Eduard von Keyserling (1855-1918) veröffentlichte diesen Roman 1917, in dem er noch einmal die niedergehende Welt des Hochadels melancholisch beschwört: Nach dem Tod ihres Gatten zieht sich Fürstin Adelheid mit ihren drei Töchtern auf die Herrschaft Gutheiden im Osten des Deutschen Reichs zurück. Bei zwei ihrer Töchter gelingt die angestrebte standesgemäße Hochzeit jeweils mit einem russischen Großfürsten und einem deutschen Erbprinzen. Beide Ehen bleiben unglücklich. Marie, die jüngste Tochter, verliebt sich in den jungen Offizier Felix. Doch der steckt in schwerster Geldnot und ist nur an einer "guten Partie" interessiert. Marie droht, in dem "goldenen Käfig" Gutheiden einsam zurückzubleiben.
»Wen gehen solche Geschichten heute noch an? Jeden, den eine Prosa erreicht, die sich nicht an der Oberfläche erschöpft. Seine Sprache ist pure Modernität. Er spielte in seiner eigenen Liga, bestimmt nicht der Dekadenz seines eigenen Stands halber, sondern wegen seiner Beschreibungsintensität.« F.A.Z Frankfurter Allgemeine, Rose-Maria Gropp