Marc Sinan
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Gleißendes Licht
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Türkisch. Deutsch. Armenisch. Eine Familiengeschichte voller Glanz, Tragik und Gewalt.Als der Berliner Komponist Kaan für einen längeren Aufenthalt nach Istanbul reist, wird er mit Gewalt auf die verschüttete Geschichte seiner Familie gestoßen. Deutlich und unerwartet überkommt ihn das Trauma seiner Großmutter, die durch den Völkermord an den Armeniern zur Waise wurde.Kaan beginnt, sich zu erinnern: an seine Großeltern, sie Armenierin, er Türke, die in den Jahren der Republik unter Atatürk zu Wohlstand kamen, um am Ende doch alles zu verlieren. An seine Mutter, die ihre türkische H...
Türkisch. Deutsch. Armenisch. Eine Familiengeschichte voller Glanz, Tragik und Gewalt.
Als der Berliner Komponist Kaan für einen längeren Aufenthalt nach Istanbul reist, wird er mit Gewalt auf die verschüttete Geschichte seiner Familie gestoßen. Deutlich und unerwartet überkommt ihn das Trauma seiner Großmutter, die durch den Völkermord an den Armeniern zur Waise wurde.
Kaan beginnt, sich zu erinnern: an seine Großeltern, sie Armenierin, er Türke, die in den Jahren der Republik unter Atatürk zu Wohlstand kamen, um am Ende doch alles zu verlieren. An seine Mutter, die ihre türkische Heimat für einen deutschen Mann hinter sich ließ. An seine eigene Kindheit, Besuche bei den Großeltern am Schwarzen Meer, die nach grünen Bohnen und salzigem Fisch schmeckten, nach der Wärme der Baglama klangen und in den Farben der Wellen leuchteten. Und während Kaan erzählt, erfasst ihn ein Wunsch nach Rache. Und nach Vergebung.
Marc Sinans Romandebüt besticht durch Erfindungskraft, Poesie und fantastische Erzähllust.
Als der Berliner Komponist Kaan für einen längeren Aufenthalt nach Istanbul reist, wird er mit Gewalt auf die verschüttete Geschichte seiner Familie gestoßen. Deutlich und unerwartet überkommt ihn das Trauma seiner Großmutter, die durch den Völkermord an den Armeniern zur Waise wurde.
Kaan beginnt, sich zu erinnern: an seine Großeltern, sie Armenierin, er Türke, die in den Jahren der Republik unter Atatürk zu Wohlstand kamen, um am Ende doch alles zu verlieren. An seine Mutter, die ihre türkische Heimat für einen deutschen Mann hinter sich ließ. An seine eigene Kindheit, Besuche bei den Großeltern am Schwarzen Meer, die nach grünen Bohnen und salzigem Fisch schmeckten, nach der Wärme der Baglama klangen und in den Farben der Wellen leuchteten. Und während Kaan erzählt, erfasst ihn ein Wunsch nach Rache. Und nach Vergebung.
Marc Sinans Romandebüt besticht durch Erfindungskraft, Poesie und fantastische Erzähllust.
