Marktplatzangebote
6 Angebote ab € 4,00 €
  • Broschiertes Buch

1 Kundenbewertung

Berlin ist nicht nur eine grüne Stadt, sie liegt auch inmitten eines reichhaltigen Naturraumes. Hier wachsen viele Pflanzen, die wir irrtümlich als Unkräuter halten, die es aber in sich haben. In "Heilpflanzen in Berlin" werden zahlreiche Exemplare vorgestellt, die sich in der Naturmedizin als nützlich erwiesen haben. Dieses Buch möchte das Verständnis der Kräfte der Natur und den Blick auf den Reichtum vor unserer Haustür schärfen.. Praktische Rezepte mit Anwendungsvorschlägen runden die Pflanzenporträts ab. Ein Ausflug in die Wildkräuterküche sorgt für leibliches Wohl, ein Spaziergang durch…mehr

Produktbeschreibung
Berlin ist nicht nur eine grüne Stadt, sie liegt auch inmitten eines reichhaltigen Naturraumes. Hier wachsen viele Pflanzen, die wir irrtümlich als Unkräuter halten, die es aber in sich haben. In "Heilpflanzen in Berlin" werden zahlreiche Exemplare vorgestellt, die sich in der Naturmedizin als nützlich erwiesen haben. Dieses Buch möchte das Verständnis der Kräfte der Natur und den Blick auf den Reichtum vor unserer Haustür schärfen.. Praktische Rezepte mit Anwendungsvorschlägen runden die Pflanzenporträts ab. Ein Ausflug in die Wildkräuterküche sorgt für leibliches Wohl, ein Spaziergang durch einen städtischen Arzneipflanzengarten bietet die Gelegenheit, die eigenen Bestimmungskünste zu trainieren und ein Porträt des Naturraums Berlin schärft den Blick für die reichhaltige Natur direkt vor unserer Haustür.
Autorenporträt
Bernd Pieper lebt als freier Autor in Bonn und war zuvor zehn Jahre Kommunikationsleiter beim Naturschutzbund NABU. Er hat mehrere Bücher zu Naturschutzthemen veröffentlicht.

Karsten Freund, geboren 1970 in Koblenz, studierte Biologie und Literaturwissenschaft. Wenn er nicht gerade schreibt, verbringt er seine Zeit möglichst in der freien Natur.

Dr. Kristin Peters ist Wissenschaftlerin spezialisiert in Pflanzenheilkunde/Phytotherapie. Als Autorin veröffentlicht sie regelmäßig Beiträge und eine Artikelserie zu Liebespflanzen. Mit den fachlich-fundierten Angeboten ist sie deutschlandweit als Wissenschaftlerin mit dem Arbeitsschwerpunkt Pflanzenheilkunde etabliert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.08.2018

Für die Tasche Auch wenn in Berlin momentan mal wieder Business-Hippies versuchen, Lianensaft und Froschschleim als bewusstseins- und gesundheitsförderlich unter die Leute zu bringen, handelt "Heilpflanzen in Berlin" nicht von Ahayuasca, Kambó oder anderem Psycho-Nepp. Auch meint Heilpflanze nicht die Kreuzberger Petersilie, das Marihuana. Den Autoren geht es um die klassische Phytotherapie und einen Einstieg in die Pflanzenheilkunde, sprich: Löwenzahn & Co.

Eine der Autorinnen, die Heilpflanzenexpertin Dr. Kristin Peters, wird ausführlich zum Thema Naturheilkunde und Medizin interviewt. Die Grundlagen des Sammelns werden erklärt, aber auch, was man mit den Pflanzen anstellt, wenn man sie endlich gefunden hat: in Alkohol einlegen, trocknen, als Aufguss, in Wasser legen, zerstampfen, roh essen oder gar nicht essen, sondern als Umschlag oder Salbe auf die Haut. Grundsätzlich gilt das Gleiche wie bei Pilzen: Man soll nur sammeln, was man kennt. Blüten im Frühjahr, Wurzeln im Winter. Aufpassen sollte man auch auf den Fuchsbandwurm, der durch den Verzehr von verschmutzten Beeren oder Pilzen übertragen werden kann (also die Pflanzen waschen oder kochen).

