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Alles beginnt im Führerbunker. Der Krieg ist verloren, die Strippenzieher klammern sich an das letzte Fünkchen Hoffnung. Auch mit dabei: Werner Naumann, von dem Hitler sich unmittelbar vor seinem Selbstmord verabschiedet mit den Worten: "Ich setze auf Sie, dass Sie diesen Bunker verlassen und den nationalsozialistischen Geist nach draußen tragen. Sie müssen die Leute, die uns nicht verraten haben, zusammenbringen und sollten alles dafür tun, ein Netzwerk zu knüpfen!" Der Krieg ist für die Deutschen endgültig verloren, Naumann gelingt als einem der wenigen die Flucht. Er taucht unter, l...
Alles beginnt im Führerbunker. Der Krieg ist verloren, die Strippenzieher klammern sich an das letzte Fünkchen Hoffnung. Auch mit dabei: Werner Naumann, von dem Hitler sich unmittelbar vor seinem Selbstmord verabschiedet mit den Worten: "Ich setze auf Sie, dass Sie diesen Bunker verlassen und den nationalsozialistischen Geist nach draußen tragen. Sie müssen die Leute, die uns nicht verraten haben, zusammenbringen und sollten alles dafür tun, ein Netzwerk zu knüpfen!" Der Krieg ist für die Deutschen endgültig verloren, Naumann gelingt als einem der wenigen die Flucht. Er taucht unter, lebt in der Illegalität, geschützt von alten Kameraden. Schon bald beginnt er, seine Fühler auszustrecken und nach Verbündeten zu suchen. Er plant, wieder in die Politik einzusteigen.
In Hans-Peter de Lorents gründlich recherchiertem Tatsachenroman werden die Entwicklungen nach Kriegsende beleuchtet, im Vordergrund stehen Naumanns Untertauchen und seine neuen politischen Bestrebungen. Ein wichtiges und anschauliches Buch, das zum Hinterfragen auffordert.
In Hans-Peter de Lorents gründlich recherchiertem Tatsachenroman werden die Entwicklungen nach Kriegsende beleuchtet, im Vordergrund stehen Naumanns Untertauchen und seine neuen politischen Bestrebungen. Ein wichtiges und anschauliches Buch, das zum Hinterfragen auffordert.
Dr. phil. Hans-Peter de Lorent, 1949 in Neumünster geboren, war Abgeordneter der Grün-Alternativen Liste (GAL) in der Hamburgischen Bürgerschaft. Der ehemalige Oberschulrat ist Herausgeber und Autor mehrerer Publikationen und hat zahlreiche Aufsätze zu pädagogischen und schulreformerischen Themen geschrieben. 2016 bis 2019 erschienen drei Bände der Reihe Täterprofile: Die Verantwortlichenim Hamburger Bildungswesen unterm Hakenkreuz, worin de Lorent nach jahrzehntelanger Forschungsarbeit die Biografien der wichtigsten Personen im Hamburger Bildungswesen während der NS-Zeit aufarbeitet.
Produktdetails
- Verlag: Jumbo Neue Medien
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 544
- Erscheinungstermin: 2. April 2025
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 130mm x 51mm
- Gewicht: 692g
- ISBN-13: 9783833749018
- ISBN-10: 3833749016
- Artikelnr.: 72617259
Herstellerkennzeichnung
Jumbo Neue Medien + Verla
Henriettenstraße 42a
20259 Hamburg
customer.service@edel.com
Hans-Peter de Lorent befasst sich in seinem, wie er ihn nennt, Tatsachenroman mit einer Person, die stets im Schatten einer anderen steht, Dr. Werner Naumann. Er steht stets im Schatten von Propagandaminister Joseph Goebbels. Allerdings lässt der Titel, wenn man das Buch gelesen hat, auch die …
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Hans-Peter de Lorent befasst sich in seinem, wie er ihn nennt, Tatsachenroman mit einer Person, die stets im Schatten einer anderen steht, Dr. Werner Naumann. Er steht stets im Schatten von Propagandaminister Joseph Goebbels. Allerdings lässt der Titel, wenn man das Buch gelesen hat, auch die Interpretation zu, Naumann wäre so etwas wie die graue Eminenz, eine Art Schattenminister, hinter Goebbels gewesen. Immerhin ist er von Adolf Hitler, wenige Stunden vor dessen Selbstmord, mit der Aufgabe betraut worden, das NS-Gedankengut zu bewahren und auch in der Zukunft hochzuhalten.
