen Erzähltemperament, dass es keinen Moment trocken ist." Ijoma Mangold, SWR "lesenswert quartett", 15.12.16
"Das ist schon unglaublich großartig gemacht, und der Roman hat dabei eine solche Lässigkeit, dass auch immer klar wird: Alles, was hier geschildert wird, ist subjektiv. Enard glaubt an diese unbedingte Verschmelzung von Orient und Okzident." Felicitas von Lovenberg, SWR "lesenswert quartett", 15.12.16
"Ein Romanteppich aus 1001 Knoten, der weiß, dass die komplizierte Beziehung zwischen Orient und Okzident eine Liebesgeschichte ist." Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.16
"Ein literarisches Meisterwerk, das ganz auf den humanistischen Kosmopolitismus setzt. ... Auch ein Wissenschaftsroman von stupender Gelehrsamkeit. ... Enards Roman ist ein Einspruch gegen die mörderische Fixierung, und führt das kulturelle Potenzial vor Augen, das der Islam für seine dringend notwendige Selbstaufklärung und Modernisierung fruchtbar machen könnte." Ijoma Mangold, Die Zeit, 24.11.16
"'Kompass' erforscht die Nähe von Orient und Okzident - das Lebensthema des 44-jährigen Enard, der Arabisch und Persisch studiert und längere Zeit im Mittleren und Nahen Osten gelebt hat. Mit 'Kompass' ist ihm eine geradezu rauschhafte Variation des Themas gelungen. ... 'Kompass' ist alles: Liebesroman, Historiendrama, Autobiografie, west-östlicher Divan und noch viel mehr." Alexander Solloch, NDR Kultur, 04.11.16
"Der Roman 'Kompass' ist vielschichtig: Auf der Oberfläche erzählt er in der Retrospektive von einer unerwiderten Liebe. Doch es geht auch um die alte Zuneigung zwischen Orient und Okzident, die Faszination und Inspiration, mit der sich beide Kulturen schon etliche Jahrhunderte in Literatur, Musik, Wissenschaft gegenseitig befruchten. ... Der Stoff entfaltet einen Sog, der immer tiefer hineinzieht in eine verloren gegangene Welt." Ingrid Brunner, Süddeutsche Zeitung, 03.11.16
"Ein politischer Roman in dem Sinne, dass er uns, in unserer Gegenwart, klar macht, was eigentlich an Beziehungen zwischen West und Ost, zwischen Orient und Okzident, in unserer Geschichte längst da ist. Und was wir aber einfach vergessen haben." Holger Fock, WDR3, 29.10.16
"Man staunt von Seite zu Seite mehr über das enzyklopädische Wissen des Autors, seine umfassende Bildung. ... Zum Schluss tritt all das Wissen aber doch in den Hintergrund und lässt 'Kompass' als berührenden Liebesroman ausklingen." Stefan May, Radio Ö1, 23.10.16
"Die Faszination für das Andere, das ist für mich das Leitmotiv in diesem Roman. ... Enards Roman fasziniert durch die literarische Wortgewandtheit und Wortgewalt und gleichzeitig durch den Faktenreichtum. ... Manchmal auch sehr komisch. ... Ein wunderbarer Roman und ein Plädoyer für eine bessere Hoffnung. Großartig übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller." Susanne Biedenkopf, ZDF 'Das blaue Sofa', 23.10.16
"Ein echter Klassiker dieses Jahrhunderts, ein ganz großes, fantastisches Buch. ... Ganz große Weltliteratur." Gert Scobel, 3sat "Buchzeit", 16.10.16
"Mathias Enards Prosa driftet nie in akademische Nüchternheit ab. Sie bleibt - bei aller Komplexität der Thematik - immer attraktiv, gut lesbar und dynamisch. ... Auch wenn der Roman 'Kompass' einen langen Atem und viel Lesekonzentration erfordert: Es lohnt! Denn die grassierenden Klischees über den Orient werden auf literarisch hohem Niveau ad absurdum geführt. Und das ist heute mehr als nötig." Christoph Vormweg, Deutschlandfunk, 16.10.16
"Enard hat einen liebenden Blick auf das Andere, auf den Orient. ... Ich glaube, dass wir gerade heute mehr von den Liebenden brauchen." Svenja Flaßpöhler, 3sat "Buchzeit", 16.10.16
"Ein fesselndes Plädoyer für den Dialog zwischen Orient und Okzident. ... Enard präsentiert Ideen und Werke, erzählt Lebenswege auf malerisch anschauliche Weise, ist nie um eine lustige, pikante oder traurige Anekdote verlegen. Dem Leser dreht sich der Kopf ob der Vielzahl an Personen und Geschichten: Dieser Romancier ist zugleich ein stupender Gelehrter, der entlegenste Figuren aufzuspüren versteht." Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.16