Marc Sinan wurde 1976 als Sohn einer türkisch-armenischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Er ist Komponist und Gitarrist. Täter und Opfer und Völkermord: darum geht es in Marc Sinans Werk, u.a. dem Musiktheater "Komitas", der Konzertinstallation "Hasretim (Meine Sehnsucht) - eine anatolische Reise" und dem Oratorium "Gleißendes Licht". In seinem ersten Roman, der ebenfalls den Titel "Gleißendes Licht" trägt, greift er diese Themen auf und verarbeitet sie zum ersten Mal literarisch. Marc Sinan lebt in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Rowohlt, Hamburg
- Artikelnr. des Verlages: 95780105
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 272
- Erscheinungstermin: 31. Januar 2023
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 133mm x 27mm
- Gewicht: 360g
- ISBN-13: 9783498003142
- ISBN-10: 3498003143
- Artikelnr.: 63745568
Herstellerkennzeichnung
Rowohlt Verlag GmbH
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
produktsicherheit@rowohlt.de
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Das Trauma des Völkermordes an den Armeniern thematisiert der Musiker und Komponist Marc Sinan in seinem Romandebüt, schreibt Rezensent Ingo Arend. Er lehnt sich damit gegen das allgemeine "Schweigegebot" auf, dass das Sprechen über den Genozid in der heutigen Türkei verbietet und das Sinan auch selbst in seiner eigenen Familie erfahren hat. Sein Protagonist Kaan, in dem der Rezensent ein Alter-Ego des Autors erkennt, erfährt bei einem Familien-Besuch in der Türkei von seinen armenischen Wurzeln, so der Kritiker. Im Folgenden springt Kaan schnell zwischen Zeitebenen hin- und her, lesen wir, mal taucht der Leser in Kaans Jugendjahre in das München der achtziger Jahre ein, mal in das Leben von Kaans Großeltern. Noch nicht ganz ausgereift erscheint dem Kritiker Sinans Erzählweise, in seiner Mischung aus politischen Elementen und Erinnerungen stellt der Roman jedoch ein spannendes Experiment dar, so Arend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein bewegender Roman... oftmals poetisch-visionär, dann wieder eher derb, aber immer voller Kraft und Fantasie. Anja Blum sueddeutsche.de 20230929
Das Trauma des Völkermordes an den Armeniern thematisiert der Musiker und Komponist Marc Sinan in seinem Romandebüt, schreibt Rezensent Ingo Arend. Er lehnt sich damit gegen das allgemeine "Schweigegebot" auf, dass das Sprechen über den Genozid in der heutigen Türkei verbietet und das Sinan auch selbst in seiner eigenen Familie erfahren hat. Sein Protagonist Kaan, in dem der Rezensent ein Alter-Ego des Autors erkennt, erfährt bei einem Familien-Besuch in der Türkei von seinen armenischen Wurzeln, so der Kritiker. Im Folgenden springt Kaan schnell zwischen Zeitebenen hin- und her, lesen wir, mal taucht der Leser in Kaans Jugendjahre in das München der achtziger Jahre ein, mal in das Leben von Kaans Großeltern. Noch nicht ganz ausgereift erscheint dem Kritiker Sinans Erzählweise, in seiner Mischung aus politischen Elementen und Erinnerungen stellt der Roman jedoch ein spannendes Experiment dar, so Arend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Tim Seyfi] macht die Lesung [...] zu einem wirklich packenden Erlebnis.« Dorothee Meyer-Kahrweg hr2 kultur 20230421
Das Cover spricht mich sehr an. Es ist eher dunkel gehalten und wird durch „gleißendes Licht“ durchbrochen.
Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Er hat schreibt sehr bildgewaltig und teilweise sogar poetisch.
Das Buch handelt von Kaan, der sich mit seiner …
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Das Cover spricht mich sehr an. Es ist eher dunkel gehalten und wird durch „gleißendes Licht“ durchbrochen.
Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Er hat schreibt sehr bildgewaltig und teilweise sogar poetisch.
Das Buch handelt von Kaan, der sich mit seiner Familiengeschichte auseinandersetzt. Er ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters, der wiederum teilweise von einer Armenierin abstammt.
Wer sich geschichtlich ein bisschen auskennt, weiß sofort, dass es zwischen Armeniern und Türken seither gravierende Konflikte gibt.
Kaan rekonstruiert anhand von Rückblicken und Erzählungen seiner Oma seine Familiengeschichte.
In meinen Augen ist die Geschichte sehr einseitig geschrieben und eher mit negativen Assoziationen den Türken gegenüber geschmückt.
Auf der anderen Seite handelt es sich um eine subjektive Geschichte, daher ist es wohl in Ordnung.
Ich konnte das Buch sehr gut durchlesen und es war sehr kurzweilig. Hin und wieder bin ich leider trotz konzentrierten Lesens nicht richtig mitgekommen, weil die Sprünge in die Vergangenheit teilweise zu konfus wirkten.
