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Der neue Roman des NobelpreisträgersKlara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie, studiert das Verhalten der Leute und hofft, bald von einem jungen Menschen ausgewählt zu werden. Als ein Mädchen sie schließlich mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.Ein beeindruckendes, berührendes Buch um eine unvergessliche Erzählerin, deren Blick auf unsere Welt die fundamen...
Der neue Roman des Nobelpreisträgers
Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie, studiert das Verhalten der Leute und hofft, bald von einem jungen Menschen ausgewählt zu werden. Als ein Mädchen sie schließlich mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.
Ein beeindruckendes, berührendes Buch um eine unvergessliche Erzählerin, deren Blick auf unsere Welt die fundamentale Frage aufwirft, was es heißt zu lieben.
Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie, studiert das Verhalten der Leute und hofft, bald von einem jungen Menschen ausgewählt zu werden. Als ein Mädchen sie schließlich mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.
Ein beeindruckendes, berührendes Buch um eine unvergessliche Erzählerin, deren Blick auf unsere Welt die fundamentale Frage aufwirft, was es heißt zu lieben.
Kazuo Ishiguro, 1954 in Nagasaki geboren, kam 1960 nach London, wo er später Englisch und Philosophie studierte. 1989 erhielt er für seinen Weltbestseller 'Was vom Tage übrigblieb', der von James Ivory verfilmt wurde, den Booker Prize. Kazuo Ishiguros Werk wurde bisher in 50 Sprachen übersetzt. Er erhielt 2017 den Nobelpreis für Literatur. Der Autor lebt in London.

© Jeff Cottenden
Produktdetails
- Verlag: Blessing
- Originaltitel: Klara and the Sun
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 10. August 2022
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 135mm x 25mm
- Gewicht: 368g
- ISBN-13: 9783896677396
- ISBN-10: 389667739X
- Artikelnr.: 63701584
Herstellerkennzeichnung
Blessing Karl Verlag
Neumarkter Strasse 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Songs für Roboter
RHEIN-MAIN Kazuo Ishiguro stellt in 15 Literaturhäusern zugleich ein Buch vor
Ans Klavier setzt er sich nicht. Das Instrument mit den aufgeschlagenen Notenblättern ist hinter Kazuo Ishiguro zu sehen. Der Nobelpreisträger, der als Verfasser von Liedtexten begann, spielt aber auch so auf diversen Klaviaturen: der seiner Themen, Werke und Leser. "Je älter ich werde, desto mehr bemerke ich, dass ich das Schreiben nicht mit Romanen begonnen habe, sondern mit Songs", berichtet er seinen Zuhörern, die sich im gesamten deutschen Sprachraum vor ihren Computerbildschirmen versammelt haben.
15 Literaturhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich zusammengetan, im Rhein-Main-Gebiet
RHEIN-MAIN Kazuo Ishiguro stellt in 15 Literaturhäusern zugleich ein Buch vor
Ans Klavier setzt er sich nicht. Das Instrument mit den aufgeschlagenen Notenblättern ist hinter Kazuo Ishiguro zu sehen. Der Nobelpreisträger, der als Verfasser von Liedtexten begann, spielt aber auch so auf diversen Klaviaturen: der seiner Themen, Werke und Leser. "Je älter ich werde, desto mehr bemerke ich, dass ich das Schreiben nicht mit Romanen begonnen habe, sondern mit Songs", berichtet er seinen Zuhörern, die sich im gesamten deutschen Sprachraum vor ihren Computerbildschirmen versammelt haben.
15 Literaturhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich zusammengetan, im Rhein-Main-Gebiet
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die aus Frankfurt und Wiesbaden, um den britischen Autor, den die Königin 2019 zum Ritter schlug, seinen neuen Roman vorstellen zu lassen. Knapp 2000 Streaming-Tickets haben die Veranstalter nach Angaben des federführenden Literaturhauses München verkauft.
