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1986 in der norddeutschen Provinz. Anni Fehrmann feiert ausgelassen in der Großraumdisco mit ihrer besten Freundin Vera ihr Abitur. Doch ausgerechnet die vermeintlich größte Party ihres Lebens endet für sie in einem Desaster: Sie wird in der Abizeitung übel verspottet. Anni leidet unter Zwangshandlungen; ob Kaffeetrinken oder mit einem Jungen schlafen, sie muss alles drei Mal machen. Niemand hat davon gewusst - außer Vera. Anni kann nicht fassen, derart verraten worden zu sein, und sie flieht: vom Abiball, vor Vera, ihrer Heimat, ihrer Vergangenheit. Sie geht nach Bremen, um dort Psychol...
1986 in der norddeutschen Provinz. Anni Fehrmann feiert ausgelassen in der Großraumdisco mit ihrer besten Freundin Vera ihr Abitur. Doch ausgerechnet die vermeintlich größte Party ihres Lebens endet für sie in einem Desaster: Sie wird in der Abizeitung übel verspottet. Anni leidet unter Zwangshandlungen; ob Kaffeetrinken oder mit einem Jungen schlafen, sie muss alles drei Mal machen. Niemand hat davon gewusst - außer Vera. Anni kann nicht fassen, derart verraten worden zu sein, und sie flieht: vom Abiball, vor Vera, ihrer Heimat, ihrer Vergangenheit. Sie geht nach Bremen, um dort Psychologie zu studieren. Nach und nach kommt sie dabei den Ursachen ihrer Zwänge auf die Spur. Und sie beginnt schließlich, sich der Welt wieder zu öffnen. Anni findet Freunde, lernt in einer Disco den erfolgreichen Banker Christian kennen und nimmt einen Studentenjob bei einer beliebten Fernsehshow an. Alles scheint sich zum Guten zu wenden - doch ist es wirklich möglich, das Glück zu finden, wenn man sich den eigenen Dämonen nicht stellt?
CHRISTINE DREWS ist Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Mit Schattenfreundin¿ veröffentlichte sie 2013 ihren ersten Roman, der in sechs Sprachen übersetzt und fürs ZDF verfilmt wurde. Neben Kriminalromanen und Thrillern schreibt sie auch Familienromane. Außerdem verfasst sie Drehbücher für Filme und TV-Serien. Nachdem Christine Drews einige Jahre in England gelebt hat, wohnt sie heute mit ihrer Familie in Köln. Bei DuMont erschien 2021 ihr Roman ¿Freiflug¿.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: 14. März 2023
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 141mm x 30mm
- Gewicht: 464g
- ISBN-13: 9783832181819
- ISBN-10: 3832181814
- Artikelnr.: 66358117
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Eigentlich gehe es gar nicht so viel um die titelgebende Großraumdisco in Christiane Drews' Roman. Gefallen findet die Kritikerin Susanne Messmer trotzdem an der Geschichte der Kölner Erfolgsautorin vieler Krimis und Familienromane, die hier aus der Perspektive der Mittfünfzigerin Anni von ihrer Jugend auf dem Dorf erzählt, aus dem es sie nach dem Unfalltod ihrer Schwester und anschließender Zwangsstörung vertrieb. Auftreten darf die Großraumdisco in dem Plot aber doch, und zwar als aussterbende Utopie "sozialer Durchlässigkeit", so Messmer - dann anders als in der Stadt und anders als heute kamen in den Großraumdiscos in der Pampa damals "Gott und die Welt" zusammen, wie die Kritikerin in Drews' manchmal etwas klischeehafter, meist "angemessen wehmütiger" Darstellung liest. Nicht zuletzt würden auch die Schattenseiten der Dorfpartywelt wie Autounfälle und Ausgrenzung thematisiert, vermerkt Messmer, die gut unterhalten wirkt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Christine Drews [...] hat den Charme dieser aussterbenden Institution erkannt.« Susanne Messmer, TAZ »Ein interessantes Buch, weil es sehr viel Atmosphäre hat. [...] Melancholisch, unterhaltsam, manchmal auch witzig. Gute Ferienlektüre.« Margarete von Schwarzkopf, NDR KULTURSPIEGEL »Souverän verknüpft [Christine Drews] die unterschiedlichen Stränge und Zeitebenen ihres Romans. Sie fängt das Lebensgefühl der 1980er Jahre mit einem sehr guten Gespür ein und wird so manchen Leser in diese Zeit und eigene Erinnerungen zurückversetzen.« Anne Burgmer, KÖLNER STADT-ANZEIGER »Vielen Dank für diesen irren Roman. Ein erhellender Roman auch über Schuld und Stolz, über Tod und Erkenntnis. Spannend auch deswegen, weil am Ende eben nicht alles gut ist.«