Vom Sammeln am Straßenrand und an Orten, an denen Hunde ihr Geschäft verrichten, wird abgeraten. Den Görlitzer Park kann man also schon mal knicken, wenngleich man in den Büschen dort sicher eine Menge getrocknetes Gras finden kann. Berlin bietet aber so viele Orte, da gibt es nicht nur den Grunewald, den Tiergarten oder das Tempelhofer Feld. Es werden Flussauen und Naturkleinode empfohlen, von denen selbst Berliner nicht immer wissen. So leben in den Marienfelder Alpen, auf einer ehemaligen Deponie, inzwischen Ringelnatter und Zauneidechse, es gibt weit über 100 Wildbienen im Natur-Park Schöneberger Südgelände, und im Gatower Naturschutzgebiet Windmühlenberg blühen Karthäusernelken und flattern (geschützte) blauflügelige Ödlandschrecken herum.

Das Hochkantformat ist zum Lesen etwas unhandlich, zum Mitnehmen - so ist es wohl auch gedacht - praktisch, weil es in die Gesäßtasche passt. Es ist aber kein Bestimmungsbuch, wenngleich es einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und auch Rezepte gibt. Und es ist interessant. Oder wussten Sie, dass man mit einem Tee aus Breitwegerich die Raucherentwöhnung fördern kann? Dass Kamillenkissen Schmerzen lindern? Dass ein Tee aus kanadischer Goldrute vor der Menstruation das Aufgedunsensein mindert? Dass Sirup aus Klatschmohn gegen Kinderhusten und ein Aufguss aus Kornblumen gegen Augenringe hilft? Oder dass eine Wurzeltinktur aus Pastinak die Potenz steigert?

Der Tenor dieses Buches lautet: Raus ins Grüne. Ran an die Wiese. Damit liegt es im Trend. Immerhin gärtnern immer mehr Berliner auf dem Bürgersteig ("Urban Gardening") oder halten Bienen ("Urban Beekeeping"). Und mit dem Sammeln von Heilpflanzen ist es wie mit langen Spaziergängen an der Luft - sie machen vielleicht süchtig, aber bestimmt nicht krank.

weit

Karsten Freund, Kristin Peters, Bernd Pieper: "Heilpflanzen in Berlin". Emons-Verlag, 160 Euro, 16,95 Euro

Schon wieder so ein Buch, das sich im Titel an den Bestseller "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" anlehnt. In diesem Fall ist es nicht verwunderlich. Immerhin lehnte sich der Autor Per J. Andersson bereits 2015 mit seinem "Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden" an diese Art an, einen Buchtitel zu formulieren.

Im Grunde genommen sind solche Bücher praktisch. Sie sagen einem gleich, worum es geht. Nicht so, wie etwa ein Buch, das "Asien" heißt. Da könnte alles Mögliche drinstehen. Rezepte mit Reis. Wanderwege in Tibet. Tauchkurse in Thailand. Elefanten in der Andamanensee. Sie wissen schon. Aber ein Schwede, der die Welt einfängt, ist doll. Wie fängt er sie ein? Mit einem Kescher? Mit einem Gedanken? In jedem Fall ist sie geschrumpft, immerhin passt sie in seinen Rucksack, und er ist stark, denn er hat sie mit nach Hause nehmen können. Das macht neugierig, soll es ja auch. In Zukunft könnte man auch überlegen, ob man diese Buchkolumne anders nennt: Das Reisebuch, das Ihnen in die Nase beißt und Sie Flamenco tanzen lehrt. Oder: Vom Buch über den Vogel, der nur einen Flügel hatte und trotzdem gegen eine Wand flog.

Per J. Andersson ist ein schwedischer Journalist und Schriftsteller. Er hat ein Reisemagazin mitbegründet. Er liebt Reisen, vor allem mit einem Rucksack. In diesem Buch schreibt er, warum. Er schreibt kurze Texte über das Reisen im Allgemeinen (und wie er es entdeckte). Über Nomaden (und was er von ihnen hält). Über Züge (und was er in ihnen erlebte). Über Reiseschriftsteller (und wie er zu ihnen steht). Er ist getrampt, hat gezeltet, Geschichten gefunden. Es ist also ein Buch über Anderssons Welt. Für Leute, die nicht viel wegfahren, ist es eine Inspiration. Für andere, die viel reisen, ist es wie einer, der mit am Strand sitzt, während die Sonne untergeht und man denkt: Kann der nicht mal aufhören zu quatschen.

weit

Per J. Andersson: "Vom Schweden, der die Welt einfing und in seinem Rucksack nach Hause brachte". C. H. Beck, 302 Seiten, 17 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr