Anna Gavalda
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Ich habe sie geliebt
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Pierre und Chloé haben nichts gemeinsam. Chloé ist Anfang dreißig, hat zwei kleine Töchter und wurde gerade von ihrem Mann verlassen. Pierre ist Mitte sechzig, ihr Schwiegervater, und ein unsensibler, arroganter Bourgeois. So dachte sie zumindest - bis er sie und die Kinder mitnimmt ins Ferienhaus der Familie. Chloé erkennt hinter der autoritären Maske einen aufmerksamen Zuhörer und gewinnt einen Freund, der eine überraschende Lebensbeichte ablegt.
Anna Gavalda, 1970 in der Nähe von Paris geboren, ist eine der erfolgreichsten französischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Sie studierte Literatur und arbeitete als Lehrerin, bis sie mit ihrem ersten Buch schlagartig berühmt wurde. Die Verfilmung ihres Bestsellerromans ¿Zusammen ist man weniger allein¿ erreichte ein großes Publikum in ganz Europa. Anna Gavalda lebt mit ihren zwei Kindern bei Paris. Im Fischer Taschenbuch Verlag liegen vor: ¿Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet¿, ¿Ich habe sie geliebt¿, ¿Zusammen ist man weniger allein¿, ¿Alles Glück kommt nie¿, ¿Ein geschenkter Tag¿, ¿Nur wer fällt, lernt fliegen¿ und ¿Ab morgen wird alles anders¿.

© Vinent Leloup
Produktdetails
- Fischer TaschenBibliothek
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- Originaltitel: Je l'amais
- Artikelnr. des Verlages: 1007625
- 7. Aufl.
- Seitenzahl: 192
- Erscheinungstermin: 1. Januar 2007
- Deutsch
- Abmessung: 147mm x 99mm x 17mm
- Gewicht: 126g
- ISBN-13: 9783596509829
- ISBN-10: 3596509823
- Artikelnr.: 20852308
Herstellerkennzeichnung
FISCHER Taschenbuch
Hedderichstr. 114
60596 Frankfurt
produktsicherheit@fischerverlage.de
Das Schicksal ist manchmal grausam...
Eine Geschichte, wie sie das Leben beinahe täglich schreibt: Chloé wird von ihrem Ehemann verlassen. Von einem Tag auf den anderen, einfach so. Wegen eines jungen Mädchens, natürlich. Und plötzlich ist Chloé alleine mit ihren beiden kleinen Töchtern. Eben noch war sie die wohlsituierte Hausfrau, die ein glückliches, erfülltes Leben mit ihrer Familie führt. Jetzt ist ihre Idylle zerplatzt wie eine Seifenblase. Sie kann ihr Unglück kaum fassen, ist wie gelähmt vor Schmerz. Nur weil es ihre Kinder gibt, funktioniert sie weiter. Doch zwischen Frühstücksbroten schmieren, Spielzeug aufräumen und Gute-Nacht-Geschichten vorlesen ist Chloé der einsamste Mensch der Welt. Sie kann nur noch weinen.
Eine Geschichte, wie sie das Leben beinahe täglich schreibt: Chloé wird von ihrem Ehemann verlassen. Von einem Tag auf den anderen, einfach so. Wegen eines jungen Mädchens, natürlich. Und plötzlich ist Chloé alleine mit ihren beiden kleinen Töchtern. Eben noch war sie die wohlsituierte Hausfrau, die ein glückliches, erfülltes Leben mit ihrer Familie führt. Jetzt ist ihre Idylle zerplatzt wie eine Seifenblase. Sie kann ihr Unglück kaum fassen, ist wie gelähmt vor Schmerz. Nur weil es ihre Kinder gibt, funktioniert sie weiter. Doch zwischen Frühstücksbroten schmieren, Spielzeug aufräumen und Gute-Nacht-Geschichten vorlesen ist Chloé der einsamste Mensch der Welt. Sie kann nur noch weinen.