"Klara und die Sonne", Mitte März bei Blessing auf Deutsch erschienen, ist der achte Roman des 1954 in Nagasaki zur Welt gekommenen Schriftstellers. "Vieles, was ich gemacht habe, lässt sich auf die Prioritäten eines Songwriters zurückführen", sagt er nun. Und fügt scherzend hinzu: "Kein Stadionrock. Nur eine Akustikgitarre und ein paar Leute in einem Raum." Bei solchen Songs müsse sich fast alles unter der Oberfläche abspielen: "Zwischen den Zeilen. Denn es gibt nicht viele Zeilen." Also müsse man weglassen. Und anderes mit sparsamsten Mitteln hereinholen. Durch eine besonders sorgsame Wortwahl. Oder motivische Verknüpfungen.
Spiegel zum Beispiel, die im neuen Roman hier und da auftauchen. Ein Spiegel sei aber auch Klara, die Titelfigur, ein Roboter, konstruiert als eine Art "emotional support animal" für bedürftige Menschen. Klara sei "ein gestörter, seltsamer Spiegel menschlicher Existenz", sagt Ishiguro. Ihre Aufgabe sei es, Teenager vor der Einsamkeit zu schützen. Eine Familie kauft das schon etwas veraltete, aber fabrikneue Modell für ihre kranke Tochter. An ihrem Arbeitsplatz muss Klara, eine Künstliche Intelligenz, die rasch begreift, aber zunächst völlig unbeschrieben ist, erst lernen, was das ist - der Mensch. Aber auch, worum es sich bei der Einsamkeit handelt. Und der Liebe: "Diesem Ding, das ein Wesen an das andere zu binden scheint."
Dass Klara all das erst nach und nach versteht, ist gut für Ishiguros erzählerische Zwecke, denn darum geht es auch ihm. Abermals kreist sein Schreiben um das, was das Menschsein ausmacht. Was man tun und sein muss, um Mensch zu sein oder es zu werden, wie Stevens, der stille, erstarrte Butler in "Was vom Tage übrigblieb", wie die menschlichen Ersatzteillager in "Alles, was wir geben mussten".
Für Spiegel und Spiegelbilder hat Ishiguro sich schon früh interessiert: "Ich dachte, es wäre toll, einen Spiegel zu erfinden, der einen richtig herum zeigt." So, wie man wirklich aussieht. Bis diese unmögliche Erfindung jemand anderem gelungen ist, gibt es, ohne dass er das sagen müsste, die Literatur. Die ihren Anspruch, Menschen und Roboter so zeigen zu können, wie sie wirklich sind, hinter allem Anschein und unter sämtlichen Oberflächen, auch inmitten eines nie gesehenen Ansturms von Bildern nicht aufgegeben hat.
Die Hilfe der Maschinen wird an diesem Livestream-Abend zu Pandemie-Zeiten aber auch außerhalb des Romans benötigt. Im Literaturhaus München sitzt als Moderatorin die Anglistin Julika Griem, neben ihr die Schauspielerin Valery Tscheplanowa, zuständig für die deutsch gelesenen Textpassagen, hinter beiden ist auf einem Bildschirm Sir Kazuo zu sehen. Ish, wie Griem ihn nennen darf, ist von zu Hause aus zugeschaltet, zwischen Sesseln, Büchern und Bildern, und erklärt aus der Ferne, warum "Klara und die Sonne" in einer leicht zerrütteten Familie spielt, in der die Eltern zwischen zu viel und zu wenig Zuwendung schwanken: "Was ich brauchte, waren diese Beziehungen, um sie herum ist das Ganze strukturiert."
Beziehungen sind ihm lieber als Grenzen. An Genres halte man sich daher am besten weder als Autor noch als Leser. Stets behinderten sie die Vorstellungskraft. Für manche Leser möge "Klara und die Sonne" Science-Fiction-Elemente enthalten. Aber was heiße das heutzutage schon noch? "Das Buch enthält nur Technik, die es entweder schon gibt oder bald geben wird." Bücher für Kleinkinder seien eine wichtigere Inspirationsquelle gewesen: "Die Welt, die in ihnen geschaffen wird, hat alle Spannungen der Welt der Erwachsenen." In Bilderbüchern entdeckt er Signale des Dramas: "Um die Kinder zu warnen." So wie er nun die Menschheit vor allzu viel Technik. Bleibt die Frage: "Was passiert mit meinem Roman, wenn die Leser mit ihm fertig sind?" So wie die Familie mit Klara, wenn sie nicht mehr gebraucht wird? Ein guter Roman solle den Leser lange nach der Lektüre verfolgen: "Wie ein Song. Der soll ja auch nicht nur drei Minuten lang unterhalten, sondern sich in Herz und Hirn spielen." Ishiguro schafft das auch ohne Noten.