Insgesamt finde ich das Buch absolut lesenswert. Gerade, weil auf diesen Konflikt viel mehr Aufmerksamkeit gerichtet werden müsste.
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Allein aufgrund der sprachlichen Qualität ist dieses Buch ein absolutes Highlight. Marc Sinan schreibt auf eine Art und Weise wie ich sie lange nicht lesen durfte. Schon bei der Leseprobe haben mich seine Gedanken gefesselt und beim Lesen war ich wirklich hin und weg. Inhaltlich geht es um …
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Allein aufgrund der sprachlichen Qualität ist dieses Buch ein absolutes Highlight. Marc Sinan schreibt auf eine Art und Weise wie ich sie lange nicht lesen durfte. Schon bei der Leseprobe haben mich seine Gedanken gefesselt und beim Lesen war ich wirklich hin und weg. Inhaltlich geht es um Völkermord, Flucht, Vertreibung und ankommen. Dies passiert auf so vielen verschieden Ebenen, die sicherlich ein anspruchsvolles Buch daraus machen. Allerdings verwebt Sinan seine Ebenen geschickt miteinander, so dass ein tolles Gesamtkunstwerk daraus entsteht. Auch wenn ich über manche geschichtlichen Dinge nicht sehr gut informiert bin, bekommt man dies sehr aufschlussreich geschildert und ich kann alles was Sinan schreibt ziemlich gut fühlen. Ein Autor von dem wir hoffentlich noch mehr zu lesen bekommen. Ein absolutes Lesevergnügen.
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Schuld, Sühne, Sehnsucht
Der Protagonist, Kaan, Sohn einer türkischen Mutter und einem deutschen Vater, ist ein begnadeter Gitarrist und Komponist. Als junger Mann reist er mit seiner Freundin in die Türkei zum Begräbnis seiner Großmutter. Vor Ort wird er von …
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Schuld, Sühne, Sehnsucht
Der Protagonist, Kaan, Sohn einer türkischen Mutter und einem deutschen Vater, ist ein begnadeter Gitarrist und Komponist. Als junger Mann reist er mit seiner Freundin in die Türkei zum Begräbnis seiner Großmutter. Vor Ort wird er von Erinnerungen an seine armenische Großmutter und seinen türkischen Großvater übermannt. Deren beiden starken Charaktere finden sich auch in der Stärke von Kaans Mutter (Nur). Kaan denkt zurecht (Seite 199): „Es sind die Männer in den Teehäusern, die Monologe führen und die Welt erklären, während ihre Frauen diese in Bewegung halten.“ Doch Kaan? Wird er seinen familiären und eigenen Ansprüchen gerecht?
Dem Autor, Marc Sinan, ist eine fantastische Reise durch seine eigene Familiengeschichte gelungen, die zurück bis Anfang der 1900 Jahre reicht. Dabei springt er in Kapiteln durch die Jahrzehnte bis in die nahe Zukunft des Jahres 2023 und beleuchtet wiederkehrend die Erzählungen verschiedener Familienmitglieder aus der Perspektive des jeweilig Erzählenden. Die Mystik der alten Geschichten sind geprägt von Gewalt und scheinen auf den Verlauf der Familiengeschichte und deren Verbindung zwischen Armeniern und Türken zu wirken.
Die Figur des Kaan fand ich sehr zerrissen mit der Anmutung eines jungen Mannes mit einer psychischen Störung, ausgeprägten sexuellen Bedürfnissen bei gleichzeitigen Bindungsängsten und unerklärlichen Gewaltfantasien. Dem Druck des Erfolgs als Komponist und Musiker scheint er nicht gewachsen zu sein. Sehr gelungen sind die sprachlichen Bilder, die der Autor zeichnet. Trotz des, für meinen Geschmack, etwas anstrengenden Verfolgens der Handlung entschädigte mich dessen fulminante, teils lyrische, Erzählfähigkeit.
