Arezu Weitholz
Gebundenes Buch
Hotel Paraíso
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Eines Tages bleibt Frieda beim Synchronsprechen im Studio die Stimme weg, die Worte haften nicht mehr. Jonas, ihr Freund, vermittelt ihr die Möglichkeit, an der portugiesischen Algarve ein Hotel zu hüten, das über den Jahreswechsel schließt. Allein mit Hotelhund Otto, dem Hausmeister und Handwerkern hat Frieda nicht viel zu tun: Strandspaziergänge, Einkaufen, Kochen, Schauen. Sie lüftet Zimmer und ihre Gedanken. Das Hotel Paraíso ruft bei ihr Erinnerungen an einen anderen Ort wach, an dem sie sich wohlfühlte, aber nicht bleiben konnte: die Tankstelle in einem niedersächsischen Dorf, w...
Eines Tages bleibt Frieda beim Synchronsprechen im Studio die Stimme weg, die Worte haften nicht mehr. Jonas, ihr Freund, vermittelt ihr die Möglichkeit, an der portugiesischen Algarve ein Hotel zu hüten, das über den Jahreswechsel schließt. Allein mit Hotelhund Otto, dem Hausmeister und Handwerkern hat Frieda nicht viel zu tun: Strandspaziergänge, Einkaufen, Kochen, Schauen. Sie lüftet Zimmer und ihre Gedanken. Das Hotel Paraíso ruft bei ihr Erinnerungen an einen anderen Ort wach, an dem sie sich wohlfühlte, aber nicht bleiben konnte: die Tankstelle in einem niedersächsischen Dorf, wo sie aufwuchs, bis sie irgendwann erfuhr, warum sie trotzdem nicht dazugehörte. Und während Frieda in Portugal darauf wartet, dass Jonas nachkommt, wird eine Frage immer drängender: Kann das Dazwischen ein Zuhause sein?
Arezu Weitholz, 1968 bei Hannover geboren, lebt in Berlin und Schleswig-Holstein. Sie ist Autorin, Journalistin, u.a. für den Reiseteil der FAS, Illustratorin und Songtexterin. Im mareverlag erschien von ihr zuletzt 'Beinahe Alaska' (2020), das von Publikum und Presse gefeiert und mit dem Hans-Fallada-Preis ausgezeichnet wurde.
Produktdetails
- Verlag: mareverlag
- Seitenzahl: 176
- Erscheinungstermin: 2. August 2024
- Deutsch
- Abmessung: 212mm x 134mm x 20mm
- Gewicht: 270g
- ISBN-13: 9783866487444
- ISBN-10: 3866487444
- Artikelnr.: 70317443
Herstellerkennzeichnung
mareverlag GmbH
Pickhuben 2
20457 Hamburg
mare@marbuch.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Arezu Weitholz' Protagonistin Frieda macht Housesitting an der Algarve und geht dabei auf die Suche nach sich selbst, hält Rezensent Eberhard Falcke fest: Eigentlich ist sie Sprecherin beim Rundfunk, das geht ihr aber zusehends auf die Nerven, viel Wut macht sich breit. In Selbstgesprächen geht Frieda dem Grund dieser Wut nach, ein wenig "mäandert" die Erzählung dann zwischen ihrem Geliebten, geheimnisvollen Unbekannten und der schönen portugiesischen Landschaft, was Falcke prinzipiell zusagt. Ihn nervt allerdings die teils schiefe Metaphorik, die beispielsweise von der "Blindenschrift des Strandes" spricht und dabei vergisst, dass Blindenschrift im Gegensatz zu Fußabdrücken und Sandlöchern erhaben ist. Überzeugt ist der Kritiker aber von dem erzählerischen Blick, den Frieda auf ihre Kindheit und die "Aussöhnung mit sich selbst" wirft, wie er abschließend versichert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Allein an der Algarve
„Fernweh und Heimweh sind Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen.“
Winter an der Algarve. Eine Frau allein in einem Hotel in Portugal. Aber ist man jemals wirklich allein? Bald muss die Erzählerin …
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Allein an der Algarve
„Fernweh und Heimweh sind Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen.“
Winter an der Algarve. Eine Frau allein in einem Hotel in Portugal. Aber ist man jemals wirklich allein? Bald muss die Erzählerin feststellen, dass sie jede Menge Gepäck dabeihat. Altlasten, Zweifel. Auch begründet in ihrer Herkunft, denn sie wurde von ihrer Familie als Kind angenommen. Je leiser es an der Algarve wird, desto lauter werden die Gedanken und drängen mit Vehemenz an die Oberfläche. Denn schließlich ist sie nicht nur zur Entspannung hier, sondern als Notbremse. Burn-out sagen die einen. Doch egal wie man es nennen mag, eine Synchronsprecherin mit Sprachproblemen ist ein Widerspruch in sich. Und dann taucht ein geheimnisvoller nächtlicher Besucher auf.
