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Was tun, wenn plötzlich alles, woran wir glauben, auf der Kippe steht? Ein hochspannender Roman über eine Familie, die mit der Tochter auch den Zusammenhalt zu verlieren droht. Und von einer Gesellschaft, die immer weiter auseinanderdriftet.Für die lebensfrohe Sofie ist ihre Familie ein Glücksfall. Sie, ihr Vater Markus und ihre Mutter Kerstin geben einander Sicherheit und wissen auch, was dem jeweils anderen wichtig ist. Als Markus seine Tochter mit Konzerttickets für ihre Lieblingssängerin überrascht, geht für diese ein Traum in Erfüllung. Der Abend nimmt jedoch eine schreckliche We...
Was tun, wenn plötzlich alles, woran wir glauben, auf der Kippe steht? Ein hochspannender Roman über eine Familie, die mit der Tochter auch den Zusammenhalt zu verlieren droht. Und von einer Gesellschaft, die immer weiter auseinanderdriftet.
Für die lebensfrohe Sofie ist ihre Familie ein Glücksfall. Sie, ihr Vater Markus und ihre Mutter Kerstin geben einander Sicherheit und wissen auch, was dem jeweils anderen wichtig ist. Als Markus seine Tochter mit Konzerttickets für ihre Lieblingssängerin überrascht, geht für diese ein Traum in Erfüllung. Der Abend nimmt jedoch eine schreckliche Wendung: Auf dem Konzert wird ein Anschlag verübt, auch Sofie ist unter den Opfern.
Das einst so glückliche Ehepaar verliert die Balance. Währenddessen spitzt sich die gesellschaftliche Situation zu und die Familie muss mitansehen, wie ihr Unglück politisch instrumentalisiert wird.
Im Moment tiefster Verzweiflung erinnert sich Markus an die soziale Lebenskraft seiner Tochter und beschließt, nicht aufzugeben. Er sucht weiterhin das Gespräch und fasst sogar den gewagten Entschluss, die Familie des Mörders aufzusuchen ...
Für die lebensfrohe Sofie ist ihre Familie ein Glücksfall. Sie, ihr Vater Markus und ihre Mutter Kerstin geben einander Sicherheit und wissen auch, was dem jeweils anderen wichtig ist. Als Markus seine Tochter mit Konzerttickets für ihre Lieblingssängerin überrascht, geht für diese ein Traum in Erfüllung. Der Abend nimmt jedoch eine schreckliche Wendung: Auf dem Konzert wird ein Anschlag verübt, auch Sofie ist unter den Opfern.
Das einst so glückliche Ehepaar verliert die Balance. Währenddessen spitzt sich die gesellschaftliche Situation zu und die Familie muss mitansehen, wie ihr Unglück politisch instrumentalisiert wird.
Im Moment tiefster Verzweiflung erinnert sich Markus an die soziale Lebenskraft seiner Tochter und beschließt, nicht aufzugeben. Er sucht weiterhin das Gespräch und fasst sogar den gewagten Entschluss, die Familie des Mörders aufzusuchen ...
