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Hinter dem Schreibduo »Somerville & Ross« verbergen sich die beiden irischen Großcousinen Edith OEnoneSomerville (1858-1949) und Violet Florence Martin alias Martin Ross (1862-1915), die mit großem Erfolg Romane, Reisebücher, Kurzgeschichtensammlungen und zahlreiche Artikel und Beiträge fürZeitungen und Zeitschriften schrieben.In dem 1893 erschienenen Bericht ihrer Reise durch Connemara bürsten sie das Bild Irlands als pittoreskeIdylle gnadenlos gegen den Strich, voller Humor, mit großem Interesse und aufmerksamem Blick für das Kuriose und Außergewöhnliche, verfasst in einem wunderbar…mehr

Produktbeschreibung
Hinter dem Schreibduo »Somerville & Ross« verbergen sich die beiden irischen Großcousinen Edith OEnoneSomerville (1858-1949) und Violet Florence Martin alias Martin Ross (1862-1915), die mit großem Erfolg Romane, Reisebücher, Kurzgeschichtensammlungen und zahlreiche Artikel und Beiträge fürZeitungen und Zeitschriften schrieben.In dem 1893 erschienenen Bericht ihrer Reise durch Connemara bürsten sie das Bild Irlands als pittoreskeIdylle gnadenlos gegen den Strich, voller Humor, mit großem Interesse und aufmerksamem Blick für das Kuriose und Außergewöhnliche, verfasst in einem wunderbar lakonischen, selbstironischen Stil.Die Autorinnen verbinden eine Leichtigkeit und eine leise Ironie im Tonfall mit messerscharfer Beobachtungsgabe und einer stimmigen Abbildung sozialer und politischerVerhältnisse.Ihr amüsanter Reisebericht ist zugleich eine scharfsinnige Auseinandersetzung mit den gewaltigenpolitischen und sozialen Umbrüchen in Irland zum Ende des 19. Jahrhunderts.Herausgegeben, erstmals ins Deutsche übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Elvira Willems.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.06.2022

Im Karren einander gegenübersitzen

Zwei Frauen unterwegs an der irischen Westküste in einem Gouvernantenwagen - einem was? Gouvernantenwagen: Das war ein offener Kasten auf zwei Rädern, in dem man quer zur Fahrtrichtung einander gegenübersaß - damit die Gouvernante die Kinder im Blick haben und zugleich aus schräger Position das Zugtier lenken konnte. In diesem Fall war ein Maultier namens Sibbie angespannt, denn die beiden Damen, die hier berichten, reisten in der vormotorisierten Zeit: 1890, gekleidet mit Hut, Korsett und Schlepprock, die Peitsche in der Hand, Regenschirm, Picknickkorb und Spiritusbrenner gut verstaut. Was es nicht gab, waren Goretex und GPS. Die beiden waren Cousinen, erfolgreiche Autorinnen, die unter dem gemeinsamen Pseudonym Somerville & Ross schrieben, und sie gehörten zu einer Zeit, in der Irland eine englische Kolonie war, zur landbesitzenden, protestantischen Oberschicht, die, verarmt und indigniert vom Niedergang ihrer Kaste, in Apartheit von den katholischen Iren lebte. Nicht so diese beiden, die mit dem Schneid, aber ohne den Dünkel ihrer Herkunft und getrieben von Abenteuerlust zehn Tage lang über Land zockelten. Es war auch eine Zeit, in der man sich über Amerikaner und andere Menschen - einschließlich sich selbst - ungestraft lustig machen durfte. Wie nicht anders zu erwarten, sind das Maultier eigensinnig, das Wetter miserabel, der Weg steinig, die Unterkunft nicht planbar, doch nichts in ihrer langen Reportage bedient das Klischee von den armen, aber witzigen irischen Sumpftrottern. Respekt grundiert die Begegnungen mit der Landbevölkerung, Loyalität, Humor, Rührung, und selbst in der Übersetzung ist die Poesie hörbar, mit der die Iren die ihnen aufgezwungene englische Sprache bereicherten. Deutlich klingen auch die politischen Verhältnisse an, und wo sie unverständlich sind, werden sie in diesem von Eva Willems sorgfältig edierten Buch erklärt. letz

"Durch Connemara - Mit dem Esels-

karren in Irland" von Somerville & Ross. Herausgegeben und übersetzt von Elvira

Willems. Aviva Verlag, Berlin 2022. 168 Seiten. Gebunden, 20 Euro.

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