Der Roman von Arezu Weitholz besticht vor allem durch seine wunderbare Sprache und die weitschweifenden, klugen Gedanken. Ein bemerkenswerter Satz jagt den nächsten, und ich komme kaum noch hinterher, mir all die gelungenen Formulierungen zu markieren. Zwischendurch wird es mir zu viel. Einige Sätze scheinen dann zu gewollt, zu gesetzt. Doch in der Summe überzeugt der gar nicht stille Roman, denn das Karussell dreht sich und wirft uns wunderbare und vielfältige Gedanken hin wie Konfetti im Karneval.
Was mir noch gefiel?
Die Sinnlichkeit der Wahrnehmung. Die Hingabe zum Genuss auch einfachster Dinge.
Ein schöner Roman voller großartiger Sätze und Gedanken.
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Arezu Weitholz hatte mich schon mit ihrem Buch "Beinahe Alaska" eingefangen. Ich mochte ihre Art zu erzählen und wie sie die Menschen sieht und beschreibt. Wem das Buch "Beinahe Alaska" gut gefallen hat, wird auch seine Freude an dem neusten Werk "Hotel …
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Arezu Weitholz hatte mich schon mit ihrem Buch "Beinahe Alaska" eingefangen. Ich mochte ihre Art zu erzählen und wie sie die Menschen sieht und beschreibt. Wem das Buch "Beinahe Alaska" gut gefallen hat, wird auch seine Freude an dem neusten Werk "Hotel Paraíso" haben.
Diesmal begleiten wir Frieda, die kurz vor einem Burnout steht, nach Portugal. Dort erhofft sie sich etwas Ruhe, Zeit für sich und zum Nachdenken und Reflektieren. Sie hat sich die Weihnachts- und Neujahrszeit ausgesucht. Keine Touristen, raues Klima und Stille und ein leerstehendes Hotel.
Es ist eine unaufgeregte Geschichte, die sich ganz leise durch die Seiten bewegt. Es gibt wenig Spannung oder große Handlungen. Nur Frieda, Otto und die Gedanken. Und ab und an gibt es einen stillen (anfangs unbekannten) Mitesser, der jedoch immer wieder Lebensmittel in der Küche hinterlässt. Friedas Gedanken driften ab und erzählen dem Lesenden ihre Geschichte.
Der Wechsel zwischen dem Gestern und Heute hat mir gut gefallen. Auch das langsame Voranschreiten der Geschichte fand ich gut. Die Autorin hat einen, für mich, beruhigenden Schreibstil. Das Abtauchen in die Geschichte gelang mir schon nach wenigen Seiten und das Kopfkino sprang ebenfalls schnell an. Ich hätte gern noch ein paar Seiten mehr von Frieda, Otto & Co. gehabt.
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Ein ruhiger Roman über die Suche nach sich selbst.
Dieser Roman plätschert so dahin wie ein leises Lüftchen, ungeachtet der vielen tosenden Stürme, die das Leben bieten kann, oder wie sich der Atlantik an der portugiesischen Küste manchmal zeigt.
Das Küstenhotel …
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Ein ruhiger Roman über die Suche nach sich selbst.
Dieser Roman plätschert so dahin wie ein leises Lüftchen, ungeachtet der vielen tosenden Stürme, die das Leben bieten kann, oder wie sich der Atlantik an der portugiesischen Küste manchmal zeigt.
Das Küstenhotel „Paraiso“ steht über den Jahreswechsel leer, die Besitzerin ist vereist, möchte das Anwesen aber nicht unbeaufsichtigt lassen.
Frieda wird sich der Aufgabe annehmen, froh um den Tapetenwechsel. Kurz vor einem Burnout scheint es ihr wie eine Rettung in letzter Sekunde zu sein.
Das Hotel gibt sich feudal, nur die beste Gesellschaft residiert in den Sommermonaten dort. Das Anwesen wirkt wie aus der Zeit gefallen, kann sich nicht entscheiden, ob modän oder altmodisch.
Friedas Alltag pendelt sich rasch ein. Am Anfang ist es ungewohnt, so ganz allein die Nächte dort zu verbringen, trotz der Gesellschaft von Otto, einem Labrador. Der Hausmeister erscheint während des Tages regelmäßig, und eine unbekannte Person bedient sich an Friedas Kulinarikum in aller Heimlichkeit. Als Gegenleistung bleiben immer ein paar besondere Lebensmittel zurück.
Frieda fühlt sich auf ihre Weise wohl, hat Zeit und Muße zu reflektieren, und dank Otto „darf“ sie sich ein wenig im Ort unter die Menschen begeben.
Frieda wandert zurück in ihre Kindheit, pendelt hin und her in ihren Gedanken, die vom anstehenden Besuch ihres Freundes Jonas bestimmt werden, und durch so manche Episoden mit seinen Eltern, die ihre Vorfreude etwas vergällen.
Das Buch ist eine Suche nach Wurzeln und Herkunft, ethnisch und biologisch. Und nach einem Platz und Halt in der großen, weiten, turbulenten Welt, in der es wirklich nicht mehr einfach ist, so sein zu dürfen, wie man ist oder gerne sein möchte. Die Entschleunigung ist für Frieda hilfreich.
Der Roman ist sanft, der Sprachstil sehr schön, aber für mich ein wenig zu ruhig und ohne einen gewissen Aha-Effekt. Ich habe es dennoch gerne gelesen, auch wenn mir die Inhalte zu rasch fortgeweht werden.
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