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Johannes Schröer, DOM RADIO »Autorin Christine Drews lässt in ihrem Roman 'Großraumdisco' die 1980er-Jahre wieder Aufleben« RUHR NACHRICHTEN »[Eine] spannende und emotionale Zeitreise!« Pia Batt und Birgit Lingmann, IGL »Eine aufregende und fesselnde Handlung, die Christine Drews sehr emotional schreibt und den Leser in eine völlig überlastete Traumwelt führt. Aber am Ende wird alles gut.« TO GO BERLIN »Für mich war das Lesen eine sehr gute Unterhaltung mit einem tollen Thema. Empfehlen kann ich dieses Buch sehr.« Jürg Kaiser, BUECHEGGE »Christine Drews begibt sich auf Zeitreise in die 1980er-Jahre und präsentiert ein lange nachklingendes Buch über das Erwachsenwerden.« Renate Schattel, EKZ »Für eine breite Leserschaft vorstellbar, die Lust auf ein Eintauchen in den Zeitgeist der 1980er Jahre verspürt.« Karin Steinfeld-Bartelt, DER EVANGELISCHE BUCHBERATER
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Vor 35 Jahren hat Anni ihr Abitur gemacht, das mit einer großen Party in der örtlichen Großraumdisco, nach der der gleichnamige Roman von Christine Drews benannt ist, gefeiert wurde. Aus diesem Anlass versammelt sich jetzt der Abiturjahrgang in denselben Räumlichkeiten, die …
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Vor 35 Jahren hat Anni ihr Abitur gemacht, das mit einer großen Party in der örtlichen Großraumdisco, nach der der gleichnamige Roman von Christine Drews benannt ist, gefeiert wurde. Aus diesem Anlass versammelt sich jetzt der Abiturjahrgang in denselben Räumlichkeiten, die längst zur Mehrzweckhalle geworden sind. Die Musik, die dort läuft, die ersten Begegnungen mit KlassenkameradInnen und vor allem die ausliegenden Ausgaben der damaligen Abiturzeitschrift bringen die Protagonistin gedanklich zurück in die Vergangenheit zu einem langwierigen Zwist mit ihrer besten Freundin, der auf der Abiturfete seinen Anfang nahm.
Anni leidet unter dem Verrat ihrer Freundin, die ein ihr anvertrautes Geheimnis den MitschülerInnen verraten hat. Sie verdrängt ihren Kummer und beginnt, entgegen des Wunsches ihres Vaters, ein Psychologiestudium in Bremen, das etwa vierzig Kilometer von ihrem Heimatort entfernt liegt. Die neue Umgebung gibt ihr die Gelegenheit, erneut ihren Tick zu verbergen, der vor einigen Jahren nach einem schweren persönlichen Verlust begonnen hat. Die Ansprüche im Studium stellen sie vor neue Herausforderungen, die ihr schwierige Entscheidungen abverlangen und ein gewisses Improvisationstalent von ihr erfordern. Neue Bekanntschaften und daraus resultierende Freundschaften geben ihr Rückhalt bei ihrem Start in die berufliche Zukunft.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Während Anni die Ereignisse in der Ich-Form beschreibt, wodurch ich ihren Gefühlen sehr nahekommen konnte, schildert ein auktorialer Erzähler das Geschehen rund um Christian, einem weiteren Protagonisten, der als Bankkaufmann arbeitet. Von Kindestagen an ruhte auf ihm ein gewisser Erfolgsdruck der Eltern, die ihn aufs Internat gehen ließen. Sein beruflicher Erfolg und sein gutes Aussehen bringen ihn dazu, sein Einkommen in Statusobjekte zu investieren, One-Night-Stands zu lieben und sein vermeintliches Wohlbefinden mit Rauschmitteln zu steigern.
Anhand von Anni und Christian zeigt die Autorin, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, mit Leistungsansprüchen umzugehen und den möglichen Konsequenzen, die sich dadurch ergeben. Die Kapitel wechseln gelegentlich zwischen den beiden Hauptfiguren des Romans, die trotz oder gerade aufgrund der Unterschiede im Charakter sich voneinander angezogen fühlen. Zwischengeschoben sind außerdem einige Beiträge in kursiver Schrift, die mir als Leserin das berührende Schicksal von Annis bester Freundin beschrieben. Durch die Wechsel der Perspektiven ergeben sich immer wieder kleine Cliffhanger, die eine gewisse Spannung erzeugen und den Lesefluss steigern.