Jan Costin Wagner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Musiker bei Frankfurt am Main. Zuletzt erschien sein Songwriter-Album violet tree. Seine Romane um den finnischen Ermittler Kimmo Joentaa wurden von der Presse gefeiert, vielfach ausgezeichnet und in 14 Sprachen übersetzt. Die mit Henry Hübchen, Bjarne Mädel und Kim Riedle prominent besetzte Film-Trilogie (Tage des letzten Schnees, Das Licht in einem dunklen Haus und Die Stille am Ende der Nacht) erreichte im ZDF mehr als 7 Millionen Zuschauer.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 313
- Erscheinungstermin: 14. August 2025
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 135mm x 40mm
- Gewicht: 408g
- ISBN-13: 9783869712598
- ISBN-10: 3869712597
- Artikelnr.: 73834396
Herstellerkennzeichnung
Galiani, Verlag
Friedrichstraße 119
10117 Berlin
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Wagemutig ist dieser Roman, meint Rezensent Christoph Schröder, der der Ansicht ist, dass das Wagnis sich insgesamt, bei einigen Abstrichen, lohnt. Die Geschichte, die der Autor Jan Costin Wagner entwirft, dreht sich um einen wohl dem Anschlag auf ein Ariana-Grande-Konzert im Jahr 2017 nachempfundenen Terroranschlag: Die zwölfjährige Sophie besucht eine Show einer berühmten Sängerin und gehört zu den Opfern einer Bombenexplosion. Multiperspektivisch wird, lesen wir, bereits das Attentat geschildert, später geht es um die Trauerarbeit der Eltern des Mädchens, insbesondere um die Reaktionen ihres Vaters Markus, der auch mit Verschwörungstheoretikern und sogar mit Alice Weidel höchstpersönlich aneinander gerät. Gut gefällt dem Rezensenten, wie sich Wagner in die Figuren einfühlt und etwa das sich ausbreitende Schweigen zwischen Markus und dessen Frau in Worte fasst. Manche Wendung, die die Geschichte nimmt, mag etwas forciert anmuten, gesteht Schröder ein, und auf eine Darstellung des Innenlebens des Attentäters Ayoub hätte er auch verzichten können. Dennoch ist er beeindruckt davon, wie das Buch uns dazu zwingt, uns mit ganz unterschiedlichen Perspektiven auseinander zu setzen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Eden" ist ein berührender, hellsichtiger und packender Roman, der - indem er tief in die Psychen einzelner Menschen vordringt - sehr viel über unsere Gesellschaft, ihre Brüche und tiefen Risse erzählt. Absolut lesenswert! NDR 20250904
Bei Jan Costin Wagner darf man auf Ungewöhnliches hoffen und wird auch diesmal nicht enttäuscht. Irmtraud Gutschke Der Freitag 20251112
Das verlorene Eden
Inhalt:
Die zwölfjährige Sofie ist unheimlich empathisch. Sie schafft es, Menschen zu verbinden und für Harmonie zu sorgen. Als ihr Vater Markus sie mit Konzertkarten für ihre Lieblingssängerin Ariana da Vega überrascht, denkt er nicht im Traum …
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Das verlorene Eden
Inhalt:
Die zwölfjährige Sofie ist unheimlich empathisch. Sie schafft es, Menschen zu verbinden und für Harmonie zu sorgen. Als ihr Vater Markus sie mit Konzertkarten für ihre Lieblingssängerin Ariana da Vega überrascht, denkt er nicht im Traum daran, dass dies Sofies Todesurteil ist. Nach dem Konzert zündet ein Selbstmordattentäter eine Bombe. Sofie ist sofort tot. Zurück bleiben die Eltern Markus und Kerstin, der Freund Tobias sowie Sofies Tante Isabel und Kusine Lotte. Für sie alle bricht der Garten Eden auseinander, doch das Leben geht weiter …
Meine Meinung:
Der Roman ist aufgeteilt in relativ kurze Kapitel aus der Sicht der verschiedenen Hinterbliebenen, aber auch des Selbstmordattentäters. Letzteren begleiten wir eine Zeitlang vor der Tat, die anderen einige Tage vor der Tat und einige Monate danach. Jan Costin Wagner versucht zu ergründen, was den Täter zu der Tat veranlasst haben könnte; er lässt uns auch dessen Familie kennen lernen, was ich sehr interessant fand.
Hauptsächlich aber geht es um die verschiedenen Strategien, mit dem Verlust des Kindes, der Freundin klarzukommen und die Trauer zu bewältigen. Kerstin und Markus gehen dabei ganz verschiedene Wege und drohen vollkommen auseinander zu driften.
Jan Costin Wagner schreibt emotional, aber doch distanziert, was bei diesem Thema auch gut ist. Trotzdem flossen bei mir die Tränen. Vieles wird nur oberflächlich angerissen, und dennoch spürt man die ganze Tiefe.
Die Nebenhandlung um Tobias’ Vater, die gesellschaftliche Probleme in Deutschland thematisiert und unter anderem noch einmal Corona verwurstet, hätte ich nicht gebraucht. Es wirkte für mich nicht rund, sondern wie aufgesetzt.
Ansonsten ist „Eden“ eine ergreifende Lektüre, die zum Nachdenken anregt und zu Herzen geht.