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...und manchmal unerwartet gnädig
Bis jemand sie auffängt in ihrer Trauer. Und dieser jemand ist ausgerechnet Pierre, ihr Schwiegervater - der unnahbare, distanzierte Pierre, der nie Gefühle zeigt und der mit Chloé immer nur das Nötigste gesprochen hat. Er nimmt Chloé und die Kinder mit in das abgelegene französische Landhaus, in dem er bereits seine Kindheit verbracht hat. Und plötzlich merkt Chloé, dass hinter Pierres kühler Fassade ein warmherziger, liebenswerter Mensch steckt: Er sorgt sich wirklich um die verlassene Frau seines Sohnes, er spielt mit den Kindern, er kocht für sie, holt den besten Wein aus dem Keller, hört Chloé nächtelang zu - und gibt ihr schließlich sein tiefstes Inneres preis: Er erzählt ihr von seinem lange gehüteten Geheimnis...
Ein außergewöhnliches Buch über die Liebe
Man könnte meinen, dies sei eine ganz alltägliche Geschichte über das Verlassenwerden, wie sie ständig in irgendeiner scheinbar glücklichen Beziehung passiert. Doch Ich habe sie geliebt ist anders. Anna Gavalda stellt in ihrem Debütroman, der sich in ihrer Heimat Frankreich schon über 250 000 mal verkauft hat, heikle Fragen über die Liebe, über Versuchung, über Affären, Schuld und große Fehler. In einer Sprache, die vom ersten Wort an mitreißt - gefühlvoll, leicht, erschreckend direkt, aber auch immer witzig, lakonisch und voller Lebensklugheit. Ein außergewöhnliches Buch über das Verlassen und Verlassenwerden. Fulminant!
(Stephanie Wiehler)
Bis jemand sie auffängt in ihrer Trauer. Und dieser jemand ist ausgerechnet Pierre, ihr Schwiegervater - der unnahbare, distanzierte Pierre, der nie Gefühle zeigt und der mit Chloé immer nur das Nötigste gesprochen hat. Er nimmt Chloé und die Kinder mit in das abgelegene französische Landhaus, in dem er bereits seine Kindheit verbracht hat. Und plötzlich merkt Chloé, dass hinter Pierres kühler Fassade ein warmherziger, liebenswerter Mensch steckt: Er sorgt sich wirklich um die verlassene Frau seines Sohnes, er spielt mit den Kindern, er kocht für sie, holt den besten Wein aus dem Keller, hört Chloé nächtelang zu - und gibt ihr schließlich sein tiefstes Inneres preis: Er erzählt ihr von seinem lange gehüteten Geheimnis...
Ein außergewöhnliches Buch über die Liebe
Man könnte meinen, dies sei eine ganz alltägliche Geschichte über das Verlassenwerden, wie sie ständig in irgendeiner scheinbar glücklichen Beziehung passiert. Doch Ich habe sie geliebt ist anders. Anna Gavalda stellt in ihrem Debütroman, der sich in ihrer Heimat Frankreich schon über 250 000 mal verkauft hat, heikle Fragen über die Liebe, über Versuchung, über Affären, Schuld und große Fehler. In einer Sprache, die vom ersten Wort an mitreißt - gefühlvoll, leicht, erschreckend direkt, aber auch immer witzig, lakonisch und voller Lebensklugheit. Ein außergewöhnliches Buch über das Verlassen und Verlassenwerden. Fulminant!
(Stephanie Wiehler)
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Noch eins drauf?
Süßes Frankreich: Anna Gavalda strapaziert Ohren und Rippen
Darf man Autoren an ihren Kritiken messen? Was kann ein Schriftsteller dazu, wenn Rezensenten scharenweise Unfug über ihn verzapfen? Nichts, wird der Schriftsteller antworten. Alles, wird der Kritiker antworten. Denn es sind in der Regel besonders schlechte Bücher, die besonders dämliche Rezensionen hervorrufen. Aber Mangel an Qualität reicht für gewöhnlich nicht aus. Es muß eine weitere Besonderheit hinzukommen, damit die Sache interessant wird: Erfolg. Schlechte Bücher, die ihren Weg über beeindruckende Verkaufszahlen ins Feuilleton finden, stellen für die Kritik offenbar zunehmend ein Problem dar.
