
Hat Kerstin Rommel tatsächlich versucht, drei ihrer Söhne zu ermorden? Ja, sagt die Polizei, die Indizien sind eindeutig.Der Einzige, der nicht an ihre Schuld glaubt, ist ihr zwölfjähriger Sohn Tristan. Obwohl durch sein Asperger-Syndrom beeinträchtigt beginnt er zusammen mit einem Detektiv zu ermitteln.Zwar ist ihre Chance, den wahren Täter zu entlarven, mehr als gering, doch Tristan kämpft verbissen darum, seine Mutter zu retten.
Es gibt so vieles, worüber sich zu schreiben lohnt! Unter Karin Franke veröffentlicht die Autorin Krimis um Richie und Kathi, eine Pfarrersfrau und einen Geist, die gemeinsam Verbrechen aufklären. Unter ihrem Pseudonym KJ Weiss schreibt sie in sich abgeschlossene Romane mit wechselnden Protagonisten und Themen. Sie wohnt mit ihrer Familie und Hund in Dortmund.
Produktdetails
- Verlag: Books on Demand
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 5. November 2020
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 148mm x 23mm
- Gewicht: 466g
- ISBN-13: 9783752644364
- ISBN-10: 3752644362
- Artikelnr.: 60503237
Herstellerkennzeichnung
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„Erbarmungsloses Spiel“ erzählt von einem sehr interessanten Detektiv-Duo, obschon es hier theoretisch gar kein Duo gibt, sondern praktisch der von diesem beauftragte Privatdetektiv Oliver Speer durch den erst 12jährigen Tristan unterstützt wird, der Asperger-Autist ist …
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„Erbarmungsloses Spiel“ erzählt von einem sehr interessanten Detektiv-Duo, obschon es hier theoretisch gar kein Duo gibt, sondern praktisch der von diesem beauftragte Privatdetektiv Oliver Speer durch den erst 12jährigen Tristan unterstützt wird, der Asperger-Autist ist und die Unschuld seiner Mutter beweisen möchte, die nicht nur seine Brüder vergiftet haben soll, sondern auf den Ältesten in Gegenwart von Zeugen zudem auch eingestochen hat, was sie doch sehr schuldig aussehen lässt.
Der Roman wird im wiederholten Wechsel aus den Perspektiven von Oliver und Tristan erzählt, wobei ich es sehr schön fand, wie selbstverständlich Oliver hier mit Tristan, offenbar seiner ersten autistischen Kontaktperson, umging und sich bald eine sehr familiäre Bindung zwischen den Beiden entsponn, wozu auch Olivers Tante, sozusagen dessen „Geschäftsassistentin“, beitrug, die sich Tristan sehr mütterlich zuwandte. Tristan andererseits war sehr selbstreflektiert und ließ sich im Alltag auch immer wieder herausfordern, was besonders sichtbar wurde, wenn er seinen ebenfalls autistischen Freund besuchte, der eher sehr in sich zurückgezogen war und soziale Kontakte weitgehend mied. Da empfand ich es als sehr wohltuend, dass die unterschiedlichen Wesen dieser beiden Autisten zwar deutlich, aber doch wertungsfrei, dargestellt wurden.
Ein Verdächtiger abseits der Mutter ist in dieser Geschichte rasch gefunden und ebenso schnell sind Oliver und Tristan sich einig, dass es sich hierbei um den tatsächlich Verantwortlichen handeln muss: Da geht es in „Erbarmungsloses Spiel“ dann sehr schnell um das „Wieso“ bzw. um das Nachweisen jener Schuld und weniger um das „Warum“, auch wenn zumindest Oliver stets im Hinterkopf behält, dass eventuell doch die Mutter hinter dem kompletten Szenario stecken könnte.
Ich fand diesen Krimi nun sehr unterhaltsam und auch recht spannend; dabei wird weniger auf Thrill und das Nervenzerreißende gesetzt, hier wird die Situation eher Stück für Stück aufgedröselt; das ist also definitiv eher ein Werk für die Lesenden, welche die große Herzattackegefahr bei Spannungsliteratur lieber meiden möchten.