"'Ex Oriente Lux', das Licht kommt aus dem Osten - Enards Roman liest sich wie eine literarische Diskussion des lateinischen Spruchs, der die jahrhundertelange Passion des Westens für die orientalische Kultur ausdrückt. ... Ein monumentales Werk." Jochen Kürten und Sabine Peschel, Deutsche Welle, 05.10.16
"Einer der wichtigsten französischsprachigen Romane des vergangenen Jahres. ... In Enards Buch steckt eine beeindruckende Bildungsreise." Jens Uthoff, Die Tageszeitung, 12.09.16
"Mathias Enard ist mit seinem Goncourt-Preis-gekrönten 'Kompass' ein Meisterwerk geglückt - er verschränkt akademisches Wissen mit einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte." Vanessa de Senarclens, Neue Zürcher Zeitung, 08.09.16
"Melancholisch, ironisch, prall gefüllt mit Kultur und Wissen und keine Sekunde langweilig: 'Kompass' ist das richtige Buch zur richtigen Zeit." Stefan Münker, ZDF aspekte, 02.09.16
"Mathias Enard weitet in seinem berauschenden Roman den Lebensrückblick zum schwindelerregenden Geschichtspanorama." Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung, 27.08.16
"'Kompass' ist eine poetische Hymne an die Wunder und Herrlichkeiten des Morgenlands. Enards Roman setzt den absoluten Kontrapunkt zum medialen Kriegs- und Panikgeschrei. ... 'Kompass' ist auch eine Enzyklopädie der orientalischen Kultur in der Form einer doppelbödigen Liebeserklärung, eine atemberaubende Vermählung von Bildung und Romantik." Romain Leick, Der Spiegel, 27.08.16
"Der umfangreiche Roman ist wegen seiner Fülle an historischen Details eine anspruchsvolle Lektüre. Durch seine mitreißende, manchmal süffisante und ironische Sprache - hervorragend übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller - gelingt es Mathias Enard jedoch, den Leser zu fesseln und in die entlegensten Winkel von Ritters Studierstube zu locken." Dirk Fuhrig, Deutschlandradio Kultur, 23.08.16
"Seit Langem hat kein Schriftsteller mehr gewagt, in einem Roman soviel Geistesgeschichte unterzubringen. Soviel Beziehungszauber zu entfachen. Soviel Begeisterung und Aufmerksamkeit aufzubringen für das kleinste, unscheinbarste Detail ... Mathias Enard hat das Traumbuch des Jahres geschrieben." Tilman Krause, Die Welt, 19.08.16
"Ein inhaltlich faszinierender, stilistisch meisterhafter Roman. Mathias Enard verpackt eine ganze Geschichte des westlichen Orientalismus, der europäischen Orientbegeisterung des 19. und 20. Jahrhunderts. Das lässt diesen so kunstvollen wie gelehrten Roman wie einen positiven Kontrapunkt zu den Kriegs-, Terrorismus- und Flüchlingsnachrichten erscheinen, die derzeit das Bild vom Nahem Osten prägen." Anne-Catherine Simon, Die Presse, 11.12.15
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West-östlicher Divan
Als «Anti-Houellebecq» hat der französische Schriftsteller Mathias Énard seinen mit dem Prix Goncourt prämierten Roman «Kompass» bezeichnet. Damit auf Houellebecqs Roman «Unterwerfung» anspielend, stellt er dessen …
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West-östlicher Divan
Als «Anti-Houellebecq» hat der französische Schriftsteller Mathias Énard seinen mit dem Prix Goncourt prämierten Roman «Kompass» bezeichnet. Damit auf Houellebecqs Roman «Unterwerfung» anspielend, stellt er dessen Islamtrauma seine eigene, geradezu ehrfürchtige Perspektive auf Orient und Islam gegenüber. «In diesem Preis steckt eine Botschaft des Friedens» war Énards begeisterter Kommentar zur Preisverleihung. Und tatsächlich ist sein 2015 erschienener Roman geeignet, unser von Horrornachrichten geprägtes Bild vom Orient neu zu justieren, auch ohne dass wir dazu des titelgebenden Scherzartikels bedürfen, jenen Kompass nämlich, der dem Protagonisten von seiner Angebeteten geschenkt wurde und der durch seine trickreiche Konstruktion immer nach Osten weist.
