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Nach seinem weltweit beachteten Buch »Die Welt im Rücken«, in dem er sein Leben mit bipolarer Störung literarisch brillant verarbeitet hat, legt Thomas Melle nun einen Roman vor, der die Grenzbereiche zwischen Autobiografie und Fiktion, zwischen Sehnsucht und Depression und letztlich zwischen Leben und Tod weiter auslotet.Wie viel Selbstbestimmung ist möglich, wenn das Leben von einer psychischen Krankheit fremdgesteuert ist? Wonach sehnt sich einer, der nichts mehr zu verlieren hat? Und wie könnte es aussehen, das letzte Glück? Willkommen im »Haus zur Sonne«, einer Institution, die z...
Nach seinem weltweit beachteten Buch »Die Welt im Rücken«, in dem er sein Leben mit bipolarer Störung literarisch brillant verarbeitet hat, legt Thomas Melle nun einen Roman vor, der die Grenzbereiche zwischen Autobiografie und Fiktion, zwischen Sehnsucht und Depression und letztlich zwischen Leben und Tod weiter auslotet.
Wie viel Selbstbestimmung ist möglich, wenn das Leben von einer psychischen Krankheit fremdgesteuert ist? Wonach sehnt sich einer, der nichts mehr zu verlieren hat? Und wie könnte es aussehen, das letzte Glück? Willkommen im »Haus zur Sonne«, einer Institution, die zugleich Wunscherfüllungsmaschine wie Abschaffungsapparat ist. Lebensmüde und todkranke Menschen liefern sich in diese vom Staat finanzierte Klinik ein, um jeden nur erdenklichen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen und dann - ohne großes Aufsehen - aus dem Leben zu scheiden. Aber will, wer nicht mehr leben will, wirklich sterben?
Thomas Melle geht unseren Sehnsüchten und Todestrieben auf den Grund und liefert so eine radikale Skizze der Conditio humana.
Wie viel Selbstbestimmung ist möglich, wenn das Leben von einer psychischen Krankheit fremdgesteuert ist? Wonach sehnt sich einer, der nichts mehr zu verlieren hat? Und wie könnte es aussehen, das letzte Glück? Willkommen im »Haus zur Sonne«, einer Institution, die zugleich Wunscherfüllungsmaschine wie Abschaffungsapparat ist. Lebensmüde und todkranke Menschen liefern sich in diese vom Staat finanzierte Klinik ein, um jeden nur erdenklichen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen und dann - ohne großes Aufsehen - aus dem Leben zu scheiden. Aber will, wer nicht mehr leben will, wirklich sterben?
Thomas Melle geht unseren Sehnsüchten und Todestrieben auf den Grund und liefert so eine radikale Skizze der Conditio humana.
Thomas Melle, 1975 geboren, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Austin (Texas) und Berlin. Er ist Autor vielgespielter Theaterstücke und übersetzte u. a. William T. Vollmann und Quentin Tarantino ins Deutsche. Sein Debütroman 'Sickster' (2011) war für den Deutschen Buchpreis nominiert und wurde mit dem Franz-Hessel-Preis ausgezeichnet. 2014 folgte der Roman '3000 Euro', 2016 'Die Welt im Rücken', die beide auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis standen. 'Die Welt im Rücken' wurde zudem in 22 Sprachen übersetzt. Thomas Melle lebt in Berlin.

© Dagmar Morath
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 14. August 2025
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 130mm x 33mm
- Gewicht: 410g
- ISBN-13: 9783462004656
- ISBN-10: 3462004654
- Artikelnr.: 73832931
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensentin Jolinde Hüchtker liest mit Thomas Melles neuem Roman ein beeindruckendes literarisches Zeugnis einer bipolaren Erkrankung, das auf dem Leben des Autors selbst beruht. Der Erzähler ist lebensmüde, ihm kommt ein Flyer des "Hauses zur Sonne" in die Hände, in dem suizidale Menschen ihre letzten Wochen verbringen können und in dem ihnen mittels einer Simulation noch letzte Wünsche erfüllt werden, erfahren wir. Die Wünsche sind für Hüchtker das eigentliche Thema des Buches: Neben kindlichen Wünschen nach Schokolade bestehen eben auch die nach Liebe oder, wie für den Protagonisten, der Wunsch, neben seiner Depression überhaupt einen Wunsch empfinden zu können. Melle verbindet für sie auf anspruchsvolle Weise Science Fiction, Ausgedachtes und Reales und die Frage, wie uns Wünsche am Leben halten.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein schonungsloser Blick in eine psychisch kranke Seele.« Der Tagesspiegel 20250904
»Melles neuer Roman ist der Beweis, dass literarischer Hardcore auch mit leisen Tönen gespielt werden kann.« Yannic Walter taz 20250819
Bei Thomas Melles ungewöhnlichen Buch überlegt man erst einmal, ob es überhaupt ein Roman ist. Aber es gibt erzählende Elemente, Dialoge und die obskure Idee mit der Suizidklinik. Also ist es auch fiktional.
