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Øyvind Torseter
Gebundenes Buch
Hans sticht in See
Die Irrfahrt und Heimkehr eines mittellosen Burschen auf der Suche nach dem Glück
Übersetzung: Dörries, Maike
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Hans sticht in See. Aus dem gleichen Grund wie schon so viele Landratten vor ihm: Armut zwingt ihn zu einer riskanten Seefahrt mit einem exzentrischen Abenteurer auf der Jagd nach dem Riesenauge eines Seeungeheuers. Wir begleiten Hans auf einer Reise voller Gefahren und nehmen teil an den Gefühlsstürmen, die er durchlebt - weit weg von zu Hause, in Gesellschaft eines launischen Kapitäns und mit großer Zuneigung für eine blinde Passagierin, die er auf hoher See entdeckt.Torseters witzig-schräge Graphic Novel, halb Komödie, halb Drama, spielt parodistisch mit Versatzstücken aus Märchen ...
Hans sticht in See. Aus dem gleichen Grund wie schon so viele Landratten vor ihm: Armut zwingt ihn zu einer riskanten Seefahrt mit einem exzentrischen Abenteurer auf der Jagd nach dem Riesenauge eines Seeungeheuers. Wir begleiten Hans auf einer Reise voller Gefahren und nehmen teil an den Gefühlsstürmen, die er durchlebt - weit weg von zu Hause, in Gesellschaft eines launischen Kapitäns und mit großer Zuneigung für eine blinde Passagierin, die er auf hoher See entdeckt.Torseters witzig-schräge Graphic Novel, halb Komödie, halb Drama, spielt parodistisch mit Versatzstücken aus Märchen und Mythologie.
Produktdetails
- Verlag: Gerstenberg Verlag
- Originaltitel: Mulysses
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: Februar 2019
- Deutsch
- Abmessung: 269mm x 218mm x 22mm
- Gewicht: 900g
- ISBN-13: 9783836956864
- ISBN-10: 3836956861
- Artikelnr.: 53702185
Herstellerkennzeichnung
Gerstenberg, Gebr., GmbH & Co.
Rathausstr. 18-20
31134 Hildesheim
verlag@gerstenberg-verlag.de
www.gerstenberg-verlag.de
+49 (05121) 106-360
Fische im Wollpullover sind schlechte Zeugen
Øyvind Torseter erzählt im Comic "Hans sticht in See" eine moderne Entdeckergeschichte
Hans ist vom Pech verfolgt: Nach ein paar allzu wagemutigen Schnittexperimenten hat er seinen Job als Friseur verloren, sein Wohnhaus soll abgerissen und sein Hab und Gut gepfändet werden. Und als er denkt, es könne schlimmer nicht kommen, sind in der Hafenkneipe auch noch die Chilinüsse aus. Trotzdem wartet ausgerechnet an diesem zwielichtigen Ort Trost: Eine charmante Barfrau spendiert Kaffee, und ein dubioser Millionär hat einen Job als Matrose zu vergeben. Hans wittert seine letzte Chance.
"Hans sticht in See", der neue Comic des norwegischen Illustrators und Autors
Øyvind Torseter erzählt im Comic "Hans sticht in See" eine moderne Entdeckergeschichte
Hans ist vom Pech verfolgt: Nach ein paar allzu wagemutigen Schnittexperimenten hat er seinen Job als Friseur verloren, sein Wohnhaus soll abgerissen und sein Hab und Gut gepfändet werden. Und als er denkt, es könne schlimmer nicht kommen, sind in der Hafenkneipe auch noch die Chilinüsse aus. Trotzdem wartet ausgerechnet an diesem zwielichtigen Ort Trost: Eine charmante Barfrau spendiert Kaffee, und ein dubioser Millionär hat einen Job als Matrose zu vergeben. Hans wittert seine letzte Chance.