Held des Romans ist der Musikwissenschaftler Franz Ritter aus Wien, den eine noch nicht endgültig bestätigte Diagnose seines Arztes in eine tiefe Krise stürzt. Quasi in Echtzeit erleben wir als Leser eine schlaflose Nacht des Ich-Erzählers, der sinnierend zurückblickt auf sein womöglich bald endendes Leben. Dabei rekapituliert er seine Forschungen über den Einfluss des Orients auf europäische Komponisten und die dabei gewonnenen Erkenntnisse. Seine obsessiv betriebenen Studien erfahren eine kulturelle Erweiterung in Richtung Literatur, Malerei und Architektur, als er die französische Orientalistin Sarah aus Paris kennen lernt. Immer wieder trifft er sie auf seinen Forschungsreisen, begleitet die geradezu besessene, brillante Forscherin auf Exkursionen an abgelegene historische Stätten, begegnet ihr auf Konferenzen und Kolloquien rund um den Erdball. Obwohl er die schöne Französin begehrt, bleiben seine zaghaften Annäherungsversuche erfolglos, ihre überaus innige Beziehung ist rein freundschaftlich geprägt, sie basiert auf dem gemeinsamen Faible für alles Orientalische. Erst gegen Ende des Romans kommt es in Teheran endlich doch zu einer Liebesnacht, bei diesem einen Mal bleibt es dann allerdings auch. Immer wieder bedauert Ritter bei seiner nächtlichen Grübelei seine Zaghaftigkeit ihr gegenüber, er hat es vermasselt, war nicht beherzt genug. Sarah wendet sich mit ihren Studien dem Buddhismus zu und verschwindet schließlich in ein Lamakloster, er hat sie seit Jahren nicht mehr gesehen, verkehrt nur noch schriftlich mit ihr.
Diese nur im Hintergrund des Erzählten zuweilen durchscheinende Liebesgeschichte sowie die Ungewissheit über Ritters Krankheit verleihen dem ansonsten fast handlungslosen Roman eine gewisse Spannung. Im Wesentlichen lebt der Roman von einer unglaublichen Fülle von Berichten, Erkenntnissen, Fakten, Anekdoten, Reiseerlebnissen, Inspirationen und Reflexionen über die Beeinflussung westlicher Kultur durch den Orient, wobei die Studierstube des Wissenschaftlers in Wien durchaus symbolträchtig als Tor zum Orient fungiert. Énards Material ist so umfangreich und tiefgründig, dass er viele Leser damit eindeutig überfordern dürfte. Sein Studienobjekt ist zudem derart speziell, dass man seinen fragmentarisch aneinander gereihten Erzählungen unmöglich in all die vielen Verästelungen folgen könnte. Trotz unvermeidlicher Verständnislücken also ist die Lektüre gleichwohl sehr bereichernd, nicht nur weil man, neben kaum bekannten Künstlern und Geistesgrößen des Orients, auch vielen berühmten Europäern aus Kultur und Politik begegnet und dabei unvermutet Querverbindungen entdecken kann, sondern auch, weil man en passant seinen Horizont beträchtlich erweitert, viele neue Einsichten gewinnt.
Dem Autor geht es mit seinem Roman nicht um das aktuelle Trauma im Verhältnis zum Islam, sondern um die verschiedenartigen Kräfte, die vom Okzident aus den Orient beeinflusst haben, sowie vice versa um die Rolle als Inspirationsquelle, die der Orient für den Westen gespielt hat und noch immer spielt. Insoweit ist Wien als kulturelles west-östliches Tor in beide Richtungen offen, der Roman endet denn auch beziehungsreich mit dem Wort «Hoffnung».
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Ein solch kluger Autor hätte ein Sachbuch mit Register schreiben sollen.
Die Kritiker erwähnen die „minimalistische Rahmenhandlung.“ Und ja, das stimmt. Und ich sage, lesen Sie was anderes, nicht dieses Buch über viele Europäer und Orientalisten.
Es erinnert ein …
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Ein solch kluger Autor hätte ein Sachbuch mit Register schreiben sollen.
Die Kritiker erwähnen die „minimalistische Rahmenhandlung.“ Und ja, das stimmt. Und ich sage, lesen Sie was anderes, nicht dieses Buch über viele Europäer und Orientalisten.
Es erinnert ein wenig an „Widerfahrnis“, das den Buchpreis bekommen hat, weil das Flüchtlingsthema behandelt wird, hier geht es viel um Syrien, auch um Palmyra. Aber Michael Sommers Buch ist dafür wohl die bessere Wahl.
Was dieses Buch vor der schlechtesten Note bewahrt, ist der ein oder andere bedenkenswerte Satz.
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