Charlie Parker ist in Maine etwas zu Ruhe gekommen, die schlimmen Ereignisse um den fahrenden Mann haben natürlich ihre Spuren hinterlassen, doch Parker ist inzwischen kein von blindem Hass und Wut Getriebener mehr, vielmehr sehnt er sich nach Ruhe und Geborgenheit. Mit Freundin Rachel führt er
mittler Weile eine Art Wochenendbeziehung mit Tendenz zu "mehr" und auch so brutale Fälle wie um den…mehrCharlie Parker ist in Maine etwas zu Ruhe gekommen, die schlimmen Ereignisse um den fahrenden Mann haben natürlich ihre Spuren hinterlassen, doch Parker ist inzwischen kein von blindem Hass und Wut Getriebener mehr, vielmehr sehnt er sich nach Ruhe und Geborgenheit. Mit Freundin Rachel führt er mittler Weile eine Art Wochenendbeziehung mit Tendenz zu "mehr" und auch so brutale Fälle wie um den Schlächter Caleb Kyle will Parker nicht mehr bearbeiten, doch wie meist im Leben kommt es anders als man denkt u. so gerät Bird schon bald wieder in einen abgründigen Fall. Jack Mercier, ein reicher Firmenmagnat will Parker anheuern um den Tod der Tochter eines alten Freundes und ehemaligen Firmenpartners aufzuklären. Während die Polizei von Selbstmord ausgeht, kann der Vater des Mädchens, ebenso wie Mercier nicht so recht daran glauben. Schon bald nachdem Bird in den Fall reingeschnuppert hat, stößt er auf die Bruderschaft, eine recht radikale christliche Sekte und er erhält einen ersten Besuch von dem unheimlichen Mr. Pud.
Mit seinem dritten Parker Thriller läßt John Connolly sich ein wenig Zeit bis das Geschehen wirklich in Gang kommt, es beginnt gemächlich, nimmt dann an Fahrt zu und steuert (typisch Connolly) auf ein furioses Finale zu.Im Gegensatz zu den beiden grandiosen Vorgängern hat die Story ein wenig an Intensität verloren, was hauptsächlich damit zu tun hat, das Bird ruhiger und besonnener geworden ist, sein Tanz am Abrgrund der ihn oft genug in einen Strudel aus Gewalt und Selbstjustiz getrieben hat, ist der Gewissheit gewichen,das Gewalt stets nur das allerletzte Mittel sein sollte. Bird sieht sich nun eher als Anwalt der Toten, dessen Hauptziel nicht die Rache ist, sondern die Aufklärung des Verbrechens, er sieht Geister, deren Erscheinen ihn oft auch auf eine weitere Spur führen. Normaler Weise mag ich soetwas nicht bei einem Thriller, es sei denn es ist direkt als Mysterie ausgewiesen, aber bei Connolly verstärkt es nur die düstere Atmosphäre und unterstützt die Story und da diese Szenen auch eher selten sind, kann ich gut damit leben.
Die Bösen sehen bei Connolly nicht nur abartig aus, sie sind auch immer richtig fies! Und im vorliegenden Fall sind der Sektenführer und sein Werkzeug Mr. Pud auch wieder Fieslinge erster Güte! Wie kein anderer versteht es der Autor eine abgründige, bösartige Welt aufzuzeigen, die scheinbar von unserer so weit weg ist und doch leider so real. Die ekligen Spinnenmorde sind mir wirklich unter die Haut gegangen. Alles was schwarzbehaart und achtbeinig ist, sollte sowieso nicht in meiner Nähe sein, von daher gab es für mich im Buch diverse Schock- und Gruselmomente. Doch auch hier gelingt es dem Autor, immer die richtige Mischung zu finden, es wird nie zu reißerisch oder gar platt und als Gegenpart zu den brutalen Morden und Gewaltorgien gibt es dann wieder sehr launige Szenen mit Angel und Louis. Gut gefallen haben mir auch die Auszüge aus Grace Peltiers Doktorarbeit. Diese Kapitel, die die Geschichte der Aroostook-Baptisten erzählen, untermalen die Geschichte in der Gegenwart und bauen gleichzeitig eine bedrückende Stimmung auf, weil man ja weiß, das die Geschichte nicht gut ausgegangen ist.
Wie in den Vorgängern beeindruckt auch hier wieder John Connollys Sprachgewalt, seine Schilderungen von Land und Leuten, vom Bösen und auch vom Guten im Leben sind einfach überragend und heben das Buch weit aus der Masse heraus.
Fazit:auch wenn der dritte Parker Roman in seiner Intensität nicht ganz mit den beiden Vorgängern mithalten kann, so ist John Connolly doch wieder ein düsterer, atmosphärisch dichter Thriller gelungen, der durchweg fesselnd ist und wie üblich in einem furiosen Finale gipfelt.