"Hans sticht in See", der neue Comic des norwegischen Illustrators und Autors
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Øyvind Torseter, erzählt auf den ersten Blick eine klassische Seefahrergeschichte. Hans, der etwas naive Protagonist, bricht auf, um in der Ferne sein Glück zu suchen. Glück in Form des größten Auges der Welt, für das ihm der Millionär eine Belohnung von 70 000 Kronen versprochen hat. Doch auf großer Fahrt warten einige Überraschungen: Der mit seiner Erfahrung protzende Superreiche stellt sich beim ersten Sturm als feiger Schaumschläger heraus. Und im Schiffsbauch entdeckt Hans eines Abends eine blinde Passagierin, die ihn fortan auf seinen Abenteuern begleiten wird. Trotz aller Wendungen gehen die Irrfahrten am Ende dann natürlich doch gut aus: Hans bekommt sein Geld und findet sogar die Liebe.
Doch die Geschichte spielt in diesem Comic fast eine Nebenrolle. Es sind Torseters wunderbare Zeichnungen und seine ironisch-leichte Art zu erzählen, die "Hans sticht in See" so besonders machen. Bei den Vorbereitungen zur Reise sind ausgerechnet Ringelpullis im Angebot, wenn auch nur aus synthetischer Wolle. Die Zitronen, eigentlich eingepackt, um dem Skorbut vorzubeugen, fallen der blinden Passagierin zum Opfer, die dringend mal wieder einen Gin Tonic trinken möchte. Und als der hippe, bärtige Verkäufer in der Abteilung "Gefährliche Seereise" zu einem Expeditionstier rät, das die Reisenden in brenzligen Situationen beschützen soll, wählt Hans ausgerechnet die süßesten und flauschigsten Wesen aus, die im ganzen Laden zu finden sind.
Dass diese in der entscheidenden Situation trotzdem zur Stelle sind, passt zu Torseters ganzer Geschichte, in der es keine starken Männer gibt, die erwartbare Heldentaten vollbringen, sondern alle Klischees genau in dem Moment unterlaufen werden, in denen man doch wieder mit ihnen gerechnet hatte. Oft lässt sich dabei auch eine sehr unaufdringliche Sozialkritik spüren. So ist die lapidare Mitteilung der Hausverwaltung, die Hans aus seiner Wohnung wirft, zwar überspitzt, doch manchem Mieter vielleicht nicht gänzlich unbekannt. Und auch die Frage, wem denn eigentlich all die Dinge gehören, die man auf Entdeckungsreisen so erbeutet, spielt im Comic eine Rolle.
Nichts davon wirkt belehrend, sondern schwingt vielmehr nur im Hintergrund mit. Wie überhaupt viele der Anspielungen, die man verstehen kann, aber nicht muss: Eine Art Moby Dick versetzt die Meere in Angst und Schrecken und ein Zyklop mit herausnehmbaren Auge erinnert an Polyphem.
Sprechende Tiere und Fabelwesen bevölkern die Welt, in die sich Hans und die blinde Passagierin aufmachen, und auch mit diesen Elementen spielt Torseter: "Glaub nicht alles, was ein Fisch mit Wollpullover sagt", rät Hans seiner Begleiterin, als die sich vor fleischfressenden Monstern fürchtet. Kurz darauf landet er im Kochtopf des Zyklopen und beweist zweierlei: dass auch das Phantastische wahr sein kann und Vorsicht manchmal klüger ist als draufgängerisches Heldengetue.
Diese verschiedenen Ebenen spiegeln sich auch in Torseters Zeichnungen wider. Oft werden mehrere Bilder collagenartig übereinandergelegt, bei denen die Szenen im Hintergrund genauso interessant sind wie die, die sie überlagern. So bemerkt man erst beim zweiten Lesen Hinweise, die einem vorher möglicherweise entgangen waren. Geht es darum, das Schiff kennenzulernen, zeichnet Torseter detailreiche Wimmelbilder. Tobt draußen auf dem Meer der Sturm, gerät auch der Zeichenstift ins Zittern.