Mein Fazit: „Gleißendes Licht“ ist eine beeindruckend geschriebene armenisch-türkisch-deutsche Familiengeschichte, angefüllt mit Mystik und Religiosität, Macht und Gewalt, Fiktion und Realität.
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Ganz ehrlich? Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen. Ich finde das Thema recht kompliziert, da ich diesbezüglich keine Vorkenntnisse habe.
Marc Sinan springt in seinem Debütroman zwischen verschiedenen Zeiten und Orten. Es geht um eine türkisch-armenische Familie bzw. die Tochter, …
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Ganz ehrlich? Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen. Ich finde das Thema recht kompliziert, da ich diesbezüglich keine Vorkenntnisse habe.
Marc Sinan springt in seinem Debütroman zwischen verschiedenen Zeiten und Orten. Es geht um eine türkisch-armenische Familie bzw. die Tochter, die nach Deutschland ausgewandert ist. Und hauptsächlich um deren Sohn, Kaan, welcher die Familiengeschichte aufarbeiten möchte.
Die verschieden Zeiten und Orte sind in der jeweiligen Überschrift klar beschrieben, so dass man immer weiß, wo und wann man gerade dran ist.
Was mich sehr irritiert hat, sind die fehlenden Satzzeichen bei wörtlicher Rede. Das stört den Lesefluss schon sehr.
Kaan ist leider auch kein einfacher Charakter und es ist mir nicht gelungen, mich in seine Gedanken und Taten einzufühlen bzw. es irgendwie nachzuvollziehen, warum er gerade in einer bestimmten Situation so handelt, wie er es tut.
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Bereits das Cover zu Marc Sinans "Gleissendes Licht" hat etwas sehr Faszinierendes an sich. Das Meer, das an sich ziemlich ruhig aussieht und dann der Kontrast mit den großen Wolkenfronten, die sich über dem Meer aufgebaut haben und aussehen, als könnten sie alles …
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Bereits das Cover zu Marc Sinans "Gleissendes Licht" hat etwas sehr Faszinierendes an sich. Das Meer, das an sich ziemlich ruhig aussieht und dann der Kontrast mit den großen Wolkenfronten, die sich über dem Meer aufgebaut haben und aussehen, als könnten sie alles verschlingen. Nachdem mich das Cover neugierig gemacht hat, hat mich der Inhalt direkt verzaubert. Es geht um den Berliner Komponisten Kaan, der zu einem Studienaufenthalt nach Istanbul reist. Doch nach Ankunft in Istanbul wird er von Gefühlen und Erinnerungen überfallen, die gar nicht seine eigenen sind. Stattdessen sind sie die Erinnerungen und das Trauma seiner Großmutter, deren Familie beim Völkermord an den Armeniern ausgelöscht wurde. Kaan lernt sich selbst und die Geschichte seiner Familie plötzlich ganz neu kennen und entwickelt eine immer größer werdende Wut auf den türkischen Präsidenten, der den Genozid an den Armeniern leugnet.
Mit seinem Roman konnte mich Marc Sinan wirklich in seinen Bann ziehen. Man begleitet Kaan bei seiner Reise und den Herausforderungen, mit denen er sich konfrontiert sieht. Man hofft so sehr, dass er die Traumata verarbeiten kann und wird gleichzeitig daran erinnert, dass viele Familien dieses Schicksal durchlebt haben und bis heute von den Folgen begleitet werden. Die Lektüre an sich ist nicht leicht. Zum einen aufgrund des Inhaltes, der einen doch das ein oder andere Mal überfährt und emotional herausfordert. Zum anderen aufgrund des Schreibstils des Autors, der zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft springt und es nicht immer leicht macht, seine Handlungsstränge nachzuvollziehen. Auch die verschiedenen Stilmittel sind manchmal einfach zu viel und aus der im Großen und Ganzen beeindruckenden Sprache wird dann einfach ein sprachliches Chaos. Aufgrund dieser Mängel kann ich nur vier Sterne vergeben aber trotzdem empfehle ich die Lektüre weiter.