Christine Drews versteht es, die 1980er Jahre aufleben zu lassen. Kultur und Studentenleben brachten mich gedanklich zurück in meine Jugend. Annis studentisches Engagement bot mir Einblick in eine Selbsthilfegruppe, ihr Aushilfsjob ließ mich an den Vorbereitungen für eine bekannte TV-Sendung teilnehmen und brachte mir weitere Erinnerungen. Die Schilderungen wirken realistisch, was sicherlich den Erfahrungen der Autorin zuzuschreiben ist, die selbst Psychologie studiert und beim Fernsehen gearbeitet hat. Sie verdeutlicht, dass die gesellschaftliche Akzeptanz psychischer Erkrankungen schwierig ist, was häufig an der Scham der Betroffenen liegt. Ferner thematisiert sie, wo im öffentlichen Raum das endet, was als Spaß begonnen hat.
Mit ihrem Roman „Grossraumdisco“ führte die Autorin Christine Drews mich zurück in die 1980er. Neben dem Alltagsleben der Studentin und beim Fernsehen jobbenden Anni sowie dem leichtlebigen Banker Christian, die mit ihren jeweils eigenen Sorgen kämpfen, las ich auch von Problemen überregionaler Bedeutung wie beispielsweise dem Umweltschutz, denen man sich damals zwar bewusst war oder wurde, von denen manches aber leider bis heute nicht geklärt. Gerne bin ich in der Zeit zurückgereist und wünsche das auch noch vielen anderen Lesenden, denen ich das Buch gerne empfehle.
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Eine besondere Zeitreise in die 80er Jahre
Im Jahr 1986 machen Anni und Vera ihr Abitur und feiern den Abi-Ball. Es gibt natürlich auch eine Abizeitung, die zu allen Abiturienten etwas Besonderes vermeldet. Daran hat Vera maßgeblich mitgearbeitet und erwähnt Annis Zwangshandlung …
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Eine besondere Zeitreise in die 80er Jahre
Im Jahr 1986 machen Anni und Vera ihr Abitur und feiern den Abi-Ball. Es gibt natürlich auch eine Abizeitung, die zu allen Abiturienten etwas Besonderes vermeldet. Daran hat Vera maßgeblich mitgearbeitet und erwähnt Annis Zwangshandlung vom Zählen hier öffentlich. Anni ist maßlos enttäuscht, entsetzt und verlässt den Ball, die Freundschaft zu Vera zerbricht daraufhin und Anni studiert in Bremen Psychologie und baut sich dort ein neues Leben auf. Sie jobbt fürs Fernsehen, erfährt im Studium mehr über die Hintergründe ihrer Zwänge und lernt den Banker Christian kennen.
Christine Drews lässt das Lebensgefühl der 1980er Jahre wieder aufleben und bringt damit eigene Erinnerungen an diese Zeit zurück.
Im Roman erleben wir Anni, die als Studentin der Psychologie ihre Hausarbeit über Zwänge schreibt und nebenbei beim Fernsehen jobbt. Außerdem lernen wir den sorglosen und übermütigen Banker Christian kennen, beide Figuren habe mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen.
Durch die Zeitebene werden wir auch mit der Musik der neuen deutschen Welle, dem Kleidungsstil, den damaligen Nachrichten und den Bemühungen um den Umweltschutz konfrontiert.
Bei den Charakterschilderungen lernt man die Personen mit ihren Emotionen, Lebensgedanken und Alltagsleben kennen. Besonders hervorgehoben wird die interessante Beschreibung einzelner Betroffener mit Zwangsstörungen. Christine Drews verdeutlicht einerseits den inneren Kampf, die Zwänge zu überwinden bzw. damit einigermaßen leben zu können und sie auszuhalten und zeigt den Druck von außen, wie Mitmenschen mit Häme oder Maßregelung auf die psychischen Erkrankungen reagieren.
In den 80ern war die Forschung in Sachen Zwängen noch nicht annähernd soweit wie heute. Damals wurde man noch schräg angesehen und das Verständnis für solche Ticks war nicht gerade groß.
Annis Person mit ihrer Zwangsstörung, die in allen Einzelheiten auserzählt wird, ist ständig präsent, das versetzt zwar den Leser in ihre "Welt", erscheint mir aber insgesamt zu ausführlich erzählt. Christians Perspektive lässt ebenfalls viele Einblicke in sein Leben zu. Die Geschichte einer Krebskranken wird, der Spannung halber, nur in kleinen Episoden erwähnt und ich konnte sie erst am Ende einer Person zuordnen. Das war mir persönlich viel zu kurz, ich hätte sie gern näher kennen gelernt.
In diesem Roman erfährt man von unterschiedlichen Zwangsstörungen, erlebt die Hänseleien, die Betroffene im Alltag erdulden müssen und wie sie damit umgehen. Die Handlungszeit der 80er wird mit einigen Details zeitgemäß beschrieben, ich hätte mir noch mehr Szenen gewünscht.
Eine Zeitreise in die 80er Jahre, die die Sicht erhellend auf psychische Erkrankungen lenkt.
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