Die Bücher der jungen
Süßes Frankreich: Anna Gavalda strapaziert Ohren und Rippen
Darf man Autoren an ihren Kritiken messen? Was kann ein Schriftsteller dazu, wenn Rezensenten scharenweise Unfug über ihn verzapfen? Nichts, wird der Schriftsteller antworten. Alles, wird der Kritiker antworten. Denn es sind in der Regel besonders schlechte Bücher, die besonders dämliche Rezensionen hervorrufen. Aber Mangel an Qualität reicht für gewöhnlich nicht aus. Es muß eine weitere Besonderheit hinzukommen, damit die Sache interessant wird: Erfolg. Schlechte Bücher, die ihren Weg über beeindruckende Verkaufszahlen ins Feuilleton finden, stellen für die Kritik offenbar zunehmend ein Problem dar.
Die Bücher der jungen
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französischen Autorin Anna Gavalda sind ein solches Problem. Nachdem zahlreiche Lektoren etablierter Verlage abgewunken hatten, erschien ihr Debüt, der Erzählungsband "Ich wünsche mir, daß irgendwo jemand auf mich wartet", in einem Pariser Kleinverlag, der mehr als vierhunderttausend Exemplare davon verkaufte. Damit war die perfekte Grundlage für die Legende vom unkonventionellen Jungstar geschaffen, samt klapprigem Renault, mit dem Verleger und Autorin gemeinsam zu Literaturfestivals schaukelten. Ihr zweites Buch, der Roman "Ich habe sie geliebt", fand in den ersten drei Monaten nach dem Erscheinen 170 000 Käufer. Mit roten Ohren zitierten deutsche Blätter nun französische Kritiken: Fanfarenstöße, die von der Geburt eines neuen Stars kündeten und hinter denen die deutsche Kritik nicht zurückbleiben durfte: "Die kurzen Geschichten, oft nur Skizzen, haben eines gemeinsam: Sie scheinen nur zu plaudern, sind dem Leben nachgeschrieben (und also besonders kunstvoll), dabei aber nicht berechenbar, überraschend . . ." hieß es zum Beispiel im "Spiegel", der sich jedoch von der Rezensentin der "Frankfurter Rundschau" übertrumpfen lassen mußte. Für sie sprach das Leben selbst aus Anna Gavaldas Texten, das Leben mit seinen "Stories, die es auf überzeugende Weise von sich aus erzählt. Vielleicht liegt in dieser Kunst der natürlichen Anmut die schönste Lehre: Daß das Leben weitergeht, nur es sagt nicht, wohin."
Wo das Leben und das Schreiben so dicht beieinander liegen wie bei dieser Autorin, kann es nicht allzu schwer sein, vorherzusagen, wohin die natürliche Kunst der Anmut führen wird. Zu Sätzen wie diesen etwa: "Die Sonne lugte kaum über die Hecke. Ich wartete darauf, daß die Mädchen aufstanden. Das Haus war zu ruhig. Ich hatte Lust auf eine Zigarette. Es war bescheuert, ich hatte vor Jahren aufgehört zu rauchen. Tja, aber so ist das Leben."
Wo sich das Leben so unverstellt zeigt, mit all seinen anmutigen Widersprüchen, lobt die "Welt" die "unvermittelte Direktheit" der Autorin, die Solidität ihrer Dialoge und freut sich über ein "ernstes und doch helles, lebenszugewandtes Starlet" der französischen Literatur. Hingerissen zeigte sich auch die "Zeit". Ihr Kritiker pries die schnelle und genaue Prosa Anna Gavaldas und ihrer Übersetzerin Ina Kronenberger. Besonders schätzt er am Debütband Anna Gavaldas direkte Anrede des Lesers, den "Flirt mit ihm. Natürlich adressiert sie uns nicht altmodisch gravitätisch mit ,geneigte Leser', sie zerrt uns am Ärmel, stößt uns ins in die Rippen, flüstert uns warm und hastig was ins Ohr".