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Vielleicht hatte ich falsche Erwartungen. Erwartet hatte ich einen Roman, der sich anhand von Familiengeschichte mit dem Völkermord an den Armeniern auseinandersetzt. Bekommen habe ich eine deutsch-türkisch-armenische Familienaufstellung.
Der Komponist Kaan, Sohn eines Deutschen & …
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Vielleicht hatte ich falsche Erwartungen. Erwartet hatte ich einen Roman, der sich anhand von Familiengeschichte mit dem Völkermord an den Armeniern auseinandersetzt. Bekommen habe ich eine deutsch-türkisch-armenische Familienaufstellung.
Der Komponist Kaan, Sohn eines Deutschen & einer türkischen Mutter, reist für ein Stipendium nach Istanbul & wird dort von der Geschichte seiner Familie eingeholt, die ihn nicht mehr loslässt. Da ist sein Großvater Hüseyin, der einst ein Haselnussimperium führte, nur um später allen Reichtum zu verlieren. Oder die geliebte Großmutter Vahide (die Einzigartige), die 1916 als Waise von einer muslimischen Familie adoptiert wurde, tatsächlich aber das Kind armenischer Eltern ist. Weiterhin Kaans Mutter Nur, eine starke Persönlichkeit, die Kaan um jeden Preis assimilieren will. Und natürlich Kaan selbst, ein bisschen alter ego des Autors Marc Sinan, selbst erfolgreicher Gitarrist & Komponist. Kaan macht im Laufe des Romans eine Wandlung durch. In Rückblenden springen wir von der Jetztzeit in Istanbul in seine Kindheit im Deutschland der 80er, Verwandtschaftsbesuche in der Türkei, & in die 1940er zum erfolgreichen Großvater. Und auch ins Jahr 1915 als der Völkermord an den Armeniern beginnt.
Allerdings kommt der Völkermord nur am Rande vor (am Anfang wird der Leser schockiert Zeuge, wie armenische Kinder ins Meer geworfen werden & dann ist das Thema für 150 Seiten verschwunden). Dennoch ist er die Triebfeder für Kaans Handeln & führt in am Ende auf Abwege.
Über den Völkermord, der 1915 mit dem Befehl des türkischen Innenministers zur Deportation von rund zwei Millionen Armeniern in die mesopotamische Wüste begann, hätte ich mehr erfahren wollen. Wobei viele Armenier es gar nicht bis in die Wüste geschafft haben, weil sie in ihren Dörfern ermordet – erschossen, ertränkt, erschlagen, an Kreuze genagelt - wurden.
Insgesamt muss ich das Buch aber loben, es handelt sich um eine gut geschriebene Familiengeschichte & ein Spannungsbogen war durchaus vorhanden.
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Der Komponist Kaan, dessen Eltern ein Deutscher und eine türkische Mutter sind, reist aufgrund eines Stipendiums nach Istanbul, wo er ungeahnt in die Familiengeschichte hineingezogen wird. Da wäre zum einen der Großvater Hüseyin, der einst ein blühendes Haselnussimperium …
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Der Komponist Kaan, dessen Eltern ein Deutscher und eine türkische Mutter sind, reist aufgrund eines Stipendiums nach Istanbul, wo er ungeahnt in die Familiengeschichte hineingezogen wird. Da wäre zum einen der Großvater Hüseyin, der einst ein blühendes Haselnussimperium besaß, aber schließlich all seinen Reichtum verlor. Oder die geliebte Großmutter Vahide, die als Waise von einer muslimischen Familie angenommen wurde und tatsächlich das Kind armenischer Eltern war. Ferner Kaans Mutter Nur, eine starke Persönlichkeit, die Kaan unter allen Umständen in Deutschland integrieren möchte. Und natürlich Kaan, ein bisschen das Alter Ego des Autors Marc Sinan, selbst ein erfolgreicher Gitarrist und Komponist. Kaan erfährt im Verlauf des Buches eine Veränderung. Flüchtige Szenen springen von der Gegenwart in Istanbul zu Kaans Kindheit in Deutschland in den 80ern, Besuche bei Verwandten in der Türkei und zum wohlhabenden Großvater im Jahr 1940. Aber auch zurück zum Jahr 1915, als der Völkermord an den Armeniern begann.