Der Erzähler begibt sich mit seiner bipolaren Störung in ene …
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Bei Thomas Melles ungewöhnlichen Buch überlegt man erst einmal, ob es überhaupt ein Roman ist. Aber es gibt erzählende Elemente, Dialoge und die obskure Idee mit der Suizidklinik. Also ist es auch fiktional.
Der Erzähler begibt sich mit seiner bipolaren Störung in ene Klinik, deren Behandlung mit dem Tod enden soll.
Es gibt sprachlich überragende Momente. Es ist aber nicht einfach, diesen harten Text über die Auswirkungen einer langen, unhelibaren psychischen Erkrankung auszuhalten. Es gibt immer Momente, wo man sich dem fast lieber entziehen würde, aber es ist auch ein erkenntnisreiches Buch.
Das Buch steht auf der Longlist des deutschen Buchpreises 2025 und mich würde es nicht wundern, wenn Melle es auf die Shortlist schafft.
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Thomas Melle hat sich längst mit seinen stark autobiografisch geprägten Büchern in der deutschsprachigen Literaturlandschaft etabliert. Mit „Haus zur Sonne“ erreicht dieses Schaffen nun einen neuen Höhepunkt, in dem persönliche Erfahrungen und fiktionale Elemente …
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Thomas Melle hat sich längst mit seinen stark autobiografisch geprägten Büchern in der deutschsprachigen Literaturlandschaft etabliert. Mit „Haus zur Sonne“ erreicht dieses Schaffen nun einen neuen Höhepunkt, in dem persönliche Erfahrungen und fiktionale Elemente zu einer intensiven Darstellung psychischer Erkrankung, insbesondere der Depression, verschmelzen.
Im Zentrum steht eine staatlich finanzierte Klinik, die Menschen, die an Depressionen und einer tiefen Todessehnsucht leiden, einen kontrollierten Ausstieg aus dem Leben ermöglicht. Dieser geschieht nicht abrupt, sondern auf einem Weg, der durch Halluzinationen begleitet wird. In diesen Visionen erfüllt sich den Patientinnen und Patienten eine Art letzte Wunschwelt, die ihnen eine scheinbare Alternative zur unerträglichen Realität eröffnet. Melle verknüpft diesen Rahmen mit den eigenen inneren Abgründen, die er seit Jahren literarisch bearbeitet.
Von Beginn an werden die Leser in eine Atmosphäre gezogen, die von Schwere und Düsternis geprägt ist. Das Grau, das den Erzähler umgibt, spiegelt sein letztes Kapitel im Ringen mit der manischen Depression wider. Schon früh entfaltet sich eine Sogwirkung: Die plastische Schilderung des inneren Chaos, der schmerzhaften Gedanken und der quälenden Isolation wirkt beklemmend, beinahe erdrückend. Melle gelingt es, den schmerzhaften Prozess des Krankseins nicht nur zu beschreiben, sondern fühlbar zu machen. Dabei wird deutlich, dass die Depression längst nicht mehr nur ein innerer Kampf ist, sondern auch in der äußeren Welt Spuren hinterlässt – sei es durch Entfremdung, den Verlust sozialer Nähe oder den Abbau intellektueller Fähigkeiten.
Präzise und schonungslos offen entfaltet Melle in diesem Roman sein Innenleben. Trotz der Nähe zum Autobiografischen bleibt der Text auf einer universellen Ebene lesbar. Die persönliche Erfahrung wird zu einem Sinnbild für ein weit verbreitetes Lebensgefühl, das sich in unserer Zeit verstärkt zeigt: ein Weltschmerz, der nicht individuell bleibt, sondern auch gesellschaftliche Relevanz besitzt.
So sehr die Geschichte von Hoffnungslosigkeit getragen wird, so blitzen dennoch immer wieder Momente des Lichts auf. Besonders im letzten Teil öffnet sich der Roman einer Haltung, die dem Leben neu begegnet – vorsichtig, tastend, aber spürbar positiv. „Haus zur Sonne“ ist somit nicht ausschließlich ein Buch über Verzweiflung, sondern auch eines über die Möglichkeit, trotz allem weiterzugehen.
