Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 20,00 €
  • Broschiertes Buch

Gedichte und Bilder, unabhängig voneinander entstanden, harmonieren exzellent und machen das Buch zu einem Ganzen.

Produktbeschreibung
Gedichte und Bilder, unabhängig voneinander entstanden, harmonieren exzellent und machen das Buch zu einem Ganzen.
Autorenporträt
Leiko Ikemura geboren 1951 in Tsu/Mie, Japan. Sie studierte an der staatlichen Universität Osaka und kam 1972 nach Europa, wo sie zunächst in Spanien, dann in Zürich lebte. 1983 wurde sie Stadtzeichnerin in Nürnberg und siedelte anschließend nach Köln über. Seit 1991 ist sie Professorin an der Hochschule der Künste Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.01.2009

Vogellose Stille

Als ich Elisabeth Plessen bei einer Tagung in St. Louis begegnete, begleitete sie noch der frische Ruhm ihres Debütromans "Mitteilung an den Adel" (1976). Sie hatte als Schriftstellerin den gräflichen Adelstitel abgelegt, schloss sich später dem Adel der Theaterwelt an, als Shakespeare- und Tschechow-Übersetzerin, als Mitarbeiterin und Gefährtin von Peter Zadek. Aber Erzählerin blieb sie, und ein Erzählgestus bleibt auch den Gedichten unterlegt, die sie nun in dem Band "Ich sah uns dort in der Ferne gehen" vorlegt. Ein paarmal hallt etwas vom Zorn auf die streng konservative Erziehung im Gutsherren-Schloss, auf den Vater nach ("Solange ich ihn kannte / so lange ist er tot"). Aber in ihren poetischen Wanderungen durch Landschaften Italiens, Englands und des Umlands von Berlin, die von den Aquarellen der japanischen Künstlerin Leiko Ikemura umrankt werden, ist doch etwas von der Sensibilität für Natur und Horizonte spürbar, die sich in ihrer schleswig-holsteinischen Kindheit entwickelt haben muss. In der Großstadt New York wird ihr zwischen den Wolkenkratzern der Himmel so klein, dass sie (anders als Chamissos Peter Schlemihl) ihren Schatten verliert. Nicht alle Gedichte Elisabeth Plessens sind auf der Höhe ihres literarischen Könnens. Zu ihrer Hochform findet sie in Gedichten, in deren reimlosen und freirhythmischen Versen Filme der Erinnerung ablaufen. Unübertroffen das Langgedicht "Cornwall", eine Elegie. Die Metamorphosen des Lichts, die schäumende See, die keltischen Steintische, die Gleichförmigkeit der Pubbesuche und die "vogellose Stille" werden zur Seh-, Hör- und Stimmungskulisse des Wechsels von Anziehung und Isolation im Zusammenleben eines Künstlerpaares. (Elisabeth Plessen: "Ich sah uns dort in der Ferne gehen". Gedichte. Aquarelle von Leiko Ikemura. Radius-Verlag, Stuttgart 2008. 128 S., br., 24,- [Euro].) WHi.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr