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Am 28.3.1929 fand im damaligen Staatstheater am Berliner Gendarmenmarkt eine denkwürdige Veranstaltung statt: Die berühmtesten Stars aus der Berliner Theater- und Filmwelt führten zu Ehren ihres verstorbenen Kollegen Albert Steinrück einmalig den Wedekindschen 'Marquis von Keith' auf. Vor begeistertem Publikum spielten insgesamt 86 Schauspiel-Stars, darunter Fritz Kortner, Fritzi Massary, Tilla Durieux, Elisabeth Bergner, Heinrich George, Werner Krauss, Marlene Dietrich. Da das Stück selbst gar nicht so viele Rollen bereithält, erfand man kurzerhand eine Fülle von 'Statistenrollen': Viele…mehr

Produktbeschreibung
Am 28.3.1929 fand im damaligen Staatstheater am Berliner Gendarmenmarkt eine denkwürdige Veranstaltung statt: Die berühmtesten Stars aus der Berliner Theater- und Filmwelt führten zu Ehren ihres verstorbenen Kollegen Albert Steinrück einmalig den Wedekindschen 'Marquis von Keith' auf. Vor begeistertem Publikum spielten insgesamt 86 Schauspiel-Stars, darunter Fritz Kortner, Fritzi Massary, Tilla Durieux, Elisabeth Bergner, Heinrich George, Werner Krauss, Marlene Dietrich. Da das Stück selbst gar nicht so viele Rollen bereithält, erfand man kurzerhand eine Fülle von 'Statistenrollen': Viele Schauspieler gingen als Gäste des Marquis von Keith einfach nur stumm über die Bühne - und lösten Stürme der Begeisterung aus. Im Rückblick erscheint diese 'Sternstunde des Theaters' zugleich wie die Abschiedsvorstellung einer Theaterära. Denn keine drei Jahre später standen sich die zuvor so eng Verbundenen in unversöhnlichen Lagern gegenüber: hier jene, die nach der Machtergreifung Hitlers fliehen mußten, und dort diejenigen, die im nationalsozialistischen Deutschland blieben. Der kleine Band enthält die Schilderung dieses außergewöhnlichen Theaterabends anhand zeitgenössischer Dokumente sowie Kurzporträts aller beteiligten Künstler. An der Momentaufnahme dieses Theaterereignisses wird eindrucksvoll belegt, daß die Blüte des Theaters und auch des Films der zwanziger Jahre ohne das Wirken jüdischer Künstler undenkbar gewesen wäre. Auf erschreckende Weise wird deutlich, was der deutschen Kultur und somit uns allen durch die NS-Diktatur verloren gegangen ist.Das Vorwort zu diesem Band hat Heinz Berggruen geschrieben.