Nun hat nicht jeder so belastbare Ohren und Rippen, aber wer nach dem ersten Flirt im vorigen Jahr tollkühn ein zweites Rendezvous mit der Autorin wagt, darf sich wiederum auf eine flotte Sprache freuen, der es zuweilen sogar gelingt, auf nur siebzehn Zeilen eine ganze Seite zu durcheilen. Das geht so: Wenn die Erzählerin bei einem Halt an der Tankstelle von ihrem Begleiter gefragt wird, ob sie etwas einkaufen möchte, wird ihre Reaktion inszeniert, als handele sich um eine Angelegenheit von Leben und Tod: "Möchtest du etwas haben?" Absatz, zwei Leerzeilen. "Ich nicke." Absatz, zwei Leerzeilen.
Wo jede Banalität derart grotesk aufgeblasen wird, müssen die sprachlichen Unzulänglichkeiten um so deutlicher auffallen. Wenn der Schwiegervater der Erzählerin bei Tisch noch ein paar Nudeln anbieten möchte, fragt er "Darf ich dir noch was draufgeben?", später am Abend schenkte er "sein Glas voll und setzte sich auf den Sessel neben mich". Müßte es nicht "neben mir" heißen? Oder nimmt Schwiegerpapa im selben Sessel Platz wie die süße Chloé? Da macht es kaum noch etwas, wenn schon mal ein Martini "vor Ort" getrunken wird oder man das Haus der Gastgeber verläßt, "bevor die Nacht völlig über uns hereinbricht".
Auch die Erinnerung an die letzte erotische Begegnung zwischen Chloé und ihrem untreuen Gatten wird mit der gewohnten Präzision und Schnelligkeit beschrieben: "Warum? Warum hatte er sich von einer Frau umarmen lassen, die er nicht mehr liebte? Warum mir seinen Mund dargeboten? Und seine Arme? Das macht keinen Sinn."
Was treibt einen Kritiker, eine solche Prosa für ihre "Leichtigkeit" zu preisen? Fürchtet er den Vorwurf, er sei ein elitärer Nörgler und selbstgefälliger Verächter solider Konfektionsware? Plagt ihn die Sorge, es sei unverantwortlich, in wirtschaftlich desolaten Zeiten Buchhandel und Verlagswesen um Verkaufserfolge zu bringen, indem er Blech nennt, was Blech ist? Oder läßt er sich, dann und wann, ganz gerne mal herab? Vor allem wenn dort unten, in den Niederungen der Erfolgsbücher, eine bildhübsche Autorin wartet, Französin, Anfang dreißig, Gesamtauflage allein in Frankreich mehr als eine halbe Million, in Deutschland verlegt von einem der renommiertesten hiesigen Verlage, der sich nicht scheut, das Titelblatt seines Verlagsprogramms mit dem Bestseller zu schmücken. Darf man Autoren an ihren Kritiken messen? Man darf. Darf man Kritiker an den Büchern messen, die sie loben? Man muß.
Anna Gavalda: "Ich habe sie geliebt". Roman. Aus dem Französischen übersetzt von Ina Kronenberger. Hanser Verlag, München 2003. 165 S., geb., 16,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wo das Leben und das Schreiben so dicht beieinander liegen wie bei dieser Autorin, kann es nicht allzu schwer sein, vorherzusagen, wohin die natürliche Kunst der Anmut führen wird. Zu Sätzen wie diesen etwa: "Die Sonne lugte kaum über die Hecke. Ich wartete darauf, daß die Mädchen aufstanden. Das Haus war zu ruhig. Ich hatte Lust auf eine Zigarette. Es war bescheuert, ich hatte vor Jahren aufgehört zu rauchen. Tja, aber so ist das Leben."
