Mareike Fallwickl
Gebundenes Buch
Dunkelgrün fast schwarz
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Raffael, der Selbstbewusste mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz, der Bumerang in Raffaels Hand: Seit ihrer ersten Begegnung als Kinder sind sie unzertrennlich, Raffael geht voran, Moritz folgt. Moritz und seine Mutter Marie sind Zugezogene in dem einsamen Bergdorf, über die Freundschaft der beiden sollte Marie sich eigentlich freuen. Doch sie erkennt das Zerstörerische, das hinter Raffaels stahlblauen Augen lauert. Als Moritz eines Tages aufgeregt von der Neuen in der Schule berichtet, passiert es: Johanna weitet das Band zwischen Moritz und Raffael zu einem fatalen Dreieck, dessen sc...
Raffael, der Selbstbewusste mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz, der Bumerang in Raffaels Hand: Seit ihrer ersten Begegnung als Kinder sind sie unzertrennlich, Raffael geht voran, Moritz folgt. Moritz und seine Mutter Marie sind Zugezogene in dem einsamen Bergdorf, über die Freundschaft der beiden sollte Marie sich eigentlich freuen. Doch sie erkennt das Zerstörerische, das hinter Raffaels stahlblauen Augen lauert. Als Moritz eines Tages aufgeregt von der Neuen in der Schule berichtet, passiert es: Johanna weitet das Band zwischen Moritz und Raffael zu einem fatalen Dreieck, dessen scharfe Kanten keinen unverwundet lassen. Sechzehn Jahre später hat die Vergangenheit die drei plötzlich wieder im Griff, und alles, was so lange ungesagt war, bricht sich Bahn - mit unberechenbarer Wucht. Mareike Fallwickl erzählt von Schatten und Licht, Verzweiflung und Sehnsucht, Verrat und Vergebung. Ihr packendes Debüt bringt alle Facetten der Freundschaft zum Leuchten, die Leidenschaft, dieSanftheit - und die Liebe, in ihrer heilsamen, aber auch funkelnd grausamen Pracht.
Mareike Fallwickl, 1983 in Hallein bei Salzburg geboren, arbeitet als freie Texterin und Lektorin, schreibt für eine Salzburger Zeitung eine wöchentliche Kolumne und betreibt seit 2009 einen Literaturblog. Für ihr literarisches Debüt »Dunkelgrün fast schwarz« erhielt sie ein Arbeitsstipendium des Bundeskanzleramts Österreich. Mareike Fallwickl lebt im Salzburger Land.
Produktdetails
- Debütromane in der FVA
- Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 475
- Erscheinungstermin: 5. März 2018
- Deutsch
- Abmessung: 212mm x 132mm x 43mm
- Gewicht: 595g
- ISBN-13: 9783627002480
- ISBN-10: 3627002482
- Artikelnr.: 50207587
Herstellerkennzeichnung
Frankfurter Verlags-Anst.
Arndtstraße 11
60325 Frankfurt
Es wummert mein Herz
Mareike Fallwickl treibt es in ihrem Debütroman "Dunkelgrün fast schwarz" ziemlich bunt
Moritz sieht dank seiner synästhetischen Begabung den "zementfarbenen Schleier der Erschöpfung" in den Augen seiner Freundin, ihre wespenhaft summende, "blütenstaubfarbene Sorge" und ihre "schimmerblaue Unsicherheit". Aber er sieht auch quasi in Cinemascope, wie die anfangs limonenhellgrüne Aura seines besten Freundes Raffael, kurz: Raf, immer mehr ins Dunkelgrüne, ja Schwarze abfärbt. Er ist machtlos dagegen: "Motz" ist Raf von Kindesbeinen an verfallen. Schon im Sandkasten ergab er sich ohne Gegenwehr dem Charisma des "Arschlochkindes", das ihn sein Leben lang treten und schlagen, demütigen und verraten
Mareike Fallwickl treibt es in ihrem Debütroman "Dunkelgrün fast schwarz" ziemlich bunt
Moritz sieht dank seiner synästhetischen Begabung den "zementfarbenen Schleier der Erschöpfung" in den Augen seiner Freundin, ihre wespenhaft summende, "blütenstaubfarbene Sorge" und ihre "schimmerblaue Unsicherheit". Aber er sieht auch quasi in Cinemascope, wie die anfangs limonenhellgrüne Aura seines besten Freundes Raffael, kurz: Raf, immer mehr ins Dunkelgrüne, ja Schwarze abfärbt. Er ist machtlos dagegen: "Motz" ist Raf von Kindesbeinen an verfallen. Schon im Sandkasten ergab er sich ohne Gegenwehr dem Charisma des "Arschlochkindes", das ihn sein Leben lang treten und schlagen, demütigen und verraten
Mehr anzeigen
würde. Jetzt, siebzehn Jahre nach der Matura und der Trennung im Streit, klingelt Raf wieder an der Haustür und schleppt seinen Freundfeind zum Männerabend ab, obwohl dessen hochschwangere Freundin warnt: Er oder ich.
Die österreichische Autorin Mareike Fallwickl beschreibt in ihrem ersten Roman eine Dreiecksbeziehung, deren "scharfe Kanten keinen unverletzt lassen". Weder den arglosen, anhänglichen Moritz noch Raffael, das böse Kind, den zynischen Manipulator und global operierenden Hochstapler. Und schon gar nicht Johanna alias Jo, das Waisenkind, das sich nie zwischen den beiden Freunden entscheiden konnte und darüber fast zerbrach.
Auf einer zweiten Ebene wiederholen die Eltern das Drama ihrer Problemkinder. Moritz' Mutter Marie durchschaute Raf von Anfang an, aber weil sie als Zugezogene fremd und einsam in dem Bergkaff Hallein (aus dem auch Fallwickl stammt) war, wollte sie seine Mutter nicht kränken. Mit seinem Vater ließ sie sich sogar auf eine Affäre ein, obwohl der Banker genauso gefühlskalt wie sein psychopathischer Sohn war.
Die Konfliktlinien sind schlicht und vorhersehbar, die Erzählkonstruktion ist ambitioniert: Fallwickl verschachtelt die doppelte Dreierbeziehung geschickt ineinander und fächert sie wieder auf in ein Mosaik von Rückblenden, Perspektiven, Stimmen. Motz, Jo und auch Marie kommen zu Wort. Raf, die leere Mitte des Dreiecks, bleibt in all seiner grünlich schillernden Bosheit im Dunkeln. Manche Menschen, weiß Marie, "können nur leuchten, indem sie andere ins Dunkle schubsen".
Das ist aber nicht das einzige Problem dieses Romans. Fallwickl plädiert in ihrem Literaturblog Bücherwurmloch vehement gegen Romane mit mehr als dreihundert Seiten. Ihr Debütroman ist fast zweihundert Seiten länger, und das ist dann wirklich zu viel für die überschaubaren Abgründe der Halleiner Dreierbande. Fallwickl will, ähnlich wie ihr Landsmann Michael Haneke in seinen Filmen, zeigen, wie angeborene Arroganz und korrespondierende Hörigkeit Beziehungen zerstören und Freundschaften vergiften. Aber sie schreibt über alles, was sie gerade umtreibt: Schwangerschaft, Kindererziehung, Kindheitserinnerungen, Berliner Hipster. Und vor allem schreibt sie immer ein bisschen zu laut: Die Bilder sind zu bunt, die Gefühle zu groß, die Wörter zu gewählt. In jeder Zeile ist der Wille zum großen Wurf spürbar, an jeder Ecke wird tapfer ein Zaunpfahl von Bedeutung, die Fahne emotionaler Intensität oder wenigstens das Fähnchen unhintergehbarer Poesie aufgepflanzt.