FLORIAN BALKE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Klara und die Sonne", Mitte März bei Blessing auf Deutsch erschienen, ist der achte Roman des 1954 in Nagasaki zur Welt gekommenen Schriftstellers. "Vieles, was ich gemacht habe, lässt sich auf die Prioritäten eines Songwriters zurückführen", sagt er nun. Und fügt scherzend hinzu: "Kein Stadionrock. Nur eine Akustikgitarre und ein paar Leute in einem Raum." Bei solchen Songs müsse sich fast alles unter der Oberfläche abspielen: "Zwischen den Zeilen. Denn es gibt nicht viele Zeilen." Also müsse man weglassen. Und anderes mit sparsamsten Mitteln hereinholen. Durch eine besonders sorgsame Wortwahl. Oder motivische Verknüpfungen.
Spiegel zum Beispiel, die im neuen Roman hier und da auftauchen. Ein Spiegel sei aber auch Klara, die Titelfigur, ein Roboter, konstruiert als eine Art "emotional support animal" für bedürftige Menschen. Klara sei "ein gestörter, seltsamer Spiegel menschlicher Existenz", sagt Ishiguro. Ihre Aufgabe sei es, Teenager vor der Einsamkeit zu schützen. Eine Familie kauft das schon etwas veraltete, aber fabrikneue Modell für ihre kranke Tochter. An ihrem Arbeitsplatz muss Klara, eine Künstliche Intelligenz, die rasch begreift, aber zunächst völlig unbeschrieben ist, erst lernen, was das ist - der Mensch. Aber auch, worum es sich bei der Einsamkeit handelt. Und der Liebe: "Diesem Ding, das ein Wesen an das andere zu binden scheint."
Dass Klara all das erst nach und nach versteht, ist gut für Ishiguros erzählerische Zwecke, denn darum geht es auch ihm. Abermals kreist sein Schreiben um das, was das Menschsein ausmacht. Was man tun und sein muss, um Mensch zu sein oder es zu werden, wie Stevens, der stille, erstarrte Butler in "Was vom Tage übrigblieb", wie die menschlichen Ersatzteillager in "Alles, was wir geben mussten".
Für Spiegel und Spiegelbilder hat Ishiguro sich schon früh interessiert: "Ich dachte, es wäre toll, einen Spiegel zu erfinden, der einen richtig herum zeigt." So, wie man wirklich aussieht. Bis diese unmögliche Erfindung jemand anderem gelungen ist, gibt es, ohne dass er das sagen müsste, die Literatur. Die ihren Anspruch, Menschen und Roboter so zeigen zu können, wie sie wirklich sind, hinter allem Anschein und unter sämtlichen Oberflächen, auch inmitten eines nie gesehenen Ansturms von Bildern nicht aufgegeben hat.
Die Hilfe der Maschinen wird an diesem Livestream-Abend zu Pandemie-Zeiten aber auch außerhalb des Romans benötigt. Im Literaturhaus München sitzt als Moderatorin die Anglistin Julika Griem, neben ihr die Schauspielerin Valery Tscheplanowa, zuständig für die deutsch gelesenen Textpassagen, hinter beiden ist auf einem Bildschirm Sir Kazuo zu sehen. Ish, wie Griem ihn nennen darf, ist von zu Hause aus zugeschaltet, zwischen Sesseln, Büchern und Bildern, und erklärt aus der Ferne, warum "Klara und die Sonne" in einer leicht zerrütteten Familie spielt, in der die Eltern zwischen zu viel und zu wenig Zuwendung schwanken: "Was ich brauchte, waren diese Beziehungen, um sie herum ist das Ganze strukturiert."