Wo sich das Leben so unverstellt zeigt, mit all seinen anmutigen Widersprüchen, lobt die "Welt" die "unvermittelte Direktheit" der Autorin, die Solidität ihrer Dialoge und freut sich über ein "ernstes und doch helles, lebenszugewandtes Starlet" der französischen Literatur. Hingerissen zeigte sich auch die "Zeit". Ihr Kritiker pries die schnelle und genaue Prosa Anna Gavaldas und ihrer Übersetzerin Ina Kronenberger. Besonders schätzt er am Debütband Anna Gavaldas direkte Anrede des Lesers, den "Flirt mit ihm. Natürlich adressiert sie uns nicht altmodisch gravitätisch mit ,geneigte Leser', sie zerrt uns am Ärmel, stößt uns ins in die Rippen, flüstert uns warm und hastig was ins Ohr".
Nun hat nicht jeder so belastbare Ohren und Rippen, aber wer nach dem ersten Flirt im vorigen Jahr tollkühn ein zweites Rendezvous mit der Autorin wagt, darf sich wiederum auf eine flotte Sprache freuen, der es zuweilen sogar gelingt, auf nur siebzehn Zeilen eine ganze Seite zu durcheilen. Das geht so: Wenn die Erzählerin bei einem Halt an der Tankstelle von ihrem Begleiter gefragt wird, ob sie etwas einkaufen möchte, wird ihre Reaktion inszeniert, als handele sich um eine Angelegenheit von Leben und Tod: "Möchtest du etwas haben?" Absatz, zwei Leerzeilen. "Ich nicke." Absatz, zwei Leerzeilen.
Wo jede Banalität derart grotesk aufgeblasen wird, müssen die sprachlichen Unzulänglichkeiten um so deutlicher auffallen. Wenn der Schwiegervater der Erzählerin bei Tisch noch ein paar Nudeln anbieten möchte, fragt er "Darf ich dir noch was draufgeben?", später am Abend schenkte er "sein Glas voll und setzte sich auf den Sessel neben mich". Müßte es nicht "neben mir" heißen? Oder nimmt Schwiegerpapa im selben Sessel Platz wie die süße Chloé? Da macht es kaum noch etwas, wenn schon mal ein Martini "vor Ort" getrunken wird oder man das Haus der Gastgeber verläßt, "bevor die Nacht völlig über uns hereinbricht".
Auch die Erinnerung an die letzte erotische Begegnung zwischen Chloé und ihrem untreuen Gatten wird mit der gewohnten Präzision und Schnelligkeit beschrieben: "Warum? Warum hatte er sich von einer Frau umarmen lassen, die er nicht mehr liebte? Warum mir seinen Mund dargeboten? Und seine Arme? Das macht keinen Sinn."
Was treibt einen Kritiker, eine solche Prosa für ihre "Leichtigkeit" zu preisen? Fürchtet er den Vorwurf, er sei ein elitärer Nörgler und selbstgefälliger Verächter solider Konfektionsware? Plagt ihn die Sorge, es sei unverantwortlich, in wirtschaftlich desolaten Zeiten Buchhandel und Verlagswesen um Verkaufserfolge zu bringen, indem er Blech nennt, was Blech ist? Oder läßt er sich, dann und wann, ganz gerne mal herab? Vor allem wenn dort unten, in den Niederungen der Erfolgsbücher, eine bildhübsche Autorin wartet, Französin, Anfang dreißig, Gesamtauflage allein in Frankreich mehr als eine halbe Million, in Deutschland verlegt von einem der renommiertesten hiesigen Verlage, der sich nicht scheut, das Titelblatt seines Verlagsprogramms mit dem Bestseller zu schmücken. Darf man Autoren an ihren Kritiken messen? Man darf. Darf man Kritiker an den Büchern messen, die sie loben? Man muß.