Heraus kommen dabei dann Knallersätze wie "Wumm, macht mein Herz und krampft sich zusammen wie eine Nacktschnecke, auf die jemand getreten ist" oder "Der Kuss hatte sich in ihr Herz gebohrt wie eine Sicherheitsnadel, der Verschluss war eingerastet". Und jede Menge ausgeleierter Metaphern: Die Zukunft glänzt wie ein polierter Apfel, die Eifersucht kreischt wie ein Papagei, die Hormone tanzen Polka im Blut. Das Weinen "hat einen dicken Bauch, gefüllt mit Verzweiflung"; "das Warten umfängt sie wie eine dicke Cousine, die sie eine Weile nicht gesehen hat, mit Oberlippenbart und Achselschweißgeruch". Mareike Fallwickl beherrscht den mädchenhaft kecken Ton und die derbere Sprache der großen Jungs, sie schreckt weder vor Kotzen und Würgen noch vor Fifty-Shades-of-Dunkelgrün-Sex zurück. Aber meistens kriecht sie doch sehr langsam und behutsam in die wunden Seelen von Heranwachsenden und badet in der "widerlichen Säure ihrer eigenen Traurigkeit".
Der Roman, prophezeite eine österreichische Buchhändlerin, werde "einschlagen wie ein Böller auf einem Blechdach", und so ist es dann auch gekommen. Ihre Fans lieben Mareike Fallwickl für ihre kühnen Metaphern, ihre unverblümte Ehrlichkeit und all die schönen Blechböllersätze, die man am liebsten "heranziehen und umarmen" will.
Mareike Fallwickl bezeichnet sich in ihrem Bücherwurmloch selbst als "wandelndes Klischee" der manischen Schreiberin. Mit acht Jahren, nachdem sie Michael Endes "Unendliche Geschichte" entdeckt hatte, begann sie zu schreiben. Ihre mit Manuskripten überschüttete Deutschlehrerin stöhnte, aber das war ihr egal. Mit dreizehn tippte sie ihr erstes Buch, "Lena Katzenauge", in die Schreibmaschine; es folgten Theaterstücke, Krimis, Frauenromane, auch Liebessachen und "viel Scheiße", aber nie "hochgestochene Literatur".
Inzwischen erfasst Mareike Fallwickl, auch in den sozialen Netzwerken atemraubend fleißig twitternd und postend, schier alles, was im Reich der Literatur nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ihr Hobby hat sie zum Beruf gemacht: Sie arbeitet als Werbetexterin, Lektorin, Kolumnistin, Bloggerin und jetzt auch als Schriftstellerin. Die Idee zu ihrem Roman kam ihr 2015, als sie auf einem Spielplatz ein vierjähriges "Arschlochkind" beim heimlichen Treten ertappte. "Dunkelgrün fast schwarz" will die Autorin dank ihrer zwanzigjährigen Übung dann in nicht einmal sechs Monaten geschrieben haben. Beides sieht man ihrem Erstling an. Die Routine im Träumen, Texten und Bloggen vielleicht noch ein wenig mehr als das Naturtalent.
MARTIN HALTER
Mareike Fallwickl: "Dunkelgrün fast schwarz". Roman.
Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2018. 480 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die österreichische Autorin Mareike Fallwickl beschreibt in ihrem ersten Roman eine Dreiecksbeziehung, deren "scharfe Kanten keinen unverletzt lassen". Weder den arglosen, anhänglichen Moritz noch Raffael, das böse Kind, den zynischen Manipulator und global operierenden Hochstapler. Und schon gar nicht Johanna alias Jo, das Waisenkind, das sich nie zwischen den beiden Freunden entscheiden konnte und darüber fast zerbrach.
Auf einer zweiten Ebene wiederholen die Eltern das Drama ihrer Problemkinder. Moritz' Mutter Marie durchschaute Raf von Anfang an, aber weil sie als Zugezogene fremd und einsam in dem Bergkaff Hallein (aus dem auch Fallwickl stammt) war, wollte sie seine Mutter nicht kränken. Mit seinem Vater ließ sie sich sogar auf eine Affäre ein, obwohl der Banker genauso gefühlskalt wie sein psychopathischer Sohn war.
Die Konfliktlinien sind schlicht und vorhersehbar, die Erzählkonstruktion ist ambitioniert: Fallwickl verschachtelt die doppelte Dreierbeziehung geschickt ineinander und fächert sie wieder auf in ein Mosaik von Rückblenden, Perspektiven, Stimmen. Motz, Jo und auch Marie kommen zu Wort. Raf, die leere Mitte des Dreiecks, bleibt in all seiner grünlich schillernden Bosheit im Dunkeln. Manche Menschen, weiß Marie, "können nur leuchten, indem sie andere ins Dunkle schubsen".