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Aufrüttelnd, berührend und authentisch:
"Eden" - eine Utopie, das gelobte Land, das wir nie wieder erreichen können, das verlorene Paradies... danach sehnen sich Markus und Kerstin, die verwaisten Eltern von Sofie. Ihre Tochter war ein Sonnenschein, clever, fröhlich, …
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Aufrüttelnd, berührend und authentisch:
"Eden" - eine Utopie, das gelobte Land, das wir nie wieder erreichen können, das verlorene Paradies... danach sehnen sich Markus und Kerstin, die verwaisten Eltern von Sofie. Ihre Tochter war ein Sonnenschein, clever, fröhlich, immer ein Lächeln auf den Lippen. Die drei hatten ein richtig schönes, gut situiertes Familienleben, alles war harmonisch, materiell waren sie gut situiert, bis die Katastrophe passierte.
Am Ende des Konzertes des Stars, den die Tochter so bewundert, kommt es zu einem Attentat, ein IS-Anhänger zündet eine Bombe und Sofie befindet sich direkt daneben und ist auf der Stelle tot. Vorbei ist es mit dem Paradies, nie wieder wird sie zu ihren Eltern zurückkommen, nie wieder lachen, tanzen und fröhlich sein. Von einem Augenblick auf den anderen mitten aus dem Leben gerissen.
Dieses für Eltern schrecklichste und vorstellbare Ereignis wird im neuen Roman von Jan Costin Wagner sehr authentisch, berührend und aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Abwechselnd erzählen die Eltern Kerstin und Markus, aber auch der Schulkollege Toby, der heimlich für Sofie geschwärmt hat und nun erschüttert um sie trauert, und die Perspektive des Attentäters und seiner Familie kommt vor.
Wir begleiten die Familie und Freunde über mehrere Monate nach dem Todesfall, erleben mit, wie unterschiedlich die Eltern trauern und wie das bei aller langjährigen Verbindung und Liebe zueinander sie nun auch auseinander zu treiben und zu entzweien droht.
Wie insbesondere der Vater nach Antworten, Sinn und Begreifen sucht, dabei sogar die Mutter und den Bruder des Attentäters direkt bei sich zu Hause besucht und konfrontiert. Wie er sich aber gleichzeitig nicht zum Werkzeug der Neuen Rechten machen will und nicht pauschalisieren möchte, wie er den Hass hasst, aber sich selbst nicht zum Werkzeug von diesem machen will.
Es ist ein aufrüttelndes und berührendes Buch zu einem in dieser Zeit leider hochaktuellen Thema. Neben der persönlichen Geschichte und dem Aufzeigen der verschiedenen Trauerprozesse macht es auch nachdenklich über die Bewegungen am Rande der Demokratie in Mitteleuropa, sowohl von Seiten islamistischer Hassprediger als auch von denen, die seit einigen Jahren immer mehr ins Milieu der Verschwörungstheoretiker abdriften, in dem leider ebenfalls viel Hass verbreitet wird (exemplarisch dargestellt durch Tobys Vater, von dem sich Toby dadurch immer mehr distanziert).
Insgesamt ist es ein sprachlich sehr gut geschriebenes, auf seine Weise trotz des tragischen Themas auch unterhaltsames und sehr wichtiges Buch, das ich einer breiten Leserschaft empfehlen kann.
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Was für ein Roman! Nachdem ich in diesem Jahr Jan Costin Wagner für mich entdeckt hatte, erwartete ich seinen neuen - für mich dritten - Roman ‚Eden‘ mit großer Vorfreude.
Um einen kurzen Einblick in die Geschehnisse zu geben, welche formal im Klappentext schon …
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Was für ein Roman! Nachdem ich in diesem Jahr Jan Costin Wagner für mich entdeckt hatte, erwartete ich seinen neuen - für mich dritten - Roman ‚Eden‘ mit großer Vorfreude.
Um einen kurzen Einblick in die Geschehnisse zu geben, welche formal im Klappentext schon nahezu in ihrer Gesamtheit zusammengefasst werden: Die jugendliche Sofie wird auf einem Konzert Opfer eines Attentats. Ihre Familie droht hieran zu zerbrechen. Gleichzeitig wirft der Autor einen Blick auf die gespaltene Gesellschaft und wie das Ereignis für politische Zwecke missbraucht wird.
Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten erzählt; hier möchte ich auch Sofies Schulfreund Tobias erwähnen, welcher ein toller, feinfühliger und schon so kluger Jugendlicher ist. Er und die übrigen Charaktere sind ganz wunderbar gezeichnet, die Kapitel zwar in einem kaum merklich wechselnden Erzählton gestaltet, aber eben doch an die jeweilige Person angepasst. Auch die Nebenfiguren, wie Tobias Eltern, haben vor meinem inneren Auge so gut Gestalt angenommen, obwohl diese häufig nur aus der Perspektive Dritter beschrieben werden.
Auch sprachlich ist das Buch für mich kaum zu übertreffen. Es gibt keine verschwurbelten Formulierungen, keine unnötigen Metaphern. Jedes Wort wirkt perfekt an seinem Platz, jeder Ton, jeder Satz mit Bedacht gewählt.
Der Autor hätte noch so viel mehr erzählen können, über Verschwörungstheorien, Rechtsradikale, auch über Trauerbewältigung – und doch genügt das Buch genauso, wie es ist. Die Thematik lässt schon naheliegen, dass es sich um keine muntere Sommerlektüre handelt, sondern um einen tiefgehenden, mich emotional völlig ergreifenden Roman.
Es gibt nichts, was Jan Costin Wagner in ‚Eden‘ besser hätte machen können.
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Als Markus seiner zwölfjährigen Tochter Sofie ein Ticket für das Konzert ihrer Lieblingssängerin in Stuttgart schenkt, ahnt er nicht, dass er damit ihr Todesurteil gesprochen hat. Denn Sofie ist eines der Opfer eines islamistischen Anschlags nach dem Konzert. Wie geht ein Vater …
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Als Markus seiner zwölfjährigen Tochter Sofie ein Ticket für das Konzert ihrer Lieblingssängerin in Stuttgart schenkt, ahnt er nicht, dass er damit ihr Todesurteil gesprochen hat. Denn Sofie ist eines der Opfer eines islamistischen Anschlags nach dem Konzert. Wie geht ein Vater mit den Schuldgefühlen um, die ihn nach dem Verlust des einzigen Kindes plagen? Was bedeutet ein solcher Verlust für eine Familie? Und wie kann man überhaupt weiterleben? Darüber schreibt Jan Costin Wagner in seinem neuen Roman "Eden", erschienen bei Galiani.
Jan Costin Wagner ist ohne Zweifel eine der aufregendsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Seine Krimireihe um den pädophilen Ermittler Ben Neven ist wohl so kontrovers und mutig wie derzeit keine andere im Genre. Mit "Eden" bewegt sich Wagner emotional und thematisch eher in Richtung seiner Kurzgeschichtensammlung "Sonnenspiegelung". Denn auch dort geht es um die großen Themen wie Liebe, Trauer, Tod und Schuld.
Wagner setzt in seinem neuen Roman auf eine multiperspektivische Herangehensweise. Hauptfigur ist der hinterbliebene Vater Markus, dessen Perspektive zusammen mit denen von Mutter Kerstin und Schulfreund Tobias ein psychologisch komplexes Bild vom Umgang mit der Trauer zeichnet. Bemerkenswert sind vor allem die Dialoge, die gleichzeitig so wenig wie viel sagen. Wagner deutet an, setzt auf Auslassungen und Satzfragmente, immer wieder stehen drei Pünktchen für das Unsagbare, das Unaussprechliche. Selbst der allwissende Erzähler passt sich dem zeitweise an, weil er selbst nicht aussprechen kann, was nicht sein darf. Es ist erstaunlich, mit welcher Tiefe sich die Emotionen der Figuren nicht nur durch dieses Stilmittel unmittelbar und intensiv auf die Leser übertragen.
Es schmerzt, wenn Markus und Kerstin so mit sich selbst und ihrem Verlust zu kämpfen haben, dass sie sich keinen Trost schenken können. Es schmerzt, wenn Tobias in seiner Trauer allein gelassen wird, weil seine Eltern irgendwo zwischen Alkohol und Arbeitslosigkeit dahindarben. Es ist herzzerreißend, wenn Markus in der leerstehenden Wohnung des Attentäters sitzt und diese für seine verstorbene Tochter anmieten möchte.
