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Spektakuläre Kriminalfälle, exzellent recherchiert und hautnah beschrieben im Stile literarischer Reportagen Der nette Nachbar, der eine 17-Jährige erschlägt, der Vater, der seine beiden Buben ertränkt, die Ehefrau, die das fast perfekte Verbrechen ihres Mannes Jahrzehnte deckt, die Geliebte, die ihren Freund aus Habgier erschießt und als Braut in Weiß heiratet. Jürgen Schreiber erzählt jenseits aller Sensationsgier Geschichten von zerstörten Leben, tödlichen Irrtümern, heillosen Verwicklungen: Vom Mord an Jakob von Metzler, vom Freigänger Dieter Zurwehme, der eine blutige Spur durch…mehr

Produktbeschreibung
Spektakuläre Kriminalfälle, exzellent recherchiert und hautnah beschrieben im Stile literarischer Reportagen Der nette Nachbar, der eine 17-Jährige erschlägt, der Vater, der seine beiden Buben ertränkt, die Ehefrau, die das fast perfekte Verbrechen ihres Mannes Jahrzehnte deckt, die Geliebte, die ihren Freund aus Habgier erschießt und als Braut in Weiß heiratet. Jürgen Schreiber erzählt jenseits aller Sensationsgier Geschichten von zerstörten Leben, tödlichen Irrtümern, heillosen Verwicklungen: Vom Mord an Jakob von Metzler, vom Freigänger Dieter Zurwehme, der eine blutige Spur durch Deutschland zog, vom ersten Geiselgangster mit seiner am Ende beinahe tröstlichen Biographie. Als Gerichtsreporter schaut Schreiber genau hin, hört genau zu. Er sucht bei Angehörigen, Ermittlern und Tätern nach Hintergründen, begegnet nicht enden wollendem Leid, unversöhnlichem Hass, verstörten Seelen. Schuld und Sühne, Schicksal und Verstrickung bewegen die Menschen, weil oft ein einziger Moment genügt, um in den Bann des Bösen zu geraten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.07.2011

Mordgeübt

Der Journalist und Autor Jürgen Schreiber versammelt in seinem Buch über die Frage, "Warum Menschen morden", zwanzig bereits veröffentlichte Reportagen. Sie erschienen zwischen 1997 und 2010 in Zeitungen und Magazinen. Schreiber ist darin geübt, Abgründe aufzuspüren und sie zu überzeichnen. Der Tenor lautet: Mörder verbergen sich hinter einer menschlichen Fassade. Sie sind monströs. Zur Überzeichnung greift Schreiber gerne auf die Gegenüberstellung von Täter ("Riese" oder "ein Baum von einem Mann") und Opfer ("ein unvergesslicher Anblick die zur Decke starrenden, dunklen Augen des Mädchens") zurück. Hinter der dramatischen Schauseite hat die Zusammenstellung der Texte Schreibers einen politischen Kern. Im Vorwort bekennt er, als junger Redakteur "idealistisch, naiv" die Angeklagten "als Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse" gesehen zu haben. Offenbar Grund genug, heute mit linker Moral abrechnen zu wollen. Deswegen findet auch der Brandstifter des Springer-Chalets Daniel de Roulet einen Platz unter Mördern. Deswegen stellt Schreiber Joschka Fischer als Positiv und den wegen Mordes Verurteilten Hans-Joachim Klein als Negativ ein und desselben Bildes vor. Auch beim Porträt Fritz Steinackers, der Josef Mengele und andere nationalsozialistische Verbrecher verteidigte, zeigt sich der Rechtsdrall von Schreibers moralischem Gerüst. Diese Geschichte ist zwar in diesem Sammelband nicht so deplaziert wie jene zu de Roulet: Immerhin hatte Steinacker Umgang mit Mördern. Aber zu "hoffen, dass Steinackers Mitfühlen den Opfern seiner Klienten gilt, Klienten, die der Anwalt blendend verteidigte", darauf muss man erst einmal kommen. (Jürgen Schreiber: "Gnadenlos". Warum Menschen morden. C. Bertelsmann Verlag, München 2011. 224 S., geb., 16,99 [Euro].) gran

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