Das Buch lässt uns in die letzten Tage von Hitler, Goebbels & Co eintauchen, die sich im Führerbunker, in dem von der sowjetischen Armee bereits eingekesselten Berlin, der Realität eines verlorenen Krieges verschließen und letztlcih Selbstmord begehen. Nach Hitlers Tod gelingt es Naumann auf abenteuerlichen Wegen aus Berlin zu entkommen. Dabei hilft ihm das Netzwerk, das er vorsorgliche (?) gesponnen hat. Er lebt zunächst unerkannt und unter falschem Namen, hält sich von seiner Familie fern, legt die Gesellenprüfung zum Maurer ab und gibt die Tarnung erst 1949 auf. Gemeinsam mit anderen Gesinnungsgenossen, die in diversen Nachfolgeparteien der NSADP versammelt sind, versucht man die aktuelle Regierung unter Konrad Adenauer zu unterwandern.
„Ich bekenne mich zu einer Idee, nicht weil sie erfolgreich ist, sondern weil sie richtig ist! Wichtig ist, dass sie wahr ist, die ganze Weite unserer Seele erfasst hat! (S. 440)
1953 fliegt die Verschwörung auf. Naumann wird verhaftet, im abschließenden Entnazifizierungsprozess als Täter eingestuft, verliert deswegen das aktive und passive Wahlrecht, seinen Job und ist für die Ewiggestrigen wertlos. Man lässt ihn fallen und muss Harald Quandt, den Sohn von Magda Goebbels aus der Ehe mit Günther Quandt um einen Job anbetteln.
Seinen letzten Auftrag, den er im Führerbunker erhalten hat, kann er nicht ausführen.
Meine Meinung:
Hans-Peter de Lorent gelingt es sehr gut Fakten mit Fiktion zu verknüpfen. Grundsätzlich habe ich nicht allzu viel Neues erfahren. Vor allem über die Person Werner Naumann nicht. Möglicherweise sind Dokumente und Akten mit einem Sperrvermerk versehen und daher öffentlich noch nicht zugänglich.
Zu Beginn erhalten wir Einblick in den Führerbunker und parallel dazu durch Rückblicke, Einblick in die Biografie von Werner Naumann.
Interessant ist, dass er sich, obwohl er quasi ein Überlebender des (sogenannten) Röhm-Putsches von 1934 ist, sich wieder auf eine Verschwörung eingelassen hat. Entkommen ist er der Säuberungsaktion in der SA nur deshalb, weil Heinrich Himmler ihn geschützt hat. Dass Naumann dann in das Propagandaministerium zu Joseph Goebbels, Himmlers Intimfeind wechselt, ist ebenso ein Anachronismus, dass er, groß gewachsen und blond, nun einem Mann unterstellt ist, der dem nordischen Typ so überhaupt nicht entspricht.
Der ehemalige britische Diplomat und Hohe Kommissar Sir Ivone Kirkpatrick hat 1953 den richtigen Riecher bewiesen, als er Werner Naumann & Co verhaften hat lassen, um eine Kandidatur Naumanns bei den Allgemeinen Wahlen im Herbst 1953 zu verhindern.
Kirkpatricks hellsichtige Mahnung von 1953:
„Es wäre töricht anzunehmen, dass der Nazismus unter keinen Umständen, und auch nicht in anderer Form, im modernen Deutschland wieder erstehen könnte.“
Fazit:
Das Buch ist penibel recherchiert geschrieben und gekonnt erzählt - eine gelungene Mischung aus Sachlichkeit und Belletristik. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
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Die rechte Hand des Teufels
"Goebbels Schatten - Die Naumann-Verschwörung" von Hans-Peter de Lorent ist ein fesselnder Tatsachen-Roman, der einen tiefen Einblick in die dunklen Geheimnisse, Klüngeleien und verschleierten Machenschaften der Nazis in der Nachkriegszeit bietet. …
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Die rechte Hand des Teufels
"Goebbels Schatten - Die Naumann-Verschwörung" von Hans-Peter de Lorent ist ein fesselnder Tatsachen-Roman, der einen tiefen Einblick in die dunklen Geheimnisse, Klüngeleien und verschleierten Machenschaften der Nazis in der Nachkriegszeit bietet. Mit akribischer Recherche und egroßem erzählerischen Geschick lenkt de Lorent die Leser:innen nicht nur durch die letzten Tage im Führerbunker, sondern lässt sie auch an dramatischen Fluchten und den chaotischen Verhältnissen der Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, in denen alte NS-Strukturen versuchen, wieder Fuß zu fassen, teilhaben.
Es sind Szenen, die wie aus dem Film "Der Untergang" sich vor dem inneren Auge abspielen und dabei die Kaltschnäuzigkeit, Abgebrühtheit und den unbedingten Willen, die braunen Ideale hochzuhalten und wieder alltagstauglich zu machen, mit einer daratigen Klarheit und Vehemenz vermitteln, dass der Leserschaft der Atem stockt.
Die Geschichte des Werner Naumann ist nicht nur die eines unverbesserlichen NS-Funktionärs, sondern auch ein erschreckender Blick auf die Bedrohung der jungen Bundesrepublik durch reaktionäre Kräfte. De Lorent schafft es meisterhaft, die historische Genauigkeit für seine Lesenden informativ und zugleich kritisch aufzubereiten, damit sie die Intrigen dieser bedrohlichen Epoche nachempfinden und aus ihnen lernen können.