Beziehungen sind ihm lieber als Grenzen. An Genres halte man sich daher am besten weder als Autor noch als Leser. Stets behinderten sie die Vorstellungskraft. Für manche Leser möge "Klara und die Sonne" Science-Fiction-Elemente enthalten. Aber was heiße das heutzutage schon noch? "Das Buch enthält nur Technik, die es entweder schon gibt oder bald geben wird." Bücher für Kleinkinder seien eine wichtigere Inspirationsquelle gewesen: "Die Welt, die in ihnen geschaffen wird, hat alle Spannungen der Welt der Erwachsenen." In Bilderbüchern entdeckt er Signale des Dramas: "Um die Kinder zu warnen." So wie er nun die Menschheit vor allzu viel Technik. Bleibt die Frage: "Was passiert mit meinem Roman, wenn die Leser mit ihm fertig sind?" So wie die Familie mit Klara, wenn sie nicht mehr gebraucht wird? Ein guter Roman solle den Leser lange nach der Lektüre verfolgen: "Wie ein Song. Der soll ja auch nicht nur drei Minuten lang unterhalten, sondern sich in Herz und Hirn spielen." Ishiguro schafft das auch ohne Noten.
FLORIAN BALKE
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Eher trocken fällt Lob dieses Romans durch Rezensent Benedikt Herber aus, aber er findet durchaus, es lohne es sich, den ersten, offenbar etwas zähen Teil hinter sich zu bringen, denn im zweiten komme endlich "Dynamik" in die Sache. Dem Kritiker hat gefallen, wie mit der Akzeptanz des Roboters Klara als Gefährtin eines kranken Kindes langsam die Problematik entwickelt wird, um die es Ishiguro gehe, nämlich dass es das Leistungs- und Algorithmusdenken der Menschen ist, dem wir am Ende selbst zum Opfer fallen. Nicht die Künstliche Intelligenz oder die aus ihr folgende Technik sei gefährlich, so nimmt es der Kritiker aus diesem Roman mit, den er "auf lakonische Weise berührend" findet, sondern es sind die Menschen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ishiguro beschert uns ein literarisches Wunder.« NZZ am Sonntag, Markus Gasser
Kazuo Ishiguro entwirft mit leichter Hand ein Panorama der Menschlichkeit, indem er sie aus der einzigartigen Perspektive einer Figur zeigt, die an ihrem Rande steht und sich nach Zugehörigkeit sehnt. Klara, eine »künstliche Freundin«, besitzt einen ausgeprägten Instinkt …
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Kazuo Ishiguro entwirft mit leichter Hand ein Panorama der Menschlichkeit, indem er sie aus der einzigartigen Perspektive einer Figur zeigt, die an ihrem Rande steht und sich nach Zugehörigkeit sehnt. Klara, eine »künstliche Freundin«, besitzt einen ausgeprägten Instinkt für feine Nuancen; für eine KI ist ihre emotionale Intelligenz außergewöhnlich und entwickelt sich stetig weiter. Auf gewisse Weise hat sie ein tieferes Verständnis der menschlichen Natur als viele Menschen, da sie alles mit neutralem Blick aufnimmt – ohne Vorurteile oder vorgefasste Meinungen.
Obwohl sie mit grundlegenden Konzepten wie Tod oder Liebe ringt und die Emotionen, die sie empfindet, nicht vollends zu verarbeiten weiß, besitzt ihre Charakterzeichnung eine berührende emotionale Resonanz.
Anfangs gewährt uns der Autor nur begrenztes Wissen über die Welt des Romans, doch mit jedem Stückchen Erkenntnis erweitert sich unser Verständnis. Wie Klara navigieren wir anhand von Brotkrumen: Gedämpfte Gespräche, die weder für sie noch für uns bestimmt sind. Das Verhalten von Menschen, die sich unbeobachtet fühlen.