Neben den bereits angesprochenen Themen geht es Jan Costin Wagner auch um die Vergänglichkeit und das Ende der Kindheit. Während Tobias beispielsweise dazu gezwungen ist, mit seinen zwölf Jahren erwachsene Aufgaben wie die Pflege von Sofies Grab zu übernehmen, weil kein anderer dazu die Kraft hat, trägt Markus mit seiner Architekturfirma zum Abriss des Freibads bei, in dem er und Kerstin als Jugendliche zueinander fanden. Ganz zu schweigen natürlich vom jähen Ende von Sofies Kindheit. Die vielleicht traurigste Szene überhaupt ist jedoch, als Markus seiner dementen Schwiegermutter Sofies Tod verheimlicht, um diese in ihren letzten Tagen dem Schmerz nicht aussetzen zu wollen. Eher am Rande geht es zudem um die politischen Auswirkungen des Attentats, beispielsweise wenn Markus gemeinsam mit der Vorsitzenden einer rechtsgerichteten Partei an einer Talkshow teilnimmt. Oder wenn Tobias' Vater immer stärker nach rechts driftet und damit seine wenigen Freundschaften aufs Spiel setzt.
Bei aller Traurigkeit ist "Eden" dennoch kein ausschließlich düsteres Buch geworden. Immer wieder schimmert Warmherzigkeit durch, Liebe - und Hoffnung. Denn in der gemeinsamen Trauer bilden sich neue Verbindungen, neue Aussprachen und Chancen. Hier berührt insbesondere die Figur Tobias, die moralisch und emotional wächst und den Roman praktisch überstrahlt.
So ist "Eden" insgesamt ein funkelndes Juwel der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, dem es gelingt, die Leserschaft auf ganz verschiedenen Ebenen zu berühren und zum Nachdenken zu bewegen - ein abermals großer Wurf von Jan Costin Wagner.
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Ein Augenblick trennt das Schönste vom Schlimmsten
Markus und Kerstin Stenger sind sehr glücklich mit ihrer 12jährigen Tochter Sofie. Eines Tages überrascht Markus seine Tochter mit Tickets für das Konzert ihrer geliebten Sängerin Ariana la Vega in Stuttgart. Sofies …
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Ein Augenblick trennt das Schönste vom Schlimmsten
Markus und Kerstin Stenger sind sehr glücklich mit ihrer 12jährigen Tochter Sofie. Eines Tages überrascht Markus seine Tochter mit Tickets für das Konzert ihrer geliebten Sängerin Ariana la Vega in Stuttgart. Sofies Tante Isabel und ihre Kusine Lotte sind ebenfalls eingeladen. Markus ist beim Konzert nicht dabei, will die drei aber am Ende der Veranstaltung abholen. Dann passiert das Unvorstellbare. Ein Selbstmordattentäter löst eine Explosion aus, und Markus sieht seine Tochter tot am Boden liegen, während seine Schwester und seine Nichte überleben. Danach ist nichts mehr, wie es war. Die Eltern gehen unterschiedlich mit dem Verlust ihrer Tochter um und entfernen sich in ihrer Trauer weit voneinander. Während Kerstin die schreckliche Tatsache ausspricht, will Markus nicht wahrhaben, dass seine Tochter tot ist. Mit den Stengers trauert auch Sofies Schulfreund Tobias, der in schwierigen Verhältnissen lebt, weil die Eltern sich nicht mehr verstehen und der Vater zum rechtsradikalen Verschwörungstheoretiker geworden ist. Ohne seine Angehörigen zu informieren, sucht Markus die Familie des Attentäters Ayoub Issa auf. Er will begreifen, wie es zu dieser Bluttat kommen konnte und ob seine beiden Brüder von Ayoubs Radikalisierung und seinem Vorhaben wussten.
Der Autor stellt die Trauer der Hinterbliebenen sehr empathisch dar, zeigt aber auch anschaulich die gesellschaftliche Situation. Das Land ist durch das Erstarken der Rechtsextremen gespalten. Verschwörungstheoretiker verbreiten ihre Parolen im Internet. Da darf man nicht aufgeben, sondern muss kämpfen und mutig weiterleben.
Ich habe den neuen Roman von Jan Costin Wagner schnell gelesen und bin sehr davon angetan. Ich kannte bisher nur eine Reihe seiner Krimis, aber diese völlig andere Geschichte gefällt mir auch in der sprachlichen Umsetzung gut.
