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Meine Kindheitserinnerungen erscheinen in Bildern, die ich tief in mir trage und die mich wohl nie loslassen werden. Vor mir sehe ich eine übermenschlich große, allmächtige Vaterfigur, in deren Schatten ich stehe. Daneben meine Mutter, klein, sanft, liebevoll. In meinen Träumen hat sie Flügel, die sie schützend über uns Kinder deckt. Meine vom Krieg traumatisierten Eltern lernten sich in einem Flüchtlingslager kennen. Viele Kinderjahre hausten wir als Flüchtlinge in elenden Baracken. Ich wurde ausgegrenzt, verfolgt und misshandelt: "Das ist nur ein Flüchtlingskind, der Sohn von Paul, dem…mehr

Produktbeschreibung
Meine Kindheitserinnerungen erscheinen in Bildern, die ich tief in mir trage und die mich wohl nie loslassen werden. Vor mir sehe ich eine übermenschlich große, allmächtige Vaterfigur, in deren Schatten ich stehe. Daneben meine Mutter, klein, sanft, liebevoll. In meinen Träumen hat sie Flügel, die sie schützend über uns Kinder deckt. Meine vom Krieg traumatisierten Eltern lernten sich in einem Flüchtlingslager kennen. Viele Kinderjahre hausten wir als Flüchtlinge in elenden Baracken. Ich wurde ausgegrenzt, verfolgt und misshandelt: "Das ist nur ein Flüchtlingskind, der Sohn von Paul, dem Säufer, Gesindel." Mit zwölf Jahren habe ich versucht, meinen grausamen Vater umzubringen. Seine übermächtigen Wurzeln nahmen mir jeden Raum für ein eigenständiges Leben. Erst als Erwachsener habe ich mühevoll eigene Wurzeln gebildet, die mich heute nähren. Lange war ich süchtig nach Arbeit und wollte immer mehr, mehr, mehr - heute will ich froh sein über das, was ich habe und für meine Lieben dasein.
Autorenporträt
Hans Behrendt wurde 1950 in einem Flüchtlingslager in Schleswig-Holstein geboren, nachdem seine deutschen Eltern 1945 in großen Trecks aus Pommern vor den Russen geflohen waren. Es folgen schwere Kindheitsjahre als Flüchtling, in verschiedenen Durchgangslagern und in einer Flüchtlingsbaracke in Lahr-Dinglingen (Schwarzwald). Der Vater ist ein gewalttätiger Trinker, seine Mutter vom Krieg schwer traumatisiert. Die Verwandten bleiben Fremde, auch Mitschüler und anderen Einheimische grenzen das Kind brutal aus. Mit seinem Erstlingswerk, verfasst von Julia Genazino, konnte sich Hans Behrendt die schweren Belastungen seiner Biografie ein Stück weit "von der Seele schreiben". Seine Geschichte erzählt davon, wie ihn die frühen Jahre als Opfer von Flucht, Gewalt und Armut bis heute prägen - aber auch, wie er sich aus eigener Kraft davon befreit.