All das macht "Hans sticht in See" zu einer wahren Entdeckergeschichte. Nicht nur weil Hans und die blinde Passagierin sich auf die Suche begeben, sondern weil sie die Leser dazu einladen, es ihnen gleichzutun.
ANNA VOLLMER
Øyvind Torseter: "Hans sticht in See".
Aus dem Norwegischen von Maike Dörries. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2019. 160 S., geb., 26,- [Euro]. Ab 6 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Doch die Geschichte spielt in diesem Comic fast eine Nebenrolle. Es sind Torseters wunderbare Zeichnungen und seine ironisch-leichte Art zu erzählen, die "Hans sticht in See" so besonders machen. Bei den Vorbereitungen zur Reise sind ausgerechnet Ringelpullis im Angebot, wenn auch nur aus synthetischer Wolle. Die Zitronen, eigentlich eingepackt, um dem Skorbut vorzubeugen, fallen der blinden Passagierin zum Opfer, die dringend mal wieder einen Gin Tonic trinken möchte. Und als der hippe, bärtige Verkäufer in der Abteilung "Gefährliche Seereise" zu einem Expeditionstier rät, das die Reisenden in brenzligen Situationen beschützen soll, wählt Hans ausgerechnet die süßesten und flauschigsten Wesen aus, die im ganzen Laden zu finden sind.
Dass diese in der entscheidenden Situation trotzdem zur Stelle sind, passt zu Torseters ganzer Geschichte, in der es keine starken Männer gibt, die erwartbare Heldentaten vollbringen, sondern alle Klischees genau in dem Moment unterlaufen werden, in denen man doch wieder mit ihnen gerechnet hatte. Oft lässt sich dabei auch eine sehr unaufdringliche Sozialkritik spüren. So ist die lapidare Mitteilung der Hausverwaltung, die Hans aus seiner Wohnung wirft, zwar überspitzt, doch manchem Mieter vielleicht nicht gänzlich unbekannt. Und auch die Frage, wem denn eigentlich all die Dinge gehören, die man auf Entdeckungsreisen so erbeutet, spielt im Comic eine Rolle.
Nichts davon wirkt belehrend, sondern schwingt vielmehr nur im Hintergrund mit. Wie überhaupt viele der Anspielungen, die man verstehen kann, aber nicht muss: Eine Art Moby Dick versetzt die Meere in Angst und Schrecken und ein Zyklop mit herausnehmbaren Auge erinnert an Polyphem.
Sprechende Tiere und Fabelwesen bevölkern die Welt, in die sich Hans und die blinde Passagierin aufmachen, und auch mit diesen Elementen spielt Torseter: "Glaub nicht alles, was ein Fisch mit Wollpullover sagt", rät Hans seiner Begleiterin, als die sich vor fleischfressenden Monstern fürchtet. Kurz darauf landet er im Kochtopf des Zyklopen und beweist zweierlei: dass auch das Phantastische wahr sein kann und Vorsicht manchmal klüger ist als draufgängerisches Heldengetue.
Diese verschiedenen Ebenen spiegeln sich auch in Torseters Zeichnungen wider. Oft werden mehrere Bilder collagenartig übereinandergelegt, bei denen die Szenen im Hintergrund genauso interessant sind wie die, die sie überlagern. So bemerkt man erst beim zweiten Lesen Hinweise, die einem vorher möglicherweise entgangen waren. Geht es darum, das Schiff kennenzulernen, zeichnet Torseter detailreiche Wimmelbilder. Tobt draußen auf dem Meer der Sturm, gerät auch der Zeichenstift ins Zittern.
All das macht "Hans sticht in See" zu einer wahren Entdeckergeschichte. Nicht nur weil Hans und die blinde Passagierin sich auf die Suche begeben, sondern weil sie die Leser dazu einladen, es ihnen gleichzutun.
ANNA VOLLMER
Øyvind Torseter: "Hans sticht in See".