Das ist aber nicht das einzige Problem dieses Romans. Fallwickl plädiert in ihrem Literaturblog Bücherwurmloch vehement gegen Romane mit mehr als dreihundert Seiten. Ihr Debütroman ist fast zweihundert Seiten länger, und das ist dann wirklich zu viel für die überschaubaren Abgründe der Halleiner Dreierbande. Fallwickl will, ähnlich wie ihr Landsmann Michael Haneke in seinen Filmen, zeigen, wie angeborene Arroganz und korrespondierende Hörigkeit Beziehungen zerstören und Freundschaften vergiften. Aber sie schreibt über alles, was sie gerade umtreibt: Schwangerschaft, Kindererziehung, Kindheitserinnerungen, Berliner Hipster. Und vor allem schreibt sie immer ein bisschen zu laut: Die Bilder sind zu bunt, die Gefühle zu groß, die Wörter zu gewählt. In jeder Zeile ist der Wille zum großen Wurf spürbar, an jeder Ecke wird tapfer ein Zaunpfahl von Bedeutung, die Fahne emotionaler Intensität oder wenigstens das Fähnchen unhintergehbarer Poesie aufgepflanzt.
Heraus kommen dabei dann Knallersätze wie "Wumm, macht mein Herz und krampft sich zusammen wie eine Nacktschnecke, auf die jemand getreten ist" oder "Der Kuss hatte sich in ihr Herz gebohrt wie eine Sicherheitsnadel, der Verschluss war eingerastet". Und jede Menge ausgeleierter Metaphern: Die Zukunft glänzt wie ein polierter Apfel, die Eifersucht kreischt wie ein Papagei, die Hormone tanzen Polka im Blut. Das Weinen "hat einen dicken Bauch, gefüllt mit Verzweiflung"; "das Warten umfängt sie wie eine dicke Cousine, die sie eine Weile nicht gesehen hat, mit Oberlippenbart und Achselschweißgeruch". Mareike Fallwickl beherrscht den mädchenhaft kecken Ton und die derbere Sprache der großen Jungs, sie schreckt weder vor Kotzen und Würgen noch vor Fifty-Shades-of-Dunkelgrün-Sex zurück. Aber meistens kriecht sie doch sehr langsam und behutsam in die wunden Seelen von Heranwachsenden und badet in der "widerlichen Säure ihrer eigenen Traurigkeit".
Der Roman, prophezeite eine österreichische Buchhändlerin, werde "einschlagen wie ein Böller auf einem Blechdach", und so ist es dann auch gekommen. Ihre Fans lieben Mareike Fallwickl für ihre kühnen Metaphern, ihre unverblümte Ehrlichkeit und all die schönen Blechböllersätze, die man am liebsten "heranziehen und umarmen" will.
Mareike Fallwickl bezeichnet sich in ihrem Bücherwurmloch selbst als "wandelndes Klischee" der manischen Schreiberin. Mit acht Jahren, nachdem sie Michael Endes "Unendliche Geschichte" entdeckt hatte, begann sie zu schreiben. Ihre mit Manuskripten überschüttete Deutschlehrerin stöhnte, aber das war ihr egal. Mit dreizehn tippte sie ihr erstes Buch, "Lena Katzenauge", in die Schreibmaschine; es folgten Theaterstücke, Krimis, Frauenromane, auch Liebessachen und "viel Scheiße", aber nie "hochgestochene Literatur".
Inzwischen erfasst Mareike Fallwickl, auch in den sozialen Netzwerken atemraubend fleißig twitternd und postend, schier alles, was im Reich der Literatur nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ihr Hobby hat sie zum Beruf gemacht: Sie arbeitet als Werbetexterin, Lektorin, Kolumnistin, Bloggerin und jetzt auch als Schriftstellerin. Die Idee zu ihrem Roman kam ihr 2015, als sie auf einem Spielplatz ein vierjähriges "Arschlochkind" beim heimlichen Treten ertappte. "Dunkelgrün fast schwarz" will die Autorin dank ihrer zwanzigjährigen Übung dann in nicht einmal sechs Monaten geschrieben haben. Beides sieht man ihrem Erstling an. Die Routine im Träumen, Texten und Bloggen vielleicht noch ein wenig mehr als das Naturtalent.
