Der Protagonist des Fantasy-Romans "Joran Nordwind"ist ein junger Schmetterling, ein Bläuling, namens Joran, der sich gerade mit seinen gleichaltrigen Freunden Jauk, Jugo, Jorn auf den ersten Rendezvous-Tag mit anderen Tagfalter-Mädchen freut und sie übermütig beeindrucken will, indem er vier
Dolchwespen provoziert, die die Bläulinge in das Steinerne Reich hinter dem großen Wasserfall locken…mehrDer Protagonist des Fantasy-Romans "Joran Nordwind"ist ein junger Schmetterling, ein Bläuling, namens Joran, der sich gerade mit seinen gleichaltrigen Freunden Jauk, Jugo, Jorn auf den ersten Rendezvous-Tag mit anderen Tagfalter-Mädchen freut und sie übermütig beeindrucken will, indem er vier Dolchwespen provoziert, die die Bläulinge in das Steinerne Reich hinter dem großen Wasserfall locken wollen. Übermütig reizt er eine Dolchwespe zu sehr und vergißt im Überschwang, dass man sich solchen, nicht ungefährlichen Insekten besser nicht alleine stellt. Und so wird ihm seine kleine Angeberei, womit er ja niemandem wirklich schaden wollte, prompt zum Verhängnis...die Dolchwespen haben ihn erfolgreich von seinen Freunden getrennt und entführen ihn in das Steinerne Reich gleich hinter dem Wasserfall, wo Käfer das Sagen haben. Es ist eine dunkle, modrige und ziemlich feuchte Welt, in der der Käferkönig despotisch über seine Untertanen herrscht und sein Volk in einem perfekt ausgeklügelten System von Intrigen, Bespitzelungen, Gewalt, Willkür und Zuweisungen von Offa, einer Nahrung, die süchtig macht, an sich bindet. Unvorsichtige Schmetterlinge wie Joran werden als Arbeitssklaven gehalten, denn sie können, einmal hinter den Vorhang aus Gischt und Wasser geraten, aus eigener Kraft nicht mehr aus seinem Reich entkommen, da ihre zarten Flügel ständig nass sind.
Joran, als zu unwichtig und zu klein für andere Arbeiten eingeschätzt, aber mit übermässig nervendem, vorlautem Mundwerk ausgestattet, bekommt den Job, als Brosche der Käferkönigin zu fungieren, wo er lediglich hübsch aussehen soll, aber stumm zu sein hat. Lediglich eine Brosche für die Königin zu sein, ist vom König Leobard als eine besondere Demütigung gedacht und zwar sowohl für seine Gattin als auch für den jeweiligen Schmetterling. Denn die Königin mag keinen Schmuck und hat auch sonst völlig andere Interessen als ihr tyrannischer Gemahl, wie sich sehr bald zeigen wird. Die Beziehung zwischen König und Königin ist von großem Misstrauen und Zwietracht geprägt und Joran erfährt, dass schon mehrmals direkte Bedienstete der Königin spurlos verschwunden sind. Der König hat überall seine Spitzel, bezeichnenderweise Stielaugen genannt, die jeden ausspionieren und Informationen an den König weitergeben. Ein straff organisierter Stab an Käferbeamten, die nach ihrer Leistung mit Offa verpflegt werden, bei schlechten Leistungen aber auch ihren Verpflegungsstatus wieder verlieren können, bis hin zu der Position, dass sie den anderen lediglich beim Fressen zuschauen dürfen, zählt der Despot ebenfalls zu seinen Errungenschaften sowie natürlich ein schlagkräftiges, gefährliches Heer von gefährlichen Käfern, Libellen und Spinnen und eine Geheimpolizei unter der Führung des Käfers Pfeifenstein, der seine Position sichtlich geniesst. Wer will in so einer ständig dunklen, feuchten und tristen Umgebung schon leben? Jedenfalls kein junger und lebensfroher Schmetterling wie unser Joran, der den Sonnenschein und die Freiheit, dorthin zu fliegen, wohin man will, über alles liebt. Aber auch nicht jeder Käfer ist mit dem Regime und dem Steinernen Reich an sich glücklich und zufrieden oder so mit dem süchtig machenden Offa zugedröhnt, dass er alles im Reich gut heißt. Es hat sich eine Gruppe gebildet, die den Exodus aus dem Herrschaftsgebiet des Käferkönigs wollen und auch schon vergeblich versucht haben zu entkommen. Dabei wurde der charismatische Führer der Widerstandsgruppe — kein geringerer als Leonil, der älteste Sohn des Käferkönigs selbst, gefangen genommen und wird seither am tiefsten Punkt des Wasserfalls, dem Labyrinth, wo der Sog des Wassers am größten ist, gefangen gehalten. Das ist in Kurzform der Stand der Dinge im Steinernen Reich, als unser kleiner Bläuling unfreiwillig die "Bühne" betritt und, da er ein helles Köpfchen ist, erfährt und begreift er ganz allmählich, worum es dem geht.
Wir dürfen dies gewaltige Abenteuer erleben und mitfiebern, ob und wie die Tyrannei ein Ende findet.