Vergleichbare Werke gibt es viele, doch selten gelingt eine solche Verbindung aus Offenheit, Reflexion, literarischem Anspruch und menschlicher Tiefe. Melle bleibt nah bei sich, erweitert aber den autobiografischen Blick zu einer Darstellung, die über das Persönliche hinausweist. Damit gelingt es ihm, die Auseinandersetzung mit Depression auf eine künstlerische Ebene zu heben, die sowohl berührt als auch reflektieren lässt.
Die Parallelen zu Thomas Manns „Der Zauberberg“ sind unverkennbar – sowohl in der abgeschlossenen Welt der Klinik als auch in der Darstellung der Unfähigkeit, im „normalen“ Leben zu bestehen. Wo Heinz Strunk 2024 mit seinem Versuch einer modernen und bereichernden Neufassung des Klassikers scheiterte, überzeugt Melle gerade durch die Abwesenheit von Imitation. „Haus zur Sonne“ sucht nicht nach Effekten, sondern wagt einen radikalen, ehrlichen Zugang zu einem schweren Thema, der mit den Anforderungen unserer modernen Gesellschaft harmonisiert.
Der Roman ist knapp genug gehalten, um nicht ins Überbordende zu geraten, aber dicht genug, um die Wucht der Gefühle zu transportieren. Glaubwürdigkeit und literarische Qualität gehen hier Hand in Hand. Für Betroffene kann das Buch Orientierung bieten, für die Literatur ist es ein ernstzunehmender Beitrag, der nachdrücklich in Erinnerung bleibt. Für mich zählt „Haus zur Sonne“ in jedem Fall zu den stärksten Kandidaten für den Deutschen Buchpreis.
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Haus zur Sonne – Thomas Melle
Dieser beeindruckende Roman steht aktuell auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2025.
Auch in diesem Werk verarbeitet Thomas Melle seine eigene Depression und Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen. Solch detaillierte und spezifische Einblicke in die …
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Haus zur Sonne – Thomas Melle
Dieser beeindruckende Roman steht aktuell auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2025.
Auch in diesem Werk verarbeitet Thomas Melle seine eigene Depression und Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen. Solch detaillierte und spezifische Einblicke in die Lebens- und Gedankenwelt depressiver und bipolarer Menschen kann nur ein Betroffener bieten. Alleine aufgrund des sehr schweren Themas ist dieses Buch sicherlich nicht für jeden geeignet. Beklemmend und faszinierend zugleich bringt der Autor seinen Protagonisten und natürlich seine Leser noch dazu in ein ganz spezielles Setting.
Nach einer schweren, sich über zwei Jahre hinziehenden manischen Episode mit darauf folgender Depression, sieht der Ich-Erzähler sich endgültig am Ende seines Lebens angelangt. Die Suizidgedanken, die ihn bereits seit Jahrzehnten begleiten, werden schier übermächtig – doch nicht einmal dazu fühlt er sich in der Lage. Da scheint das „Haus zur Sonne“, eine staatlich finanzierte Institution, die beim selbstbestimmten Suizid helfen soll, gerade richtig. Zuvor sollen jedoch noch alle offenen Wünsche erfüllt werden. Es entsteht eine faszinierende kafkaeske Zauberberg-Kulisse – nur eben mit dem Hintergrund des Todeswunsches. Nur ist der Erzähler hier nicht mehr allein mit seinen Gedanken, sondern unter Seinesgleichen. Es entspinnen sich teils sonderbare, teils tiefgründige Gespräche. Sowohl diese Begegnungen als auch das Thema an sich, Todeswunsch, immer neue Überlegungen über Todesarten etc. werden geradezu genüsslich ausgeführt. Im Kontrast dazu immer etliche Illusionen, denen der Patient unterzogen wird mit Szenarien, welche alternativen Leben möglich gewesen wären, wenn… Gleichzeitig blickt der Erzähler zurück auf ein zerrissenes Leben, auf Wendepunkte, Ursachen, auch auf gute Momente. Im Großen und Ganzen lernt man den armen Mann also doch ziemlich gut kennen.
Ein beeindruckendes Werk, das sich aber dennoch auch immer wieder wiederholt und hin und wieder auch etwas zieht. Die Gedanken des Patienten drehen sich im Kreis; er sieht keinen Ausweg, in diesem Leben nicht und auch nicht hinaus.
Ein Roman, der mir sicherlich im Gedächtnis bleiben wird ob seiner Ungewöhnlichkeit. Völlig zurecht steht er auf dieser Shortlist und ist dabei auch noch sehr gut lesbar!
5 Sterne trotz kleinerer Kritikpunkte.
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