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„Eden“ von Jan C. Wagner ist ein Buch, welches ein sehr sensibles Thema, nämlich den Verlust des eigenen Kindes, und den Versuch, danach weiterzuleben, behandelt.
Auf einem Konzert, zu welchem Sofie noch dazu die Karte von ihren Eltern geschenkt bekommen hat, zündet ein …
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„Eden“ von Jan C. Wagner ist ein Buch, welches ein sehr sensibles Thema, nämlich den Verlust des eigenen Kindes, und den Versuch, danach weiterzuleben, behandelt.
Auf einem Konzert, zu welchem Sofie noch dazu die Karte von ihren Eltern geschenkt bekommen hat, zündet ein Selbstmordattentäter eine Bombe und Sofie stirbt. Fassungslosigkeit, Trauer und Verlust prägen sodann die Handlung. Die überlebenden Protagonisten gehen jeder auf seine ihm mögliche Art und Weise mit diesem Verlust um, die Beziehung zueinander zerbricht.
Mit radikalen Anschlägen, vorzugsweise natürlich bei großen Menschenansammlungen, sind wir derzeit sehr häufig in den Medien konfrontiert. Nicht auszumalen, wäre man ein Betroffener.
Jan C. Wagner, ein Autor, der bislang in einem andere Genre anzutreffen war, findet jedoch zu einer eindringlichen, aber teilweise sehr reduzierten Sprache, der Situation absolut angepasst, welche dem Leser die Schwere dieser Thematik deutlich näher bringt. Auch das Cover ist derart gestaltet, eher schlicht, aber durchaus ansprechend.
Ich gebe 4 Sterne, sowie eine Leseempfehlung, wenn man sich mit einem doch sehr emotionalen Thema auseinandersetzen möchte.
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„Eden“ ist ein Roman, der unter die Haut geht. Die Geschichte beginnt mit einem lebensfrohen Familienbild: Sofie, ein fröhliches Mädchen, ist fest eingebettet in das liebevolle Miteinander ihrer Eltern Markus und Kerstin. Als ihr Vater sie mit Konzerttickets überrascht, …
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„Eden“ ist ein Roman, der unter die Haut geht. Die Geschichte beginnt mit einem lebensfrohen Familienbild: Sofie, ein fröhliches Mädchen, ist fest eingebettet in das liebevolle Miteinander ihrer Eltern Markus und Kerstin. Als ihr Vater sie mit Konzerttickets überrascht, scheint das Glück perfekt – doch der Abend endet in einer Tragödie. Sofie stirbt bei einem Anschlag, und die Familie verliert mit ihr ihren Halt.
Besonders bewegend fand ich, wie das Buch den Schmerz der Eltern beschreibt – ehrlich, ungeschönt und doch voller Menschlichkeit. Die Ohnmacht, das Auseinanderdriften, das Ringen um Halt in einer zerrissenen Welt – das alles ist eindrucksvoll eingefangen. Auch die gesellschaftliche Dimension, wie persönliche Verluste politisch ausgeschlachtet werden, regt sehr zum Nachdenken an.
Allerdings war für mich nicht jede Passage durchgängig spannend. An manchen Stellen verliert sich der Text etwas zu sehr in inneren Monologen oder politischen Reflexionen, was den Lesefluss hemmt.
Trotzdem: Der Entschluss von Markus, in der tiefsten Krise das Gespräch zu suchen – sogar mit der Familie des Täters – bleibt im Gedächtnis und verleiht der Geschichte eine beeindruckende Tiefe. Ein Buch, das nicht einfach ist, aber lange nachhallt.
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Gänsehaut
Ich fand die Erzählweise sehr passend für diese Geschichte: ein davor, Leichtigkeit, Familienidylle, Freude, Unbeschwertheit. Und das danach, nichts wie zuvor, generell viel Nichts und Nichtigkeit. Irgendwie ein weitermachen, Bewältigungsstrategien, …
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Gänsehaut
Ich fand die Erzählweise sehr passend für diese Geschichte: ein davor, Leichtigkeit, Familienidylle, Freude, Unbeschwertheit. Und das danach, nichts wie zuvor, generell viel Nichts und Nichtigkeit. Irgendwie ein weitermachen, Bewältigungsstrategien, Überwältigung.