Ich hatte zwar erwartet, dass das Buch stringenter funktioniert und mehr auf die historischen Ereignisse der Armenien-Kriege eingeht, trotzdem hatte ich eine kurzweilige Zeit beim Lesen und konnte mich schnell in die Geschichte einfinden.
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Der Völkermord zwischen den Zeilen
Kaan wächst behütet in Bayern auf. Das einzige, was daran erinnert, dass er türkische Wurzeln hat, ist sein Name. Seine Mutter hat hart daran gearbeitet, sich anzupassen und Kaans Erfolg zu fördern. Sein musikalisches Talent wird …
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Der Völkermord zwischen den Zeilen
Kaan wächst behütet in Bayern auf. Das einzige, was daran erinnert, dass er türkische Wurzeln hat, ist sein Name. Seine Mutter hat hart daran gearbeitet, sich anzupassen und Kaans Erfolg zu fördern. Sein musikalisches Talent wird früh entdeckt, als Erwachsener ist er ein bekannter Musiker und Komponist. Als seine Großmutter in hohem Alter stirbt, reist Kaan das erste Mal seit Jahren wieder in die Türkei und wird nach und nach mit der Vergangenheit seiner armenisch-türkischen Familie konfrontiert, in der das Trauma des Völkermords am armenischen Volk noch spürbar ist.
Ich hatte mir so viel von diesem Buch versprochen und hatte mir schon vorab Formulierungen zurecht gelegt wie "meisterhaft und feinsinnig komponiert", was natürlich einerseits klug und literarisch klingen sollte und andererseits zeigen sollte, dass auch ich auf den Komponistenhintergrund des Autors anspielen kann. Leider kam es dann etwas anders. Das Buch beginnt zwar mit einer schockierenden Szene im frühen 20. Jahrhundert, aber dann wechselt es in die 1990er Jahre und wir begleiten das egozentrische, unsympathische Musikgenie recht lange dabei, wie er erst die Liebe seines Lebens aufreißt und sie dann über Jahre hinweg heruntermacht. Wenn es nicht im Klappentext stünde, wäre ich selbst nicht unbedingt auf das Thema Transgenerationale Weitergabe von Traumata gekommen. Mein Eindruck wäre, dass Kaan eigentlich zu wenig Zeit mit seiner armenischen Großmutter verbracht hat, um durch Sozialisierung solche Dinge weitergegeben bekommen zu haben. Aber die Symptome, die sich dafür in der Literatur und verschiedenen Berichten finden, sind so unspezifisch, dass auch Kaans Probleme darunter fallen könnten. Ansonsten ist Kaan als Protagonist einfach nur umsympathisch, selbstabsorbiert, selbstverliebt und unreif.
Das Buch kommt sehr künstlerisch und verkopft daher, sodass man vieles über den Völkermord nur zwischen den Zeilen erzählt bekommt. Hauptsächlich dreht sich das Buch um den umsypathischen Protagonisten, ohne dass dieser jedoch seine möglichen Probleme reflektiert. Es werden Situationen geschildert, ohne dass sie eingeordnet werden (können) und teilweise driftet die Geschichte sogar ins Mystische ab. Die Geschichte selbst ist sehr fragmentiert und springt zwischen verschiedenen Zeiten und Perspektiven hin und her. Dies war mitunter verwirrend und es war schwierig, die verschiedenen Teile der Geschichte zu einem zusammenhängenden Ganzen zu verknüpfen. Der Schreibstil ist recht poetisch mit Verweisen auf die Musik, dies verleiht dem Buch eine gewisse Schönheit, aber es führt auch dazu, dass man sich beim Lesen von der Brutalität der Ereignisse entfremdet fühlt.
