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Wir können mehr über die Außenpolitik wissen, als wir wissen. Viele große Theoretiker der Politik haben sich mit den Strategien befasst, die den Frieden erzeugen: Machiavelli und Montesquieu, Kant und Kautzky, Fichte und Fried. Es ist frappant, daß sie alle die gleichen Strategien empfehlen: die Demokratisierung der Herrschaftssysteme und die Zusammenarbeit in internationalen Organisationen. Das Buch untersucht zunächst, was überhaupt als Friede zu verstehen ist. Erst dieser komplexe Begriff erschließt den in der politischen Theorie vorhandenen Reichtum des Wissens. Das Buch bietet sich der…mehr

Produktbeschreibung
Wir können mehr über die Außenpolitik wissen, als wir wissen. Viele große Theoretiker der Politik haben sich mit den Strategien befasst, die den Frieden erzeugen: Machiavelli und Montesquieu, Kant und Kautzky, Fichte und Fried. Es ist frappant, daß sie alle die gleichen Strategien empfehlen: die Demokratisierung der Herrschaftssysteme und die Zusammenarbeit in internationalen Organisationen. Das Buch untersucht zunächst, was überhaupt als Friede zu verstehen ist. Erst dieser komplexe Begriff erschließt den in der politischen Theorie vorhandenen Reichtum des Wissens. Das Buch bietet sich der aktuellen Politik als Programm, der Politikwissenschaft als Programmgeschichte an.
"Friede ist möglich" verhieß ein deutscher Bestseller von 1 1983. Aber als der Friede dann wenige Jahre später wirklich einzog, wurde er nicht in Empfang genommen, nicht einmal erkannt. Die Politik sprach lieber von der "Neuen Weltordnung"; in Europa wurde sogar der aus den Tagen des Kalten Krieges so vertraute Begriff von der "Sicherheitsarchitektur" wieder in Umlauf gebracht. Dabei herrscht seit 1990 doch, mit allen geschichtlichen Maßstäben gemessen, Friede in Europa. Die Sowjetunion hat sich aufgelöst, der Kommunismus verflüchtigt, Rußland hat sich zum Partner des Westens erklärt, die Osteuropäer sind seine Freunde- ist das nicht Friede genug? Unter den vielen Gründen dafur, daß der wichtige Begriff nicht verwendet wird, ist der interessanteste vielleicht der, daß die Politik mit dem Friedensbegriff nichts anfangen kann. Sie steht ihm ratlos gegenübe~ und fiillt wohl deswegen so leicht immer wieder auf die vertrauten Strategien der Militärallianzen, Sicher heitspakte und Aufrüstungen zurück. Kein Wunder also, daß man nicht erreicht, was man gar nicht kennt. Allerdings gibt es eine konkrete Vorstellung von dem, was nicht sein soll: Krieg. Das ist schon sehr viel, wie gleich nochmals hervorgehoben werden soll, aber es fiihrt leicht zu einer strategi schen Täuschung. Das Alltagswissen der Politik hofft, den Krieg dadurch zu vermeiden, daß es ihn vermeiden will. In der Dicht kunst Wilhelm Buschs mag stimmen, daß das Gute das Böse ist, "was man läßt". In der internationalen Politik wird dieses Miß verständnis häufig zum Vater des nächsten Krieges. Wer ihn Franz Alt: Frieden ist möglich, München 1983.
Autorenporträt
Dr. Ernst-Otto Czempiel ist Professor em. für Auswärtige und internationale Politik an der Universität Frankfurt/Main und arbeitet an der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.