Trotz manch gutem Wandervorschlag sehr fehlerhaft
Im letzten der fünf von Autor Hetz geschriebenen Wandervorschlagsbüchern gibt es einige weniger bekannte Ausflugstipps wie die Wanderung durch die Kertererschlucht bei Kuchl, die Wanderung über den Ameisensee zur Edtalm oder zum Vorderschlummsee im
Bluntautal.
Hetz informiert die Leser auch wieder über viel Geschichtliches wie über die…mehrTrotz manch gutem Wandervorschlag sehr fehlerhaft
Im letzten der fünf von Autor Hetz geschriebenen Wandervorschlagsbüchern gibt es einige weniger bekannte Ausflugstipps wie die Wanderung durch die Kertererschlucht bei Kuchl, die Wanderung über den Ameisensee zur Edtalm oder zum Vorderschlummsee im Bluntautal.
Hetz informiert die Leser auch wieder über viel Geschichtliches wie über die Entstehung von Salz oder über die Franzosenkriege. Aber da fangen leider auch schon wieder die geschichtlichen Irrtümer und Fehler an. Nun möchte ich schon einmal auch sagen, dass ich verstehe, dass Fehler passieren und menschlich sein können. Aber zum einen verlangt der Autor ja Geld für seine Bücher und zum anderen hätte sich die Mehrzahl der zumindest mir aufgefallenen Fehler durch einen Blick ins Internet oder Salzburgs Geschichtsbücher vermeiden lassen.
Den Namen hat der Bezirk Tennengau nicht, wie Hetz meint, vom Tennengebirge, sondern vom Salzburger Bürgermeister Albert Schumacher, der 1908 in den Ritterstand erhoben wurde und sich selbst das Prädikat "von Tännengau" aussuchte. Seither bürgerte sich der Name „Tennengau“ für diese Region ein. Eberhard II. von Regensberg, der als „Vater des Landes Salzburg“ bezeichnet wird, war noch kein Fürsterzbischof, wie Hetz schreibt, sondern noch Erzbischof. Nicht korrekt die Aussagen, die Fürsterzbischöfe hätten seinerzeit zur Stärkung ihrer Macht im Salzachtal die Burg Gutrat errichtet und die Herren von Gutrat wären in Ungnade gefallen, woraufhin die Burg dem Verfall preisgegeben wurde. Richtig wäre, dass Kuno III. Guetrater von Erzbischof (nicht Fürsterzbischof) Adalbert III. die Erlaubnis hielt, eine Burg dort zu errichten. Mit Heinrich von Gutrat starb das Geschlecht der Guetrater aus, der seinem Tod Burg Guetrat Erzbischof Konrad IV. von Fohnsdorf übergab. Auf Seite 39 schreibt Hetz, dass das Denkmal für Joseph Struber am Pass Lueg 1908 enthüllt wurde, auf Seite 44 steht aber, dass das Denkmal 1898 eingeweiht wurde. Richtig ist 1898.
Seine bei allen Ausflugstipps verwendeten, einleitenden Kurzcharakteristiken sind auch im letzten Band manchmal merkwürdig: „Hinauf zum Purtschellerhaus“ – Besonderheit: großzügiger Panoramablick: ich meine, ein Panoramablick ist ja schon ein rundherum-Blick, was ist dann also ein „großzügiger“ Panoramablick? Bei „Über den Kleinen Göll zum Bärenstuhl“ unter „Besonderheit“: Zwei Gipfel zum Preis von einem … Kostet das Besteigen etwas? Der Stadtspaziergang durch Hallein mit seiner Besonderheit „historische Altstadt mit Ecken und Winkeln“ bietet nicht viel mehr als einen Standardspaziergang, den man so auch machen würde. Die echten „Ecken und Winkel“ scheinen Hetz auch nicht bekannt zu sein, sonst hätte er beispielsweise die Augustinergasse mit der ehemalige Mühle des Benediktiner-Frauenstifts Nonnberg. Auch die wahrscheinlich älteste Kirche, die Peterskapelle, erwähnt er nicht. Wohl aber meint er, das Gruber-Grab vor dem Franz-Xaver-Gruber-Museum sei eines der letzten Gräber des aufgelassenen Friedhofs. Auch darin irrt Hetz – es wurde extra dort hin „versetzt“, weil daneben der Eingang ins Museum ist (zugegeben, das wissen nun wirklich sehr wenige Leute).
In der Ausflugsbeschreibung „Zu den Egelseen über St. Jakob“ finde ich keinen einzigen Hinweis, wo ich St. Jakob am Thurn berühre. Im Artikel „Rund um den Georgenberg“ unter Besonderheit: Spätgotische Wallfahrtskirche. Im Verlauf der Beschreibung liest man von einer dem heiligen Georg geweihten Kirche und darf als den Gegebenheiten Unkundiger rätseln oder annehmen, dass diese Kirche wohl jene spätgotische Wallfahrtskirche sein wird, da ein diesbezüglicher Hinweis fehlt.
Da ich nicht alle 45 beschriebenen Wanderungen persönlich kenne, ist nicht auszuschließen, dass sich auch in anderen Beiträgen Ungereimtheiten eingeschlichen haben. Ich meine, wer aus seiner eigenen Heimat berichtet, hätte viele dieser Fehler wohl leicht durch einfaches Recherchieren vermeiden können.