Was mir allerdings missfallen hat, war, dass der verantwortlichen Person hier zum Schluss doch eine sehr „umfangreiche“, wilde Vergangenheit nachgewiesen wurde, was einerseits zu einer gestellten Diagnose passte, mich andererseits aber denken ließ, dass ein Verbrechen weniger es auch noch mehr als getan haben würde. Zum Schluss war mir da einfach ein zu viel an Vergangenheit da; leider fand ich die Auflösung da generell auch etwas zu schnell abgefrühstückt: Ganz plötzlich war alles klar und schwuppdiwupp, war die ganze Geschichte vorbei; da ging mir der Abschied von den Figuren einfach ein klitzekleines bisschen zu schnell, grad dafür, dass sich zuvor alle Stück für Stück aneinander gewöhnt und einander langsam immer besser kennengelernt hatten.
Insgesamt aber doch ein durchaus gelungener Roman und ich würde definitiv gerne auch weitere Geschichten rund um Oliver Speer lesen, in der Hoffnung, dass Tristan in diesen zumindest auch den einen oder anderen Cameo-Auftritt haben würde.
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Über Menschen, deren Hirn anders funktioniert als eigentlich „normal“
Wenn ich es nicht schon längst schon wüsste, so müsste ich es spätestens jetzt feststellen: Karin Franke ist ein Synonym für spannende Unterhaltung und immer am Puls der Zeit. Sie …
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Über Menschen, deren Hirn anders funktioniert als eigentlich „normal“
Wenn ich es nicht schon längst schon wüsste, so müsste ich es spätestens jetzt feststellen: Karin Franke ist ein Synonym für spannende Unterhaltung und immer am Puls der Zeit. Sie verarbeitet in ihren Kriminalromanen Themen, die sie selbst beschäftigen und auf die sie aufmerksam machen möchte. Das ist deutlich an den detaillierten Informationen zu erkennen, die nahezu spielerisch, quasi nebenbei, im Laufe der Handlung an den Leser weitergegeben werden. Mit solchen Informationen versorgt, bekommt der Leser plötzlich einen ganz anderen Blickwinkel auf Dinge, die er glaubte, zu kennen.
Beispiel: das Asperger-Syndrom.
Was fällt uns dazu ein? Natürlich Greta Thunberg. Wir alle kennen sie, sind mehr oder weniger begeistert von ihrer Art, ihre Sache zu vertreten. Die einen staunend: Trotz Asperger zieht sie das durch. Die anderen eher abwinkend: Sie ist nur so verbiestert wegen ihres Aspergers. Nun, sicher, es gibt noch viele Stufen dazwischen. Darauf will ich gar nicht weiter eingehen. Die Frage ist aber, kennen wir uns denn überhaupt so weit aus, dass wir, egal ob Greta oder sonst jemanden, einfach mal so eben einordnen können? Die meisten von uns sicher nicht. In Karin Frankes Buch kommt ein kleiner Junge vor, der täglich mit dem Asperger-Syndrom zu kämpfen hat. Er zeigt dem Leser so viel davon, was sein Leben erschwert, wie er und seine Familie damit umgeht, was es aus ihm macht, wie er damit zurechtkommt. Und dabei liegt dieses Asperger bei ihm nur in einer sehr leichten Form vor. Wie muss es erst einmal für jemanden sein, den diese, wie soll ich sagen…Krankheit, Behinderung, Handicap?..., deutlich stärker getroffen hat? Ich glaube, dieses Thema allgemein wird mich die nächste Zeit noch eine ganze Weile weiter beschäftigen.
Geschrieben wurde der Krimi wieder absolut professionell: spannend, fesselnd, überraschend. Faszinierende Figuren, liebevoll ausgearbeitet, mit schlagfertigen Dialogen. Die Geschichte strotzt vor Lebendigkeit. Die Örtlichkeiten sind absolut top beschrieben. Man kann sich alles toll vorstellen. Man spürt regelrecht die Emotionen, zittert mit.
Da die Geschichte im Winter spielt, eignet sich das Buch zudem als tolles Weihnachtsgeschenk für Krimifreunde. Ich auf jeden Fall, habe jede einzelne Zeile genossen und war eher enttäuscht, als die letzte Seite zu Ende ging.
Fazit:
Karin Franke zählt inzwischen zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Sie versteht es wie keine Zweite, Spannung aufzubauen, ohne dass das Blut zwischen den Seiten hervorquillt. Sie beherrscht die sanfteren Töne und kann mit dem Spiel von Sprache und Emotionen genauso Gänsehaut erzeugen, wie jeder preisgekrönte Thrillerautor. Für mich steht fest, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis wir Karin Franke im Spitzenbereich der Bestsellerlisten finden.
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