Ich möchte dem Autor gar nicht seine autobiographischen Bezüge absprechen oder abwerten. Aber ich kann unzufrieden mit diesem Buch sein. Ich habe es in die Hand genommen mit dem Ziel mich von der schrecklichen Geschichte vieler Menschen berühren zu lassen und mehr über diesen Völkermord zu lernen. Doch beides hat dieses Buch bei mir verfehlt. Insgesamt ist das Buch in seinem Stil künstlerisch, aber aufgrund seiner Fragmentierung und seines unsympathischen Protagonisten war es für mich schwer zugänglich. Es ist sicherlich ein wichtiges Werk, das den Völkermord an den Armeniern auf eine neue und kreative Weise behandelt, aber es ist nicht unbedingt für jeden Leser oder jede Leserin geeignet.
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3 Sterne
Genre: Eine Mischung aus Unterhaltung und historischen Roman
Erwartung: Ein berührendes Buch über Schlimme Zeiten und der Unsicherheit der eigenen Identität, dass sich über viele Jahrzehnte erstreckt
Meine Meinung:
Das Coverbild ist okay.
Der Schreibstil …
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3 Sterne
Genre: Eine Mischung aus Unterhaltung und historischen Roman
Erwartung: Ein berührendes Buch über Schlimme Zeiten und der Unsicherheit der eigenen Identität, dass sich über viele Jahrzehnte erstreckt
Meine Meinung:
Das Coverbild ist okay.
Der Schreibstil wurde als poetisch angepriesen. Das mag durchaus sein. Ich fand ihn nicht schlecht aber manchmal zu ausschweifelnd erzählend. Leider wurden hier nicht alle meine Hoffnungen auf das Buch erfüllt.
Ich war gespannt auf die Suche nach der Identität und der Begegnung mit der Vergangenheit. Ich habe mich auf verschiedene Zeiten gefreut. Diesen zu folgen war nicht immer ganz einfach.
Der größte Kritikpunkt war allerdings, dass mich das Buch leider nicht berührt hat. Schon das erste Kapitel war nicht einfach zu lesen aber ich habe es nur distanziert aufgekommen, Das fand ich sehr schade.
Fazit: Konnte mich nur teilweise überzeugen.
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Der Debütroman von Marc Sinan hat mich wirklich umgehauen. Sprachlich wunderbar und besonders, bildhafte Szenen und nahbare Figuren (die trotzdem allesamt ihr Geheimnis behalten). Die inneren Kämpfe des Protagonisten werden schleichend spürbar, ohne konkret benannt werden zu …
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Der Debütroman von Marc Sinan hat mich wirklich umgehauen. Sprachlich wunderbar und besonders, bildhafte Szenen und nahbare Figuren (die trotzdem allesamt ihr Geheimnis behalten). Die inneren Kämpfe des Protagonisten werden schleichend spürbar, ohne konkret benannt werden zu müssen, und die Verbindung zur Geschichte seiner Familie (insbesondere der Großeltern) wird Schritt für Schritt deutlicher. Die Kapitel spielen zu verschiedenen Zeiten, drehen sich zwischendurch um andere Figuren, doch alles ist sehr schlüssig und verständlich montiert. Nur zum Schluss wusste ich nicht mehr sicher, was gerade passiert. Träumt der Protagonist? Dreht er wirklich durch? Hat er Wahnvorstellungen? Ich nehme an, das Ende war genauso verworren gemeint, wie ich es gelesen habe, doch ich hätte mir ein bisschen mehr Durchblick gewünscht (damit meine ich nicht ein klares Ende, sondern mehr Klarheit in den einzelnen Szenen). So habe ich das Gefühl, eine entscheidende Verbindung zwischen all den Kapiteln letztlich nicht gefunden zu haben. Doch vielleicht ist es genau das, was den Roman und die Geschichte ausmacht.
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