Anna Gavalda: "Ich habe sie geliebt". Roman. Aus dem Französischen übersetzt von Ina Kronenberger. Hanser Verlag, München 2003. 165 S., geb., 16,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Bei Sacha Verna konnte Anna Gavalda mit ihrem Debüt keinen großen Eindruck machen. Dabei findet die Rezensentin gar nicht so schlimm, dass sich diese Geschichte um die seelischen Tragödien einer verlassenen Ehefrau in einer "bourgoisen Nonchalance ohne besonderen Charme" verliere, es stört sie allerdings, dass man dies von vornherei ahnen könne. Die Protagonistin plaudere das ganze Buch über in Sprechblasen entweder mit sich selbst oder mit ihrem Schweigervater, der, wie sich herausstellt, ebenfalls an einer unglücklichen Liebe laboriert, stöhnt Verna, die weder Inhalt noch Verlauf der Konversation überraschen konnte.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein starkes Stück zeitgenössischer Literatur." Renate Dubach, Berner Zeitung, 07.02.03 "... leicht und elegant erzählt." Meike Fessmann, Der Tagesspiegel, 19.03.03 "Anna Gavalda hat, was der oft akademisch und selbstverliebt wirkenden französischen Literatur nicht selten fehlt: Schwung, Temperament, Fabulierlust." Uwe Wittstock, Die Welt, 29.03.03
"Große Gefühle, wenige (aber starke) Worte".
Broschiertes Buch
Dieses Buch bekam ich geschenkt und am selben Abend begann ich zu lesen. Ohne Unterbrechung bis zum Schluss und ich bereute keine einzige ungeschlafene Minute. Ich kannte Anna Gavalda bereits aus „Ein geschenkter Tag“ und fand ihren Erzählstill damals schon klasse. Tiefsinnig und …
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Dieses Buch bekam ich geschenkt und am selben Abend begann ich zu lesen. Ohne Unterbrechung bis zum Schluss und ich bereute keine einzige ungeschlafene Minute. Ich kannte Anna Gavalda bereits aus „Ein geschenkter Tag“ und fand ihren Erzählstill damals schon klasse. Tiefsinnig und leise, einzigartig und schnörkellos.
Gavalda reißt den Leser mit in den Dialog zwischen Pierre und Chloe', Schwiegervater und Schwiegertochter. Sie wurde gerade von Ihrem Mann verlassen, steht einsam vor den Scherben ihrer Ehe, zutiefst verletzt und gedemütigt muss sie sich anhören wie ihr Schwiegervater die Entscheidung seines Sohnes rechtfertigt und verteidigt.
Im Feriendomizil der Familie darf der Leser einem sehr sensiblen und klaren Gespräch beiwohnen, einer Lebensbeichte durch die ein neuer Anfang ermöglicht wird. Nach knapp 175 Seiten fängt man an zu grübeln: wer ist nun feige? Der der bleibt und die Konsequenzen seiner Fehlentscheidung trägt oder der der geht und einen Neubeginn trotz schlechtem Gewissen wagt?
Obwohl traurig und ohne Happy End, absolut empfehlenswert!
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Broschiertes Buch
Nachdem Chloé von ihrem Mann sitzen gelassen wird, nimmt ihr Schwiegervater Pierre, den sie immer nur als „alten Kotzbrocken“ empfunden hat, mit in sein Landhaus und eröffnet ihr dort ein bislang gut gehütetes Geheimnis.
Es gibt immer zwei Seiten – die Sonne und …
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Nachdem Chloé von ihrem Mann sitzen gelassen wird, nimmt ihr Schwiegervater Pierre, den sie immer nur als „alten Kotzbrocken“ empfunden hat, mit in sein Landhaus und eröffnet ihr dort ein bislang gut gehütetes Geheimnis.