Der Roman behandelt ein breites Spektrum an Themen, die mit jedem Kapitel an Tiefe gewinnen. Neben vertrauten Themen wie Familie und Freundschaft, taucht die Geschichte schon bald in ethische Überlegungen angesichts einer zutiefst unsicheren Zukunft ein. In einer Welt, die sowohl ungeahnte Möglichkeiten als auch ungeahnte Schwierigkeiten birgt, müssen wir unsere Ethik neu bewerten.
In einigen Aspekten erinnert der Roman an den Film »Gattaca«. Beide Werke befassen sich mit den Auswirkungen des Fortschritts in Wissenschaft und Technologie auf die menschliche Erfahrung. Beide werfen Fragen auf über den Wert der Individualität, die potenziellen Konsequenzen der Manipulation menschlicher Gene, und die ethischen Grenzen wissenschaftlichen Fortschritts. Während sich die spezifischen Kontexte unterscheiden, teilen sie doch die gemeinsame Erkundung der Auswirkungen wissenschaftlichen Fortschritts auf menschliche Identität, Beziehungen und die Gesellschaft als Ganzes.
Ein überraschend berührender Aspekt ist die Art, wie Klara über die Sonne denkt und fühlt – ohne zu ahnen, wie stark dies dem Gottesverständnis der Menschen ähnelt. Das wirft die Frage auf, ob es eine unausweichliche Entwicklung ist, dass fühlende Wesen ihre Wissenslücken mit dem Glauben an eine höhere Macht überbrücken.
Es sei mir verziehen, dass ich hier aufhöre und in meiner Rezension nicht mehr verrate – der Roman entfaltet seine Wirkung am besten, wenn du dir deinen eigenen Weg durch die Geschichte suchst.
Fazit
Dies ist mein drittes Buch von Kazuo Ishiguro, und auch dieses hat mich wieder sehr berührt. Der Schreibstil, die Charaktere, die angesprochenen Themen, alles fügt sich nahtlos zusammen zu einem Buch, das zum Nachdenken anregt.
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So wie Spaziergänger gern die Auslagen von Schaufenstern studieren, so studiert Klara vom Schaufenster aus tagein tagaus das Verhalten der Kunden und Passanten. Die Heldin in Kazuo Ishiguros Roman ist jedoch nicht etwa eine Puppe, in die der Autor Leben eingehaucht hat, sondern eine …
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So wie Spaziergänger gern die Auslagen von Schaufenstern studieren, so studiert Klara vom Schaufenster aus tagein tagaus das Verhalten der Kunden und Passanten. Die Heldin in Kazuo Ishiguros Roman ist jedoch nicht etwa eine Puppe, in die der Autor Leben eingehaucht hat, sondern eine solarbetriebene KF, eine Künstliche Freundin, die darauf wartet, ein neues Zuhause zu finden und einen jungen Menschen ins Erwachsenenalter zu begleiten.
Bis dahin nutzt Klara die Zeit, um so viel wie möglich über die Menschen und ihren Umgang mit ihren künstlichen Gefährten zu lernen. Ihre ausgeprägte Neugier und gute Auffassungsgabe nutzt auch die Managerin des Ladens als Verkaufsargument und überzeugt eines Tages mit Erfolg Josies Mutter. Josie ist schwerkrank und hat schon sehr lange ein Auge auf Klara geworfen.
In ruhigem Tempo erzählt Kazuo Ishiguro, wie Klara versucht, sich in ihre neue Umgebung einzuleben und allen Erwartungen gerecht zu werden, was ihr sichtlich schwer fällt. Die klare, wache Stimme und unsentimentale Lesart von Johanna Wokalek passt in der Hörbuchversion ideal zu Klaras Rolle.
Der Autor greift ein brisantes Thema auf, zumal die Künstliche Intelligenz gerade auf diesem Feld großes Potenzial birgt, und beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie viel Empathie ein künstliches Wesen entwickeln und gar einen Menschen ersetzen kann. Obwohl er interessante Denkanstöße gibt, hatte ich mir etwas mehr überraschende Momente in der Handlung und Interaktion zwischen Mensch und KF erhofft. Leider konnte ich bis zum Schluss eine gewisse Distanz zu den Figuren und zum Geschehen nicht überwinden.
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