Der Erste Weltkrieg markiert nicht nur einen tiefen Einschnitt in die Geschichte Europas sondern auch das Ende einer Epoche. Mit dem Tod von Gustav Klimt, Egon Schiel, Koloman Moser und Otto Wagner schien das goldene Zeitalter in Wien vorbei zu sein. Außerdem war die internationale Vernetzung der
Kulturschaffenden zerrissen und musste neu aufgebaut werden. Die Ausstellung „Klimt ist nicht das…mehrDer Erste Weltkrieg markiert nicht nur einen tiefen Einschnitt in die Geschichte Europas sondern auch das Ende einer Epoche. Mit dem Tod von Gustav Klimt, Egon Schiel, Koloman Moser und Otto Wagner schien das goldene Zeitalter in Wien vorbei zu sein. Außerdem war die internationale Vernetzung der Kulturschaffenden zerrissen und musste neu aufgebaut werden. Die Ausstellung „Klimt ist nicht das Ende“ vom 25. März bis 26. August 2018 im Unteren Belvedere (Wien) versucht diesen neuen „Aufbruch in Mitteleuropa“ zu dokumentieren und erlebbar zu machen.
Im Hirmer Verlag ist der repräsentative und umfangreiche (immerhin fast 400 Seiten) Be-gleitkatalog zu dieser bemerkenswerten Ausstellung erschienen. Zunächst wird ein kurzer historischer Überblick zum Zerfall der Habsburgermonarchie und seinen Auswirkungen in der Zwischenkriegszeit gegeben. In den fünf anschließenden Themenkapiteln beleuchten renommierte Kunsthistoriker die Kunstepoche zwischen den beiden Weltkriegen, wobei ein Kapitel der kreativen Vielfalt während des Ersten Weltkriegs (z.B. österreichischer Expressionismus) gewidmet ist.
Unter der Überschrift „Vom Hurra zum Leichenfeld“ wird die Malerei im Dienste der k.u.k. Monarchie analysiert. Doch die Kriegsbegeisterung vieler Kunstschaffender wurde schon bald erschüttert. Weitere Themen sind die Avantgardezeitschriften im östlichen Mitteleuropa, der Aufstieg und Fall der Theateravantgarde in den Ländern der ehemaligen Donaumonarchie oder Neue Sachlichkeit und Neue Realismen. Die fünf Themenkapitel werden jeweils durch einen Tafelteil abgeschlossen, der die Ausstellungswerke in ganzseitigen Abbildungen bringt.
Der umfangreiche Anhang listet dann noch einmal alle Künstlerinnen und Künstler sowie die Werke der Ausstellung auf. Neben einem ausführlichen Personenindex und einer Konkordanz der Ortsnamen findet man hier auch die Kurzbiografien der Autoren/innen. Der Ausstellungskatalog kann aber auch mit seiner sehr anspruchsvollen und durchaus modernen Aufmachung punkten. Mehr als nur ein Begleitkatalog!