Und dazwischen irgendwie Tobias, der nur einen winzigen Blick auf Sofia, auf ihr Leben auf ein Was-hätte-sein-können werfen konnte, bevor all das ihm entrissen wurde. Und den das trotzdem so sehr berührt hat, der so großen Anteil nimmt.
In dieser Geschichte kommt gut raus, wie einsam Trauer ist, wie die Hinterbliebenen daran zerbrechen und gleichzeitig aber auch irgendwie weitermachen müssen. Gut gefallen hat mir, wie hier unterschiedliche Formen der Trauer aufgezeigt werden, dass das ein sehr individueller Kampf ist.
Gleichzeitig hat mich die Geschichte emotional nicht wirklich erreicht, einfach weil die Handlung ziemlich zerpflückt und sprunghaft ist und das Verhalten aller Personen so irrational und ich-fokussiert. Und dazu noch ist die Handlung überladen mit anderen Themem, Sofies Tod selbst rückt dadurch stellenweise total in den Hintergrund.
Das Buch liest sich sprachlich leicht, aber stilistisch eher stockend, wobei das vermutlich gewollt ist. Die Geschichte bleibt irgendwie im Kopf hängen und auch nach Zuschlagen des Buches habe ich noch darüber nachgedacht. Liegt für mich aber eher am allgemeinen Thema als am Buch selbst.
Ich fands gut, hab aber stellenweise einfach gehadert. Vor allem über all das, was für mich auch ungesagt bleibt. Da dieses Thema aber auch super individuell ist, will ich das dem Buch auch nicht negativ ankreiden.
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Der Schatten von Trauer
Was kann liebenden Eltern Schlimmeres widerfahren als der plötzliche Tod des eigenen Kindes? Diese Erfahrung müssen Markus und Kerstin erleiden, als ihre Tochter Sofie bei einem Konzert Opfer eines Selbstmordattentäters wird.
Die einhergehende Trauer und …
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Der Schatten von Trauer
Was kann liebenden Eltern Schlimmeres widerfahren als der plötzliche Tod des eigenen Kindes? Diese Erfahrung müssen Markus und Kerstin erleiden, als ihre Tochter Sofie bei einem Konzert Opfer eines Selbstmordattentäters wird.
Die einhergehende Trauer und der Umgang damit stellen für die Betroffenen eine harte Prüfung dar. Während Kerstin über den Verlust spricht, sucht Markus die Familie des Attentäters auf und möchte in Erfahrung bringen, ob die Radikalisierung dessen abwendbar gewesen wäre.
Jan Costin Wagner geht in diesem Roman sehr behutsam und empathisch mit dem Thema Tod und Trauer um, und gleichzeitig spiegelt er der Leserschaft gekonnt die gesellschaftliche Lage hinsichtlich Spaltungen durch Rechtsextremismus und Verschwörungstheorien wider. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und kann ihn nur empfehlen!
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Alles fängt so gut an, Sofie, behütete Tochter von Markus und Kerstin, bekommt von ihren Eltern eine Konzertkarte für ein großes Konzert. Doch bei dem Konzert wird sie Opfer eines islamistischen Selbstmord Anschlags. Wie sollen die Eltern mit dem Verlust klarkommen? Der Schmerz …
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Alles fängt so gut an, Sofie, behütete Tochter von Markus und Kerstin, bekommt von ihren Eltern eine Konzertkarte für ein großes Konzert. Doch bei dem Konzert wird sie Opfer eines islamistischen Selbstmord Anschlags. Wie sollen die Eltern mit dem Verlust klarkommen? Der Schmerz der Eltern ist fast körperlich greifbar. Während die Mutter den Halt verliert, beschäftigt sich der Vater sehr intensiv mit dem Täter und möchte alles über den Hintergrund wissen und wie es zu dessen Radikalisierung kam.
Eindrucksvoll wird der Schmerz der Eltern dargestellt was das Buch traurig macht. Der Schreibstil ist sensibel. Das Thema Tod und Trauer werden gut aufgearbeitet. Allerdings nehmen die vielen Monologe und die politischen Überlegungen einen großen Raum ein was das Lesen nicht einfach macht. Auf alle Fälle kein Buch für sensible Menschen.
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