MARTIN HALTER
Mareike Fallwickl: "Dunkelgrün fast schwarz". Roman.
Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2018. 480 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Christoph Schröder hält Mareike Fallwickls Roman über eine Männerfreundschaft für ganz und gar nicht überzeugend. Dass die Autorin mehr will als ihr an erzählerischem Talent zur Verfügung steht, merkt er schnell. Den angepeilten großen Gefühlen und Bildern entsprechen laut Schröder im Buch bloß banale Figurenkonstellationen, Stereotypen und Klischees aus Frauenzeitschriften sowie Behauptungen der Figurenpsychologie statt ihrer erzählerischen Ausführung. Passagen mit ruhigem Beobachtungston und Spannung entdeckt der Rezensent nur ganz wenige im Buch.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Was für ein Plot, was für Figuren, welche Sprache, welche Tiefe.« Focus
Auren sieht Moritz an Menschen, jedenfalls an denen, die ihm wichtig sind. Diejenige von Raf, seinem Kindheitsfreund, ist grün. Früher, in den 1980ern und 90ern, war es ein frisches, strahlendes Grün. Jetzt - im Jahr 2017 - ist die Aura, die Raf umgibt dunkelgrün, fast schwarz. …
Mehr
Auren sieht Moritz an Menschen, jedenfalls an denen, die ihm wichtig sind. Diejenige von Raf, seinem Kindheitsfreund, ist grün. Früher, in den 1980ern und 90ern, war es ein frisches, strahlendes Grün. Jetzt - im Jahr 2017 - ist die Aura, die Raf umgibt dunkelgrün, fast schwarz. Raf katapultiert sich nach langen Jahren des Schweigens zurück in Moritz' Leben. Nur für eine Nacht will er bei ihm und seiner Lebensgefährtin Kristin, die bald Eltern werden, bleiben, daraus werden Wochen. Und wie früher kommt Moritz nicht gegen ihn an.
Moritz, beziehungsweise Motz, wie Raf ihn nannte und Raf: eine lange Freundschaft, in die um die Jahrtausendwende Johanna dazukam. Wodurch sich alles veränderte.
Es berichten Moritz, Johanna und Marie, die Mutter von Moritz. Sukzessive kommt einiges raus, davon vieles, was man selbst nicht erlebt haben will. Wirklich nicht.
Süchtige, Verlorene, Getriebene - ist es das, was aus dem Dreieck der Freunde geworden ist? Ist Raf der Manipulator, den Moritz' Umfeld in ihm sieht, wirft Johanna sich selbst weg? Und kann Moritz am Normalen, das eigentlich sein Ding ist, festhalten? Oder will der das gar nicht? Und welche Rolle spielt Marie in der ganzen Geschichte?
Spannend und fesselnd schreibt Autorin Mareike Fallwickl und es ist aus meiner Sicht eine überaus schmerzhafte Geschichte, die hier von ihr festgehalten wird. Eine, die wenig Wärme in mir zurücklässt und nur ein bisschen Licht. Nicht nur grün, aber durchgehend sehr dunkel, fast schwarz ist dieser Roman, der die niedersten Triebe einiger Figuren zum Vorschein bringt.
Und das, obwohl es am Ende dann doch Hoffnung gibt, zumindest für einige. Andere jedoch werden weiter im Dunkeln verharren. Ein Roman, der mich gefesselt hat, der aber dennoch am Schluss ein ungutes Gefühl in mir hinterlässt - ich bin froh, dass ich nicht Moritz' Leben leben muss, auch wenn sich darin Licht und Dunkel die Waage halten - mit aufstrebender Tendenz zum Licht hin. Wer gerne junge Autoren liest, die etwas zu sagen haben und keine Angst davor hat, dass es zeitweise sehr dunkel wird, dem sei diese Lektüre empfohlen.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für