Es gibt immer zwei Seiten – die Sonne und den Mond, den Tag und die Nacht, die, die gehen und die, die bleiben, die Betrogenen und die, die betrügen. Warmherzig und einfühlsam beschreibt Anna Gavalda die Geschichte von Pierre, der bald nicht mehr nur als der „alte Kotzbrocken“ erscheint, sondern als liebevoller und verständnisvoller Freund, der die Augen auch für die andere Seite öffnet. Ein warmer, wenn auch stiller Roman, der mich zum Nachdenken angeregt hat.
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Broschiertes Buch
Klappentext:
Zwei Generationen, zwei Schicksale, Mann und Frau. Die Frau: Chloé, sitzen gelassen von ihrem Ehegatten. Der Mann: Pierre, ihr Schwiegervater. Und ausgerechnet dieser distanzierte, kühle Pierre nimmt Chloé mit in sein Landhaus und erzählt ihr von seinem lang …
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Klappentext:
Zwei Generationen, zwei Schicksale, Mann und Frau. Die Frau: Chloé, sitzen gelassen von ihrem Ehegatten. Der Mann: Pierre, ihr Schwiegervater. Und ausgerechnet dieser distanzierte, kühle Pierre nimmt Chloé mit in sein Landhaus und erzählt ihr von seinem lang gehüteten Geheimnis: von der großen Liebe seines Lebens, von heimlicher Untreue und von ungelebten Träumen. Es sind zwei gegensätzliche Schicksale, die Gavalda in ihrem bekannt lakonischen, pointierten Stil beschreibt: eine doppelte Liebesgeschichte - voller Lebensklugheit und Witz.
Zum Buch:
Das Cover hat mich sehr begeistern können. Eine attraktive Frau, die sehnlichst auf einem Anruf wartet, vielleicht einen Anruf der Rückkehr? Die Farben und auch verschiedene Stoffe auf dem Bild gefallen mir sehr gut und erinnern mich an die 70er/80er Jahre. Ein sehr passendes Cover zu dieser Geschichte.
Erster Satz:
„Was hast Du gesagt?“
Meine Meinung:
Chloè wird von ihrem Ehemann wegen einer anderen Frau mit den beiden Kindern verlassen. Der Schwiegervater kümmert sich rührend um Chloè und fährt mit ihr und den Kindern ins Landhaus. Dort vertraut er sich Chloè an und erzählt seine Lebensgeschichte.
In dieser Geschichte bekommt man direkt zwei Seiten gezeigt. Einmal die Emotionen der verlassenen Ehefrau, und auch aus der Sicht des fremdgehenden Ehemannes. Beide lieben auf ihre Weise.
Die Emotionen wurden sehr gut an den Leser gebracht und ich konnte mich in Chloè richtig hineinversetzen. Die Angst wie es nun weitergeht und auch der Schmerz durch den Verlust, sind sehr gut beschrieben worden.
Pierre der Schwiegervater, ein eigentlich sehr ruhiger und wie er beschrieben wird ein Kotzbrocken, entpuppt sich als ein gebrochener Mann, der auch sein Schicksal in der Liebe erlebt hat. Auf einer Art machte mich seine Geschichte auch traurig.
Auch die Kulisse in dem alten Landhaus ist sehr schön beschrieben worden und verlieh einem ein ganz gemütliches Flair, sehr passend zu den Erzählungen der Erlebnisse.
Der Schreibstil der Autorin hat mir richtig gut gefallen, dennoch hat mir das gewisse etwas noch in der Geschichte gefehlt. Es war immer interessant mehr zu erfahren, was damals genau passierte und ist ein eher ruhiger emotionaler Roman.
Ich wurde mit diesem Roman sehr gut unterhalten und finde es ist eine gute Geschichte für Zwischendurch, um abzuschalten und seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Fazit:
Eine Geschichte über das verlassen werden, einer verpassten Chance auf ein anderes Leben, und der wahren Liebe.
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