Aus dem Norwegischen von Maike Dörries. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2019. 160 S., geb., 26,- [Euro]. Ab 6 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Der Titel des Originals sowie der deutsche Untertitel lassen anklingen, dass Øywind Torseters neue Graphic Novel “Hans sticht in See” mit Motiven der griechischen Heldensaga Odysseus spielt.
Hans steht mittellos da, nachdem er seine Stelle im Friseursalon verloren hat und das …
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Der Titel des Originals sowie der deutsche Untertitel lassen anklingen, dass Øywind Torseters neue Graphic Novel “Hans sticht in See” mit Motiven der griechischen Heldensaga Odysseus spielt.
Hans steht mittellos da, nachdem er seine Stelle im Friseursalon verloren hat und das Haus, in dem er seine Wohnung hat, abgerissen werden soll. Sein Eigentum kann er nur gegen eine Zahlung von 70000 Kronen auslösen. Es scheint ein Wink des Schicksals zu sein, als er in einer dunklen Hafenkneipe auf einen verschrobenen Millionär mit den Gesichtszügen eines Elefanten trifft, der einen Abenteurer sucht, der mit ihm auf See fahren will, auf der Suche nach dem größten Auge der Welt. Hans ergreift die Gelegenheit und erklärt sich bereit ihn gegen eine Zahlung von 70000 Kronen auf dieser abenteuerlichen Reise zu begleiten.
Hans, der Held der Geschichte, stößt bei Lesern des prämierten “Der siebente Bruder: oder Das Herz im Marmeladenglas” auf Wiedererkennen, denn Torseter hat auch hier seine phantastisch anmutende Figur, die sich keiner Spezies eindeutig zuordnen lässt, zur Titelfigur auserkoren. Ein bisschen lässt sie einen an die berühmten Mumins der Autorin Tove Jansson denken.
Begleitet man Hans zu Beginn noch bei recht alltäglichen Dingen und Besorgungen wie seinem Arbeitsalltag, dem Besuch in der Hafenkneipe und beim Einkauf für alles, was man auf einer abenteuerlichen Seefahrt benötigt, wird die Geschichte spätestens dann fantastisch, als das Boot des Millionärs den Hafen verlässt und in See sticht.
“Hans sticht in See” spielt mit Motiven der griechischen Mythologie, aber auch Sequenzen aus dem europäischen Märchenschatz lassen sich erkennen. Sei es der mittellose Hans, der auf der Suche nach dem Glück ist, oder das Motiv der Liebe, welches hier auf gleich zwei Ebenen der Geschichte behandelt wird. Doch auch die Moral, dass Gutes zu dem zurückkehrt, der Gutes bewirkt, wie sie in “Frau Holle” behandelt wird, ist ein wichtiger Bestandteil von Hans’ Geschichte und seiner Reise auf hoher See.
Torseters Stil hat mich bereits im Buch “Papas Arme sind ein Boot” beeindruckt, der dort eine Mischung aus Zeichnung und Collagentechnik ist.
“Hans sticht in See” mutet auf vielen Seiten wie ein klassischer Comic mit vier schwarzweißen Zeichnungen pro Seite an, doch wechseln sich diese mit farbigen, großformatigen Bildern ab, die mehr an ein Bilderbuch denken lassen.
Nicht immer erscheint der knappe Text in Sprechblasen, es gibt auch erzählenden Text, der am Rand der einzelnen Bilder aufgeführt ist.
Das Buch ist unterteilt in mehrere Akte oder Sequenzen, deren Kapitelüberschriften besonders dadurch ins Auge stechen, dass die Titel in Zeichnungen erscheinen, die wie klassische Motive von Seefahrer Tätowierungen anmuten. Hier gibt es am Ende der Geschichte noch einen ganz besonderen und romantischen Clou.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Torseters Geschichte von Hans für manche Leser zu verrückt und seine Zeichnungen zu unkonventionell und abgedreht sind, mich hat die Mischung jedoch sehr begeistert, so dass ich ins Auge gefasst habe, die Lektüre von “Der siebente Bruder” unbedingt nachzuholen.
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