Durch den geschickten Einsatz von Einschüben und Hintergrundinformationen wird die Tiefe der Verschwörungen und der Einflussnahme ehemaliger Nazi-Funktionäre in Politik und Wirtschaft eindrucksvoll beleuchtet. Dabei kommen die Leser:innen nicht umhin, sich immer wieder mit der Motivation Naumanns auseinanderzusetzen, der bestrebt ist, die nationalsozialistischen Ideen in eine neue Zeit hinüberzuretten – ein Unterfangen, das bis ins politische Gefüge der 1950er Jahre reicht. Auch seine Verhaftung kann die rechte Hand des Teufels nicht ausbremsen und es ist erschreckennd zu lesen, wie weit verzweigt die alten Netzwerke in der Nachkriegszeit sind, um hier an einer Schraube zu drehen und dort wieder mit einer blütenweißen Weste und einem passenden Persilschein die - wirtschaftlichen und politischen - Geschicke der jungen Bundesrepublik zu lenken.
Das Samenkorn der hirnverbrannten Ideologien ist - einmal ausgesät - immer eine Handbreit mit Erde bedeckt und wartet nur darauf, wieder im Verbogenen zu keinem. Das Zitat/die Mahnung von Kirkpatrick auf Seite 531 brennt sich regerlecht ein, stimmt nachdenklich und fordert die Lesenden dazu auf, das aktuelle tagespolitische Geschehen zu hinterfragen:
Naumanns Geschichte ist eine Mahnung und "..enthält eine Lehre für die Zukunft. Es wäre töricht, anzunehmen, dass der Nazismus unter keinen Umständen, und auch nicht in anderer Form, im modernen Deutschland wiederstehen könnte".
Das Buch ist ein Weckruf, eine Mahnung und ein Statement zugleich: Nie wieder ist jetzt!
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Spannend, interessant und informativ
Ich muss gestehen, mir war der Name Naumann im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus kein Begriff. Natürlich war mich hingegen Goebbels in diesem Kontext bekannt. Wem nicht ! Dadurch war meine Neugierde geweckt.
Der Roman beginnt mit den letzten …
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Spannend, interessant und informativ
Ich muss gestehen, mir war der Name Naumann im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus kein Begriff. Natürlich war mich hingegen Goebbels in diesem Kontext bekannt. Wem nicht ! Dadurch war meine Neugierde geweckt.
Der Roman beginnt mit den letzten Tagen im Führerbunker - Ende und Anfang zugleich . Die Lektüre hier war für mich eine Herausforderung, weil so viele Personen beteiligt waren, deren Namen und Positionen mir nicht geläufig waren. Sehr gut gefallen hat mir, dass in diesem Zusammenhang die Lebensläufe einzelner Personen wie Goebbels und seiner Frau Magda ausführlich dargestellt wurden. Das war informativ und ergab ein lebendiges Bild der Betroffenen. Was mich verstört hat, waren die Schilderungen der Ereignisse im Führerbunker. Das vehemente Leugnen der Realität. Die Propagandalügen Goebbels und auch Naumanns , die unnötige Menschenopfer zur Folge hatten. Die bedingungslose Treue und und das sklavische Festhalten an der Person Hitlers trotz der beginnenden Erkenntnis, dass er jeden Realitätsbezug verloren hatte.
Mit dem Selbstmord Hitlers beginnt die eigentliche Geschichte Naumanns, die mich über längere Passagen fassungslos und gegen Ende auch wütend gemacht hat. Naumann , erst entschlossen beim Führer bis zum Ende zu bleiben, erhält von diesem den Auftrag, die nationalsozialistische Ideologie in die neue Zeit zu tragen. Ihm gelingt die Flucht aus dem in Agonie liegenden Berlin und er kann sich über ein Jahr verstecken. Dieser Abschnitt war sehr spannend zu lesen, weil es hier auch Informationen zu den Nürnberger Prozessen gab.
Schritt für Schritt gelingt es Naumann , sich wieder ein bürgerliches Leben aufzubauen. Hilfreich ist dabei, dass viele alte Weggefährten sich ebenfalls erfolgreich ihrer Bestrafung entzogen haben. Und Naumann unternimmt Anstrengungen, Hitlers Auftrag zu erfüllen. Das Ende der Geschichte ist unspektakulär und genau deshalb so empörend. Wenig tröstlich ist, dass er nicht der einzige war, der sich seiner Verantwortung entziehen konnte. Der Autor nennt einige Namen, die im Nachkriegsdeutschland Karriere gemacht haben und die mir zu meinem Entsetzen und Erstaunen bekannt sind. Mich hat das Buch wirklich gefesselt und mir eine Fülle von Informationen und Erkenntnissen gebracht. Es stimmt nachdenklich und mich auch wütend.
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