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Die Dunkle Materie ist ein großes, vielleicht das größte Rätsel der Kosmologie. Wer sie zu verstehen versucht, streift fast alle Themen, die unser Kosmos bereithält: von der Entwicklung und Dynamik der Galaxien über die Zeit kurz nach dem Urknall bis zur Entwicklung unseres Universums im Ganzen.
Sibylle Anderl ist Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sie hat in Astrophysik promoviert und am Institut de Planétologie et d'Astrophysique de Grenoble geforscht.
Produktdetails
- C.H.BECK Wissen 2934
- Verlag: Beck
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 128
- Erscheinungstermin: 6. Februar 2023
- Deutsch
- Abmessung: 181mm x 119mm x 10mm
- Gewicht: 118g
- ISBN-13: 9783406802904
- ISBN-10: 3406802907
- Artikelnr.: 67038121
Herstellerkennzeichnung
C.H. Beck
Wilhelmstrasse 9
80801 München
produktsicherheit@beck.de
Das Buch wendet sich nicht an Fachleute, sondern aufgrund der Einführung an interessierte Laien mit einem naturwissenschaftlichen Hintergrund. Der erste Teil beschreibt verschiedene experimentelle Beobachtungen, die auf die Existenz dunkler Materie hindeuten. Der folgende Teil beschäftigt …
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Das Buch wendet sich nicht an Fachleute, sondern aufgrund der Einführung an interessierte Laien mit einem naturwissenschaftlichen Hintergrund. Der erste Teil beschreibt verschiedene experimentelle Beobachtungen, die auf die Existenz dunkler Materie hindeuten. Der folgende Teil beschäftigt sich mit möglichen Kandidaten für diese Art der Materie, wie MACHOs oder WIMPs und wird dann gefolgt mit einer Diskussion zweier kosmologischer Theorien, ΛCDM und MOND. Ein Epilog stellt die Problematik in den Hintergrund wissenschaftphilosophischer Betrachtungen. Die Autorin tut sich oftmals schwer, Zusammenhänge anschaulich zu erklären: So ist auf Seite 52 der Mikrolinseneffekt zum Aufspüren von MACHOs beschrieben “...Das liegt daran, dass sich der Raumwinkel, unter dem die Lichtquelle erscheint, durch die Lichtablenkung verändert, während der Strahlungsfluss der Quelle gleichbleibt. Dadurch, dass sich die relative Position von Beobachter, Quelle und Hintergrundobjekt verschiebt, wird die Quelle daraufhin heller und wieder dunkler, und zwar in Form einer in der Zeit symmetrischen Kurve”. Wer soll so etwas verstehen, insbesondere im Kontext der zugehörigen Abbildung 7? Anschaulichkeit ist gefragt und das funktioniert z.B. sehr gut bei der Beschreibung der kalten dunklen Materie auf Seite 46. Aber so etwas ist leider die Ausnahme. Viele Abbildungen sind vom Layout nicht gut gelungen – Abbildung 6, Seite 45 ”geistert” herum, ohne Bezug im Text und ohne Beschreibung. Zwischendurch werden dann kleine Anekdoten aus der Welt der Wissenschaft eingestreut (z.B. Seite 36, oben) - aber so etwas heitert kaum den Leser in diesem insgesamt schwerfälligen Text auf. Die Autorin ist Astrophysikerin und möchte sicherlich den Leser für diesen spannenden Stoff begeistern. Aber wo ist die Anschaulichkeit angelsächsischer Bücher zum Thema? Alles Mögliche wird erwähnt und der geneigte Leser muss dieses name dropping ehrfurchtsvoll hinnehmen, ohne es wirklich verstehen zu können: Seite 95 ”...dass etwas mit der Analyse der kosmischen Hintergrundstrahlung nicht stimmt – die auf dem ΛCDM Modell beruht. Sie könnte etwa die Existenz einer neuen Art von Neutrinos nahelegen.” Wie soll dieser Schluss aus dem Text nachvollzogen werden? Ähnlich auf Seite 71 – hier wird zur Lösung eines Problems im Standardmodell mal eben ein rechtshändiges Neutrino eingeführt - erklärt wird das nicht. In Kapitel 1.13 wird die Entstehung der chemischen Elemente beschrieben; auch hier keine gute, das Verständnis unterstützende Abbildung; sondern nur ein schwer lesbarer Fließtext. Auf Seite 8 werden Baryonen ohne jede Notwendigkeit erwähnt - erklärt wird dieser Begriff dann erst auf Seite 48. Es wäre sinnvoll an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass später in Kapitel 3.9 dieser Begriff nicht nur auf sichtbare Materie bezogen wird. In der wichtigen Abbildung 8 zu den Elementarteilchen taucht das zuvor im Text erwähnte Positron gar nicht auf. Das Higgs Teilchen ist mal ein Bosson und dann wieder ein Boson. SUSY auf Seite 68 als Abkürzung für Supersymmetrie wird als selbstverständlich eingeführt. Auf das Hubble Diagramm von 1929 in Abbildung 9 wird im Text kein Bezug genommen; die Achsenbeschriftung ist auf Englisch und schlecht lesbar. Die vier Grundkräfte sollten früh und übersichtlich erklärt werden. Beispiele dieser Art finden sich viele. Man fragt sich, wie so etwas das Lektorat passieren konnte. Im Schlussteil werden Bezüge zur Wissenschaftsphilosphie hergestellt. Dieser Abschnitt ist sehr gelungen - man merkt, dass die Autorin auch gelernte Philosophin ist. Ich habe das Buch aus dem Interesse an dieser spannenden Thematik erstanden und würde dem Leser andere, bessere Formate (digital, Buch) aufgrund der erwähnten Probleme empfehlen. Der vorgelegte Band hinterlässt nur einen gefrusteten und ratlosen Leser.
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Es liegt alles über uns, wir sehen es und können doch immer wieder nur staunen bzw. Kant zustimmen: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der …
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Es liegt alles über uns, wir sehen es und können doch immer wieder nur staunen bzw. Kant zustimmen: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.“
Mit diesem Buch kommen wir jenen Erhellungen näher, die uns heute offen liegen, natürlich aber die Rätsel nicht final lösen können. Es ist eine Einführung in das Thema der Dunklen Materie und zeigt die verschiedenen empirischen Befunde aus den letzten 100 Jahren.
Sichtbare Materie macht nur einen kleinen Teil der Gesamtmaterie im Kosmos aus. Dies bestätigen die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Teildisziplinen. Tatsächlich besteht der Kosmos mithin aus 85 Prozent Materie, die wir nicht verstehen. Diese gigantische Lücke zu füllen ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit. Dunkle Materie lässt sich wohl nur über Gravitation begreifen. „Durch ihre Anziehungswirkung nimmt sie Einfluss auf das Verhalten von Galaxien, sie verändert die Erscheinung von Gruppen und Haufen von Galaxien.“
Mit Wilhelm Herrschels Entdeckung der Infrarotstrahlung im Jahr 1800 konnte hinter das optische Licht geblickt werden, mit Radiowellen und vielen weiteren neuen Erfindungen gelingt es heute immer mehr, ins All und die Zeit zu schauen. Dieses Buch fasst den aktuellen Stand der Wissenschaft sehr gut zusammen, leicht verständlich und neugierig machend auf ein Thema das vor unser aller Augen liegt - ungelöst und magisch.
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